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Die romisch katholische Wallfahrtskirche Frauenbrunnl auch Unser Lieben Frau Frauenbrundl ist ein barocker Zentralbau im Ortsteil Frauenbrunnl von Straubing in Niederbayern Sie gehort zur Stadtpfarrgemeinde St Jakob in Straubing im Bistum Regensburg Wallfahrtskirche FrauenbrunnlAltarDeckengemalde Inhaltsverzeichnis 1 Legende 2 Geschichte und Architektur 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 2 3 Deckengemalde 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLegende BearbeitenDie Wallfahrtskirche Frauenbrunnl geht auf eine fromme Legende zuruck nach welcher der Ort eine der Stationen gewesen sei an denen die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt auf ihrer wunderbaren Wanderung nach Sossau gestanden haben soll Die Engel sollen die Kirche hier abgesetzt haben woraufhin eine Quelle Frauenbrunnl entsprungen sei Geschichte und Architektur BearbeitenDas heutige Bauwerk wurde in den Jahren 1705 1707 an Stelle einer Fachwerkkapelle nach Planen eines unbekannten Meisters erbaut die Fresken werden Hans Georg Asam zugeschrieben Eine Restaurierung erfolgte 1985 1989 Ausseres Bearbeiten Das Bauwerk ist ein kraftig gegliederter Kuppelbau der an einem Hang oberhalb der Frauenquelle liegt und deswegen nach Suden ausgerichtet ist Dieses Gebaude gehort zu einer Gruppe von Wallfahrtskirchen unter anderem mit der Dreifaltigkeitskirche Kappl die als unverwechselbar geformte zentralisierende Bauwerke einen eigenen phantastischen Charakterzug aufweisen welcher als Schmuck den Gnadenorten entsprechend einer volkstumlichen Frommigkeit angemessen war Die Kirche ist auf einem kleeblattformigen Grundriss mit einem querrechteckigen Eingangsflugel erbaut Die Mitte wird durch eine weite oktogonale Kuppel abgeschlossen An den seitlichen Konchen springen zwei turmartige Flugel vor die oktogonale Glockengeschosse mit Kuppelhauben tragen und die Sakristei und ein Treppenhaus zur Empore enthalten Das Gebaude ist an den Aussenwanden mit Lisenen gegliedert das mittlere Oktogon mit Schindeln gedeckt Der zur Quelle gewandte Eingangsflugel ist durch einen Dreiecksgiebel als Hauptfassade hervorgehoben Inneres Bearbeiten Der Dreikonchenraum ist durch drei flache im Grundriss kreissegmentformige Konchen bestimmt die ohne dazwischen liegende Wandstreifen aneinander anschliessen Im rechteckigen Eingangsraum ist die Orgelempore mit Balustrade untergebracht Daran anschliessende Emporen erstrecken sich bis in die seitlichen Konchen Die Wand wird durch Pilaster mit teils stuckierten teils nur gemalten Kapitellen gegliedert Originell ist die doppelschalige Kuppel Die Wolbungen der Konchen sind zu einer durchlaufenden Wolbung verschliffen an die sich das Tonnengewolbe der Empore anschliesst Zentral offnet sich die Kuppel zu der oktogonalen Offnung die den Blick zur Flachdecke des Oktogons freigibt welche durch die Fenster des Tambours hell belichtet ist Die Wolbung ist so weit eingezogen dass sich ein schmaler Umgang mit Balustrade am Wolbungsrand ergibt Deckengemalde Bearbeiten Die Deckengemalde werden aus stilistischen Grunden mit hoher Wahrscheinlichkeit Georg Asam zugeschrieben Moglicherweise waren auch seine Sohne Cosmas Damian und Egid Quirin mit an der Ausmalung beteiligt Das Bildprogramm ist inschriftlich auf die Anrufungen der Lauretanischen Litanei bezogen Die beiden Bildebenen auf der umlaufenden Wolbung und auf der Decke des Oktogons sind inhaltlich und raumlich aufeinander bezogen An der umlaufenden Wolbung wird auf Maria als Regina Sanctorum omnium verwiesen Ausser den Heiligen Florian Georg und anderen sind alttestamentarische Zeugen wie Noah Moses und Konig David dargestellt Uber dem Altar ist das Wunder der Eucharistie gezeigt um den strahlenden Kelch sind der heilige Josef und heilige Jungfrauen versammelt Ein Engel prasentiert eine Darstellung des am Hochaltar aufgestellten Gnadenbilds als Kupferstich In der unteren Bildebene ist Maria nicht dargestellt auf sie wird an der Decke des Oktogons als Regina Angelorum verwiesen Die Engelschore sind um die Weltkugel mit Gottvater geschart Im Zentrum ist die Taube des Heiligen Geistes in der Strahlenglorie gezeigt Uber dem Altar halten zwei Putten die Krone fur Maria bereit An den Wanden des Tambours wurden bei der Restaurierung von 1986 Reste einer gemalten Wandgliederung mit Gebalkkranz und Fensterrahmungen freigelegt Zahlreiche Figuren des Allerheiligenhimmels sind an entsprechende Darstellungen auf dem Kuppelfresko von Ciro Ferri in St Agnese in Rom angelehnt sie wurden jedoch durch Asam geschickt den vollig anderen Raumverhaltnissen in Frauenbrunnl angepasst Die Deckengemalde fallen durch ein warmes Kolorit mit hellrotlichen und goldockerfarbenen Grundtonen auf Insbesondere das Oktogonfresko ist sehr gut erhalten Die ausdrucksvolle Charakterisierung einiger Engelskopfe lasst auf eine Beteiligung von Egid Quirin und Cosmas Damian Asam schliessen Unklar ist inwieweit Georg Asam die Architektur dieser Kirche beeinflusst hat Die Abhebung der hell beleuchteten Oktogondecke von der unteren Wolbung ist vermutlich von Beginn an auf das Bildprogramm ausgerichtet Eine Verwandtschaft mit der Deckengestaltung der Klosterkirche Weltenburg aus den Jahren nach 1716 wird in der Literatur postuliert In Massstab und Anspruch ist Frauenbrunnl jedoch in keiner Weise mit dem mutmasslichen Vorbild zu vergleichen Ausstattung BearbeitenDer Altar ist eine ausgreifende marmorierte Baldachinanlage mit Schnitzfiguren und stammt aus der Zeit um 1710 1720 Die gedrehten Aussensaulen sind weit ausgestellt das Gebalk nimmt mit konvexen Ausschwungen die Raumform im Gegenzug auf Die inneren Stutzen sind als Engelshermen zur Auszeichnung des Gnadenbilds einer Schnitzfigur der Muttergottes auf der Mondsichel vom Ende des 17 Jahrhunderts ausgeformt Seitlich stehen Figuren der Heiligen Joachim und Anna selbdritt Im Altarauszug ist die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt Neben dem Altar stehen feingearbeitete geschnitzte Leuchterengel Die Orgel ist ein Werk eines unbekannten Orgelbauers aus der Zeit um 1730 mit funf Registern auf einem Manual und angehangtem Pedal Sie wurde 1989 von Christoph Kaps restauriert 1 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern II Niederbayern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03122 7 S 132 135 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche Frauenbrunnl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Wallfahrtskirche auf der Website der Stadt StraubingEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 20 Juli 2019 48 881081 12 5491923 Koordinaten 48 52 51 9 N 12 32 57 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Frauenbrunnl amp oldid 236769337