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Basisdatenehem preuss Provinz Hannoverehem Regierungsbezirk Osnabruckehem Landkreis Aschendorf HummlingGeografische Lage 52 52 N 7 26 O 52 864722222222 7 4366666666667 Koordinaten 52 52 N 7 26 OHohe 37 m u NNFlache 28 95 km Einwohner 998 1939 Bevolkerungsdichte 35 Einwohner je km Wahn ist eine Siedlungswustung und war bis zum 1 April 1941 eine Gemeinde im damaligen Landkreis Aschendorf Hummling Danach wurde die Siedlung geraumt um den Kruppschen Schiessplatz zu Meppen zu erweitern Alle Gebaude wurden abgetragen und die Bewohner in Nachbargemeinden umgesiedelt Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Wahn als Ort der Erinnerung und Mahnung 5 Gedenken 6 Filmische Dokumentation 7 Galerie 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Wustung Wahn liegt etwa auf halbem Wege zwischen Sogel und Lathen an der heutigen Landesstrasse 53 an der Einmundung der Hauptstrasse aus Renkenberge Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde ist heute aufgeteilt auf die Gemeinden Lathen Sogel Renkenberge und Werpeloh Geschichte Bearbeiten nbsp Heimatstein WahnUm 1000 wurde Wahn im Corveyschen Register mit Walinoon genannt woraus man die Siedlungsbezeichnung aus einer Personenbezeichnung herleitet also die Ansiedlung des Wali 1749 wurde die Antoniuskirche nach Planen von Johann Conrad Schlaun errichtet Eine erste feste Strasse die von Lathen nach Sogel erhielt der Ort 1868 Als Pflasterung dienten Feldsteine Der Anschluss an das Bahnnetz durch die Eroffnung der Hummlinger Kreisbahn erfolgte 1898 Am 5 September 1877 wurde bei Meppen durch die Firma Krupp der Schiessplatz Meppen eroffnet auf dem Kanonen getestet wurden 1917 traf eine Granate versehentlich das Wahner Pfarrhaus durchschlug das Dach und explodierte in einem Aktenschrank was zu dem Plan fuhrte den Meppener Schiessplatz zu erweitern und das Dorf Wahn aufzulosen Eine Kommission zu der auch der Wahner Ortspfarrer Barenkamp gehorte verhandelte daraufhin mit den Behorden uber Enteignung und Entschadigung der Dorfbewohner Uber den bevorstehenden Abriss des Dorfes wurde im Dezember 1917 im Osnabrucker Tageblatt berichtet 1 Durch das Ende des Ersten Weltkriegs wurden die Plane jedoch nicht verwirklicht Man vergrosserte in den 1920er Jahren die Antonius Kirche Sie war nun 37 Meter lang und bot 652 Sitzplatze Nachdem 1931 der Kirchturm fertiggestellt war erhielt die Wahner Kirche den Beinamen Dom des Hummlings 1936 besuchte Adolf Hitler den Schiessplatz bei Wahn und initiierte im Anschluss ein im Reichsgesetzblatt veroffentlichtes Gesetz das die Auflosung der Gemeinde Wahn anordnete Zu diesem Zeitpunkt war Wahn eines der grossten Dorfer des Emslandes Neben vier Gaststatten und einem Bahnhof existierten im Ort eine Molkerei und ein Sagewerk Im Jahr 1941 wurde Wahn fur die Erweiterung des Kruppschen Schiessplatzes heute WTD 91 eine Erprobungsstelle fur Waffen und Munition zerstort Insgesamt 1 007 Einwohner Wahns wurden umgesiedelt und fanden in 67 Orten eine neue Heimat Viele Wahner wurden in Rastdorf neu angesiedelt andere in der Gemeinde Lathen im dort neu geschaffenen Ortsteil Wahn Einige Familien zogen nach Schlesien und verloren nur wenige Jahre spater ihr Zuhause ein zweites Mal 1942 fand in der Antonius Kirche ein Abschiedsgottesdienst statt an dem rund 800 Dorfbewohner teilnahmen Anschliessend wurde die Kirche entwidmet und kurze Zeit spater abgerissen 2 Einwohnerentwicklung Bearbeiten nbsp Einwohnerentwicklung von Wahn zwischen 1821 und 1941Jahr Einwohner1821 5791848 6381871 6491885 6021905 7011925 9191939 9981941 1 007Wahn als Ort der Erinnerung und Mahnung Bearbeiten nbsp Der Ort als Erinnerungsstatte2006 verabredeten einstige Dorfbewohner und ihre Nachfahren bei einem Treffen in Wahn die Geschichte der ehemaligen Hummlinggemeinde aufzuarbeiten und die alte Dorfstelle teilweise wieder sichtbar zu machen Dies geschah in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Heimatvereine der umliegenden Orte der Gemeinde Sogel und des Landkreises Emsland sowie in Absprache mit der Bundesforststelle Sprakelerheide und der Wehrtechnischen Dienststelle fur Waffen und Munition 3 Die Fundamente der Wahner Kirche wurden 2007 freigelegt neu eingefasst und gestaltet wobei die Stufen zum Hochaltar die Stelle des Taufbeckens und ein komplettes Mosaik zum Vorschein kamen Man begann auf einer Lange von 1 8 Kilometern alte Strassen wieder freizugraben Entlang dieser Wege markieren Flinte die Hofstellen Tafeln informieren uber die ehemaligen Eigentumer und deren Verbleib Die Messe zum Wahner Treffen das am 17 Juni 2007 stattfand wurde erstmals in der neuen Kirche gehalten Es geht nicht darum den Ort und seine Geschichte touristisch zu vermarkten sondern Wahn als Mahnung fur die Zukunft zu erhalten und an das Schicksal der ehemaligen Bewohner zu erinnern Hermann Broring ehemaliger Landrat des Landkreises Emsland Gedenken BearbeitenJahrlich am 3 Sonntag im Juni treffen sich ehemalige Einwohner bis zu 150 200 Personen von Wahn in ihrer ehemaligen Heimat zu einem Gottesdienst auf dem Wahner Friedhof 4 Im Anschluss daran findet eine Prozession zu der kleinen Gnadenkapelle statt danach versammeln sich die Besucher im Ortskern in der Nahe ihrer ehemaligen Kirche Diese Tradition hat schon uber 60 Jahre Bestand Heute befindet sich an der Stelle des einstigen Dorfzentrums ein Gedenkstein und eine bronzene Gedenktafel An die Antoniuskirche auch als Wahner Dom bezeichnet einst eine der grossten Kirchen Nordwestdeutschlands erinnert heute eine Informationstafel mit Texten und Bildern Im Heimathof in Sogel im sogenannten Wahnzimmer befindet sich eine Ausstellung uber die zwangsumgesiedelte Gemeinde Wahn Filmische Dokumentation BearbeitenWahn Schicksal eines Hummlingdorfes 2 DVD ROMs Herausgegeben vom Emslandischen Heimatbund Meppen 2011 ISBN 978 3 88077 145 1 Galerie Bearbeiten nbsp Infopavillon nbsp Freigelegte Strasse durch Wahn nbsp Eine von vielen Markierungen Wahner Hofstellen nbsp Grundmauern der St Antoniuskirche nbsp Friedhof WahnWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wahn Hummling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www wahn use olde heimat de Ortsfamilienbuch WahnEinzelnachweise Bearbeiten Joachim Dierks Osnabruck im Dezember 1917 Nikotin als Liebesgabe fur die Front In noz de 25 Dezember 2017 abgerufen am 2 Januar 2022 Die Daten und Fakten sind dem Artikel Suche nach dem verschwundenen Dorf entnommen Karsten Krogmann Suche nach dem verschwundenen Dorf Vor 70 Jahren wurde auf Befehl von Adolf Hitler der 1000 Einwohner Ort Wahn ausradiert in Nordwest Zeitung vom 18 Januar 2012 S 11 Begleittext zur Filmdokumentation Wahn Schicksal eines Hummlingdorfes herausgegeben vom Emslandischen Heimatbund Meppen 2011 Info auf wahn use olde heimat deNormdaten Geografikum GND 113215717X lobid OGND AKS VIAF 29149542753300301350 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wahn Hummling amp oldid 235056766