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Vladan Đorđevic serbisch kyrillisch Vladan Ђorђeviћ 21 Novemberjul 3 Dezember 1844greg in Belgrad 18 August 1930 in Baden bei Wien war ein serbischer Mediziner Autor und Politiker 1897 1900 war er Ministerprasident seines Landes Vladan Đorđevic 1906 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publizistische Tatigkeit 2 1 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVladan Đorđevic hatte vaterlicherseits serbische und mutterlicherseits zinzarische Vorfahren Er wuchs in Belgrad auf wo er auch das Gymnasium besuchte Bereits als Schuler engagierte er sich in der Ujedinjena Omladina Srpska dt Vereinigung der serbischen Jugend einem nationalen Verein dessen wichtigstes Ziel die Vereinigung aller Serben in einem Staat war Seit 1864 studierte er an der Wiener Universitat Medizin wo er 1869 promovierte und sich in den folgenden zwei Jahren zum Chirurgen weiterbildete 1871 nach Serbien zuruckgekehrt wurde Đorđevic Militararzt und Chef der chirurgischen Abteilung im Belgrader Militarspital Ein Jahr darauf grundete er den Verband Serbischer Arzte serb Srpsko lekarsko drustvo 1873 wurde er Leibarzt des Fursten Milan Obrenovic und seit 1874 gab er die medizinische Fachzeitschrift Srpski arhiv za celokupno lekarstvo heraus 1876 gehorte er zu den Mitbegrundern des serbischen Roten Kreuzes 1876 1878 nahm Đorđevic als hoher Sanitatsoffizier am Krieg gegen das Osmanische Reich teil Seit 1877 war er Oberkommandierender des gesamten Sanitatswesens der serbischen Armee In dieser Funktion leitete Đorđevic nach dem Krieg weitgehende Reformen der medizinischen Versorgung im Heer ein 1885 86 nahm er am Serbisch Bulgarischen Krieg teil Seit 1888 war er korrespondierendes seit 1892 ordentliches Mitglied der Serbischen Akademie der Wissenschaften Anfang der 1880er Jahre begann die politische Karriere Vladan Đorđevics Er schloss sich der neu gegrundeten Progressiven Partei serb Srpska napredna stranka an die ihre Basis vor allem im Burgertum der wenigen grosseren Stadte Serbiens hatte 1884 wurde Đorđevic Burgermeister Belgrads 1888 trat er als Minister in die Regierung von Nikola Hristic ein in der er fur Bildung und Wirtschaft zustandig war Nach Ablosung des Kabinetts Hristic wurde er 1891 serbischer Botschafter in Athen und von 1894 an vertrat er sein Land bei der Hohen Pforte in Konstantinopel wo er die Einsetzung eines serbischen Bischofs in Ohrid erlangen konnte Im Oktober 1897 wurde Vladan Đorđevic zum Ministerprasidenten ernannt Gleichzeitig versah er das Amt des Aussenministers Seine Ernennung verdankte er dem Einfluss Milan Obrenovics der 1889 zu Gunsten seines Sohnes Aleksandar abgedankt hatte nach seiner Ruckkehr aus dem Exil 1893 aber wieder viel Einfluss auf seinen Sohn hatte Wahrend Đorđevics Regierung wurde Milan Obrenovic Oberbefehlshaber der Armee und fuhrte eine umfangreiche Heeresreform durch Die innenpolitischen Kampfe zwischen der Radikalen und der Liberalen Partei sowie den Anhangern und Gegnern der Obrenovici konnte Đorđevic nur vorubergehend eindammen gleichwohl entwickelte sich die serbische Wirtschaft unter seiner Regierung gut Aussenpolitisch bemerkenswert war der Konflikt mit Montenegro war doch dieser Kleinstaat bisher immer eng mit Serbien verbundet gewesen Zum einen spielte die Konkurrenz bei den Anspruchen auf die Reste der europaischen Turkei eine Rolle denn Montenegro stand einem serbischen Zugang zur Adria im Wege Zum anderen wollte Milan Obrenovic den Einfluss des unter allen Sudslawen vor allem aber bei den Serben sehr popularen Fursten Nikola Petrovic Njegos eindammen Der ehemalige Konig und Ministerprasident Đorđevic starteten eine Kampagne gegen Nikola und seine Familie und unterstutzten im Geheimen die montenegrinische Opposition gegen den absolutistisch regierenden Fursten Nikola wiederum konspirierte mit der serbischen radikalen Opposition um Nikola Pasic gegen Đorđevic und die regierende Dynastie deren Sturz die Radikalen 1903 dann mit herbeigefuhrt haben 1 Đorđevic musste im Juli 1900 wegen der innenpolitischen Krise die durch die Heirat des Konigs Aleksandar mit Draga Masin entstanden war zurucktreten Danach zog sich er aus der aktiven Politik zuruck Wahrend der osterreichischen Besatzung Serbiens im Ersten Weltkrieg war Đorđevic 1915 bis 1918 interniert weil er wahrend der Bosnischen Annexionskrise prorussische Artikel veroffentlicht hatte Publizistische Tatigkeit BearbeitenVladan Đorđevic war seit seiner Ruckkehr aus Wien 1871 publizistisch aktiv und hat sich dabei auf ganz verschiedenen Gebieten versucht So veroffentlichte er wissenschaftliche Arbeiten zu seinem medizinischen Fachgebiet er verfasste historische und politische Schriften und gab von 1875 bis 1892 die Zeitschrift Otadzbina dt Vaterland heraus 1906 wurde Đorđevic zu sechs Monaten Haft verurteilt weil er in seinem Buch Kraj jedne dinastije dt Fall einer Dynastie es ging darin um die Ermordung Konig Aleksandrs Staatsgeheimnisse verraten habe Abgesehen von diesem Werk wurde Đorđevic uber die Grenzen Serbiens hinaus durch sein rassistisches albanerfeindliches Pamphlet Die Albanesen und die Grossmachte bekannt das er 1913 in deutscher Sprache drucken liess und das als Kampfschrift gegen die Grundung des albanischen Staates gedacht war Darin charakterisiert er die Albaner wie folgt Der arnautische Typus ist mager und klein in ihm ist etwas Zigeunerhaftes Phonizisches Nicht bloss an die Phonizier erinnern die Albanesen sondern auch an die Urmenschen welche auf den Baumen schliefen an denen sie sich mit ihren Schweifen festhielten Durch die spateren Jahrtausende in denen der menschliche Schweif nicht mehr gebraucht wurde verkummerte derselbe so dass die heutigen Menschen bloss eine kleine Spur davon in den Knochelchen des Steissbeines besitzen Bloss unter den Albanesen scheint es noch geschwanzte Menschen im XIX Jahrhundert gegeben zu haben 2 Werke Bearbeiten Istorija srpskog vojnog saniteta 4 Bde 1879 86 Das Ende der Obrenovitch Beitrage zur Geschichte Serbiens 1897 1900 Kraj jedne dinastije 3 Bde 1905 1906 Srpsko turski rat 2 Bde 1907 Die serbische Frage 1909 Die Albanesen und die Grossmachte 1913 Car Dusan Historischer Roman 3 Bde 1919 1920 Srbija i Grcka 1891 1893 Prilog za istoriju Srpske diplomacije pri kraju 19 veka 1923 Crna Gora i Austrija 1814 1894 1924 Uspomene 1927 Literatur BearbeitenHolm Sundhaussen Geschichte Serbiens Wien Koln Weimar 2007 ISBN 978 3 205 77660 4 Rados Ljusic Hrsg Vlade Srbije 1805 2005 Beograd 2005 Einzelnachweise Bearbeiten Novak Raznatovic Crnogorsko Srpski odnosi i pitanke prijestolonasleda u Srbji 1900 1903 V Đorđevic Die Albanesen und die Grossmachte Leipzig 1913 S 23 Im Internet von Holm Sundhausen zitiert Zur Machtkonzeption Slobodan Milosevics Memento vom 29 November 2005 im Internet Archive Ministerprasidenten des Konigreichs Serbien 1882 1918 Nikola Hristic Milutin Garasanin Jovan Ristic Sava Grujic Nikola Hristic 2 Mal Kosta Protic Sava Grujic 2 Mal Nikola Pasic Jovan Avakumovic Lazar Dokic Sava Grujic 3 Mal Đorđe Simic Svetomir Nikolajevic Nikola 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