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Die Wehranlage am Turmbauerkogel in der Gemeinde Eibiswald in der Steiermark besteht aus den Resten von zwei Motten Sie wurde vermutlich vor 1265 errichtet und bis in das 15 Jahrhundert genutzt Wehranlage am TurmbauerkogelDer Turmbauerkogel auf dem noch Bodenerhebungen von den beiden Motten erkennbar sindDer Turmbauerkogel auf dem noch Bodenerhebungen von den beiden Motten erkennbar sindStaat OsterreichOrt EibiswaldEntstehungszeit vermutlich vor 1265Burgentyp MotteErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung wahrscheinlich DienstmannenGeographische Lage 46 40 N 15 15 O 46 672222222222 15 244444444444 490 Koordinaten 46 40 20 N 15 14 40 OHohenlage 490 m u A Wehranlage am Turmbauerkogel Steiermark Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Motte Turmbauerkogel I 3 2 Motte Turmbauerkogel II 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksStandort BearbeitenDie Reste der Wehranlage befinden sich in der zu Eibiswald gehorenden Katastralgemeinde Sterglegg auf etwa halber Strecke zwischen dem oberen Saggautal und dem Radlpass Sie stehen dort auf zwei Hugeln von denen der nordlichere in der Literatur Turmbauerkogel I und der sudlichere Turmbauerkogel II genannt wird Das Gelande zwischen den beiden Hugeln fallt von Norden nach Suden in einer Breite von 25 bis 30 Metern hin in zwei Stufen sanft nach Osten und Westen hin steil ab und wird heute teilweise landwirtschaftlich genutzt 1 Es ist kein Mauerwerk mehr sichtbar wohl aber Gelandestufen die den Bauten der Burg und deren Wirtschaftsgebauden zugeordnet werden 2 3 Geschichte BearbeitenDie Wehranlage wurde wahrscheinlich von Dienstmannen errichtet die im Raum Eibiswald ein landesfurstliches Amt und Landgericht innehatten Sie diente vermutlich dem Schutz der damaligen Strasse uber den Radlpass Es wird vermutet dass der historisch nicht nachweisbare Ritter Iwein der Namensgeber von Eibiswald auf dem Turmbauerkogel sass Die Verlegung der Burg an den Ort des Schlosses Eibiswald wird mit der Neugestaltung des Ortes Eibiswald in der Zeit des Konigs Ottokar II Premysl der ab 1261 auch Herrscher der Steiermark war in Verbindung gebracht Archaologische Funde lassen aber darauf schliessen dass die Anlage noch bis in das 15 Jahrhundert genutzt wurde 1 Es ist unklar ob es sich bei der in einer Nachricht aus dem 1294 erwahnten hovs ze Ibanswalde um die Wehranlage oder um das neu errichtete Schloss Eibiswald handelt 1954 fuhrte das steirische Landesmuseum Joanneum am Turmbauerkogel erste archaologische Untersuchungen durch Im Jahr 1968 leitete das Institut fur Ur und Fruhgeschichte der Universitat Wien eine etwa zweiwochige Grabungskampagne 1 Bei den Ausgrabungen fanden sich Keramikreste aus dem 13 und 14 Jahrhundert Eisenteile Armbrustbolzen und so weiter und eine steinerne Kanonenkugel Beschreibung BearbeitenDie Burg wurde als Motte errichtet Eine fruhere Deutung wonach es sich um einen Platz fur kultische Zwecke oder betreffend die flache Stelle zwischen beiden Hugeln als den spater aufgegebenen Bauplatz fur die Eibiswalder Kirche gehandelt haben soll 4 wurde aufgegeben Die Nord Sud ausgerichtete Burganlage hat eine Gesamtlange von etwa 450 Metern und eine Breite von bis zu 50 Metern Die Hugel am nordlichen und sudlichen Ende der Anlage waren durch Wall und Graben verstarkt von denen einige Reste heute noch gut erkennbar sind Das Gelande zwischen den Hugeln bot einen guten Standort fur eine mogliche Vorburg welche bis heute jedoch nicht archaologisch belegt werden konnte Es konnten sich dort aber auch Felder und Garten befunden haben An den Sudseiten der beiden Hugel befindet sich jeweils vorgelagert ein etwa 30 Meter langes und 15 bis 20 Meter breites abgesetztes Areal in dem sich vermutlich die eigentliche Vorburg befunden hat 1 Motte Turmbauerkogel I Bearbeiten Die ehemalige Motte Turmbauerkogel I befindet sich im nordlichen Teil der Wehranlage auf einer Seehohe von 490 Metern als ihr Bau wird ein Holzturm auf steinernem Fundament vermutet 5 Der Hugel fallt nach Norden Osten und Westen hin steil ab und durfte zumindest teilweise kunstlich abgeboscht worden sein Im Suden befindet sich ein flacher Bereich der vermutlich der Standort einer Vorburg war und heute vom Bauernhof Turmbauer begrenzt wird Vor dem Bauernhof befindet sich eine Senkung bei der es sich um einen aufgefullten Graben handeln konnte 1 Das Plateau der eigentlichen Motte hat eine Grundflache von etwa 15 20 Metern und der Mottenhugel ist rund funf Meter hoch Im westlichen Teil befindet sich ein in jungerer Zeit angelegter Fahrweg und man findet grossere Bruch und Rollsteine welche auf zerstorte Steinkonstruktionen hinweisen Zwischen dem nordlichen ostlichen und westlichen Teil des Mottenhugels und dem Rand des Plateaus befindet sich ein 10 bis 14 Meter breiter Gelandestreifen Im Westen wird dieser Streifen von einem Erdwall eingefasst welcher im Sudwesten von dem oben erwahnten Fahrweg durchschnitten wird Von den restlichen Wallteilen ist nichts erhalten geblieben 1 Motte Turmbauerkogel II Bearbeiten Die ehemalige Motte Turmbauerkogel II befindet sich im sudlichen Teil der Wehranlage auf einer Seehohe von 505 Metern Sie besteht aus einem Mottenhugel der von einem Wall umgeben ist Im Suden befindet sich gleich wie bei der Motte am Turmbauerkogel I ein flacher Bereich der vermutlich der Standort einer Vorburg war 1 Diese Sudmotte hatte einen mehrstockigen steinernen Turm 5 Das Plateau der eigentlichen Motte hat Durchmesser von 15 bis 18 Metern und man findet am Rand noch Mauer und Mauerausrissreste Der eigentliche Mottenhugel ist heute rund vier Meter hoch und ist von einem verfullten Sohlgraben umgeben Wie die Ausgrabungen im Jahr 1968 zeigten war dieser Graben fruher um rund 1 5 Meter tiefer und wurde vom Hugel um etwa sieben Meter uberragt Der Graben trennt den Mottenhugel von einer durchgehenden Umwallung welche einen Durchmesser von ungefahr 40 Metern hat Der steile ostliche Teil der Umwallung ist heute teilweise abgerutscht Im Suden befand sich ein vorgelagerter Graben der heute nicht mehr erkennbar ist und archaologisch nachgewiesen wurde Vom ausseren Abschnittswall im Suden der Anlage ist heute nur mehr eine flache Erhebung welche den fruheren westlichen Teil darstellte erhalten geblieben 1 In den Jahren 1954 und 1968 wurde bei Ausgrabungen ein einen Meter breiter und 54 Meter langer Schnitt durch den gesamten Hugel mit Ausnahme des Standortes der vermutlichen Vorburg gegraben Dabei wurde die Struktur der Graben und Wallanlagen aber nichts uber die Bebauung des eigentlichen Mottenhugels bekannt Es konnten auf Grund fruheren Steinraubs keine Steinkonstruktionen rekonstruiert werden Man geht jedoch davon aus dass der Hugel fruher von einem Holzturm oder von einem von einer Mauer eingefassten Steinbau bebaut war 1 Quellen BearbeitenChristoph Gutjahr Georg Tiefengraber Die mittelalterliche Wehranlage Turmbauerkogel bei Eibiswald Ivnik Bez Deutschlandsberg Weststeiermark PDF 3 3 MB www av zrc sazu si abgerufen am 11 Mai 2013 Walter Modrijan Das mittelalterliche Siedlungs und Befestigungssystem auf dem Turmbauerkogel I und II Mit einem Grabungsbericht von Fritz Felgenhauer In Gerhard Pferschy Hrsg Siedlung Macht und Wirtschaft Festschrift Fritz Posch zum 70 Geburtstag Veroffentlichungen des steiermarkischen Landesarchives Band 12 Graz 1981 S 81 88 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Christoph Gutjahr Georg Tiefengraber Die mittelalterliche Wehranlage Turmbauerkogel bei Eibiswald Ivnik Bez Deutschlandsberg Weststeiermark PDF 3 3 MB www av zrc sazu si abgerufen am 11 Mai 2013 Werner Murgg Bernhard Hebert Mittelalterliche und Fruhneuzeitliche Wehrbauten im Bezirk Deutschlandsberg Aufnahme der Bodendenkmale Mit Zeichnungen von Stefan Karl Beitrage zur Mittelalterarchaologie in Osterreich BMO Band 10 Jahrgang 1994 Hrsg Osterreichische Gesellschaft fur Mittelalterarchaologie OGM Wien ISSN 1011 0062 S 53 54 Lageskizze S 72 Robert Baravalle Burgen und Schlosser der Steiermark Eine enzyklopadische Sammlung der steirischen Wehrbauten und Liegenschaften die mit den verschiedensten Privilegien ausgestattet waren Graz 1961 Verlag Stiasny S 86 87 V aclav auch Wenzel Radimsky Urgeschichtliche Forschungen in der Umgegend von Wies in Mittel Steiermark I Die prahistorischen Denkmale der Umgebung von Wies In Franz Hauer Red Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien MAG Band XIII Band III der neuen Folge Jahrgang 1883 ISSN 0373 5656 ZDB ID 206023 1 Verlag Gerold Wien S 48 50 a b Christoph Gutjahr Mittelalter S 44 mit Bild In Helmut Theobald Muller Hrsg Gernot Peter Obersteiner wissenschaftliche Gesamtleitung Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg Bezirkstopographie Graz Deutschlandsberg 2005 ISBN 3 901938 15 X Steiermarkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg 2005 In der Reihe Grosse geschichtliche Landeskunde der Steiermark Begrundet von Fritz Posch Erster Teilband Allgemeiner Teil Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wehranlage am Turmbauerkogel Sammlung von 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