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Walter Blume 23 Juli 1906 in Dortmund 13 November 1974 ebenda 1 war SS Standartenfuhrer und Ministerialrat Fur Vergehen zwischen Juni und September 1941 als Anfuhrer des Sonderkommandos 7a innerhalb der Einsatzgruppe B in Russland und Belarus wurde er im Einsatzgruppen Prozess 1948 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit Kriegsverbrechen und der Mitgliedschaft in einer verbrecherischen Organisation angeklagt und zum Tode verurteilt 1951 aber begnadigt und 1955 aus der Haft entlassen Walter Blume beim Einsatzgruppen Prozess Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Nach 1945 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalter Blume wurde 1906 in Dortmund als Sohn eines Oberlehrers geboren Evangelisch erzogen studierte er nach dem Abitur Jura in Bonn Jena und Munster Die erste juristische Staatsprufung bestand er 1929 1932 bestand er sein Assessorexamen mit ausreichend Wie viele andere junge Assessoren konnte er anschliessend froh sein ein sogenanntes unentgeltliches richterliches Kommissarium zu erhalten Er arbeitete als unbezahlter Hilfsrichter im Amtsgericht in Dortmund Mit der Machtergreifung der NSDAP ergab sich fur Blume eine unerwartete Karrierechance Ein Anwalt vermittelte ihm eine Beschaftigung beim Polizeiprasidium Am 1 Marz 1933 ernannte ihn der neu eingesetzte Polizeiprasident Wilhelm Schepmann zum Leiter der politischen Abteilung des Polizeiprasidiums in Dortmund Mit Dienstbeginn trat er der SA und zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 3 282 505 2 3 Im gleichen Jahr begann seine Tatigkeit fur den SD Wie alle Angehorigen des Leitenden Dienstes bei der Gestapo wechselte er in den folgenden Jahren standig den Arbeitsplatz Bis Herbst 1934 blieb er in Dortmund und wurde anschliessend nach Berlin Halle und Hannover versetzt 1935 erfolgte sein Ubertritt von der SA zur SS 3 Durch diesen standigen Wechsel des Personals erreichte die spatere RSHA Spitze um Heydrich dass die fuhrenden Krafte moglichst viele Erfahrungen in Sachen Terror und Unterdruckung sammeln konnten Zum anderen konnten sie durch ihre Nicht Sesshaftigkeit ein hohes Mass an Flexibilitat und Einsatzbereitschaft zeigen Aus Halle berichtete Blume stolz im Dezember 1935 uber seine Erfolge bei der Verfolgung der Juden 1 Halle wird von einem Zuzug durch Juden gemieden 2 Es macht sich eine verstarkte Abwanderung bemerkbar 3 In Halle ist eine fast vollige Zuruckziehung der Juden aus der Offentlichkeit zu bemerken Blume stieg weiter auf Im September 1936 wurde er zum Regierungsrat ernannt und nach Kriegsbeginn im Dezember 1939 wurde er Oberregierungsrat und Chef der Gestapo Berlin Im Marz 1941 wechselte er in das Reichssicherheitshauptamt und ubernahm dort die Leitung der Personalabteilung Gruppe I A im Amt I das von SS Brigadefuhrer Bruno Streckenbach geleitet wurde In den folgenden Monaten war Blume massgeblich an der Zusammenstellung des Personals fur die Mordkommandos der sich formierenden Einsatzgruppen beteiligt Das erfolgte in enger Abstimmungen mit dem Chef des RSHA Reinhard Heydrich und auf der Grundlage einer Anweisung des Reichsfuhrers der SS Heinrich Himmler vom Fruhjahr 1941 Hier war bestimmt dass die Einsatzgruppen zwar in den von der Wehrmacht besetzten Territorien ihr folgend zu handeln hatten Ihnen war jedoch eine Sonderrolle zur physischen Vernichtung der dort lebenden Juden Zigeunern und Kommunisten sowie Kranker und Behinderter Menschen bestimmt Im Juni 1941 bekam Blume selbst die Fuhrung des Sonderkommandos 7a in der Einsatzgruppe B Ihr Operationsgebiet befand sich um Raum der Ukraine der Baltischen Staaten und der Sowjetunion Anfang Juli hatten sie bereits Minsk erreicht und vollzogen dort ihren Auftrag Bis Mitte September hatte die Einsatzgruppe B nach eigenen Angaben insgesamt 24 000 Menschen in Belarus und Russland ermordet Ende September 1941 gab er den Posten ab und kehrte nach Berlin zuruck Ende 1941 wechselte er zuruck zum Schreibtisch im Personalamt des RSHA Ant I Er wurde zum Ministerialrat und SS Standartenfuhrer befordert Im Juni 1942 wurde er zur Bandenbekampfung von Partisanen in Slowenien eingesetzt Nach einem Intermezzo als Chef der Sicherheitspolizei in Dusseldorf ging er im August 1943 als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD nach Athen Dort bekam er Unterstutzung von den Eichmann Mitarbeitern Dieter Wisliceny und Anton Burger Sie organisierten die Deportation der verbliebenen griechischen Juden in das Vernichtungslager Auschwitz Seine Untergebenen beschenkte Blume zu Weihnachten 1943 mit ausgesuchten Kleidungsstucken aus dem Eigentum der ermordeten griechischen Juden Blume kehrte Ende 1944 nach Berlin zuruck Nach einem nicht realisierten Auftrag wegen der vorruckenden alliierten Truppen setzte er sich in Richtung Salzburg ab Hier schloss er sich den dort operierenden Einheiten der Waffen SS an In diesem Raum erfolgte dann auch nach der deutschen Kapitulation seine Festnahme Nach 1945 Bearbeiten Blume wurde festgenommen und musste sich im Einsatzgruppen Prozess verantworten Sein Verteidiger war Gunther Lummert Vom Vorsitzenden Richter Musmanno befragt warum er den Mord wehrloser Zivilisten befohlen habe antwortete Blume dass ein deutscher Soldat zwar eigentlich auf wehrlose Menschen nicht schiesse jedoch der Fuhrer diese Erschiessungen befohlen habe weil diese Leute sonst auf uns oder unsere Kameraden als Partisanen schiessen wurden wenn sie am Leben blieben und auch an den Schutz unserer Frauen und Kinder mussten wir denken Dabei handelte es sich um eine kaum stichhaltige Schutzbehauptung denn da die Zahl der Manner in den besetzten Gebieten durch deren Dienst in den sowjetischen Streitkraften stark abgenommen hatte waren es vor allem Frauen und Kinder die den Massenverbrechen unter Blume zum Opfer gefallen waren Auf die Soldaten der Wehrmacht der SS oder der Polizeieinheiten hatten diese Opfer des Einsatzkommandos nie geschossen Blume wurde 1948 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt 1951 zu 25 Jahren Haft begnadigt und 1955 aus dem Kriegsverbrechergefangnis Landsberg entlassen Er arbeitete anschliessend u a als Geschaftsfuhrer in Soest Literatur BearbeitenMichael Wildt Generation des Unbedingten Das Fuhrungskorps des Reichssicherheitshauptamtes Hamburger Edition Hamburg 2002 ISBN 3 930908 75 1 Hermann J Rupieper Alexander Sperk Hrsg Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei zur Provinz Sachsen 1933 1936 Band 2 Regierungsbezirk Merseburg Halle Saale Mitteldeutscher Verlag mdv 2004 ISBN 3 89812 214 X Ernst Klee Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Frankfurt a M 2005 ISBN 3 596 16048 0 Christian Ingrao Hitlers Elite Die Wegbereiter des nationalsozialistischen Massenmordes Ubers Enrico Heinemann amp Ursel Schafer Propylaen Berlin 2012 ISBN 978 3 549 07420 6 wieder Bundeszentrale fur politische Bildung BpB Bonn 2012 ISBN 9783838902579 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Blume SS Mitglied Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Institut fur Zeitgeschichte Munchen Berlin Zeugenschrifttum Online ZS 2389 Blume Dr Walter PDF Datei 5 37 MB Vernehmungen Blume durch Wartenberg und Kaufman 29 Juni 1947 und 28 Juli 1947 betreffend Reichssicherheitshauptamt Judenvernichtung Sonderkommando 7A Exekutionen in Minsk Organigramm SS 18 Juli 1947 Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Dortmund Nr 2267 1974 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 3311267 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 S 55 Normdaten Person GND 1267639431 lobid OGND AKS VIAF 3300166293197500710001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blume WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Massenmorder Anfuhrer des Sonderkommandos 7a in Weissrussland Leiter der Personalabteilung im ReichssicherheitshauptamtGEBURTSDATUM 23 Juli 1906GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 13 November 1974STERBEORT Dortmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Blume SS Mitglied amp oldid 236938658