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Die Wappenscheiben des Klosters Wettingen befinden sich im Kreuzgang des Klosters und sind die einzigen regional eigenstandigen Schweizer Scheiben Dies bedeutet sie wurden ins Kloster geschenkt und haben dieses nie wieder verlassen Andere Kloster haben ihren reichen Glasschmuck meist im Bildersturm oder nach ihrer Auflosung im Zuge der Sakularisation wieder verloren Viele Museen auch ausserhalb Mitteleuropas schmucken sich heutzutage mit derartigen Kunstwerken 1 S 29Fenster im Kreuzgang mit zwei Wappenscheiben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nordarm 3 Ostarm 4 Sudarm 5 Westarm 6 Galerie 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis auf wenige altere Glasscheiben im Masswerk einiger Fenster die den Klosterbrand von 1507 uberdauert haben sind alle spateren Datums Die vom alten Bilderschmuck ubrig gebliebenen Masswerkscheiben stammen wohl von einer viel grosseren Serie wie man es in diesem beguterten Zisterzienserkloster erwarten kann Die Ausstattung des Kreuzgangs mit neuen Fensterscheiben wird nach einem Plan erfolgt sein Fur das in der Zeit der Abte Johann Muller und Andreas Wengi 1486 1528 ausgefuhrte Bildprogramm standen 135 Fensterachsen zur Verfugung die von der Nordostecke des Kreuzgangs beim Monchseingang zur Kirche ausgehend bestuckt werden sollten Fur den Ostflugel waren fur die seit 1513 bestehende Gruppe der Dreizehn Alten Orte 26 von insgesamt 30 Fensterachsen fur 13 Scheibenpaare vorgesehen Ob sich daran eine Stiftung der Stadt Baden anschloss so wie es auch im Tagsatzungssaal in Baden der Fall war lasst sich heute nicht mehr feststellen 1 S 29Die Werkgruppe umfasst insgesamt 137 Wappen und Figurenscheiben Die altesten die sich im Nordarm befinden stammen aus den Jahren um 1280 1290 und gehoren zu den fruhesten erhaltenen Glasmalereien der Schweiz Auf den Wappenscheiben die dem Kloster von befreundeten Klostern den 13 alten Orten der Eidgenossenschaft Nachbarstadten und den Konigen von Frankreich und Spanien geschenkt worden sind finden sich Abbildungen von Heiligenlegenden Schlachten Wappen und die Namen der Spender Letztmals wurden die Scheiben im Jahre 2006 fur insgesamt 1 900 000 Franken restauriert 2 Gemessen an den uberregional herausragenden fruhgotischen Monumentalglasmalereien der Klosterkirche Konigsfelden aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts stehen die 200 Jahre jungeren kleinformatigen Glasmalereien der Kloster Muri und Wettingen etwas zuruck doch gebuhrt auch ihnen wegen ihrer schweizweiten Einzigartigkeit ein hoher kunstlerischer und kunsthistorischer Stellenwert Beide Kreuzgange sind noch heute Schaukasten eidgenossischer Selbstdarstellung 1 S 26 ihrer Stifter Nordarm BearbeitenIm Nordarm des Kreuzgangs sind unterhalb der fruhgotischen Glasmalerei 47 Scheiben zu finden An elf Masswerk Fensterbogen finden sich je vier und an einem Fensterbogen drei Scheiben Viele der hier platzierten Scheiben scheinen von Anfang an hier eingesetzt gewesen zu sein Grosstenteils handelt es sich um Fensterschenkungen von Landvogten Weltgeistlichen und Wettinger Franziskaner Minoriten Ostarm BearbeitenIm Ostarm sind 32 Wappenscheiben zu finden Gestiftet wurden sie von Stadten der Umgebung wie Baden Mellingen und Bremgarten und den Standen der Eidgenossenschaft Sudarm BearbeitenZu Beginn also in dr Zeit vor der Reformation waren diese Fenster vielleicht als Reserve unbestuckt geblieben Moglicherweise hat aber auch der extreme Hagelschlag vom 8 August 1576 dem die nach Westen ausgerichteten Fenster ausgesetzt waren altere Werke die die Reformationszeit unbeschadet uberdauert haben konntn zerstort Um 1579 fand eine grossere Umdisposition der Fenstergruppe statt Im Sudarm des Kreuzgangs sind in dreizehn Fensterbogen 26 Scheiben zu finden Sie entstanden in den Jahren 1623 1624 und zeigen einen erzahlerischen Marienzyklus Geschaffen wurden die Scheiben vom Zuger Glasmaler Christoph Brandenberg Der damalige Abt des Klosters Wettingen Peter Schmid hatte sich dafur eingesetzt dass das Kloster solche Scheiben geschenkt bekam Wie damals ublich schenkten die Stifter nicht die Scheibe sondern einen Geldbetrag woraufhin der Abt den Kunstler auswahlte und das Werk in Auftrag gab Dem Marienzyklus fehlen jedoch vier Bilder die auf ungeklarte Weise im 19 Jahrhundert entwendet wurden Sie tauchten 1923 bei einer Versteigerung der Comtess of Craven wieder auf Als diese Scheiben 1928 in einer Zurcher Werkstatt restauriert wurden gelang es dem Schweizerischen Landesmuseum diese Scheiben zu dokumentieren Danach waren sie erneut verschollen Bei der Renovation 2001 entschied man sich Fotoabzuge dieser Scheiben in den Zyklus zu integrieren Wo sich die Originale heute befinden ist nicht geklart Von rechts nach links beginnt der Zyklus zunachst mit einer Scheibe die von einem Abt Bernhardus gestiftet wurde und sein Wappen zeigt Westarm BearbeitenIm Westarm finden sich in vierzehn Fensterbogen je zwei und im nordlichsten Fensterbogen vier also insgesamt 32 Scheiben Es sind uberwiegend Doppelstiftungen befreundeter Kloster Erhalten geblieben sind die Doppelscheiben von Salem Kappel und St Urban sowie die Einzelscheiben von Frienisberg Hauterive Lutzel Neuburg Bebenhausen Herrenalb und Tennenbach 1 S 31Galerie Bearbeiten nbsp Benedict mit Abtstab und Giftglas mit Fintan mit Stock Buch und Taube 1560 nbsp Maria am Betpult mit Engel Gabriel 1563 nbsp Bischoff Ulrich und Augustinus um 1560 nbsp Apolonia von Balmos 1520 und das Familienwappen nbsp Bernhard von Clairvaux mit Christus 1521 nbsp Bernhard von Clairvaux mit Urban I nbsp Standesscheibe von Basel um 1520 von Hans Holbein dem Jungeren nbsp Der Hl Martin teilt seinen Mantel nbsp Loreto Szene Links unten kniend der Stifter Jakob Linder 1588 nbsp nbsp geviertes Wappen mit Citeaux Rapperswil Kloster Wettingen Abt Christoph Silberysen 1566 nbsp Pieta Szene Wappen von Citeaux Kloster Wettingen Petrus Eichhorn Rechts kniend der Stifter Abt Petrus Eichhorn 1550 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wappenscheibe im Kreuzgang des Klosters Wettingen Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Bernhard Anderes Peter Hoegger Die Glasgemalde im Kloster Wettingen Baden Verlag 1988 ISBN 3 85545 031 5 http www tagesschau sf tv Nachrichten Archiv 2006 09 13 Kultur Wappenscheiben im Kloster Wettingen restauriert 1 2 Vorlage Toter Link www tagesschau sf tv Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Tagesschau berichtet von der Renovation der Fenster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wappenscheiben des Klosters Wettingen amp oldid 230718526