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Waldstedt ist seit 1993 ein Ortsteil der Stadt Bad Langensalza im Unstrut Hainich Kreis in Thuringen WaldstedtStadt Bad LangensalzaWappen von WaldstedtKoordinaten 51 6 N 10 35 O 51 0984 10 576499722222 226 Koordinaten 51 5 54 N 10 34 35 OHohe 226 m u NHNFlache 2 99 km 1 Einwohner 98 31 Dez 2015 2 Bevolkerungsdichte 33 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1992Postleitzahl 99947Vorwahl 03603Karte Lage von Waldstedt in Bad LangensalzaOrtsansicht von SSOOrtsansicht von SSO Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Ortsteilburgermeister 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas kleine Angerdorf liegt etwa funf Kilometer westlich der Kernstadt von Bad Langensalza zwischen Zimmern und Alterstedt nah am Nationalpark Hainich Die Kreisstrasse 104 verbindet den Ort uber die Landesstrasse 1042 mit Bad Langensalza und den westlich liegenden Dorfern Die Flur des Ortes besteht aus Wiesen Weiden und Ackern westlich des Ortes entspringt die Quelle Klingelbach die bereits nach etwa zwei Kilometern in den Sumbach einen Zufluss der Unstrut einmundet Der Sumberg nordlich der Ortslage und die Erhebung Warte im Osten uberragen das Terrain Geschichte BearbeitenIn der Flur Am Dornrain an der Strasse zum Nachbarort Zimmern wurde im spaten 19 Jahrhundert ein bronzezeitliches Grab freigelegt die Funde darunter ein Feuersteinmesser eine Nadel aus Bronze zwei weitere Messer gelangten in die Sammlung des Langensalzaer Heimatforschers Hermann Gutbier 3 Waldstedt wurde bereits 822 842 erstmals urkundlich erwahnt 4 Der Ort am Westrand des Thuringer Beckens wurde in alten Schriften auch als Kloster St Juliana bezeichnet er gehorte in der Fruhzeit zum Grundbesitz des Klosters Homburg und gelangte zum Herrschaftsgebiet der Thuringer Landgrafen deren Lehen die Herren von Salza angenommen hatten Die Einwohner des Ortes waren der Pfarrei Beatae Mariae Virginis in Schonstedt zugeteilt schon 1165 existierte in Waldstedt eine Filialkirche die aus einer Kapelle hervorgegangen sein soll vermutlich war diese Bestandteil des klosterlichen Frohnhofes aus der ottonischen Zeit Die Dorfanlage am Quellbach bestand seit dem Spatmittelalter aus etwa 30 Gehoften die Landwirtschaft war bis zum Ende der DDR der dominierende Erwerbszweig Der Flurname Schanzgraben an der Sudseite des Ortes belegt die zeitweise Befestigung des Ortes In Not und Kriegszeiten wurde die Bevolkerung und das Vieh nach Langensalza verbracht Ein im Gemeindesiegel dargestellter Wachturm die sogenannte Julianswarte diente der Uberwachung der Feldflur und der Altstrassen zum Hainich Im 14 Jahrhundert wurde der Anbau von Farberwaid angeordnet auf dem Dorfanger befindet sich der zerbrochene Muhlstein als Zeitzeuge Wegen der geringen Wasserfuhrung des Sumbachs waren die Bauern auf Wassermuhlen an der Unstrut angewiesen Im Nachbarort Zimmern war zeitweise eine Windmuhle in Betrieb Die Einfuhrung der Reformation erfolgte in Waldstedt spat erster evangelischer Pfarrer war Melchior Engelhardt der seinen katholischen Vorganger Berthold Herzog im Jahr 1556 abloste 5 Die erste Dorfschule entstand vor 1575 und bestand aus einem Raum neben der Wohnstube des Lehrers Es folgten mehrere Schulneubauten als Einklassenschulen in Fachwerkbauweise Die Schulkinder mussten ab dem Jahr 1959 in Nachbarorten eingeschult werden Der Schulertransport stellte bis in die 1970er Jahre ein Problem dar und wurde oft mit Unterstutzung der ortlichen LPG bewaltigt Im Jahr 1634 sind Nicolaus Meder und 1693 Caspar Heinrich Hebsacker als Studenten in den Verzeichnissen der Universitat Leipzig eingeschrieben Unter dem Titel Poetische Beschreibung des Dorffgens Waldstedt erschien im Jahr 1713 in Langensalza eine 36 seitige Druckschrift welche vom Waldstedter Pfarrer Christian Kleber 1674 1746 verfasst wurde und dem Landesherrn Herzog Christian II von Sachsen Weissenfels ubersand wurde der dem Dorf Waldstedt durch eine Geldspende den Bau eines neuen Schulgebaudes ermoglichte Waldstedt gehorte bis 1815 zum kursachsischen Amt Langensalza und nach seiner Abtretung an Preussen von 1816 bis 1944 zum Landkreis Langensalza in der Provinz Sachsen In der Ortsgeschichte nimmt das Lehngut die wirtschaftlich dominierende Stellung ein In rascher Folge wurden nach dem Dreissigjahrigen Krieg Burger aus Langensalza und Landadelige mit dem Gut belehnt im 19 Jahrhundert sitzen Pachter auf dem Gut Mit der 1855 angeordneten Separation auch Flurneuordnung wurde die landwirtschaftliche Nutzflache der Kleinbauern und der Gutswirtschaft in grossere Flurstucke bei gleichzeitiger Aufgabe zahlreicher Feldwege und Heckenstreifen bewirkt Die schlechten Strassenverhaltnisse boten mehrfach Gelegenheit zu Arbeitsbeschaffungsmassnahmen auch ein Loschwasserteich und ein neues Spritzenhaus wurden vor dem Jahr 1900 zur Benutzung durch die Walstedter Feuerwehr erbaut Der Ort hatte nur wenige Grossbrande zu verzeichnen Am 10 Februar 1929 wurde in Waldstedt die Rekordtemperatur von minus 32 C gemessen Die Einwohner von Waldstedt waren bis in die 1950er Jahre auf Selbstversorgung angewiesen die Postbusse und der Kraftverkehr fuhren den Ort nicht an Im Ort gab es keine Arztpraxis und Polizeistation Das Volkseigene Gut VEG entstand in der DDR Zeit aus dem einstigen Lehngut dessen letzter Vorkriegsbesitzer 1945 geflohen war und enteignet wurde Im Volkseigenen Gut wurden neben der Planerfullung Vermehrung von Saatgut und anderen landwirtschaftlichen Produkten auch Forschungsauftrage der DDR Landwirtschafts Institute ausgefuhrt Ein selbstentwickeltes Verfahren zur Humusgewinnung durch die sogenannte Erdmistvererdung wurde 1952 in der DDR propagiert und hatte auch Interessenten aus der CSSR nach Waldstedt gelockt Die Umstellung auf Ferkelzucht und Schweinemast wurde in der Mitte der 1950er Jahre angeordnet Im Mai 1958 wurde die LPG Vor der Warthe zunachst von vier Bauern gegrundet deren landwirtschaftliche Gesamtflache mit 40 Hektar zu den kleinsten Genossenschaftsbetrieben in Thuringen gehorte Noch im gleichen Jahr wurden alle Kleinbauern des Ortes zum Eintritt in die Genossenschaft genotigt die Gesamtflache erhohte sich auf knapp 200 Hektar Am 1 Juli 1992 wurde Waldstedt in die Stadt Bad Langensalza eingemeindet Ortsteilburgermeister BearbeitenDer Ortsteilburgermeister von Waldstedt ist Christoph Muller 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Die Dorfkirche St Juliana steht auf dem Grundstuck einer ehemaligen Kapelle Nach einer Uberlieferung wurde die Kapelle von einer reichen Frau gemeint war die Vorsteherin des Klosters Homburg gestiftet 2 Das Kirchengebaude zeigt eine bewegte Baugeschichte deren schriftliche Belege aber fehlen Auf der nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1679 neu eingeweihten Kanzel verstarb der damalige Pfarrer Ursinus durch Schlaganfall Im Jahr 1741 war die Kirche erneut baufallig die Gesamtsumme von 500 Talern konnte die Gemeinde nicht aufbringen daher wurde nur der Turm gesichert das Kirchenschiff wurde nur notdurftig repariert Im Jahr 1795 wurde die Kirchenglocke beschadigt Erst 1873 erhielt die Kirche Ersatzglocken gegossen in Apolda von C F Ulrich die man vor der Kirche in einem holzernen Glockenturm aufhangte 1879 wurde der Turm vom Waldstedter Friedrich Kesselring neu gebaut Ein Denkmal zu Ehren Kesselrings steht auf dem Friedhof aus einer Inschrift in der Nahe der Kanzel geht hervor dass die Kirche im Jahr 1924 erneut renoviert wurde Das Altarkreuz stammt aus dem Jahre 1680 wie aus einer Inschrift auf der Ruckseite des Kreuzfusses zu entnehmen ist Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenJohann Gottlob Schulze 1755 1834 Architekt und Gartendirektor in PotsdamLiteratur BearbeitenWolfgang Hildebrand Chronik der Gemeinde Waldstedt Rockstuhl Bad Langensalza 2003 ISBN 3 937135 00 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waldstedt Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinden in Deutschland nach Flache und Bevolkerung XLSX 1 6 MB Siehe unter Thuringen Nr 15796 In Webseite Destatis Statistisches Bundesamt 31 Dezember 1992 abgerufen am 2 November 2019 a b c Informationen zum Ortsteil Waldstedt In Webseite Stadt Bad Langensalza Abgerufen am 4 Juni 2020 A Gotze Hrsg Paul Hofer und Paul Zschiesche Die vor und fruhgeschichtlichen Altertumer Thuringens Curt Kabitzsch A Stubers Verlag Wurzburg 1909 Digitalisat S 171 Wolfgang Kahl Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer Ein Handbuch 5 Auflage Rockstuhl Bad Langensalza 2010 ISBN 978 3 86777 202 0 S 302 Carl A H Burkhardt Geschichte der sachsischen Kirchen und Schulvisitationen von 1524 bis 1545 Leipzig 1879 S 282 Digitalisat PDF 23 2 MB abgerufen am 4 Marz 2019 Ortsteile von Bad Langensalza Aschara Eckardtsleben Grosswelsbach Grumbach Henningsleben Illeben Klettstedt Merxleben Nagelstedt Thamsbruck Ufhoven Waldstedt Wiegleben Zimmern Normdaten Geografikum GND 4764112 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldstedt amp oldid 223176161