www.wikidata.de-de.nina.az
Die Wassermuhlen entlang des Wehebaches einem Nebenfluss der Inde nutzten im Industriezeitalter exzessiv Wasserkraft fur industrielle Arbeiten Vor Erfindung der Dampfmaschine war die Wasserkraft neben der Windkraft die einzige der Muskelenergie uberlegene Energiequelle Einzugsgebiet und ehemalige Muhlen am WehebachUm die Wasserkraft nutzbar zu machen wurden Wassermuhlen entlang eines Fliessgewassers platziert und mittels ober oder unterschlagiger Muhlenrader angetrieben Um einen sichern Betrieb zu gewahrleisten wurden haufig kunstliche Wassergraben sogenannte Muhlenteiche parallel zum Bach auf Wiesen angelegt Teilweise wurde vor der Muhle auch ein Stauweiher aufgestaut um auch Niedrigwasserphasen ausgleichen zu konnen Viele dieser Anlagen sind heute noch gut sichtbar an der Wehe vorhanden Der Wehebach entspringt bei Raffelsbrand im Hurtgenwald und fliesst durch Schevenhutte Langerwehe und Luchem und mundet schliesslich bei Inden in die Inde Er liegt damit vollstandig im Einzugsgebiet der Rur Vor dem Austritt aus der Eifel wird der Bach seit 1983 von der Wehebachtalsperre aufgestaut die seitdem auch die Wassermengen effektiv reguliert Im Wehetal als Teil des Herzogtums Julich wurde die Wasserkraft spatestens mit dem Einzug der Reidemeister im 16 Jahrhundert systematisch genutzt da fur den Betrieb der Hutten mit dem Wehebach dem umliegenden Wald und den Bodenschatzen die Bedingungen optimal waren Bei fortgeschrittenen Bachkilometern anderte sich die Verwendung der Wasserkraft Hier waren hauptsachlich Mahlmuhlen fur Landwirtschaft und Ahnliches aktiv Uber einen Zeitraum von etwa 1000 n Chr bis heute gab es vermutlich 21 verschiedene Muhlen entlang des etwa 12 km langen Unterlaufs 1 Inhaltsverzeichnis 1 Industriegeschichte im Wehetal 2 Aufbau der Anlagen 3 Auflistungen der Anlagen fur die Wasserkraft 3 1 Liste der Wassermuhlen 3 2 Muhlenteiche an der Wehe 3 3 Stauweiher 4 Beschreibung der einzelnen Anlagen 4 1 Muhlenteich I 4 1 1 Joaswerk 4 2 Muhlenteich II 4 2 1 Schevenhutter Muhle Nr 2 4 2 2 Sagewerk Schevenhutte Nr 3 4 2 3 Scheven Hutte Nr 4 4 3 Muhlenteich III 4 3 1 Schevenhutter Hammer Nr 5 4 4 SchevenhutterTeich Muhlenteich IV 4 4 1 Bleimuhle Nr 6 4 5 Muhlenteich V 4 5 1 Wenauermuhle Nr 7 4 5 2 Krichelsmuhle Nr 8 4 6 Muhlenteich VI 4 6 1 Klostermuhle Wenau Nr 9 4 7 Muhlenteich VII 4 7 1 Putzmuhle Putzmuhle Nr 10 4 8 Muhlenteich VIII 4 8 1 Mahlersmuhle Nr 11 4 9 Muhlenteich IX Schonthaler Teich 4 9 1 Huttenheiser Muhle Kleinschonthal Nr 12 4 9 2 Franzhammer Schonthal Gebrannte Muhle Nr 13 4 10 Muhlenteich X Langerweher Teich 4 10 1 Rothammer Nr 14 4 10 2 Bende Muhle Nr 15 4 10 3 Lochmuhle Nr 16 4 10 4 Leuffgensmuhle Nr 17 4 10 5 Bauchmuhle Nr 18 4 10 6 Mettler Muhle Nr 19 4 10 7 Ol Muhle Nr 20 4 11 Muhlenteich XI Wagmuhlen Teich 4 11 1 Luchemer Muhle Nr 21 4 11 2 Wagmuhle Nr 22 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseIndustriegeschichte im Wehetal BearbeitenIn der Literatur sind keine Angaben zu Muhlen oder Wasserkraftanlagen oberhalb der Talsperre zu finden allerdings forderten bereits die Romer die Vorkommen von Eisen an der Roten Wehe dem sudlichen Zufluss der Wehebachtalsperre Dies konnte eine Nutzung der Wasserkraft mit einschliessen Bereits 1122 wurde das heute noch als Wohnraum und Kirche genutzte Kloster Wenau im Ortsteil Wenau bei Langerwehe gegrundet Der Name zeigt die damals schon verwendete Bezeichnung fur die Wehe Das Kloster florierte und erhielt einige Besitzungen im Wehetal Unter anderem musste jeder Muhlenbau im mittleren Wehetal von der Abtissin abgesegnet werden Das Kloster selbst betreibt eine eigene Muhle sowie Fischzucht Landwirtschaft und Bergbau Es verlor im 30 jahrigen Krieg bereits an Einfluss und wurde schliesslich 1801 von den Franzosen aufgelost 2 Die Muhlenanlagen bleiben jedoch erhalten und werden an Privatleute verkauft 3 Im Bereich der Roten und Weissen Wehe um den heutigen Ort Schevenhutte wurde vermutlich schon in vorromischer aber mit Sicherheit zur romischen Zeit Eisen gewonnen Durch Schevenhutte lief zudem eine alte Romerstrasse von Kornelimunster kommend durchs Wehetal zum heute noch vorhandenen Rennweg Richtung Duren hoch 2 Mit dem Ende der Romerzeit ruhte auch die Eisenverarbeitung In der Mitte des 15 Jahrhunderts kommen die Hochofen in die Region um Stolberg und mit ihnen die Reidemeister 4 Sie migrierten vor allem aus dem Schleidener Raum zuerst nach Aachen und spater nach Stolberg 5 Zu dieser Zeit wurde die Scheven Hutte heute Schevenhutte begrundet und die Eisenindustrie kehrte zuruck Die damit verbundenen Hammerwerke gehorten zu den altesten Wasserkraftanlagen im Tal 4 Sie bestanden aus mehreren Kohlereiplatzen in den umliegenden Waldern zwei Fruhschmieden und einer Giesserei Die Fruhschmieden waren am Dorfeingang das Joas Werk und am Dorfausgang der Hammer Im Jahr 1889 wurde die Produktion endgultig stillgelegt Neben Eisen wurde auch Blei verarbeitet siehe Bleimuhle 2 Aufgrund von begunstigenden Standortfaktoren und weniger Auflagen sowie der Aachener Religionsunruhen und der damit einhergehenden Verbannung zogen viele zumeist evangelische Kupfermeisterfamilien aus Aachen ins Vichtbachtal bei Stolberg Ihre weitverzweigten Familien betrieben auch die Kupfermuhlen an der Wehe 6 Spater die Weiterverarbeitung des Messings in Aachen untersagt sodass dies eine weitere Triebkraft fur den Wehebach war Es entwickelte sich eine enge Verflechtung zwischen Vicht und Wehetal Die Halbproduktion des Messings aus dem Vichttal wurde teils im Wehetal zum Endprodukt weiterverarbeitet 7 Ein weiterer Faktor war die Lage der Wehe komplett in der Julicher Wehrmeisterei sodass die Landesherren hier frei in den Entscheidungen waren 6 Durch die guten Standortfaktoren entwickelte sich die hiesige Messingindustrie sehr viel besser als die Aachener und trug enorm zum Wachstum der Bevolkerung bei Durch den Aachener Stadtbrand von 1646 verschwanden auch die letzten Kupfermeister Aachens und Stolberg wurde zu einer der fuhrenden Standorte fur Messingproduktion Europas 6 5 Im 20 Jahrhundert kommt die Messingindustrie an der Wehe nach etwa 400 Jahren Blutezeit zum Erliegen 7 Die Besiedlung stieg rasch ab dem 18 Jahrhundert an bedingt durch das neue hohe Arbeitsaufkommen durch die Kupfermuhlen Die Familie Schleicher baute neue Fabriken fur die Nadelproduktion im unteren Wehetal welches von ihnen in Schonthal umgetauft wird Sie lockten gelernte Nadler aus Aachen heran Die Unternehmer bauten neue Wohnhauser fur ihre bis zu 500 Arbeiter und gestalteten massgeblich die Entwicklung des Bereiches im 19 Jahrhundert 2 Im Jahre 1827 wird die heute noch vorhandene Landstrasse L12 entlang des Wehetals durch sie errichtet damit mussten Handelsleute nicht mehr am matschigen Auenbereich entlang fahren und der Transport wurde witterungsunabhangiger 7 Problematisch fur die verschiedenen Industriezweige waren die ahnlichen Anforderungen 5 Sowohl die Reidemeister als auch die Kupfermeister benotigten Kohle und Wasserkraft Im 18 Jahrhundert war der Wehebach wie auch der Vichtbach nahezu vollstandig genutzt und die Ressource Wasserkraft nicht mehr fur Neuanlagen vorhanden 3 Die Holzkohle war ebenfalls ein sehr knappes Gut und fuhrte zu einer starken Rivalitat der Reidemeister mit den Kupfermeistern In der Wehrmeisterei wurden die Waldrechte zusammen mit den Muhlenkonzessionen vergeben sodass die Industriellen in den ihnen zugeschlagenen Parzellen selbst Kohlern durften Diese limitierenden Faktoren fuhrten schliesslich zum fruheren Niedergang der Eisen gegenuber der Kupferindustrie da der Erlos aus Kupfer wesentlich hoher war und bei den modernen Kupferofen zusatzlich auch Steinkohle einzusetzen war 5 Im mittleren 19 Jahrhundert kam auch die Kupferindustrie langsam zum Erliegen und die Muhlen werden teilweise umfunktioniert 1830 lagen mindestens noch 16 Muhlen am Lauf der Wehe acht davon am Oberlauf fur die Kupferindustrie In Schevenhutte und am Unterlauf etwa ab Langerwehe wurden die restlichen Muhlen vor allem fur die Landwirtschaft genutzt 3 Zwei der Muhlen wurden nach 1830 zu Papiermuhlen umgebaut 8 weitere zu Spinnereien Mahlmuhlen oder Marmormuhlen 9 10 Heute sind viele der ehemaligen Muhlen zwar noch vorhanden aber zu Wohnhauser umgebaut worden 7 Teilweise sind die Gebaude auch abgerissen und ganzlich uberbaut worden Die Bleimuhle nutzt heute noch die Wasserenergie zur Stromgewinnung Aufbau der Anlagen BearbeitenVor der Regulierung des Baches durch die Talsperre war dieser wesentlich wilder und unberechenbarer Fur die Tatigkeiten einer Muhle waren aber wenigstens annahernd gleiche Verhaltnisse notwendig um den Betrieb aufrechtzuhalten Hierfur wurden sogenannte Muhlenteiche angelegt bei manchen Muhlen wurden diese noch mittels Weihern aufgestaut Der Begriff Teich wirkt irrefuhrend da es sich bei diesen kunstlichen Nebenarmen eher um Graben als um das stehende Gewasser handelt was der Begriff Teich impliziert Bei der Bezeichnung handelt es sich um eine etymologische Besonderheit des hier vorherrschenden ripuarischen Dialektes Teich bedeutet hierin so viel wie Graben oder Kanal und wird sich von dem Wort Deich abgeleitet haben Haufig wurden die Graben namlich durch Aufschutten von Deichen geschaffen 11 nbsp Heute noch vorhandene Muhlenteiche am Lauf der WeheDen Wehebach begleiten heute noch vier ehemalige Muhlenteiche Einer liegt unterhalb Schevenhuttes an der Bleimuhle Dazu kommt der bei Schonthal gelegene Schonthaler Teich links des Wehebaches verlaufend welcher dann in den rechtswehigen Langerweher Teich ubergeht Am Unterlauf kommt der Teich an der bei Lucherberg gelegenen Wagmuhle dazu Auflistungen der Anlagen fur die Wasserkraft BearbeitenDie einzelnen Anlagen wurden so gut es moglich ist gelistet Die Muhlen wurden durchnummeriert beginnend mit der ersten Muhle ab der Talsperre Die Muhlenteiche wurden mit romischen Zahlen indexiert Stauweiher gehorten immer zu einer Muhle sodass diese die Indexnummer der Muhle zusammen mit einem fortlaufenden Buchstaben tragen In den Tabellen sind Namen teilweise mehrere wenn diese nicht eindeutig zu benennen sind Nutzungen und Zeitraume genannt Eine genauere Beschreibung findet sich im nachsten Abschnitt 1 Liste der Wassermuhlen Bearbeiten Fur die Auflistung sind insbesondere die Literaturquellen von Josef Geuenich entscheidend Die Sammlung des Stadt und Kreisarchivars und sein Nachlass waren die Hauptquelle Die Geschichtsverein der Gemeinden und das lokale Wissen sind allerdings auch eine sehr gute Hilfe Nr Verortung Name Nutzung Zeitraum Nutzung heute1 nbsp Joaswerk auch Joas Werk Eisenwerk Spatestens 1525 bis min 1827 Abgerissen heute eine Wohngegend2 nbsp Schevenhutter Muhle Getreidemuhle 1694 195X Umgebaut zum Feuerwehrhaus3 nbsp Sagewerk Schevenhutte Holz Sagewerk 1900 1956 Abgerissen Neubaugebiet4 nbsp Scheven Hutte auch Knallhott oder Schorrenmuhle Pochwerk Schorrenmuhle um 1500 sicher ab 1525 1787 Wohnhaus5 nbsp Schevenhutter Hammer Hammerwerk Um 1550 min 1827 Abgerissen heute Industriestandort6 nbsp Bleimuhle Bleimuhle Kunstwollenproduktion Wollerei Schneiderei Spatestens 1557 19XX Heute noch Spinnerei7 nbsp Wenauer Muhle Kupfermuhle Knochenmuhle Spatestens 1805 1890 Forsthaus8 nbsp Krichelsmuhle auch Marmormuhle Kupfermuhle 16XX Marmor 1832 Kunstwollenproduktion 1864 Vermutlich ab Mitte 16 Jhdt ab Zwischenzeitlich brachliegend 1805 1898 Altenheim9 nbsp Klostermuhle Wenau Getreidemuhle Olmuhle 1805 1930 Klostergebaude Wohngebaude10 nbsp Putzmuhle auch Ewald Schoeller amp Co Kupfermuhle 1815 1831 Papiermuhle 1831 1857 Kunstwollen produktion 1858 1868 Spatestens 1805 1868 Wohnhaus Ferienwohnung11 nbsp Mahlersmuhle auch Maletzmuhle Kupfermuhle 1590 1849 1590 1849 Abgerissen12 nbsp Huttenheiser Muhle auch Heisternermuhle Kleinschonthal ab 1817 Kupfermuhle 1601 1832 Steinschneide 1832 unbekannt Vermutlich 1601 vermutlich 1850 Abgerissen13 nbsp Schonthal auch Gebrannte Muhle Kupfermuhle 1660 1819 Nadelnfabrik 1819 1932 1591 1932 Wohnsiedlung14 nbsp Rothammer Eisen und Hammerwerk 15 16 Jahrhundert Kupfer 1732 1820 Ol 1820 1823 Tuchwalkerei 1823 1847 Lohgerberei 1847 etwa 1900 15 Jhdt ca 1900 Wohnhaus15 nbsp Bendenmuhle auch Fuchsmuhle und Rotemuhle Kupfermuhle Nadeln 1883 heute Firmengelande von alesco Folien GmbH16 nbsp Lochmuhle Getreidemuhle Schorrenmuhle 1726 etwa 1940 Abgerissen heute Altenheim17 nbsp Leuffgensmuhle Getreidemuhle Lohgerberei Olmuhle Knochenmuhle Etwa 1800 min 1918 vermutlich abgerissen Nicht sicher zu verorten 18 nbsp Bauchmuhle auch Pochmuhle Getreidemuhle Olmuhle Kupfermuhle 1805 min 1918 Umgebaut Bauernhof19 nbsp Mettler Muhle Getreide Lohgerberei Holzverarbeitung 1805 min 1918 Umgebaut Bauernhof20 nbsp Olmuhle Olmuhle 1822 min 1918 Umgebaut Bauernhof21 nbsp Luchemer Muhle Schleifmuhle 1917 1822 Olmuhle 1822 1846 Anfang 19 Jhdt Anfang 20 Jhdt Nicht genau zu verorten Vermutlich Bauernhof 22 nbsp Wagmuhle Getreidemuhle 1820 1832 Wollerei Schneiderei Olmuhle Lohgerberei bis 1820 und 1832 Ende 16 Jhdt Anfang 20 Jhdt Abgerissen heute NeubaugegendMuhlenteiche an der Wehe Bearbeiten nbsp Vergleich zwischen Tranchotkarte und LIDAR DGM Auch bei den Teichen ist die Literatur eine gute Quelle Jedoch spielt hier vor allem die Tranchotkarte und das Digitale Gelandemodell DGM eine wichtige Rolle Im hochauflosenden Gelandemodell sind die verschutteten Teiche teilweise noch gut zu sehen Die Beschriftungen auf den Karten sind nicht verlasslich Nr Name falls vorhanden Muhlennr Muhle Lange Zustand heuteI 1 Joaswerk 670 m Uberbaut in den 1970er Jahren letzte Rest verlorenII 2 34 Schevenhutter Muhle Schevenhutter SagewerkScheven Hutte 1000 m Uberbaut kaum noch Reste vorhandenIII 5 Schevenhutter Hammer 270 m Uberbaut keine Reste vorhandenIV Schevenhutter Teich 6 Bleimuhle 300 m VorhandenV 7 8 Wenauer Muhle Krichelsmuhle 1050 m Verkippt Spuren deutlich im DGM zu sehen nur kleiner Teil als Denkmal noch offenliegendVI 9 Klostermuhle Wenau 930 m Verkippt nur kleiner Teil als Weiher vorhandenVII 10 Putzmuhle 650 m Verkippt Spuren im DGM zu sehenVIII 11 Maletzmuhle 200 m Verkippt nur auf Tranchotkarte zu sehenIX Schonthaler Teich 12 13 Huttenheiser Muhle Schonthal Gebrannte Muhle 850 m VorhandenX Langerweher Teich 14 151617181920 Rothammer BendenmuhlePochmuhleLeuffgensmuhleBauchmuhleMettler MuhleOl Muhle 3000 m VorhandenXI Waagmuhlen Teich 21 22 Luchemer Muhle vermutet Wagmuhle 1280 m VorhandenStauweiher Bearbeiten Auch bei den Stauweihern sind die Hauptquellen das Kartenmaterial vornehmlich die Tranchotkarte und die Preussische Neuaufnahme Nr Zugehorige Muhlen Flache Zustand1a Joaswerk 750 m Uberbaut nur auf historischen Karten zu sehen2b Schevenhutter Muhle Sagewerk Schevenhutte 3500 m Vorhanden mit Aufnahme der Arbeiten am Sagewerk um Mittelinsel erganzt5c Schevenhutter Hammer 2000 m Uberbaut nur auf historischen Karten zu sehen7d Wenauer Muhle 2200 m Verkippt deutlich auf dem DGM zu sehen9e Klostermuhle Wenau 1600 m Vorhanden wir als Tumpel genutzt10f Putzmuhle 1700 m Vorhanden heute zum Angeln genutzt11g Mahlermuhle 2200 m Vorhanden12h Huttenheisermuhle 2600 m Vorhanden13i Schonthal 2100 m Vorhanden14j Rothammer 3200 m Vorhanden15k Bendenmuhle 2200 m Vorhanden18l Bauchmuhle 1200 m Verkippt nur auf Tranchotkarte zu sehen21m Luchemer Muhle 23 000 m Nur auf Tranchotkarte zu sehen Moglicherweise nicht korrekt da Muhle nicht genau zu verorten22n Wagmuhle 2000 m VorhandenBeschreibung der einzelnen Anlagen BearbeitenMuhlenteich I Bearbeiten Der erste Muhlenteich am Wehebach I lag am heutigen Ortseingang von Schevenhutte Er speiste das Joaswerk mitsamt Weiher Er ist in den historischen Karten gut zu sehen Sowohl der Teich als auch der Weiher werden in den 1970er bei Erweiterungsarbeiten der Wohngegend Joaswerk uberbaut Es sind keine Reste mehr vorhanden Joaswerk Bearbeiten Der heutige Teil Schevenhuttes mit Namen Joaswerk steht auf der Stelle einer ehemaligen Fruhschmiede von Johaes von der Hutten Sie wurde erstmal in den Wehrmeistereirechnungen von 1525 erwahnt Spatestens ab dem 19 Jahrhundert wurde sie zusammen mit der Scheven Hutte betrieben 4 Falschlicherweise wird dieser Bereich bei Tranchot als Bent bezeichnet und damit mit dem Joaswerk vertauscht Bis zum Jahr 1895 als Pfarrer Anton Bommes seine Schrift Zur Geschichte des Ortes Schevenhutte im Landkreis Aachen verfasste standen noch Einzelgebaude die spater ebenfalls abgerissen wurden Heute ist der Bereich des Joaswerkes uberbaut und keine Spuren sind zu erkennen Muhlenteich II Bearbeiten Reste des fruher etwa 1000 m langen Muhlenteiches gibt es praktisch keine mehr Nur der Kahnweiher ist als letzter Teil der Muhlenstrukturen erhalten geblieben Der Muhlenteich wurde etwa in der Mitte des heutigen Joaswerks kurz nach dem Ende des Muhlenteich I abgezweigt Er zog sich durchs Dorf bis zur Schorrenmuhle und floss etwa auf Hohe der heutigen Kirche zuruck in den Wehebach An ihm lagen die Muhlen 2 3 und 4 Im Jahr 1956 endete die Nutzung der Wasserkraft und in den 1970er Jahren erfolgte der Umbau Der Kahnweiher wird von da an nur noch mit Wasser aus dem Backofensief versorgt Schevenhutter Muhle Nr 2 Bearbeiten Durch die Familie des Bergboten der Wehrmeisterei Julich wird mitten in Schevenhutte von 1694 bis 1698 eine Getreidemuhle gebaut Uber 200 Jahre mahlte sie als Fruchtmahlmuhle 1936 wurde eine Bunkeranlage im direkten Umfeld gebaut und in den 1950er Jahren gesprengt Die dadurch beschadigte Muhle sollte daraufhin abgerissen und auf ihr ein Feuerwehrhaus errichtet werden Laut mundlichen Aussagen erwies sich das Fundament jedoch als so robust dass der neue Bau schlicht auf die Reste der alten Muhle gebaut wurde und somit bis heute steht Der Bereich heisst noch immer schlicht Schevenhutter Muhle 12 Sagewerk Schevenhutte Nr 3 Bearbeiten Nach dem Ende des Muhlenbetriebes der Schevenhutter Muhle nutzt ein Sagewerk den Kahnweiher und den Muhlenteich weiter Spater zur Kuhlung der Dampfmaschinen bei der FirmaP Hahn amp Co KG Dampfsagewerk 1956 wurde das Sagewerk mitsamt Weiher verkauft Damit ruhte die Nutzung bis zum Abbau der Anlage in den 1970er Jahren 12 Heute liegt die Flache des ehemaligen Sagewerkes brach die Gebauderuine verfiel mit der Zeit Anfang 2022 wurden die letzten Reset der Gebaude abgerissen Scheven Hutte Nr 4 Bearbeiten nbsp Muhle KnallhottDas Eisenwerk Schevenhutte wurde um das Jahr 1500 begrundet In diesem Werk wurden Kanonenkugeln Takenplatten und Ofen gegossen 4 Die eigentlich Scheven Hutte lag in der Mitte des Dorfes auf dem sogenannten Huttenplatz heute gegenuber der Gaststatte Waldfriede Sie war eine sogenannte Schorrenmuhle Sie umfasste einen Eisenschmelzofen mit Giesserei Mittels Muhlenrader wurden Blasebalge betrieben um die notige Temperatur in den Hochofen zu erreichen 6 Im Volksmund hiess die Anlage Knallhott Heute sind die Gebaude Wohnhauser Johannes Tilman Joseph Esser 1782 1855 der letzte Reidemeister von Schevenhutte unternahm nach der Stilllegung des Huttenwerkes um die Mitte des 19 Jahrhunderts ausserordentliche Anstrengungen zum Erhalt der Giesserei die noch bis zum Jahre 1870 betrieben wurde Auch Heinrich Henri Hoesch III 1800 1879 besass Anteile an ihr Seine Nachfahren versuchten spater die Reste der alten Hutte samt Grundstuck fur den geplanten Kirchenneubau im Ort zu veraussern Ausgeschlossen vom geplanten Verkauf waren das grosse eiserne Rad das Wehr sowie die ganze bis dahin besessene Wassergerechtsame Schliesslich wurde 1889 auch die Giesserei niedergelegt Muhlenteich III Bearbeiten Der Muhlenteich III wurde etwa auf Hohe der heutigen Pfarrkirche in Schevenhutte abgespalten Er war 270 Meter lang und speiste einen Weiher An ihm lag nur die Fruhschmiede Schevenhutter Hammer Er ist deutlich auf der Tranchotkarte auf der Ur und Neuaufnahme zu sehen Auf der TK25 1936 1945 ist der Bereich komplett mit Industrie uberbaut Dementsprechend finden sich im DGM keine Informationen Schevenhutter Hammer Nr 5 Bearbeiten nbsp Infotafel GeuseDie Muhle am Teich III war die Fruhschmiede Schevenhutter Hammer Hier wurden die Roheisenstucke sogenannte Geuse weiterverarbeitet 4 Im Volksmund hiess dieser Anlagenkomplex der aus vier Hausern bestand meist nur das Schiff Das Hammerwerk bestand aus einem 15 Zentner schweren Eisenhammer der nur mit Wasserkraft betrieben wurde und das Eisen reckte Mit dem Niedergang der Eisenindustrie im Gebiet kam auch dieser Standort zum Erliegen 12 Heute weist noch der Strassenname Im Hammer auf die ehemalige Anlage hin Auf dem Gelande steht heute die Firma Gebr Wolff GmbH amp CO KG SchevenhutterTeich Muhlenteich IV Bearbeiten Der Schevenhutter Teich existiert heute noch und belauft sich auf 270 Meter Lange An ihm liegt nur die Bleimuhle Er ist teilweise verdeckt da er durch die Spinnerei fliesst Bleimuhle Nr 6 Bearbeiten nbsp Infotafel BleimuhleAm Muhlenteich IV liegt heute noch die Spinnerei Gebr Schoeller GmbH Co KG Sie wurde im Jahre 1557 zum ersten Mal als Bleihutt erwahnt 4 Sie wurde uber die Jahre als Hammerwerk fur Kupfer und Blei verwendet 1870 ging sie in den Besitz der Familie Thelen uber die aus ihr eine Spinnerei und Weberei machten Um 1900 herum vernichtete ein Brand das Gebaude Es wurde daraufhin komplett neu errichtet und stellt bis heute Garne her Die Wasserkraft wurde noch zur Stromerzeugung eingesetzt 12 Muhlenteich V Bearbeiten Der Muhlenteich V ist quasi nicht mehr vorhanden Er entsprang bei dem heutigen Forsthaus Wenau und floss relativ gradlinig weiter zur Krichelsmuhle bis er nach etwa 1050 Metern wieder in den Wehebach floss Erhalten ist davon heute nur noch ein sehr kleiner Teil hinter der Krichelsmuhle Der Teich ist auf der Tranchotkarte der Uraufnahme und der Neuaufnahme gut zu sehen Bei der TK25 1936 1945 scheint er schon ausser Benutzung zu sein Mittels DGM lasst sich der Verlauf heute noch sehr genau rekonstruieren und auch der Weiher und der ursprungliche Standort der Wenauermuhle sind sehr gut zu erkennen Wenauermuhle Nr 7 Bearbeiten Oberhalb von Krichelsmuhle liegt heute das Forsthaus Wenau Fruher stand an dieser Position eine der Muhlen die direkt der Oberin des Klosters Wenau unterstand Im DGM findet sich heute noch sehr gut der ehemalige Weiher knapp dahinter sind Spuren des alten Muhlengebaudes zu erkennen Auf der Tranchotkarte wird sie als Wenauermuhl bezeichnet Auf spateren Karten ist diese Beschriftung nicht mehr vorhanden Im Preussischen Muhlenregister ist sie 1820 als eine Kupferdrahtmuhle mit zwei Gewerken eingetragen 1830 wird sie zu einer durch zwei oberschlagige Wasserrader angetriebene Getreidemuhle Zu der Zeit beschaftigte sie funf Arbeiter 3 Im Jahre 1890 wurde das alte Muhlengebaude abgerissen und gegen das heutige Forstgebaude ersetzt Vermutlich zeitgleich wurden Weiher und Teich stillgelegt Krichelsmuhle Nr 8 Bearbeiten Die alte Krichelsmuhle ist heute ein Senioren und Pflegeheim Sie ist schon bei Tranchot als Wenauermuhl vermerkt Im Preussischen Muhlenregister ist sie 1820 als Kupferdrahtmuhle mit zwei Gewerken und vier Arbeitern eingetragen 1830 fiel sie in den Besitz des Kaufmanns Wilhelm Schull aus Duren sie stand zu dem Zeitpunkt still 3 Am 6 Dezember 1832 stellte der neue Besitzer einen Konzessionsantrag fur die Umwandlung der ehemaligen Kupfermuhle in eine Steinschneide Polier und Schussermuhle 13 Das nachste Mal wurde sie in der amtlichen Bekanntmachung vom 16 Februar 1864 erwahnt Darin wurde geschrieben dass der Besitzer Wilhelm Esser die unbenutzte Krichelsmuhle auch Marmormuhle genannt fur den Betrieb einer Kunstwollfabrik einrichten will 14 Um 1900 herum wurde die Krichelsmuhle als Restaurant und in den 1985 Jahren wurde sie Seniorenzentrum umgebaut 15 Muhlenteich VI Bearbeiten Der Teich VI ist nahezu vollstandig verloren gegangen Mitte der 1900er Jahre wurde der Muhlenteich verkippt und nur der Weiher der Klostermuhle Wenau wurde als Teichanlage beibehalten Ab der Tranchotkarte ist der etwa 930 m lange Teich deutlich zu sehen und das bis zur TK25 1936 1945 Im 19 Jahrhundert speiste er auch die zahlreichen kleinen Seen die um das Kloster verteilt fur die Fischzucht liegen Klostermuhle Wenau Nr 9 Bearbeiten Das Kloster Wenau verfugte bis zur Zeit Napoleons durchaus uber territoriale Macht welches es auch auf die umliegenden Muhlen ausubte Auf der Tranchotkarte ist es deutlich von Weihern umgeben und wird mit einem Graben durch den Wehebach mit Wasser versorgt Im Preussischen Muhlenregister wird 1820 eine Mahlmuhle beim Kloster Wenau genannt welche auch als Olmuhle genutzt wurde und mit einem oberschlagigen Wasserrad und einem Arbeiter angetrieben wird 1830 ubernahm Froitzheim Gerhard zu Wenau die Muhle mit zwei Arbeitern 3 Im Jahr 1804 verausserten die Nonnen samtliche Wirtschaftsgebaude an Geschaftsleute welche diese im Jahre 1919 noch als Getreidemuhle nutzten 2 Das Gebaude ist heute vollstandig umgebaut und in den Klosterkomplexen integriert Muhlenteich VII Bearbeiten Der Teich VII ist relativ kurz und versorgte nur die Putzmuhle Er belief sich auf etwa 650 m Lange Heute wird er in veranderter Form noch immer als Zulauf benutzt Putzmuhle Putzmuhle Nr 10 Bearbeiten nbsp Schonthaler HofAm Ort des heutigen Schonthaler Hofes lag fruher die Putzmuhle Vermutlich zusammen mit den anderen Kupfermuhlen im 16 Jahrhundert gegrundet war sie auch als solche im Preussischen Muhlenregister 1820 eingetragen Sie beherbergte zwei Gewerke eine Kesselmuhle und zwei Hammer 1830 gehorte sie Adam Lynen aus Stutgerloch sie stand zu der Zeit still 3 Am 27 Juni 1831 stelle der Kaufmann Fischbach einen Antrag die Putzmuhle in eine Papiermuhle umzuandern 1858 wurde diese auch so in der Gewerbetabelle erwahnt 1868 wurde eine Kunstwollfabrik an der Stelle errichtet Der andere Teil der Anlage wurde zur Gaststatte im Kuhlen Grund umgebaut 8 16 Die Putzmuhle wird bei Tranchot noch als Wenauermuhl gefuhrt Sie wird in der Uraufnahme nicht beschriftet dafur aber in der Neuaufnahme und der TK25 1936 1945 dort jeweils als Putzmuhle mit dem Zusatz Whs fur Wirtshaus Auch heute ist die Putzmuhle noch ein unter Denkmalschutz gestelltes Wohnhaus mit Gastezimmern Muhlenteich VIII Bearbeiten Auch der Teich VIII der Mahlersmuhle war sehr kurz und ist heute nur in stark veranderter Form als Zulauf fur den ehemaligen Weiher ubriggeblieben Er belief sich auf nur etwa 200 m Mahlersmuhle Nr 11 Bearbeiten Von der Mahlersmuhle ist heute nur noch ihr Weiher erhalten geblieben Grundsatzlich war sie vermutlich die erste Kupfermuhle im Wehetal gewesen und wurde 1601 durch den Aachener Kupfermeister Mathias Peltzer der Altere begrundet Allerdings kaufte er die Muhle von Adam Kraum ab Dieser beantragte bereits am 23 Mai 1590 die Konzession Kraum riss vermutlich auch die vorherige stillgelegte Muhle ab und baute die Mahlersmuhle teilweise auch Maletzmuhle genannt auf 2 Im Muhlenregister von 1820 ist sie noch als Kupferdrahtmuhle eingetragen Zu ihr gehorten zwei Gewerke eine Kesselmuhle und zwei Hammer Sie stand zu dieser Zeit still 1830 wurde sie von Familie Englerth aus Eschweiler erworben 3 1836 wurde sie von Carl Schleicher in eine Nadelschleiferei umgewandelt 17 Auf dem Gelande wird heute nur noch Holz gelagert Muhlenteich IX Schonthaler Teich Bearbeiten Der Schonthaler Teich Teich IX ist heute noch vorhanden Er ist 850 m lang und wurde vermutlich schon mit der gebrannten Muhle um 1650 errichtet Huttenheiser Muhle Kleinschonthal Nr 12 Bearbeiten nbsp Muhle KleinschonthalDas heutige Anwesen Kleinschonthal war fruher eine Kupferdrahtmuhle Sie wurde Huttenheisermuhle genannt 1820 wurde sie im Muhlenregister als Hutteneisermuhle beschrieben und mit zwei Gewerken einer Kesselmuhle zwei Hammern und vier Arbeitern betrieben 1830 waren noch drei Arbeiter hinzugekommen Die Muhle existierte zu dem Zeitpunkt schon uber 200 Jahre 3 Sie wird ab 1832 zusammen mit der Krichelsmuhle betrieben 7 Die Muhle befand sich fur den gesamten Zeitraum im Besitz der Familie Schleicher 2 Bei der Tranchotkarte wird sie als Huettenheisser beschriftet auf der TK25 1936 1945 nur noch als Schonthal Heute besteht das stattliche Wohnhaus und das alte Muhlengebaude weiter und wurde unter Denkmalschutz gestellt Sie werden als Wohnraum genutzt Franzhammer Schonthal Gebrannte Muhle Nr 13 Bearbeiten nbsp Infotafel Gut Schonthal nbsp Gut SchonthalDie heutige Gemeinde Schonthal war einst eine grosse Nadelfabrik der Familie Schleicher Auf der Tranchotkarte wird sie noch als Franzhammer bezeichnet was eine fruhere Verwendung als Hammerwerk nahelegt Es konnte sich auch schlicht um einen Fehler auf der Tranchotkarte handeln da sie nirgendwo sonst als Franzhammer sondern immer nur Gebrannte Muhle oder Schonthal genannt wird Auf den anderen historischen Karten ist sie bereits entsprechend verzeichnet Die Gebrannte Muhle war die zweite Kupfermuhle im Wehetal Sie wurde 1593 von Heinrich Brockhausen auf den Ruinen einer im 30 jahrigen Krieg abgebrannten Muhle errichtet 1660 erwarb die Familie Schleicher die Kupfermuhle Sie errichteten eine grosse Nadelfabrik und ein stattliches Anwesen 2 Im Muhlenregister wurde noch immer die Familie Schleicher als Eigentumer genannt 1819 wurde unter Matthias Leonhard Schleicher der vierflugelige Muhlenhof als Nadelfabrik neu erbaut dem 1861 weitere Arbeiterwohnungen folgten Diese Siedlung wurde spater Schonthal nach dem als Gut Schonthal bezeichnetem Haupthaus 1820 war die Muhle als Kupfermuhle mit funf Gewerken erwahnt worden die stillstanden 1830 gab es ein oberschlagiges Wasserrad vier Banke ein Gewerk und vier Arbeiter 3 1862 wurden die ersten Dampfmaschinen fur die Firma installiert 1932 wurde der Betrieb stillgelegt 18 Seit dem Jahr 1919 steht das Werk still 2 Die erhalten gebliebenen Gebaude kamen unter Denkmalschutz Muhlenteich X Langerweher Teich Bearbeiten Der Langerweher Teich Nummer X ist heute noch vorhanden und ist der mit Abstand langste Teich am Wehebach Er ist etwa 3000 m lang und an ihm lagen sieben Muhlen die Nummern 14 20 Rothammer Nr 14 Bearbeiten Die genauen Anfange des Rothammers sind nicht bekannt Es kann sich theoretisch um Wirtschaftsgebaude des naheliegenden Klosters Schwarzenbroich handeln da der Hammer nicht mehr auf Landereien des Wenauer Klosters liegt 2 Sicher aber handelte es sich um ein Eisenwerk welches die Eisenerze aus der Umgebung verarbeitete 4 Das Eisenwerk wurde vermutlich 1732 vom Kupfermeister Laurenz Lynen zur Kupfermuhle umgebaut bzw neu errichtet Mit Beginn der Preussischen Zeit 1815 wurde die Konzession fur eine Kupfermuhle mit Namen Rothammer eingeholt Sie wurde als Gebaude mit zwei Wasserradern in dem eine Drahtzieherei lag beschrieben 1832 sollte die Anlage in eine Olmuhle umfunktioniert werden 1847 erwarb Arnold Bongartz die zu der Zeit dort bestehende Tuchwalkmuhle und verwandelte diese in eine Lohgerberei 19 Der Rothammer wird heute als Wohnhaus genutzt Bende Muhle Nr 15 Bearbeiten Uber die Bende Muhle ist nur wenig bekannt Sie lag auf dem heutigen Firmengelande der alesco GmbH amp Co KG Vermutlich wurde sie von den Geschaftsleuten Lynen und Maven als Kupfermuhle betrieben 19 In den amtlichen Bekanntmachungen wurde 1832 beschrieben wie Martin Maletz die Muhle ubernommen hatte und diese in eine Lohmahlmuhle umfunktionieren wollte 20 Die Muhle wurde spater mit einer Nadelfabrik uberbaut das Gebaude steht heute noch an dieser Stelle Lochmuhle Nr 16 Bearbeiten Dort wo heute das Seniorenheim Haus Wehetal steht stand fruher die Lochmuhle Sie war eine Mahlmuhle fur verschiedene Werkstoffe Sie wurde in den historischen Karten mit Ausnahme der Uraufnahme stets Lochmuhle genannt Auch die Bushaltestelle heisst heute noch entsprechend Sowohl in den amtlichen Bekanntmachungen als auch im Muhlenregister wurde die Familie Kannengiesser als Besitzer genannt 21 1820 wurde sie im Muhlenregister als Mahl und Holzschneidemuhle der Familie Franz Kannengiesser beschrieben Sie besass dort ein oberschlagiges Wasserrad und zwei Mahlgange Sie konnte nur sechs Stunden am Tag arbeiten 1830 wurde die Muhle von der Witwe Franz Kannengiesser betrieben zu der Zeit als Mahl Loh und Schneidemuhle mit drei oberschlagigen Wasserradern zwei Mahlgangen und zwei Arbeitern 3 Die Lochmuhle hieltt sich bis zum Zweiten Weltkrieg als Mahlmuhle Sie wurde am Schluss mithilfe einer Wasserturbine betrieben 22 Leuffgensmuhle Nr 17 Bearbeiten Zur sogenannten Leuffgensmuhle fehlen leider sowohl genaue Ortsangaben als auch weiterfuhrende Informationen Sie wird in keiner der historischen Karten erwahnt und zeigt auch keine Reste im DGM Im Muhlenregister wurde sie 1820 als Ol und Lohmuhle eingetragen Sie wurde von der Leuffgens Witwe gefuhrt Die Ortslage wurde als gelegen in Langerwehe beschrieben Sie besass ein unterschlagiges Wasserrad Diese Witwe besass die Muhle auch noch 1830 nun als Ol und Knochenmuhle die einzige an dieser Art an der Wehe mit zwei unterschlagigen Wasserradern und einem Arbeiter 3 1822 ist die Muhle an G Olbertz verpachtet Die Muhle konnte nur sechs Stunden am Tag mahlen Seit 1832 stand sie still und verfiel im Jahr 1842 sollte sie endgultig verkauft werden 10 Der Bereich in dem die Muhle zu vermuten ist ist heute komplett Siedlungsflache Bauchmuhle Nr 18 Bearbeiten Dort wo heute der Pochmuhlenweg die Grenze von Langerwehe darstellt lag fruher die Bauchmuhle die zeitweise auch als Pochmuhle bekannt war Als Mahl und Lohmuhle wurde sie 1820 im Muhlenregister mit einem oberschlagigen Wasser rad und zwei Mahlgangen verzeichnet Sie gehorte zu der Zeit Peter Kalckbrenner 1830 wurde sie als Fruchtmahl und Olmuhle bezeichnet diesmal mit zwei unterschlagigen Wasserradern zwei Mahlgangen und drei Arbeitern ausgerustet 3 Nach dieser Zeit wurde sie wohl in Pochmuhle umbenannt da sie bei der Tranchotkarte nur als Bauchmuhle bei der Neuaufnahme und der TK25 von 1936 bis 1945 schon als Poch Muhle bezeichnet wird In der Uraufnahme wird sie hingegen schlicht mit M fur Muhle markiert Heute wird die Anlage noch als Bauernhof genutzt Mettler Muhle Nr 19 Bearbeiten Zwischen Langerwehe und Luchem liegen heute noch drei solitare Gehofte das eine war fruher die Mettler Muhle Der Name leitet sich von der Lage der Mettleren Mittleren Muhle zwischen der Bauchmuhle welche fruher auch noch einzeln lag und der Olmuhle ab Im Muhlenregister wurde sowohl 1820 als auch 1830 Caspar Kalckbrenner als Besitzer dieser Muhle genannt 1820 wurde sie mit einem oberschlagigen Wasserrad und zwei Mahlgangen als Mahl und Lohmuhle und 1830 mittels eines unterschlagigen Wasserrades und zwei Arbeiter als Fruchtmahl und Schalmuhle betrieben 3 1864 stellte die Witwe von Caspar Kalckbrenner den Antrag das alte Wasserrad gegen ein neues zu ersetzen 14 Der Name ist bei den historischen Karten konstant Mettlermuhle einzig bei der Uraufnahme ist an der Stelle schlicht ein M verzeichnet Auch diese Muhle wird heute noch als landwirtschaftlicher Hof genutzt Ol Muhle Nr 20 Bearbeiten Die Olmuhle liegt als letzte Muhle am Langerweher Teich und ist die dritte ehemalige Muhle zwischen Langerwehe und Luchem Sie wird auf der Tranchotkarte und bei der Uraufnahme noch nicht benannt wenn auch bei Ersterer als Bauwerk vermerkt Erst die Neuaufnahme und die TK25 1936 1945 betiteln sie als solche Sie wurde 1820 im Muhlenregister als zur Familie Dubois gehorige Olmuhle beschrieben Sie unterhielt ein unterschlagiges Wasserrad und einen Mitarbeiter 1830 fuhrte die Witwe von Heinrich Dubois die Muhle weiter und erweiterte die Muhle um eine Olpresse 3 1836 unterhielt der Besitzer Peter Wilhelm Josef Kalkbrenner zwei Olpressen mit einem Schalgang 10 Die Olmuhle ist heute ein landwirtschaftlicher Hof Muhlenteich XI Wagmuhlen Teich Bearbeiten Der letzte Muhlenteich am Wehebach ist der Teich XI Er besteht heute noch und wird in Luchem vom Hauptbach abgefuhrt Es lagen ein oder zwei Muhlen an ihm Die Lange bemisst sich auf 1280 m dies ist relativ lang fur einen Muhlenteich mit maximal zwei Muhlen An der Wagmuhle ist heute noch ein vorhandener Weiher Der Weiher bei Luchem wurde komplett uberbaut Luchemer Muhle Nr 21 Bearbeiten Uber diese in Luchem gelegene Muhle ist nur sehr wenig bekannt Sie gehorte zu den wenigen Muhlen die sich nicht sicher verorten lassen Vermutlich lag sie hinter dem Muhlenteich bei Luchem Die andere Moglichkeit wurde sie direkt an den Wehebach setzen was sie zur einzigen direkt am Bach gelegenen Muhlen machen wurde 1817 stand die Luchemer Muhle als Schleifmuhle das erste Mal zum Verkauf 1822 gehorte sie zu Debois in Duren der sie als Olmuhle benutzt Selbiges gilt fur 1836 1846 kaufte ein Egidius Deutz aus Aachen die Muhle und wollte eine chemische Bleicherei anlegen 10 Da die Verortung nicht bekannt ist lasst sich nichts uber den heutigen Zustand sagen Wagmuhle Nr 22 Bearbeiten Die Wagmuhle war die letzte Muhle am Wehebach Sie liegt kurz vor Lucherberg an einem eigenen Weiher Sie wird in allen historischen Karten als Wagmuhle bezeichnet und an der gleichen Stelle verortet 1820 fuhrte Edmund Wilckens die Anlage als Mahlmuhle mit einem unterschlagigen Wasserrad zwei Mahlgangen und einem Mitarbeiter 1830 wurde die Anlage als Fruchtmuhle mit zwei Arbeitern einem oberschlagigen Wasserrad und zwei aktiven Mahlgangen eingetragen 9 Ab dem Jahre 1832 ubernahm Max Konigs aus Julich die Wagmuhle und stellt den Antrag die Mahlmuhle in eine Wollspinnerei Rauherei und Walkerei umzufunktionieren Im Zuge dessen soll auch der zugehorige Weiher um zwei Morgen erweitert werden 20 1836 wurde die Muhle verpachtet und fur Weberei Farberei und Feinspinnerei genutzt 1851 wurde sie bereits als Loh und Walkmuhle verwendet 1859 sollte das Rad wiederhergestellt werden zum Mahlgrutzen und Graupenruppen 10 Zur heutigen Zeit ist die Wagmuhle ein Wohnhaus um sie herum entstand das Wohngebiet zur Wagmuhle Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wassermuhlen am Wehebach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Manfred Garding Echtz die Mettlermuhle und das Wehebachtal mit seinen vielen Wasserradmuhlen in Heimat und Vereinsblatt Echtz Konzendorf Nr 247 amp 248 10 11 2011Einzelnachweise Bearbeiten a b Tristan Lothmann Wassermuhlen am Wehebach Eine Untersuchung mittels historischer Daten und LIDAR DGM Aachen 2019 S 40 a b c d e f g h i j Schurmann Das Wehetal In Eifelvereinsblatt Nr 20 1919 S 47 52 a b c d e f g h i j k l m n o Josef Geuenich Die Muhlen des Kreises Duren in den Jahren 1820 und 1830 In Durener Zeitung Duren 1950 a b c d e f g Peter Neu Eisenindustrie in der Eifel Aufstieg Blute und Niedergang 2 Auflage Rheinland Verlag Koln 1989 ISBN 3 7927 1086 2 a b c d Wolfgang Wegener Erzbergbau und Metallverhuttung vom Mittelalter bis zum 19 Jahrhundert In Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Habelt Verlag 2008 abgerufen am 31 Januar 2022 a b c d Stolberger Heimat und Geschichtsverein Muhlen Hammerwerke und Kupferhofe im Tal der Vicht und ihre Besitzer Stolberg 1998 ISBN 978 3 926830 12 8 a b c d e Eifel Kalender hrsg vom Eifelverein 1925 abgerufen am 31 Januar 2022 a b Josef Geuenich Geschichte der Papierindustrie im Duren Julicher Wirtschaftsraum Hamel Duren 1959 a b Josef Geuenich Muhlennotizen aus den amtlichen Bekanntmachungen in den Durener Zeitungen In Josef Geuenich Hrsg Findbuch Nachlass Geuenich Stadt und Kreisarchivar Duren 1950 a b c d e Susanne Sommer Muhlen am Niederrhein die Wind und Wassermuhlen des linken Niederrheins im Zeitalter der Industrialisierung 1814 1914 Rheinland Verlag in Kommission bei Koln 1991 ISBN 3 7927 1113 3 Droste Peter Johannes Wasserbau und Wassermuhlen an der mittleren Rur die Kernlande des Herzogtums Julich 8 18 Jahrhundert Shaker 2003 ISBN 3 8322 2011 9 a b c d Heimat und Burgerverein Schevenhutte e V Hrsg Hinweisschilder Schevenhutte Selbstverlag Schevenhutte 2013 Durener Zeitung Muhlennotizen aus den amtlichen Bekanntmachungen in den Durener Zeitungen In Josef Geuenich Hrsg Nachlass Geuenich Findbuch Duren 1931 S 304 a b Durener Zeitung Muhlennotizen aus den amtlichen Bekanntmachungen in den Durener Zeitungen In Josef Geuenich Hrsg Nachlasse Geuenich Findbuch Duren 1864 S 304 Ludger Horstkotter Heinrich Candels Das Pramonstratenserinnenstift Wenau In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein Band 178 jg 1 Dezember 1976 ISSN 0341 289X S 211 213 doi 10 7788 annalen 1976 jg28 Josef Geuenich Papiermuhle Putzmuhle auf dem Wehebach 1831 bis 1857 In Josef Geuenich Hrsg Geschichte der einzelnen Papiermuhlen Nr 20 Duren 1959 Durener Zeitung Muhlennotizen aus den amtlichen Bekanntmachungen in den Durener Zeitungen In Josef Geuenich Hrsg Nachlass Geuenich Findbuch Duren 1854 S 32 Delhougne Muhlennotizen aus den amtlichen Bekanntmachungen in den Durener Zeitungen In Josef Geuenich Hrsg Nachlass Geuenich Findbuch Duren 1861 S 40 a b W F Der Rothammer In Durener Zeitung Hrsg Unsere Heimat Duren 1950 S 35 37 a b von Ripperda Muhlennotizen aus den amtlichen Bekanntmachungen in den Durener Zeitungen 1818 1870 In Josef Geuenich Hrsg Nachlass Geuenich Findbuch Duren 1832 Durener Zeitung Muhlennotizen aus den amtlichen Bekanntmachungen in den Durener Zeitungen In Josef Geuenich Hrsg Nachlass Geuenich Findbuch Duren 1854 Lochmuhle fallt Bagger zum Opfer In Aachener Zeitung Aachener Nachrichten 19 Juni 2008 abgerufen am 1 Februar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wassermuhlen am Wehebach amp oldid 234667199