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Der Waldschlupfer Xenicus longipes ist eine ausgestorbene Vogelart aus der Familie der Stummelschwanze Er kam in drei Unterarten auf der Nordinsel und der Sudinsel von Neuseeland sowie auf Stewart Island und Kapiti Island vor WaldschlupferFoto der Nominatform aus dem Jahre 1911 fotografiert von Herbert Guthrie SmithSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung AcanthisittiFamilie Stummelschwanze Acanthisittidae Gattung XenicusArt WaldschlupferWissenschaftlicher NameXenicus longipes Gmelin 1789 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum 3 Nahrung 4 Fortpflanzung 5 Aussterben 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Waldschlupfer erreichte eine Grosse von 9 bis 10 Zentimetern und ein Gewicht von 16 Gramm Er war ein kleiner grunlicher Sperlingsvogel mit rundlichen Flugeln Bei der Nominatform Xenicus longipes longipes war der dunkel bis olivbraune Oberkopf mit einem weisslichen Uberaugenstreif gekennzeichnet Die Oberseite war unterschiedlich stumpf olivbraun oder grunlich Die Schwungfedern hatten gelbliche Rander Der Bugfleck war schwarz Der sehr kurze Schwanz war oliv Der obere Kehlbereich war weisslich die Unterseite braunlichgrau und die Flanken waren gelblich Der feine Schnabel war braunlichschwarz Die langen Beine waren schieferschwarz Die Fusse waren hellbraun Die Geschlechter sahen gleich aus Uber die Jungvogel ist kaum etwas bekannt offenbar sahen sie stumpfgefarbten Erwachsenen ahnlich wobei die Oberseite feine helle Strahnen aufwies und die Unterseite hell gefarbt war Uber die Unterart Xenicus longipes stokesii ist nur wenig bekannt Allem Anschein nach war sie an den Nacken und Brustseiten blaulicher als die Nominatform An den Flanken war ein hellgelber Fleck zu erkennen Die Unterart Xenicus longipes variabilis war braunlicher als die Nominatform Der Uberaugenstreif war stumpfer und weniger ausgepragt Die Stimme bestand aus leisen Trillern und schnarrenden Rufen Lebensraum BearbeitenDer meist in grosseren Hohen gelegene Lebensraum bestand aus von Scheinbuchen dominierten Strandwaldern Steineiben Laubwaldern Kustenwaldern sowie aus Buschland Nahrung Bearbeiten nbsp X l longipes oben und X l stokesi unten Die Nahrung des Waldschlupfers bestand hauptsachlich aus Gliederfussern haufig aus Kafern die meist von Blattern Zweigen Rindenspalten oder Epiphyten gesammelt wurden Er ging oft auf dem Waldboden auf Nahrungssuche und bewegte sich rasch durch Laub Moose oder Flechten Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Gelege der Nominatform fotografiert 1911Uber das Brutverhalten ist nur wenig bekannt geworden Die Brutzeit war zwischen November und Dezember Das Nest war ein Ball aus Farnblattern und Wurzelchen das mit Federn ausgepolstert wurde Es befand sich meist in Bodennahe in Hohlraumen aber manchmal auch in einer Astgabel Ein gefundenes Nest der Nominatform war beutelformig Das Gelege bestand aus zwei Eiern Beide Eltern teilten sich das Brutgeschaft und die Jungenaufzucht Aussterben BearbeitenDer Waldschlupfer starb im 20 Jahrhundert infolge von Habitatvernichtung und der Nachstellung durch eingefuhrte Beutegreifer wie Marder und verwilderte Katzen sowie durch Ratten aus Die einzigen verburgten Nachweise der Nordinsel Unterart X l stokesii seit 1900 erfolgten auf Kapiti Island im Jahre 1911 in der sudlichen Remutaka Range im Jahre 1918 und zuletzt 1955 nahe dem Lake Waikaremoana Eine weitere mogliche Sichtung soll es am 13 Juni 1949 nahe dem Lake Waikareiti und einige unbestatigte Sichtungen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts in der Huiarau Range gegeben haben Von diesem Taxon gibt es nur drei Exemplare in den Museumssammlungen Die Nominatform X l longipes war einst auf der gesamten Sudinsel verbreitet Nach der Besiedelung Neuseelands durch die Europaer im 19 und 20 Jahrhundert nahm der Bestand so rapide ab dass der Waldschlupfer bereits 1950 sehr selten war Die letzten Nachweise gab es 1966 am Arthur s Pass und im Januar 1968 im Nelson Lakes Nationalpark wo zwei Exemplare beobachtet wurden Die Unterart X l variabilis war noch in den 1930er Jahren auf Stewart Island und dessen Nachbarinseln weit verbreitet Die letzte bestatigte Sichtung auf Stewart Island erfolgte 1950 und die letzte unbestatigte Sichtung 1951 1961 kam die Unterart nur noch auf Big South Cape Island vor Um diese Unterart vor dem Aussterben zu bewahren wurden sechs Exemplare auf die nahegelegene Insel Kaimohu gebracht 1964 wurde die Population auf Big South Cape Island durch Hausratten ausgeloscht Die letzten bestatigten Nachweise stammen aus den Jahren 1967 und 1972 Trotz intensiver Suchen seit 1977 wurde das Taxon nicht mehr nachgewiesen und im Jahre 2000 von BirdLife International fur ausgestorben erklart Literatur BearbeitenJosep del Hoyo Andrew Elliott David A Christie Hrsg Handbook of the Birds of the World Volume 9 Cotingas to Pipits and Wagtails Lynx Edicions 2004 ISBN 84 87334 69 5 Fuller Errol Extinct Birds 2000 ISBN 0 8160 1833 2 Dawson E W 1951 Bird Notes from Stewart Island Notornis 4 6 146 150 PDF Volltext Edgar A T 1949 Winter Notes on N Z Birds New Zealand Bird Notes 3 7 170 174 PDF Volltext Miskelly Colin 2003 An historical record of bush wren Xenicus longipes on Kapiti Island Notornis 50 2 113 114 PDF Volltext St Paul R amp McKenzie H R 1977 A bushman s seventeen years of noting birds Part F Conclusion of series Notes on other native birds Notornis 24 2 65 74 PDF VolltextWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Waldschlupfer Xenicus longipes Sammlung von Bildern 3D Sicht des Exemplars RMNH 110 000 im Museum Naturalis Leiden benotigt QuickTime Fotografie eines Waldschlupfers Dokumentation uber den Waldschlupfer bei Youtube englisch Xenicus longipes in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 17 September 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldschlupfer amp oldid 237564624