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Die Waldlanzenottern Bothriopsis sind eine Schlangengattung aus der Unterfamilie der Grubenottern Die Gattung kommt mit sechs Arten im nordlichen Sudamerika vor vier der sechs Arten sind dort auf Gebirge beschrankt Alle Arten sind an Wald gebunden und baumlebend Die Arten sind giftig Der Biss fuhrt bei Menschen haufig zu schweren Vergiftungen Todesfalle sind jedoch sehr selten WaldlanzenotternBothriopsis taeniata smaragdinusSystematikOrdnung Schuppenkriechtiere Squamata ohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Grubenottern Crotalinae Gattung WaldlanzenotternWissenschaftlicher NameBothriopsisWagler 1824 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau 1 2 Beschuppung 1 3 Farbung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Systematik 4 Lebensweise Ernahrung und Fortpflanzung 5 Gift 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenKorperbau Bearbeiten Waldlanzenottern sind mittelgrosse bis grosse relativ schlanke Grubenottern Der Kopf ist relativ schmal und nicht sehr deutlich vom Hals abgesetzt die Schnauze ist leicht zugespitzt Der Canthus rostralis ist markant ausgepragt Die Pupille ist vertikal elliptisch Der Schwanz ist in Anpassung an die Lebensweise in Baumen lang und als Greifschwanz ausgepragt Die kleinsten Arten erreichen ublicherweise Gesamtlangen von 50 bis 70 cm die grosste Art B taeniata bleibt meist unter 100 cm kann aber maximal 175 cm erreichen Beschuppung Bearbeiten Das Rostrale ist ebenso hoch oder hoher als breit Die Tiere zeigen meist 5 bis 9 grosse Kopfschilde Die Anzahl der Supralabialia betragt 6 bis 9 die Zahl der Infralabialia 8 bis 12 Die Anzahl der Bauchschuppen Ventralschilde variiert zwischen 153 und 254 die Zahl der meist geteilten Subcaudalia zwischen 41 und 91 und die Anzahl der dorsalen Schuppenreihen in der Korpermitte zwischen 19 und 29 Farbung Bearbeiten nbsp Bothriopsis taeniataDie Tiere sind aufgrund ihrer kryptischen Farbung auf Asten und im Blattwerk sehr gut getarnt Die Grundfarbe ist bei vielen Arten sehr variabel aber meist mindestens teilweise grun Auf diesem Grund zeigen die Tiere haufig helle oder dunkle Zeichnungen Verbreitung und Lebensraum BearbeitenWaldlanzenottern leben im nordlichen Sudamerika Vier der sechs Arten kommen in den Anden in Venezuela Kolumbien Ecuador Peru und Bolivien vor und sind dort auf Gebirge beschrankt Zwei Arten B bilineata und B taeniata besiedeln die Niederungen am oberen Amazonas und raumlich davon fast vollstandig getrennt das atlantiknahe Tiefland im Nordosten Sudamerikas B taeniata kommt ausserdem auch noch in den kustennahen Waldern im Osten Brasiliens vor Alle Arten sind an Wald gebunden und baumlebend sie bewohnen feuchte tropische Walder vom Regenwald bis zum Bergnebelwald Systematik BearbeitenDie Anzahl der Arten und Unterarten wird seit langer Zeit kontrovers diskutiert Campbell amp Lamar 2004 erkennen sechs Arten an Bothriopsis bilineata Wied Neuwied 1821 Bothrops bilineatus Bothriopsis chloromelas Boulenger 1912 Bothrops chloromelas Bothriopsis medusa Sternfeld 1920 Bothrops medusa Bothriopsis oligolepis Werner 1901 Bothrops oligolepis Bothriopsis pulchra Peters 1863 Bothrops pulchra Bothriopsis taeniata Wagler 1824 Bothrops taeniatusEine molekulargenetische Untersuchung der Gattung unter Einbeziehung aller sechs Arten liegt bisher nicht vor bisher wurden maximal drei Arten untersucht Die bisherigen Ergebnisse legen eine Monophylie der Gattung Bothriopsis nahe jedoch ist die Gattung Bothrops bei Einbeziehung der Gattung Bothriopsis paraphyletisch Eine endgultige Klarung der systematischen Stellung der Gattung zu Bothrops steht noch aus Carrasco et al 2012 synonymisierten Bothriopsis mit Bothrops The Reptile Database ordnet zur Zeit 2018 samtliche aufgefuhrte Bothriopsis Arten der Gattung Bothrops zu 1 Lebensweise Ernahrung und Fortpflanzung BearbeitenAlle Arten der Gattung sind baumlebend Soweit bekannt sind die Tiere uberwiegend nachtaktiv und verbringen den Tag zusammengerollt verborgen im Blattwerk fur einige kaum erforschte Arten der Anden wird jedoch aufgrund der dortigen niedrigen Nachttemperaturen eine Tagaktivitat vermutet Diese Schlangen fressen uberwiegend kleine Wirbeltiere wie Frosche kleine Echsen Vogel und kleine Saugetiere bisher wurden einmal auch Hundertfusser als Nahrung nachgewiesen Fur mehrere Arten wurde sowohl bei Jungtieren als auch bei adulten Schlangen die Anlockung von Beutetieren mit dem rosa gefarbten Schwanzende nachgewiesen Alle Arten sind lebendgebarend wann die Jungtiere geboren werden ist bisher kaum untersucht Zwischen 5 und 17 Junge pro Wurf sind bisher nachgewiesen Gift BearbeitenAlle Arten sind giftig der Biss fuhrt bei Menschen haufig zu schweren Vergiftungen Typische Symptome nach einem Biss sind lokale Schwellungen und Blutergusse schwere Blutgerinnungsstorungen und spontane Blutungen Todesfalle sind jedoch zumindest bei rechtzeitiger medizinischer Behandlung sehr selten Literatur BearbeitenDavid A Warrell Snakebites in Central and South America Epidemiology Clinical Features and Clinical Management In Jonathan A Campbell William W Lamar The Venomous Reptiles of the Western Hemisphere Comstock Ithaca London 2004 ISBN 0 8014 4141 2 S 709 761 Jonathan A Campbell William W Lamar The Venomous Reptiles of the Western Hemisphere Comstock Ithaca London 2004 ISBN 0 8014 4141 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waldlanzenottern Album mit Bildern Videos und Audiodateien Bothriopsis In The Reptile DatabaseEinzelnachweise Bearbeiten The Reptile Database Bothrops aufgerufen am 6 Juli 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldlanzenottern amp oldid 223298467