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Die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Sammarei einem Ortsteil von Ortenburg im Landkreis Passau Bayern Die katholische Kirchengemeinde gehort zum Bistum Passau Die Kirche ist in der Bevolkerung auch unter den Beinamen Niederbayerische Wieskirche das bayerische Assisi und das deutsche Loreto bekannt 1 Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt Inhaltsverzeichnis 1 Wallfahrt 2 Geschichte und Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWallfahrt Bearbeiten nbsp Brunnen der Dankbarkeit von E M Gopfert 48 529751 11 162958 nbsp Altarwand nbsp Nordlicher Seitenaltar Martyrium der heiligen Corona nbsp Blick in den Chorraum mit KapellendachIn einer Chronik beschreibt der Abt Gerard Horger die Entstehung der Wallfahrt Das Bauerngut in Sammarei brannte 1619 nieder dabei fielen brennende Aste auf die daneben stehende holzerne Kapelle aus der Zeit vor 1521 Die Kapelle fing allerdings kein Feuer Der Uberlieferung nach hat der in der Nahe stehende durch das Feuer ausgedorrte Apfelbaum im nachsten Jahr wieder Fruchte getragen Abt Michael Kirchberger schickte der Kurfurstin Elisabeth einige dieser Apfel mit Quittengeschmack und bat um die Erlaubnis um die Holzkapelle herum eine Kirche bauen zu durfen die Kurfurstin erlaubte dies nach einiger Zeit 2 Auf dem Kirchenvorplatz vor dem Haupteingang erinnert der Brunnen der Dankbarkeit an dieses legendare Ereignis Die zentrale Figur ist ein bronzener Baum an dem die genannten Quittenapfel hangen Von dessen Asten platschert das Brunnenwasser in ein kreisrundes Steinbecken Gestaltet wurde das Werk von der Bildhauerin Edeltraud M Gopfert Die Einweihung des Brunnens fand am 13 Juli 2008 anlasslich der 375 Jahr Feier der Wallfahrtskirche statt 3 Geschichte und Architektur BearbeitenDer Name Sammarei leitet sich von dem im Volksmund abgewandelten Sancta Maria ab In einer Besitzbeschreibung des Zisterzienserklosters Aldersbach ist fur 1296 der Kauf eines praedium sanctae Mariae erwahnt Am Rande findet sich die Bemerkung datz sant marein 1381 ist urkundlich erwahnt dass der Hof ze Sandmarein als Pfand des Klosters Aldersbach dem Ritter Schweiker III des Tuschl gegeben wurde Diese beiden fruhen Nennungen lassen den Schluss zu dass hier seit dem Mittelalter eine bescheidene Kapelle zur Marienverehrung gestanden hat Der Abt Michael Kirchberger legte am 1 April 1629 den Grundstein zur neuen Kirche die Bauleitung oblag dem Maurermeister Isaak Bader Der Regensburger Weihbischof Otto Heinrich weihte das Gotteshaus am 21 22 September 1631 die Erlaubnis dazu gab der Bistumsverwalter Marquard von Schwend aus Passau Die ursprungliche Kapelle aus der Zeit vor 1619 eine Kapelle wurde schon 1521 erwahnt ist erhalten um diese Kapelle baute Isaak Bader die heutige barocke Kirche Etwa 1300 Votivbilder sind im Umgang um die Kapelle zu sehen die sich hinter der Altarwand befindet Diese Gnadenkapelle ist uber zwei Durchgange unter den Flugeln des Hochaltares erschlossen Der Saalbau mit Polygonalchor und Fassadenturm ist im Inneren lichtdurchflutet Die funfteilige Altarwand schliesst den Raum am Chorbogen uber die gesamte Breite ab Der Chor ist somit ein gesonderter Raum mit der Gnadenkapelle in der Mitte Das Tonnengewolbe ruht uber Gesimskapitalen diese setzen sich nach unten in Pilastern fort und gliedern den Raum in vier Joche Die Wande sind durch hochgezogene Fenster gegliedert die Orgelempore wird von zwei Steinsaulen getragen Die bei einer Renovierung im Jahr 1892 angebrachte Farbtonung mit Marmorierung entfernte die Firma Zunhamer 1978 und ersetzte sie durch die ursprunglich gegebene Farbigkeit des Innenraumes 4 Ausstattung BearbeitenDie Altarschauwand wurde 1645 mit hoher Wahrscheinlichkeit von Jakob Bendl geschaffen Drei der funf Achsen bilden den Hochaltar und die Seitenaltare die beiden ubrigen bilden die Durchgange zur erhaltenen Gnadenkapelle Uber den Durchgangen sind Figurengruppen mit dem Drachenkampf des heiligen Georg und der Mantelspende des heiligen Martin angeordnet Die Altarblatter stammen nach Ausweis des Stils von Matthaus Lettenpichler aus Passau Das Gemalde der tonnengewolbten Mittelachse stellt die Aufnahme Mariens in den Himmel dar die Seitenaltarblatter zeigen das Martyrium der heiligen Corona und den heiligen Hieronymus in der Einsamkeit An den Seitenwanden der Nische in der Mitte sind die Kirchenvater dargestellt deren Wolbung ist als Himmel mit Putten und dem Auge Gottes gestaltet Der architektonische Aufbau zeigt gedrehte Saulen sowie bizarr geschweifte verdrehte Giebelstucke und Stutzvoluten mit Knorpelwerkornamentik Die pompose Anlage wird als einzigartig in der sakralen Ausstattungskunst in Suddeutschland bewertet Es wird vermutet dass Jakob Bendl durch Ikonostasen der Ostkirche beeinflusst wurde die er auf seiner Reise nach Prag gesehen haben konnte Einen anderen Anhaltspunkt liefern die im 17 Jahrhundert beliebten Ehrenpforten und Schaugeruste 5 Die Gnadenkapelle ist ein dreiseitig geschlossener Blockbau der mit einem Schindeldach mit Belichtungsluken gedeckt ist Die Wande der Kapelle sind aussen und innen mit zahlreichen Votivbildern geschmuckt Die Westwand ist im unteren Teil geoffnet das Innere der Kapelle kann durch ein schmiedeeisernes Gitter vom Langhaus her eingesehen werden Der an der Bekronung 1772 datierte Gnadenaltar entstammt moglicherweise der Werkstatt von Joseph Deutschmann aus Passau Der Baldachinaufbau des spaten Rokoko ist der Neigung des Kapellendachs angepasst und hell marmoriert vergoldet und in den Pfeilern mit eingelegten Spiegeln versehen Das Gnadenbild ist eine Kopie des Hans Holbein zugeschriebenen Marienbildes der Schusterkapelle in St Jakob in Straubing Die Kanzel wurde 1647 von Jakob Bendl geschaffen und ist in Fassung und Ornamentik der Altarwand angeglichen Die Statuetten stellen Johannes den Taufer Christus Petrus und Paulus dar Auf dem Schalldeckel ist die Muttergottes dargestellt Die Emporenbrustung ebenfalls von 1647 zeigt einen Gemaldezyklus mit Szenen aus dem Marienleben 5 Die Orgel ist ein Werk eines unbekannten Orgelbauers in einem prachtigen Gehause vermutlich von Jakob Bendl aus dem Jahr 1653 mit zehn Registern auf einem Manual und angehangtem Pedal 6 Die Gemalde der Flugelturen stellen Konig David und die heilige Cacilie dar Literatur BearbeitenSchnell Kunstfuhrer Nr 1278 Verlag Schnell amp Steiner 1 Auflage 1981 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern II Niederbayern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03122 7 S 608 612 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Fotogalerie Das Gelaut GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten diverse Bezeichnungen Beginn der Wallfahrt 1 Wallfahrtsverein Sammarei Schnell Kunstfuhrer Nr 1278 Verlag Schnell amp Steiner 1 Auflage 1981 S 2 8 a b Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern II Niederbayern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03122 7 S 608 612 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 27 Januar 2019 48 529832 13 163566 Koordinaten 48 31 47 4 N 13 9 48 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt Sammarei amp oldid 234485614