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Walter Furstenau 24 Februar 1898 20 November 1973 war ein deutscher Postbeamter Zeichner und Karikaturist Walter Furstenau 1931 Der Briefzusteller Walter Furstenau mit seinem Dackel Waldi 1935 Das Grab von Walter Furstenau und seiner Ehefrau Margarete auf dem Friedhof Hermsdorf in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Nach Kriegsende 2 Werk 2 1 Signaturen 2 2 Buchillustrationen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Walter Furstenau wurde am 24 Februar 1898 geboren und verlor mit zwei Jahren seine Eltern lebte eine Zeit lang bei der Grossmutter und verbrachte die Jahre von 1907 bis 1913 entsprechend dem Wunsch seines Vormunds als Zogling im Militarwaisenhaus in Potsdam Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs wurde er 1918 zur Reserve in Berlin Tempelhof eingezogen Nach dem Krieg trat er in den Postdienst ein und zeichnete in seiner Freizeit 1926 heiratete er und hatte zwei Sohne Als Zeichner war Furstenau Autodidakt Ausser dem Zeichenunterricht in der Schule hatte er zunachst keine spezielle kunstlerische Ausbildung 1929 nahm er an einem Fernkurs teil und liess sich in 12 Lektionen in das Zeichnen des menschlichen Korpers und das Zeichnen nach der Natur sowie in die Charakteristik von Karikaturen Modezeichnungen Zeichnungen fur Reklame und fur Zeitungsanzeigen einfuhren Eine Augenkrankheit unterbrach und behinderte eine Zeit seine Tatigkeit Wiederholte von der Postverwaltung unterstutzte Kuren in Bad Liebenstein verbesserten seine Sehkraft auf einem Auge Die Arzte rieten ihm Wohnsitz und Tatigkeit moglichst in eine grune Umgebung zu verlegen 1930 liess er sich aus gesundheitlichen Grunden zum Postamt Berlin Hermsdorf versetzen wo er als Briefzusteller arbeitete Zweiter Weltkrieg Bearbeiten 1940 wechselte er in das Wissenschaftliche Archiv des Reichspostministerium Ein ihm unter dem 1 Januar 1940 von der Reichskammer der Bildenden Kunste in der Reichskulturkammer ausgestellter Ausweis berechtigte ihn zur Berufsausubung als Gebrauchsgraphiker und bescheinigte ihm dass er gemass der Verordnung zur Durchfuhrung des Reichskulturkammergesetzes vom 1 November 1933 von der Zugehorigkeit zur Reichskammer der bildenden Kunste befreit war Furstenaus Versetzung zum Reichspostministerium brachte ihn mit dem dort als Leiter des Archivs tatigen Oberpostinspektor Wilhelm Ortmann zusammen der ebenfalls freischaffend publizistisch tatig war Bis zum Fruhjahr 1942 reifte bei beiden die Idee die von Furstenau vorliegenden schonsten Zeichnungen mit Texten von Furstenau und Ortmann zum versehen und zusammen mit bereits in anderen Publikationen erschienenen humoristischen Geschichten und Versen zur Post verschiedener Autoren in einem Buchlein gemeinsam zu veroffentlichen Bald waren sie sich einig dass es den Titel Lachende Reichspost tragen sich in humoristischen Kurzgeschichten Anekdoten und Witzen mit der Post und ihren Benutzern befassen und uberwiegend fur die Versendung an die Soldaten im Feld bestimmt sein sollte Sie dachten an etwa 100 Seiten mit 40 bis 50 Zeichnungen von Furstenau im Taschenformat fur 1 RM Entsprechend prazisierten sie dann auch den Titel Lachende Reichspost im Feld und in der Heimat 100 Seiten Posthumor Mehrere Versuche das Buchlein herauszubringen scheiterten aber an der prekaren Situation zu dieser Zeit hauptsachlich am fehlenden Druckpapier Am 8 Oktober 1944 wurde Furstenau obgleich auf dem rechten Auge blind zu einem Flieger Ersatz Bataillon in Neumunster einberufen Bis Kriegsschluss war er zuerst auf dem Fliegerhorst Kamp Pommern dann bei einem Auffangkommando der Luftwaffe in Posen und ab 1 Dezember 1944 in einer technischen Kompanie an der Flugzeugfuhrerschule in Warnemunde eingesetzt Kurz vor Kriegsschluss wurde er zum Unteroffizier befordert Infolge einer Infektion musste er sich am 18 Mai im Reserve Lazarett Rostock einem operativen Eingriff am rechten Auge unterziehen Im Entlassungsschein aus dem Lazarett und dem Wehrdienst vom 20 Mai 1945 bescheinigte man ihm von russischer Seite geheilt aber arbeitsunfahig Nach Kriegsende Bearbeiten nbsp Russischer Soldat als Freund 1945Furstenau ging nach seiner Entlassung nach Stralsund wurde dort aufgegriffen und ins Gefangnis gesteckt bis er im Juni 1945 entlassen wurde Auf ein Stuck Packpapier das er im Papierkorb seiner Zelle fand zeichnete er mit dem ihm verbliebenen Bleistift mehrere Skizzen von Rotarmisten von denen er spater sagte dass sie seiner schnellen Entlassung sicherlich forderlich waren vgl Skizze Russischer Soldat als Freund 1945 Der Kommandant jedenfalls der sie gesehen und mit Furstenau daruber gesprochen hatte trug am 4 Juni 1945 jetzt in das Soldbuch den in Russisch geschriebenen Vermerk in die Heimat entlassen ein Anfang 1949 schrieb Furstenau seinem ehemaligen Dienststellenleiter Wilhelm Ortmann Nach dem Kriege habe ich zunachst als Leichentrager und Friedhofsarbeiter arbeiten mussen Dann hatte ich das Gluck in einem Kunstgewerbebetrieb als Heimarbeiter Olbilder Lampenschirme und anderen kleinen Kitsch bemalen zu konnen Seit dem 16 Oktober 1948 bin ich durch die Blockade arbeitslos geworden und beziehe Arbeitslosenunterstutzung Seit vier Wochen bin ich entnazifiziert oh ich bin unter die Amnestie gefallen und kann nun wieder frei handeln Im Oktober 1949 schrieb Furstenau an Ortmann dass er sich mit funf Berliner Zeichnern zusammengeschlossen hatte um gemeinsam ein 16 Seiten starkes Humorblatt mit dem Titel Berliner Humor zum Preis von 20 Pf herauszubringen Nachdem wir von deutscher und franzosischer Seite die Lizenz hatten lehnten die Franzosen plotzlich zwei Tage darauf wieder ab Nein was nun Warum 5 Zeichner darunter auch Ferdinand Barlog hatten vorher politisch gen den Westen gezeichnet Nach nochmaligem Anlauf wurde das Blatt dann aber genehmigt ging jedoch mit der Nr 7 des ersten Jahrgangs ein Furstenau wurde bei der Magistratspost wegen seiner Sehbehinderung nicht wieder eingestellt und 1951 fruhzeitig pensioniert Allerdings war er noch in der Lage zu zeichnen Der Jugend Telegraph und die Welt der Arbeit waren die ersten die seine nach der Pensionierung entstandenen Arbeiten brachten Daneben malte Furstenau fur Kunden anhand von Ansichtskarten oder Fotografien Landschaftsbilder in Ol Bei einer Veranstaltung des Moller Verlags uberraschte er zu einem Tanz und Unterhaltungsabend des Deutschen Postverbandes Landesverband Berlin sein Publikum als Schnellzeichner Anfang der funfziger Jahre wurde er Mitglied im Deutschen Postverband und als Pressezeichner Mitglied im Freien Verband der Bildenden Kunstler Berlins 1954 trat er dem Kunstverein der Postangehorigen im Bundespostministerium bei Bei einem Bilderwettbewerb des Kunstvereins gehorte er 1961 zu den ersten funf Preistragern 1973 horte Walter Furstenau auf kunstlerisch zu arbeiten Er starb am 20 November desselben Jahres Werk BearbeitenWalter Furstenau arbeitete fur viele Zeitungen und Zeitschriften darunter fur die Beilage Brummbar der Berliner Morgenpost fur die Nord Berliner Tagespost und die aus ihr nach dem Krieg 1948 hervorgegangene Wochenzeitung Der Nord Berliner fur den Jugend Telegraph und die Welt der Arbeit sowie fur Familienzeitschrift der Bundespost Christl von der Post Ausserdem zeichnete er fur verschiedene Publikationen der Post und des Deutschen Beamtenbundes z B die Deutsche Postzeitung die Mitgliederzeitschrift der Deutschen Postgewerkschaft und ahnliche Publikationen aus dem Umkreis der Bundespost Von seinen fruheren Arbeiten sind nicht viele erhalten Samtliche im Besitz des Moller Verlags befindlichen sind nach einem Bombenangriff verbrannt ebenso das 1943 das dem Verlag Hans Sieb Berlin ubergebene Manuskript Lachende Reichspost Seit 1993 bewahrt die Museumsstiftung Post und Telekommunikation 240 ihr von Furstenaus Familie ubergebene Zeichnungen des Kunstlers nbsp Na Herr Postrat was interessiert Sie denn am meisten an dem Bild 1943 nbsp Um Gottes Willen Ursula wie konnen Sie denn den Postboten hier herein lassen 1943 nbsp Vogel haben im Briefkasten ihr Nest gebaut 1942 nbsp Vogel haben im Briefkasten ihr Nest gebaut 1947 nbsp Briefzusteller vor einer Ruine sucht nach dem Verbleib ehemaliger Bewohner 1946 nbsp Spannungen im Bereich des Postwesens wahrend des Kalten Krieges 1949 nbsp Vati is det ooch ne Trummerbahn 1950 nbsp Wo einst Ruinen stehen heute neue Hauser 1953 nbsp Illustration zu Heinrich Schaffers Gedicht Der Posthilfsbote Sabelbein nbsp Beiss ruhig rin Papa et jibt keene Pferde mehr 1955 nbsp Zur Grunen Woche 1955Signaturen Bearbeiten Furstenau signierte seine Zeichnungen meistens mit Fu erster und letzter Buchstabe seines Nachnamens auch mit Furst oder mit vollem Namen In der lokalen Presse unterschrieb er fur gewohnlich mit Waldi Seine Markenzeichen war ein kleiner Dackel den er in seinen Zeichnungen unterbrachte Buchillustrationen Bearbeiten Jorn Zessler Reinickendorfer Geschichte n Ein vergnuglicher Bummel durch die Historie des Nordbezirks Mollerdruck Berlin 1999 Zeesener Buch 1939 Andreas Staimer Das Antlitz der Heimat 1940 Besinnliche Heiterkeit Ausgewahlt und bearbeitet von Erwin Muller Fischer Lore und Kurt Weissenfeld Abends Gaste Frohe Feste 1953 Fritz Heiter Die Witzkiste 1954 Ernst Scherzer Der lachende Koffer 1956 Kurt Weissenfeld Gut aussehen und jung bleiben 1957 Literatur BearbeitenHubner Hans Mit Herz und Bleistift fur die Post Zeichner Karikaturist und Maler Walter Furstenau 1898 1973 In Post und Telekommunikationsgeschichte Deutsche Gesellschaft fur Post und Telekommunikationsgeschichte Heft 1 2003 Zessler Jorn Reinickendorfer Geschichte n Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Furstenau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 124681921 lobid OGND AKS VIAF 42777875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenau WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Postbeamter Zeichner und KarikaturistGEBURTSDATUM 24 Februar 1898GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 November 1973STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Furstenau amp oldid 219310234