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Wurmersheim im einheimischen Dialekt auch Wermesche genannt ist ein Ortsteil der Gemeinde Durmersheim WurmersheimGemeinde DurmersheimWappen von WurmersheimKoordinaten 48 56 N 8 15 O 48 933333333333 8 25 109 Koordinaten 48 56 0 N 8 15 0 OHohe 109 mFlache 2 2 km Einwohner 2548 2011 Bevolkerungsdichte 1 158 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 76448Vorwahl 07245 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Grenzverlauf 1 3 Nachbarorte 2 Ortsbild 2 1 Zentrumsplatz 3 Geschichte 4 Vereine 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Wurmersheim liegt in der ca 40 km breiten Rheinebene und ist ca 8 km vom Rhein entfernt Der Ortsteil ist knapp 2 2 km gross und mit wenig Wald bedeckt Der alte Federbach bildet die Grenze zum sudlichen Teil von Durmersheim der Giessengraben bildet die Grenze zu Au am Rhein Grenzverlauf Bearbeiten Die sudliche Grenze Wurmersheims bildet der alte Federbach Die Grenze geht dann im Osten an den Sportplatzen vorbei Danach ist die Grenze zwischen den Baugebieten TG I und TG II folgt weiter ostlich des jungsten Baugebietes TG III fuhrt westlich am zu Durmersheim gehorenden Gewerbegebiet Nordwest vorbei und geht in die nordliche Grenze uber welche vom Kunzenbach gebildet wird Nachbarorte Bearbeiten In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Orte Durmersheim Hauptortschaft der Wurmersheim angehort Bietigheim Elchesheim Illingen und Au am Rhein Ortsbild BearbeitenIm Zentrum des Ortsteiles Wurmersheim befindet sich die Herz Jesu Kirche sie liegt an einer wichtigen Kreisstrasse des Ortes Auffallend ist dass die Badener Strasse und die Auer Strasse direkt bebaut sind Von diesen beiden Strassen wurden Baugebiete und Ortserweiterungen aller Art durchgefuhrt Der historische Kern Wurmersheims liegt an diesen beiden Strassen einschliesslich Pfalzstrasse und Ziegeleistrasse Dadurch hatte Wurmersheim vor dem Zweiten Weltkrieg hochstens 500 Einwohner Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in erster Linie die Gebiete westlich der Auer Strasse erschlossen Die Einwohnerzahl wuchs durch Vertriebene in erster Linie aus Schlesien und dem Sudetenland In den 1970er Jahren wurde im Norden das Industriegebiet Wurmersheim bestehend aus drei Strassen erschlossen Dort befinden sich diverse Firmen und ein Supermarkt In den 1990er Jahren wurde das Baugebiet Tiefgestade I erschlossen dieses liegt nordlich der Badener Strasse und ist ein klassisches Wohngebiet mit einer kleinen Bankfiliale an dessen Zufahrtsstrasse Verbunden ist das Tiefgestade I indirekt mit der Auer Strasse Der Friedhof befindet sich nordwestlich dieses Quartiers Ebenfalls in den 1990er Jahren wurde die alte Grundschule an der Auer Strasse aufgegeben und ein Neubau neben dem Friedhof errichtet In den 2000er Jahren wurden zwei weitere Baugebiete erschlossen Das Tiefgestade II befindet sich ostlich des Tiefgestade I ist nur uber dieses zu erreichen gehort aber administrativ zu Durmersheim Die Grenzlinie verlauft entlang eines Fusswegs und einem etwa 10 m breiten Grunstreifen mit Baumen der die beiden Wohngebiete trennt Das Tiefgestade III befindet sich ganzlich auf Wurmersheimer Gebiet nordlich des Tiefgestade I von diesem aus aber nicht zu erreichen Dazwischen liegt ein langer Fussweg mit Allee welcher in etwa beim Friedhof beginnt und am Durmersheimer Gymnasium endet Historisch durfte es sich in erster Linie um einen Feldweg gehandelt haben der nach und nach zu einem wichtigen Spazierweg aufgewertet wurde Das TG III ist mit dem Auto nur uber einen Verkehrskreisel zu erreichen welcher von der Landstrasse Durmersheim Au am Rhein wegfuhrt Zentrumsplatz Bearbeiten Im Zentrum des Ortsteils Tiefgestade III befindet sich der Zentrumsplatz Dieser wurde im Jahre 2016 gebaut und am 7 Oktober selbigen Jahres feierlich eingeweiht Er ist neben dem Feuerwehrvorplatz kunftig der zweitgrosste offentlich zugangliche Platz in Wurmersheim Geschichte BearbeitenAm damaligen westlichen Ortsende von Wurmersheim wurden 1896 einige romische Munzen sowie ein Skelett entdeckt jedoch haben diese Funde wohl kaum Bezug auf das spatere Dorf Dieses durfte wohl im Zusammenhang mit anderen benachbarten Ortschaften irgendwann im Zeitraum zwischen 750 und 1000 gegrundet worden sein vielleicht als Ausbausiedlung von Elchesheim her Urkundlich wird Wurmersheim erstmals im Jahr 1156 als Wirmeresheim erwahnt damals hatten das Kloster Maulbronn spater das Kloster Herrenalb hier Landbesitz Auch das im Elsass gelegene Kloster Weissenburg war in Wurmersheim begutert und gab seinen Besitz im Jahr 1291 den badischen Markgrafen zu Lehen Markgraf Hermann VIII verpfandete den Ort bis 1334 an Johann von Vrigenstein Seit Mitte des 15 Jahrhunderts gehorte der Ort mit allen obrigkeitlichen Rechten dauerhaft zur Markgrafschaft Baden und unterstand im Spatmittelalter und in der fruhen Neuzeit dem Amt Kuppenheim spater dem Amt Rastatt Die einmalige Erwahnung einer Burg in Wurmersheim 1388 durfte auf einem Irrtum beruhen gibt es doch sonst keinerlei Hinweis auf eine Befestigung Da die Gemeinde stets eine nur geringe Einwohnerzahl aufzuweisen hatte gab es von jeher Zusammenarbeit uber Gemeindegrenzen hinweg um die wichtigsten Verwaltungsaufgaben wahrzunehmen In der fruhen Neuzeit bildete Wurmersheim daher gemeinsam mit den beiden Nachbarorten Elchesheim und Steinmauern eine Stabsgemeinde das heisst die Gemeinden teilten sich gewisse kommunale Aufgaben und Amter vor allem die niedere Gerichtsbarkeit Am gemeinsamen Gericht beteiligte sich Wurmersheim mit 2 im 18 Jahrhundert mit 4 Richtern Auch kirchlich bildeten die drei Gemeinden Wurmersheim Elchesheim und Steinmauern wohl zunachst eine Einheit denn im Jahr 1510 ist urkundlich ein Anteilsrecht des Pfarrers von Elchesheim am Wurmersheimer Zehnt verburgt und Steinmauern war kirchlich ohnehin eine Filiale von Elchesheim Erst im 16 17 Jahrhundert scheint Wurmersheim in kirchlicher und damit auch in schulischer Hinsicht mit Durmersheim fusioniert worden zu sein behielt aber seine kommunale Selbstandigkeit bis 1972 als es ganz nach Durmersheim eingemeindet wurde Ein eigenes Kirchengebaude wurde erstmals im Jahr 1777 errichtet und war dem Hl Jakob d A geweiht die Kapelle stand dort wo sich heute das Wurmersheimer Rathaus befindet Nach dem Neubau der Herz Jesu Kirche wurde die alte Kapelle im Jahr 1913 zu Wohnungen umgebaut spater abgebrochen Der im Jahr 1778 durch den Rastatter Schreiner Martin Eigler 1756 1806 angefertigte Altar wurde in die neue Kirche ubernommen und befindet sich dort als rechter Seitenaltar Zu den Kosten des kunstlerisch ansprechenden Werkes ubernahm Markgraf Karl Friedrich eine Beihilfe von 75 Gulden Ebenfalls wurde eine Glocke aus dem Jahr 1805 von der alten in die neue Kirche ubernommen Sie misst 43 cm Durchmesser und wurde laut Inschrift von Franz Joseph Kassel gestiftet daneben tragt sie die Namen des damaligen Wurmersheimer Schultheissen Eichler sowie der seinerzeitigen Gerichtsleute das heisst Gemeinderate Altmaier Oberle Heck Kassel und Kary Die politische Einheit als Gemeinde ist im Falle Wurmersheim urkundlich bereits im Jahr 1278 genannt die Namen der wichtigsten Gemeindebeamten sind freilich nur sehr luckenhaft uberliefert Im Jahr 1510 werden Hans Ytemann und Andres Ludwig als Mitglieder des Stabgerichtes mit Elchesheim und Steinmauern genannt 1579 der Schultheiss Wendel Ittemann und der Richter Diebold Fritz Fur 1704 lasst sich urkundlich als Schultheiss Dionys Schorpp 1710 nachweisen ihm folgte in den Jahren 1716 17 sein Sohn Johann Martin Schorpp 1682 1750 diesem wiederum der Sohn Lorenz Schorpp 1722 1789 Im 19 waren Burgermeister Leopold Kary 1799 1859 Sebastian Fritz 1832 1906 Melchior Heck 1839 1899 und Carl Schafer 1839 1916 Die Gemeinde fuhrte schon fruh ein eigenes Wappen das erstmals im Jahr 1553 belegt ist Es zeigte auf der heraldisch rechten Seite die badische Landesfarben gelb rot gelb auf der linken Seite einen Wurm war also ein sog Sprechendes Wappen auch wenn der Ortsname Wurmersheim tatsachlich nicht von einem Wurm sondern dem mittelhochdeutschen Namen Werinher Werner herruhrt Im Jahr 1683 zahlte Wurmersheim 13 Familien d h ungefahr 60 Einwohner 1765 betrug die Einwohnerzahl ca 125 um 1800 ungefahr 160 1852 bereits 314 woraufhin der Bevolkerungsanstieg stoppte im Jahr 1886 betrug die Einwohnerzahl 319 also praktisch unverandert gegenuber 1852 Nach dem Zweiten Weltkrieg zahlte man 616 Einwohner im Jahr 1954 aufgrund der Zuweisung von Vertriebenen bereits 779 und im Jahr 1964 erreichte der Ort die 1000 Einwohner Grenze Bei der Eingemeindung nach Durmersheim im Jahr 1973 betrug die Einwohnerzahl 1253 An Gefallenen wahrend der letzten Kriege hatte Wurmersheim im Ersten Weltkrieg 32 und im Zweiten Weltkrieg 43 zu beklagen Alteingestammte Wurmersheimer Familiennamen sind Altmaier 1722 aus der Diozese Mainz eingewandert Dunz 1711 aus Gaggenau Eichler 1700 aus Engen Fritz 1579 erstmals genannt Gent 1853 ausgestorben Kantengiesser 1770 ausgestorben Kary fruher auch Karg und Karius geschrieben 1584 mit Dionis Carge erstmals genannt Kessel 1707 aus Au a Rh Oberle 1679 aus Lauterburg Elsass und Sturmlinger 1807 aus Reichenbach Wurttemberg Die niedrige Einwohnerzahl und die Tatsache dass die Wurmersheimer langer unter sich blieben fuhrten zu einer vergleichsweise geringen Anzahl von Familiennamen Wie in anderen Orten des Landkreises Karlsruhe gaben sich auch in Wurmersheim die Dorfbewohner oft Necknamen die meist auf Charaktereigenschaften Verwandtschaftsverhaltnisse Handwerkerkunst oder auf dem Aussehen basierten Demzufolge kannte man zum Beispiel den Dick Oberle das Metzgers Annchen die Frech Marja den Glaser Karl oder den Grummen Nicklaus Am 1 Januar 1974 wurde Wurmersheim nach Durmersheim eingemeindet 1 Vereine BearbeitenDer Fussballverein Germania FVW wurde 1919 gegrundet und zahlte damals 28 Mitglieder Der Verein wurde 2003 fur seine Jugendarbeit Sepp Herberger Preis ausgezeichnet Die Sportanlage verfugt uber zwei Rasenplatze einen Hartplatz ein Kunstrasen Kleinspielfeld und ein Kunstrasen Minispielfeld sowie ein Clubheim und ein 2003 neu errichtetes voll ausgestattetes Jugendheim Am 1 Juni 1904 wurde der Gesangverein Freundschaft Wurmersheim gegrundet Im Jahr 1974 entschloss sich die Verwaltung zur Grundung eines gemischten Chores um dem Ruckgang der Aktiven entgegenzuwirken Als nachste grosse Veranderung wurde 1997 mit Ton Ab ein weiterer Chor gegrundet Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 483 Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Badens Band 12 Landkreis Rastatt Bearbeitet von Peter Hirschfeld unter Mitarbeit von E Lacroix und H Niester mit Beitragen von A Dauber und O Linde uberarbeitet und erganzt von Hans Huth Karlsruhe 1963 S 374 378 Johannes Werner Wurmersheim Ein badisches Dorf im Wandel der Zeit verlag regionalkultur Ubstadt Weiher 2008 ISBN 978 3 89735 542 2 Willi Coerdt Spitznamen und Scheltnamen aus Durmersheim und Wurmersheim oder Dormerscher und Wermerscher Iwwernome Versuch einer Deutung und Zuordnung Durmersheim 2007 Martin Burkart Durmersheim die Geschichte des Dorfes und seiner Bewohner von den Anfangen bis ins fruhe 20 Jahrhundert Durmersheim 2002Weblinks Bearbeitenoffizielle Homepage der Gemeinde Durmersheim offizielle Homepage des Ortsteils WurmersheimNormdaten Geografikum GND 7532924 4 lobid OGND AKS VIAF 241244128 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wurmersheim amp oldid 232469475