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Walter Fritz Karl Seifert 19 August 1895 in Breslau 17 April 1956 in Kassel 1 war ein deutscher SS Fuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Fruher Werdegang 1 2 Laufbahn in der NSDAP und SS 1 3 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit 2 Familie 3 Beforderungen 4 Archivarische Uberlieferung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit Bearbeiten nbsp Sterbeurkunde von Walter Seifert aus dem Jahr 1956 Fruher Werdegang Bearbeiten Seifert war der Sohn des Angestellten der Breslauer Universitatsdruckerei Max Seifert und seiner Frau Olga geb Lachmann Er wuchs mit drei Schwestern in Breslau auf Nach dem Besuch der Volksschule durchlief er vom 1 April 1909 bis 30 September 1912 eine kaufmannische Ausbildung bei einer Breslauer Firma Anschliessend war er bei derselben Firma als Kaufmannsgehilfe tatig 1912 ging Seifert als Angestellter nach Leobschutz wo er vom Oktober 1912 bis 31 August 1914 fur eine Weingrosshandlung arbeitete Kurz nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs meldete Seifert sich zum 6 Husarenregiment in Leobschutz mit dem er bis Dezember 1917 an der Ostfront kampfte 1917 wechselte er zur Fliegertruppe bei der er bis Ende 1918 als Jagdflieger eingesetzt wurde Im Krieg wurde er u a mit dem Eisernen Kreuz 2 Klasse ausgezeichnet Nach dem Ende des Krieges arbeitete Seifert vom 1 Marz 1919 bis 15 Februar 1926 wieder als kaufmannischer Angestellter zuletzt Prokurist fur die Weinfirma Josef Adler fur die er bereits bis 1914 gearbeitet hatte 1926 machte er sich als Kaufmann selbstandig 1930 eroffnete er zusammen mit einem Freund die Weingrosshandlung Kinder und Seifert Likorfabrik und Weingrosshandlung in Leobschutz die er bis 1945 fuhrte Am 26 August 1928 erlitt Seifert bei einem Flugzeugabsturz er sturzte mit einer Sportmaschine 20 Meter in die Tiefe einen Schadelbruch Laufbahn in der NSDAP und SS Bearbeiten Am 2 August 1930 trat Seifert der NSDAP bei Mitgliedsnummer 480 343 Im November 1931 wurde er durch den Gutsbesitzer Udo von Woyrsch den er aus dem Ersten Weltkrieg kannte beide waren als Husaren in Russland eingesetzt worden fur die Schutzstaffel SS damals eine Art Polizeitruppe innerhalb der NSDAP angeworben SS Nr 29 981 Im Auftrag von Woyrsch organisierte Seifert in der Folgezeit einen SS Sturm in Leobschutz und baute dann den SS Sturmbann II 45 auf Offiziell beauftragt mit der Fuhrung dieses Sturmbanns wurde er zum 27 August 1932 Bis 1934 wurde er nacheinander zum SS Untersturmfuhrer Dezember 1932 SS Obersturmfuhrer April 1934 und SS Hauptsturmfuhrer Mai 1934 Am 1 Juli 1934 organisierte Seifert im Rahmen der als Rohm Putsch bekannt gewordenen politischen Sauberungsaktion der NS Regierung die Exekution von zwei jugendlichen SA Mannern auf dem Hof des Gerichtsgefangnisses von Leobschutz durch Angehorige des ihm unterstellten SS Sturmbannes Hintergrund war dass die beiden SA Manner am Tag zuvor als Anfuhrer einer SA Trupps der mit der Bewachung eines SA Waffenlagers bei Leobschutz betraut gewesen war einige Warnschusse auf Angehorige der Landespolizei abgefeuert hatten Diese hatten sich dem Waffenlager genahert um es zu besetzen und die dort verwahrten Waffen zu beschlagnahmen Obwohl hierbei niemand verletzt worden war ordnete Goring an den Fuhrer des SA Trupps und den Wachhabenden vom Dienst stellvertretend exekutieren zu lassen Nachdem die Jugendlichen verhaftet worden waren wurden die beiden zur Exekution bestimmten Manner ausgesondert und von einem SS Peloton im Gerichtsgefangnishof erschossen Der Zwischenfall wurde 1946 wahrend der Nurnberger Prozesse kurz thematisiert 2 In den 1950er Jahren wurde ein Strafverfahren gegen Seifert wegen des Vorgangs eingeleitet Am 3 Juli 1934 wurde Seifert im Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin von Heinrich Himmler wegen seiner Rolle wahrend der Niederschlagung der Rohm Revolte belobigt und von ihm als Zeichen seiner Anerkennung der SS Ehrendolch uberreicht und zum SS Sturmbannfuhrer befordert 1936 erhielt Seifert seine letzte Beforderung in der SS zum SS Obersturmbannfuhrer Nachdem er den SS Sturmbann II 45 im Jahr 1938 abgegeben hatte wurde Seifert dann zur Stammabteilung Nippeln versetzt In den 1930er Jahren war er ausserdem Beisitzer beim Kreisgericht in Leobschutz Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten 1940 wurde Seifert zur Luftwaffe eingezogen in der er die Fuhrung einer Nachschubkompanie und einer Fliegerhorstkompanie ubernahm und im Westen sowie Osten eingesetzt wurde Sein letzter Rang war der eines Oberleutnants der Reserve Im Dezember 1944 wurde Seifert mit dem Rang eines Oberleutnants der Reserve in die Waffen SS ubernommen Im Januar 1945 wurde er noch nach Spreehagen zum SS Panzergrenadier Ausbildungs und Ersatz Bataillon 1 einberufen 1945 geriet Seifert in Schleswig in britische Kriegsgefangenschaft Da er furchtete wegen seiner fruheren SS Zugehorigkeit und der Vorgange vom 30 Juni 1934 verhaftet zu werden fluchtete er in die Amerikanische Besatzungszone Im Herbst 1945 ging Seifert nach Gifhorn dort wurde er an eine englische Arbeitseinheit in Wolfsburg als Arbeiter vermittelt Diese Tatigkeit ubte er bis 1948 aus Anschliessend siedelte er nach Naumburg uber Dort wurde er 1950 Provisionsvertreter der Firma Hans Wuppermann in Traben Trarbach fur die er bis 1956 als Weinreisender arbeitete Im Jahr 1956 leitete die bundesdeutsche Justiz beim Landgericht in Kassel ein Verfahren gegen Seifert wegen NS Verbrechen ein Aktenzeichen 3 Js 84 56 Gegenstand des Verfahrens war die von ihm als Fuhrer des SS Sturmbanns in Leobschutz organisierte Erschiessung zweier jugendlicher SA Manner am 1 Juli 1934 Da Seifert noch vor der Eroffnung des bereits angesetzten Prozesses starb wurde das Verfahren eingestellt Familie BearbeitenAm 21 September 1921 heiratete Seifert in Leobschutz Elisabeth Peschek Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor von denen in den 1950er Jahren nur noch eine Tochter am Leben war Ein Sohn von Seifert der 1922 geboren worden war starb 1936 Beforderungen Bearbeiten15 August 1932 SS Scharfuhrer 5 Oktober 1932 SS Truppfuhrer 24 Dezember 1932 SS Untersturmfuhrer 6 April 1934 SS Obersturmfuhrer 27 Mai 1934 SS Hauptsturmfuhrer 4 Juli 1934 SS Sturmbannfuhrer 30 Januar 1937 SS ObersturmbannfuhrerArchivarische Uberlieferung BearbeitenIm Bundesarchiv hat sich im Bestand des ehemaligen Berlin Document Center eine SS Personalakte zu Seifert SSO Mikrofilm 131 B Bilder 800 849 sowie eine SS Richter Akte OPG Ri Mikrofilm 88 Literatur BearbeitenHeinrich Bennecke Die Reichswehr und der Rohm Putsch Munchen Wien 1964 Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister Kassel fur das Jahr 1956 Sterbeurkunde Nr 1956 938 Protokolle der Nurnberger Prozesse Sitzung vom 14 Marz 1946 PersonendatenNAME Seifert WalterALTERNATIVNAMEN Seifert Walter Fritz Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS FuhrerGEBURTSDATUM 19 August 1895GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 17 April 1956STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Seifert SS Mitglied amp oldid 216919674