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Walther Jakob Habscheid 6 April 1924 in Wittlich 20 September 2015 1 2 war ein deutscher Jurist Hochschullehrer und Rektor der Universitat Wurzburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHabscheid entstammte einer Friseurmeister Familie 1934 wurde er Pimpf im Jungvolk gleichzeitig auch Messdiener in Wittlich Ab 1937 besuchte er die Cusanus Oberschule Wittlich und absolvierte zu Ostern 1942 sein Abitur Als Kriegsfreiwilliger trat er in die Marine ein Er wurde spater zu sechs Wochen verscharftem Arrest wegen Zersetzung der Wehrkraft verurteilt Kurz vor Kriegsende geriet er noch in Italien in Kriegsgefangenschaft am 16 Juli 1945 wurde Habscheid entlassen 3 Nach seiner Heimkehr hatte er Interesse an einem Studium der katholischen Theologie studierte dann aber ab 1945 Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Einer seiner Kommilitonen war Hans Brox Er pflegte eine Bekanntschaft mit Friedrich Wilhelm Bosch Seine Lehrer waren Richard Thoma Wolfgang Kunkel Karl Theodor Kipp Ernst Friesenhahn Hellmuth von Weber Walter Schmidt Rimpler und Hermann Mosler 1948 legte er das erste juristische Staatsexamen gut ab 1950 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Bonner Universitat Nach seiner Promotion zu einem prozessrechtlichen Thema 1951 und dem zweiten juristischen Staatsexamen 1952 arbeitete er fur kurze Zeit als Rechtsanwalt in Trier ehe er sich 1955 bei Friedrich Wilhelm Bosch mit der Schrift Der Streitgegenstand im Zivilprozess und im Streitverfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit habilitierte 1955 wurde er als Privatdozent an der Bonner Universitat tatig und hatte eine Lehrstuhlvertretung in Marburg inne 1956 ubernahm er auch eine Lehrstuhlvertretung in Munster 1957 stellte er einen Antrag auf Umhabilitierung an die Universitat Munster und war als beamteter Dozent tatig 3 Mit Vermittlung durch Hermann Conrad und Erich Hans Kaden und unter Befurwortung durch Leo Rosenberg erhielt er 1958 einen Ruf an die Universitat Genf wo er zunachst als ausserordentlicher Professor und von 1961 bis 1986 als ordentlicher Professor wirkte Er wurde in Genf 1986 emeritiert und zum professeur honoraire ernannt 3 Zusatzlich war er von 1961 bis 1983 Inhaber des Lehrstuhls fur Zivilrecht Prozessrecht und Rechtsvergleichung an der Universitat Wurzburg 1968 69 war er Rektor der Universitat Von 1981 bis 1983 hatte er die Prasidentschaft der Dekankonferenz der juristischen Fakultaten in Deutschland inne 1983 wechselte er an die Universitat Zurich wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991 lehrte 1984 wurde er zum Generalsekretar des Institut International de droit judiciaire sowie zum korrespondierenden Mitglied des Institut universitaire de droit judiciaire de Belgique gewahlt 4 Er war Prasident der Wissenschaftlichen Vereinigung fur Internationales Verfahrensrecht 1978 1989 Ehrenprasident seit 1989 Er war Generalsekretar der International Association Procedural Law 1983 1995 Ehrenvizeprasident seit 1995 1988 wurde er zum Vizeprasidenten des Verwaltungsgerichts der Bank fur Internationalen Zahlungsausgleich Basel berufen Ab 1992 war Habscheid als Rechtsanwalt in Munchen unter anderem fur das Schweizerische Bundesgericht tatig Walter Habscheid war der Sohn aus der Ehe von Anton Habscheid und Anna Maria geb Otto Er war mit der Augsburgerin Eleonore E Finsterwalter 2006 verheiratet und lebte zuletzt in Roth aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Wirken BearbeitenHabscheids wissenschaftliche Schriften befassen sich vor allem mit dem Zivilprozessrecht und der Rechtsvergleichung Er war der Begrunder der Lehre vom zweigliedrigen Streitgegenstand im Zivilprozess Seine Hauptlehr und forschungsgebiete waren das Zivilprozessrecht die freiwillige Gerichtsbarkeit das Konkurs und Vergleichsrecht das burgerliche Recht das Schuldbetreibungsrecht und die Rechtsvergleichung Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenBayerischer Verdienstorden 1973 Ehrendoktorwurde der franzosische Universitat Caen 1974 Ehrenmitgliedschaft Colegio de Abogados y Abogadas de Costa Rica 1984 Bundesverdienstkreuz I Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1984 Offizierskreuz des franzosischen Ordre des Palmes Academiques 1984 Ehrendoktorwurde der griechischen Demokrit Universitat Thrakien in Komotini 1985 professeur honoraire der Universitat Genf 1986 Ehrenvorsitzender der Wissenschaftlichen Vereinigung fur Internationales Prozessrecht Ehrenprasident der Wissenschaftlichen Vereinigung fur Internationales Verfahrensrecht 1989 Aufnahme in die Academia Europaea 1989 5 Ehrenvizeprasident der International Association Procedural Law 1995 Aufnahme in die Europaische Akademie der Wissenschaften und Kunste Aufnahme in die Academie de droit compare Paris Korrespondierendes Mitglied Aufnahme in die Accademia Peloritana dei Pericolanti Messina Korrespondierendes Mitglied Schriften Auswahl BearbeitenRechtsstaatliche Aspekte des internationalen Schiedsverfahrens mit Rechtsmittelverzicht nach dem IPR Gesetz 1988 Schweizerisches Zivilprozess und Gerichtsorganisationsrecht Basel 1986 Lehrbuch Freiwillige Gerichtsbarkeit ein Studienbuch Beck Munchen 4 Aufl 1962 bis 7 Aufl 1983 ISBN 3 406 08198 3 Lehrbuch begrundet 1957 von Friedrich Lent Der Streitgegenstand im Zivilprozess und im Streitverfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit Deutscher Heimat Verlag Bielefeld 1956 DNB 451750772 Habilitationsschrift Universitat Bonn 1953 Die Wiederholung der abgewiesenen Heimtrennungsklage 48 Ehe G Ein Beitrag zur Lehre von Rechtskraft und Praklusion im Eheprozess Kessler Mannheim 1953 DNB 451750780 Dissertation Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Rechts und staatswissenschaftliche Fakultat 20 Februar 1951 DNB 480826080 Literatur BearbeitenWalter F Lindacher Walther J Habscheid zum 80 Geburtstag In NJW 2004 S 1093 Stephen V Berti Helvetisches Zivilprozessrecht Symposium zum 75 Geburtstag von Walther J Habscheid Basel u a 1999 Peter Schlosser Walther J Habscheid zum 70 Geburtstag In NJW 1994 S 917 Stephen V Berti Markus Knellwolf Karoly Ch Kope Martin Ph Wyss Beitrage zu Grenzfragen des Prozessrechts Walther J Habscheid zum Anlass seiner Emeritierung Zurich 1991 Walter F Lindacher Dieter Pfaff Gunter H Roth Peter Schlosser und Eberhard Wieser Festschrift fur Walther J Habscheid zum 65 Geburtstag Bielefeld 1989 mit Gesamtbibliographie Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walther J Habscheid im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie von Walther J Habscheid auf der Website der Julius Maximilians Universitat Wurzburg Franz Josef Schmit Prof Dr Dr h c mult Walther J Habscheid zum 90 Geburtstag 2014 PDF Datei Einzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige der Universitat Zurich Neue Zurcher Zeitung vom 2 Oktober 2015 S 8 Traueranzeige Walther J Habscheid FAZ 2 Oktober 2015 a b c Biografie Walther J Habscheid Wer ist wer im deutschen Recht auf www koeblergerhard de 2 Oktober 2015 DUZ Universitats Zeitung Das deutsche Hochschulmagazin Band 40 Verlag J Raabe 1984 S 32 Eintrag auf der Internetseite der Academia EuropaeaNormdaten Person GND 118855107 lobid OGND AKS LCCN n82004952 VIAF 95181637 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Habscheid Walther J ALTERNATIVNAMEN Habscheid Walther Jakob Habscheid WaltherKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Rektor der Universitat WurzburgGEBURTSDATUM 6 April 1924GEBURTSORT WittlichSTERBEDATUM 20 September 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther J Habscheid amp oldid 233087817