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Die Villa Ebeling ist eine Villa im Stadtteil Zoo in Hannover Sie wurde als Wohnhaus des Bergmanns und Generaldirektors Georg Ebeling nach Planen des Architekten Ferdinand Eichwede 1 erbaut und 1904 fertiggestellt Die im neuromanischen Stil errichtete Villa gilt als ein herausragendes Beispiel des hannoverschen Villenbaus am Beginn des 20 Jahrhunderts und steht unter Denkmalschutz Villa Ebeling mit der Schauseite zur Loebensteinstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 1 1 Ausseres 1 2 Inneres 2 Geschichte 3 Bewertung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaubeschreibung BearbeitenDie Villa liegt auf einem Eckgrundstuck innerhalb eines Villenviertels am Rande des Stadtwaldes Eilenriede unweit des Zoo Hannover Der zweigeschossige und unterkellerte Bau hat einen nahezu quadratischen Grundriss Die Hauptschauseite der Villa auf der sich im Inneren auch die Reprasentationsraume befinden zeigt zur Loebensteinstrasse Der Eingang liegt an einer Nebenstrasse der Ludwig Barnay Strasse nbsp Nebenstrassenansicht mit dem EingangAusseres Bearbeiten Die Fassade besteht aus Natursteinmauerwerk mit blockartigen Steinquadern Sie weist eine Vielzahl an architektonischen Details wie Balkone Risalite Rundbogen Loggien und Turme auf Zum Fassadenschmuck gehoren Mosaike geometrische Muster Flechtwerk und figurliche Darstellungen Sie zeigen Motive der nordischen Mythologie wie Drachen Fabelwesen und Ritter Die Friese an den Bauteilen weisen Formen der romanischen oder nordischen Ornamentik auf An der Hauptschauseite ist in der Spitze des Risalits mit Kielbogen das Wappen des Erbauers in den Stein eingearbeitet Es ist ein E fur Ebeling unterhalb der Bergwerksinsignien Schlagel und Eisen Daruber befindet sich ein Aufsatz aus Kupfer mit drei verschlungenen Ringen die wahrscheinlich die Sohne Ebelings symbolisieren sollen Das Dach war ursprunglich mit grun glasierten Ziegeln gedeckt Vor dem Haus befindet sich ein 1904 aufgestellter Brunnen aus Sandstein der Reliefs mit nordischen Mustern aufweist Im Garten steht eine ehemals als Pferdestall genutzte Remise deren Satteldach spater durch ein Flachdach ersetzt wurde Die schmiedeeiserne Grundstuckseinfriedung enthalt verschiedene Muster sowie Flechtwerk und Tierdarstellungen nbsp Fassadenschmuck am Eckturm nbsp Relief mit dem heiligen Georg als Drachentoter nbsp Fassadenschmuck nbsp Eingangstor nbsp Brunnen nbsp Detail der GrundstuckseinfriedungInneres Bearbeiten nbsp nbsp Grundriss des Erdgeschosses und des Obergeschosses Die ursprungliche Aufteilung im Gebaudeinneren bestand aus den Wohn und Reprasentationsraumen im erhohten Erdgeschoss und den Schlafraumen im Obergeschoss Erschlossen wird das Gebaude durch eine Marmortreppe vom Sockelgeschoss in die grosse Eingangshalle im Erdgeschoss Von dort fuhrt eine Holztreppe ins Obergeschoss In den Innenraumen mit 1000 m Wohnflache 2 setzt sich die reichhaltige und phantasievolle Gestaltung des Ausseren fort Sie besteht aus Wandmalereien Holzvertafelungen mit Schnitzwerk Kassettendecken Marmorverkleidungen Stuck und Mosaikfussboden Geschichte BearbeitenDie Villa liegt in einem Gebiet das sich Ende des 19 Jahrhunderts auf Beschluss des hannoverschen Magistrats zu einem vorbildlichen Villenquartier entwickeln sollte Die Bebauung zu einem gehobenen Wohnviertel des wohlhabenden Burgertums hatte 1865 zeitgleich mit der Einrichtung des dort gelegenen Zoos begonnen und setzte sich bis zum Ersten Weltkrieg fort Um sich einen reprasentativen Wohnsitz zu schaffen erwarb Georg Ebeling in dem Bereich 1902 drei Parzellen eines unbebauten Eckgrundstucks an der damaligen Tiergarten und heutigen Loebensteinstrasse Anschliessend beauftragte Ebeling den 24 jahrigen hannoverschen Architekten Ferdinand Eichwede mit dem Bau auf dem etwa 2100 m grossen Grundstuck Fur Eichwede war es der erste Auftrag nach dem Studium Ebeling wollte ursprunglich eine Villa im neubarocken Stil liess sich aber von Eichwedes Begeisterung fur die Neuromanik anstecken Die Bauarbeiten erfolgten in den Jahren 1903 und 1904 was auch eine steinerne Bauinschrift uber dem Hauseingang besagt Die Baukosten beliefen sich auf 1 5 Millionen Goldmark 3 nbsp Bauinschrift Ferdinand Eichwede Architekt 1903 4 Georg Ebeling und seine Ehefrau Alwine bezogen das Gebaude 1905 und lebten darin bis zu ihrem Tod im Jahr 1925 Danach ubernahm ihr Sohn Victor die Villa Wahrend des Zweiten Weltkriegs erlitt die Villa bei den Luftangriffen auf Hannover leichte Schaden durch den Streiftreffer einer Bombe Sie riss ein Turmchen ab deckte einen Teil des Daches ab und zerstorte Glasfenster Nach dem Tod von Victor Ebeling 1969 erbte sein Sohn Wolfgang das Gebaude und lebte darin bis 1979 Nach einem Verkauf an eine Immobiliengesellschaft und 1989 an eine Versicherung kam das Gebaude 2005 an einen Unternehmer der es 2010 aufwandig restaurieren liess Heute 2022 wird die Villa als Gewerbeimmobilie fur Burozwecke auf rund 830 m genutzt 4 Bewertung BearbeitenBereits nach der Fertigstellung wurde die Villa in Bauzeitschriften als besondere architektonische Leistung gewurdigt Durch die Ornamentik und das kostbare Material sei ein seltener Reichtum an Pracht entstanden der die Wohlhabenheit des Besitzers ausdrucke In der 1983 erschienenen Denkmaltopographie fur Hannover wird die Villa als der herausragendste Bau innerhalb des Villenviertels beschrieben Heute wird die Villa vereinzelt als eine Mischung zwischen Marchenschloss und Trutzburg beschrieben 2 Laut der Denkmalbegrundung des Niedersachsischen Landesamtes fur Denkmalpflege besteht an der Erhaltung des Gebaudes aufgrund seiner orts siedlungs bau und kunstgeschichtlichen Bedeutung ein offentliches Interesse Wegen seiner aussergewohnlichen Gestaltung komme ihm eine kunstlerische Bedeutung zu Auch sei das Bauwerk ein bedeutender Teil des Gesamtwerks des Architekten Ferdinand Eichwede Literatur BearbeitenVillenviertel am Zoologischen Garten In Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Stadt Hannover Teil 1 Bd 10 1 hrsg von Hans Herbert Moller Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Veroffentlichungen des Instituts fur Denkmalpflege Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 1983 ISBN 3 528 06203 7 S 153 Online Birte Rogacki Thiemann Der Architekt Ferdinand Eichwede 1878 1909 in Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 4 2020 S 89 95 Online Birte Rogacki Thiemann Die Villa Ebeling in Hannover ich werde es versuchen in Er trank die Welt in sich hinein Der Architekt Ferdinand Eichwede 1878 1909 und die Villa Ebeling Hannoversche Studien Bd 20 Herausgegeben vom Stadtarchiv Hannover Wehrhahn Verlag Hannover 2021 S 39 74Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa Ebeling Hannover Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Villa Ebeling im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten So prachtvoll ist die Villa Ebeling In Gottinger Tageblatt 6 Oktober 2021 abgerufen am 9 Februar 2022 a b Hannovers historische Hauser Villa Ebeling in der Hindenburgstrasse PDF 1 8 MB In WohnArt 5 2014 8 Mai 2014 S 10 abgerufen am 13 Marz 2022 Simon Benne Villa Ebeling Was steckt hinter dem Marchenschloss am Zoo PDF 1 6 MB In Hannoversche Allgemeine Zeitung 6 Oktober 2021 S 3 abgerufen am 13 Marz 2022 wiedergegeben auf georg ebeling stiftung de Villa Ebeling die architektonisch wertvollste Buroflache Hannovers In engelvoelkers com Abgerufen am 13 Marz 2022 52 3808 9 76489 Koordinaten 52 22 50 9 N 9 45 53 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Ebeling amp oldid 232982923