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Die Vingt quatre Violons du Roy in heutiger Schreibweise auch Vingt quatre Violons du roi waren ein beruhmtes funfstimmig besetztes Streichorchester am franzosischen Konigshof das zwischen 1626 und 1761 bestand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besetzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 QuellenGeschichte BearbeitenDie Vingt quatre Violons du Roy deutsch 24 Streicher des Konigs wurden 1626 unter Ludwig XIII gegrundet Als wichtiger Bestandteil der Musique de la Chambre hatten sie wesentlichen Anteil an der musikalischen Gestaltung von Festlichkeiten und offiziellen Anlassen am franzosischen Hof in Schloss Versailles Bedarfsweise wurden sie verstarkt durch Blaser der Grande Ecurie ein Ensemble das in erster Linie fur Freiluftveranstaltungen und militarische Anlasse zustandig war oder traten gemeinsam mit dem Orchester der Oper auf Mitglieder der Vingt quatre Violons mussten uber einen einwandfreien Ruf verfugen und romisch katholisch sein Zu ihren Privilegien zahlte neben Steuererlass die Erlaubnis einen Degen zu tragen Die Mitglieder des Ensembles nannten sich Violon du Roy der Leiter Roi des Violons die Zugehorigkeit konnte erkauft oder vererbt werden 1 2 Unter den Ensemblemitgliedern waren beispielsweise Jean Baptiste Lully Jean Marie Leclair Jean Fery Rebel und dessen Sohn Francois Rebel sowie Jacques Aubert Jean Baptiste Lully Surintendant Oberaufseher de la musique instrumentale und Maitre de la musique de la famille royale Musiklehrer der koniglichen Familie war mit Leistung und Disziplin der Violons nicht zufrieden und erwirkte bei seinem Dienstherrn Ludwig XIV die Erlaubnis 1655 56 ein separates kleineres Ensemble zu grunden Les Petits Violons de Lully Es war mit 16 spater 21 Streichern sowie zwei Sopranzinken und zwei Fagotten besetzt Das zu den Vingt quatre Violons in Konkurrenz tretende Orchester wurde auch als La petite bande bezeichnet die Vingt quatre Violons erhielten demgegenuber den Beinamen La grande bande 3 1761 wurde das Orchester vor allem aus finanziellen Grunden aufgelost und mit der Chapelle Royale dem bis dahin fur religiose Feierlichkeiten zustandigen Ensemble fusioniert Besetzung Bearbeiten nbsp Quinte de ViolonDie funfstimmige Besetzung der Vingt quatre Violons wurde durch funf verschieden grosse Streichinstrumente mit folgender Bezeichnung gebildet 6 premiers violons erste Violinen Stimmung g d1 a1 e2 4 hautes contre 37 5 cm Korpuslange Stimmung c g d1 a1 4 tailles 45 cm Korpuslange Stimmung c g d1 a1 4 quintes 52 5 cm Korpuslange Stimmung c g d1 a1 6 basses de violon Stimmung B F c g Die Violinen waren sogenannte Violino alla francese oder Violino piccolo und hatten einen etwas kleineren Korpus als das italienische Modell Die Mittelstimmen wurden von drei Violen in gleicher Stimmung jedoch verschiedener Grosse mit entsprechend unterschiedlicher Klangfarbe und Volumen gespielt die aus der heutigen Musikpraxis verschwunden sind Die beiden tieferen Violen entsprachen in etwa dem anderweitig als Tenor Viola bezeichneten Instrument Das Bassinstrument ein dem Violone ahnliches Instrument war einen Ganzton tiefer gestimmt als das heutige Violoncello Lully anderte die Besetzung spater die vierte Stimme wurde nur dreifach die Bassstimme funffach besetzt und durch zwei Kontrabasse erganzt 3 Die Besetzung der Vingt quatre Violons wirkte stilbildend fur den funfstimmigen Streichersatz der im Frankreich des 17 und 18 Jahrhunderts dominierte Literatur BearbeitenJean Duron Florence Getreau et al L orchestre a cordes sous Louis XIV Instruments repertoires singularites Edition VRIN November 2015 ISBN 978 2 7116 2619 9 Stefan Drees Hrsg Lexikon der Violine Baugeschichte Spielpraxis Komponisten und ihre Werke Interpreten 2 Auflage Laaber Verlag Laaber 2004 ISBN 3 89007 544 4 Instrumenten Lexika 1 Weblinks BearbeitenProjekt zur Wiederbelebung der Besetzung der Vingt quatre Violons Centre de Musique Baroque de Versailles frz Memento vom 17 Oktober 2007 im Internet Archive unter der Leitung von Patrick Cohen Akenine PDF Datei 1 28 MB Videoaufzeichnung des Konzertes von Les 24 violons du Roi reconstitues auf ARTE TV Les Institutions Musicales Versaillaises frz Quellen Bearbeiten Beschreibung auf Les violons du roy org franzosisch Interview mit Patrick Cohen Akenine auf Arte TV Memento vom 18 Februar 2016 im Internet Archive a b Walter Kolneder Das Buch der Violine Atlantis Musikbuch Verlag Zurich 1972 ISBN 3 254 00026 9 Normdaten Korperschaft GND 1140545825 lobid OGND AKS VIAF 2087150688324412660000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vingt quatre Violons du Roy amp oldid 206508807