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Walter Heinrich Fuchs 29 Februar 1904 in Wien 11 September 1981 in Gottingen war ein deutscher Phytomediziner Zwanzig Jahre lang lehrte er als Professor fur Phytopathologie und Pflanzenschutz an der Georg August Universitat Gottingen Walter Heinrich Fuchs Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Forschungsleistungen 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Publikationen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLebensweg BearbeitenWalter Heinrich Fuchs studierte Botanik und Chemie an der Universitat Wien und promovierte dort 1928 mit einer Dissertation aus dem Gebiet der physiologischen Chemie Im gleichen Jahr ging er als Assistent von Theodor Roemer an das Institut fur Pflanzenbau und Pflanzenzuchtung der Universitat Halle Saale Zunachst beschaftigte er sich mit Fragen der Winterfestigkeit von Getreide spater interessierte er sich mehr und mehr fur das Gebiet der Phytopathologie Im Jahre 1932 ubernahm er als Nachfolger von Max Hollrung das Lektorat fur Pflanzenkrankheiten an der Universitat Halle In den folgenden Jahren widmete sich Fuchs uberwiegend den Fragen der Resistenzzuchtung Er habilitierte sich 1937 in Halle mit der Schrift Studien zum Resistenzproblem Nachdem eine erste Aufnahme in die Partei 1933 abgelehnt worden war trat er zum 1 Mai 1937 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 4 041 044 1 Als Gemeinschaftswerk mit Theodor Roemer und Karl Isenbeck entstand das 1938 erschienene Buch Die Zuchtung resistenter Rassen der Kulturpflanzen Fuchs wurde 1942 zum planmassigen ausserordentlichen Professor fur Phytopathologie an die Universitat Halle berufen Dieses Amt versah er bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Nach 1945 war Fuchs zunachst freiberuflich tatig Er ubernahm 1948 die Leitung der Zweigstelle Rosenhof des Max Planck Instituts fur Zuchtungsforschung damals in Ladenburg am Neckar Im Jahre 1952 folgte er einem Ruf an die Universitat Gottingen als ordentlicher Professor fur Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz Hier wirkte er als Direktor des gleichnamigen Instituts bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1972 Forschungsleistungen BearbeitenIn Gottingen bearbeitete Fuchs eine Vielzahl von Problemen aus dem Gebiet der Phytomedizin Aufgrund seiner soliden botanischen und chemischen Grundausbildung verfolgte er fruhzeitig interdisziplinare Forschungsansatze Ein Arbeitsschwerpunkt waren Fragen der Physiologie und der Cytologie bei den Wechselbeziehungen zwischen Wirtspflanze und Parasiten Durch grundliches Studium alter und neuer Literatur vertiefte Fuchs das Wissen uber sein Fachgebiet und erarbeitete Leitlinien uber die Entwicklung der Phytomedizin in ihrer Verknupfung mit den Nachbardisziplinen Die Ergebnisse seines Denkens erschopften sich jedoch nicht in theoretischen Modellvorstellungen sondern er stellte auch Verbindungen zur landwirtschaftlichen Praxis her Das gilt besonders fur das Aufzeigen der Bedeutung die den okonomischen Faktoren im Zusammenhang mit einem umweltfreundlichen Pflanzenschutz zukommen Fuchs hat fruhzeitig auf die Notwendigkeit eines integrierten Pflanzenschutzes hingewiesen und wiederholt eindringlich angemahnt die offenen Probleme durch interdisziplinare Zusammenarbeit zu losen Besonders auf diesem Gebiet pragte er nachhaltig das Denken und Handeln seiner Schuler Meisterhaft hat es Fuchs verstanden in ubersichtlichen Handbuch Beitragen die engen Verbindungen von Teilgebieten der Phytomedizin mit den Nachbardisziplinen aufzuzeigen Hervorzuheben sind der gemeinsam mit Klaus von Rosenstiel verfasste Beitrag Ertragssicherheit Handbuch der Pflanzenzuchtung 1958 und der gemeinsam mit Friedrich Grossmann verfasste Beitrag Ernahrung und Resistenz von Kulturpflanzen gegenuber Krankheitserregern und Schadlingen Handbuch der Pflanzenernahrung und Dungung 1972 Zu den grundlegenden Ubersichtsbeitragen in denen sich Fuchs zu wissenschaftlichen und praktischen Aufgaben seines Fachgebietes aussert gehoren Wege und Ziele der Pflanzenschutzforschung 1938 Pflanzenschutz in Wissenschaft und Praxis 1955 und Entwicklungsdynamik im Pflanzenschutz 1969 Bedeutsam fur die Wissenschaftsgeschichte der Phytomedizin ist sein 1976 in der Encyclopedia of Plant Physiology veroffentlichter Beitrag History of physiological plant pathology Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1961 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle Saale 1969 Ehrendoktor der Landwirtschaftlichen Fakultat der Justus Liebig Universitat Giessen 1975 Verleihung der Otto Appel Denkmunze hochste Auszeichnung des Deutschen Pflanzenschutzdienstes Publikationen Auswahl BearbeitenStudien zum Resistenzproblem Naturwiss Habil Schrift Halle Saale 1937 Th Roemer W H Fuchs und K Isenbeck Die Zuchtung resistenter Kulturpflanzen Verlag Paul Parey Berlin 1938 Wege und Ziele der Pflanzenschutzforschung In Kuhn Archiv Bd 50 1938 S 251 274 Pflanzenschutz in Wissenschaft und Praxis In Schriftenreihe der Landwirtschaftlichen Fakultat der Georg August Universitat Gottingen Bd 2 1955 S 27 37 Ertragssicherheit mit Klaus von Rosenstiel In Handbuch der Pflanzenzuchtung Herausgegeben von H Kappert und W Rudorf Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 2 Aufl Bd 1 1958 S 365 442 Entwicklungsdynamik im Pflanzenschutz In Archiv der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft Bd 44 1969 S 101 124 Ernahrung und Resistenz von Kulturpflanzen gegenuber Krankheitserregern und Schadlingen gemeinsam mit Friedrich Grossmann In Handbuch der Pflanzenernahrung und Dungung Herausgegeben von Hans Linser Springer Verlag Wien New York Band 1 2 Halfte 1972 S 1007 1107 History of physiological plant pathology In Encyclopedia of Plant Physiology New Series Vol 4 Physiological Plant Pathology Edited by R Heitefuss and P H Williams Springer Verlag Berlin 1976 S 1 26 Literatur BearbeitenF Grossmann Walter Heinrich Fuchs zum 60 Geburtstag In Zeitschrift fur Pflanzenkrankheiten Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz Bd 71 1964 S 65 67 mit Bild R Heitefuss Prof Dr W H Fuchs 70 Jahre In Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutzdienstes Jg 26 1974 S 30 Walter Heinrich Fuchs zur Verleihung der Otto Appel Denkmunze In Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutzdienstes Jg 27 1975 S 81 82 mit Bild R Heitefuss Prof Dr Walter Heinrich Fuchs In Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutzdienstes Jg 33 1981 S 192 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Heinrich Fuchs im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10010962Normdaten Person GND 102172005 lobid OGND AKS VIAF 12688169 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fuchs Walter HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher PhytomedizinerGEBURTSDATUM 29 Februar 1904GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 11 September 1981STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Heinrich Fuchs amp oldid 233121262