www.wikidata.de-de.nina.az
Die Vigenere Chiffre auch Vigenere Verschlusselung ist eine aus dem 16 Jahrhundert stammende Handschlusselmethode zur Verschlusselung von geheim zu haltenden Textnachrichten Das Vigenere Quadrat in moderner DarstellungEs handelt sich um ein monographisches polyalphabetisches Substitutionsverfahren Der Klartext wird in Monogramme Einzelzeichen zerlegt und diese durch Geheimtextzeichen substituiert ersetzt die mithilfe eines Kennworts aus mehreren poly unterschiedlichen Alphabeten des Vigenere Quadrats ausgewahlt werden Dabei handelt es sich um eine quadratische Anordnung von untereinander stehenden verschobenen Alphabeten siehe Bild Die Vigenere Chiffre steht im Gegensatz zu den einfacheren monoalphabetischen Substitutionsmethoden bei denen nur ein einziges mono Alphabet verwendet wird Aufgrund ihrer fur die damalige Zeit als besonders hoch eingeschatzten kryptographischen Sicherheit wurde sie auch als le chiffre indechiffrable frz fur die unentzifferbare Chiffre bezeichnet eine aus damaliger Sicht vielleicht zutreffende aber aus heutiger Sicht falsche Beurteilung 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Methode 3 Beaufort Chiffre 4 Gronsfeld Chiffre 5 Kryptanalyse 6 Programmierung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Solche verwurfelten Alphabete wurden 1553 von Bellaso vorgeschlagen In der Spalte ganz links sind die Schlusselbuchstaben zu sehen nbsp Eine 1555 weiter verbesserte Fassung von BellasoDie Methode geht zuruck auf die Tabula recta lat fur Quadratische Tafel in der die Buchstaben des Alphabets in Zeilen geschrieben und bei jeder Zeile jeweils um einen Platz weiter nach links verschoben werden Diese wurde durch den deutschen Benediktinerabt Johannes Trithemius 1462 1516 im Jahr 1508 im funften Band seines in lateinischer Sprache geschriebenen sechsbandigen Werkes Polygraphiae libri sex Sechs Bucher zur Polygraphie angegeben In dem 1518 nach seinem Tode veroffentlichten Buch schlug er vor nach jedem einzelnen Klartextbuchstaben zum nachsten Alphabet in seiner Tabula uberzugehen und so alle verfugbaren Alphabete auszunutzen 2 Damit erfand er die progressive polyalphabetische Chiffrierung Aber es war noch ein festes Verfahren ohne Schlussel Dieser wurde im Jahr 1553 vom italienischen Kryptologen Giovan Battista Bellaso ca 1505 1568 81 in Form eines vom Verschlussler frei zu wahlenden Kennworts oder eines Kennsatzes vorgeschlagen Gerne und kryptographisch schwach da leicht zu erraten wurden damals lateinische Sinnspruche benutzt wie beispielsweise VIRTVTI OMNIA PARENT Alles gehorcht der Tuchtigkeit Die Buchstaben des Kennsatzes bestimmen die Reihenfolge in der die verschiedenen Alphabete aus der Tabula ausgewahlt werden mussen Sind alle verbraucht also einmal benutzt worden hier nach 18 Klartextbuchstaben so beginnt man wieder von vorn Es handelt sich somit um eine periodische polyalphabetische Substitution mit im Beispiel einer Periode von 18 Wahrend Trithemius sich auf verschobene Standardalphabete beschrankte also die gewohnte alphabetische Reihenfolge der Buchstaben verwendete Bellaso bereits verwurfelte Alphabete die er allerdings involutorisch wahlte Bei den monoalphabetischen Substitutionsmethoden war dies schon seit langem ublich Grundsatzlich hatte dies bereits im Jahr 1466 also lange vor Trithemius und Bellaso der italienische Gelehrte Leon Battista Alberti 1404 1472 empfohlen Er schlug vor die Alphabete nach jeweils drei oder vier Wortern zu wechseln Als mechanisches Hilfsmittel hatte er hierzu die nach ihm benannte Alberti Scheibe erfunden eine Chiffrierscheibe bestehend zumeist aus zwei runden Metallscheiben die auf einer gemeinsamen Achse sitzen und so verbunden sind dass sich die kleinere auf der grosseren drehen kann Nahezu ein Jahrhundert spater im Jahr 1563 verallgemeinerte der neapolitanische Gelehrte Giovanni Battista della Porta 1535 1615 Albertis verwurfelte Alphabete und Bellasos Kennwort und schuf die polyalphabetische Chiffrierung mit verwurfeltem Alphabet und Schlussel Hierzu wurde Albertis Scheibe benutzt die nach jedem Buchstaben zu drehen war Im Jahr 1585 griff der Franzose Blaise de Vigenere 1523 1596 Portas Idee auf und schlug vor statt der Alberti Scheibe die Tabula recta des Trithemius zu verwenden dabei aber anders als im Original verwurfelte Alphabete einzutragen Dieser kryptographisch starke Vorschlag Vigeneres geriet in den folgenden Jahrhunderten in Vergessenheit und die ursprunglich von Trithemius vorgeschlagene Methode wurde unter dem Namen Vigenere Chiffre bekannt 3 Methode BearbeitenAusgehend vom Standardalphabet mit seinen 26 Grossbuchstaben werden alle moglichen Caesar verschobenen Alphabete daruntergeschrieben Man erhalt eine quadratische Anordnung von 26 26 Buchstaben ursprunglich als Tabula recta spater auch als carre de Vigenere frz fur Vigenere Quadrat bezeichnet In der folgenden Darstellung sind der Deutlichkeit halber oberhalb des eigentlichen Quadrats eine Zeile mit den Klartextbuchstaben und links eine Spalte mit den Schlusselbuchstaben erganzt worden die prinzipiell nicht benotigt werden Vigenere Quadrat KlartextA B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y ZSchlussel ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q S T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R T U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S U V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T V W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U W X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V X Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W Y Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Z A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y GeheimtextZur Verschlusselung eines Klartextes wie beispielsweise des Satzes Werde Mitglied bei Wikipedia benotigt der Verschlussler zunachst einen Schlussel Idealerweise sollte dieser moglichst lang sein und aus einer moglichst zufalligen Buchstabenfolge bestehen Erreicht die Lange des Schlussels die des Klartextes und wird der Schlussel nicht mehrfach verwendet dann erhalt man ein tatsachlich unknackbares Verfahren wie es aber erst Jahrhunderte spater im Jahr 1882 vom amerikanischen Kryptologen Frank Miller 1842 1925 vorgeschlagen wurde 4 und das heute als One Time Pad Abkurzung OTP deutsch Einmalschlussel Verfahren bezeichnet wird Zur Zeit von Vigenere und noch bis ins 20 Jahrhundert hinein wurden allerdings regelmassig relativ kurze und haufig auch leicht zu erratende Schlussel benutzt die zudem mehrfach verwendet wurden Ein Beispiel ware die Verwendung von WILLKOMMEN als Schlusselwort Als praktisches Hilfsmittel kann der Verschlussler den zu verschlusselnden Text in eine Zeile schreiben und daruber das Kennwort so oft wiederholen wie es notig ist WILLKOMMEN WILLKOMMEN WILLK WerdeMitgl iedbeiWiki pedia Die entsprechenden Geheimtextbuchstaben kann er nun leicht mithilfe des Vigenere Quadrats ermitteln Dazu sucht er den Kreuzungspunkt der durch den jeweiligen Schlusselbuchstaben gekennzeichneten Zeile und der Spalte des Quadrats die oben durch den Klartextbuchstaben gekennzeichnet ist Beispielsweise zur Vigenere Verschlusselung des ersten Buchstabens W des Textes sucht er den Kreuzungspunkt der Zeile W mit der Spalte W und findet als Geheimtextbuchstaben das S Der auf diese Weise vollstandig verschlusselte Geheimtext lautet SMCOOAUFKY EMOMOWIUOV LMOTK Ublicherweise wird er in Gruppen fester Lange beispielsweise in Funfergruppen ubertragen Diese Massnahme dient auch dazu die Lange des Kennworts hier zehn nicht zu verraten Der zu ubermittelnde Geheimtext lautet hier SMCOO AUFKY EMOMO WIUOV LMOTK Der befugte Empfanger ist wie der Absender im Besitz des geheimen Kennworts hier WILLKOMMEN und kann durch Umkehrung der oben beschriebenen Verschlusselungsschritte aus dem Geheimtext durch Entschlusselung mithilfe des Kennworts den ursprunglichen Klartext wieder zuruckgewinnen SMCOOAUFKYEMOMOWIUOVLMOTK WILLKOMMENWILLKOMMENWILLK WERDEMITGLIEDBEIWIKIPEDIABeaufort Chiffre Bearbeiten nbsp Chiffrierscheibe mit revertiertem Alphabet siehe innerer Buchstabenring geeignet fur die Beaufort Ver und EntschlusselungEine Variante der Vigenere Chiffre entsteht wenn nicht das Standardalphabet zur Erzeugung des Quadrats verschoben wird sondern hierzu stattdessen das revertierte umgekehrte Standardalphabet benutzt wird 5 Diese Methode wurde um 1840 von Sir Francis Beaufort 1774 1857 verwendet und ist nach ihm benannt Das dazugehorige Quadrat sieht wie folgt aus Vigenere Quadrat nach Beaufort KlartextA B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y ZSchlussel ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J I H G F E D C B B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J I H G F E D C C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J I H G F E D D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J I H G F E E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J I H G F F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J I H G G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J I H H G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J I I H G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J J I H G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L K K J I H G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M L L K J I H G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N M M L K J I H G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O N N M L K J I H G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P O O N M L K J I H G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q P P O N M L K J I H G F E D C B A Z Y X W V U T S R Q Q P O N M L K J I H G F E D C B A Z Y X W V U T S R R Q P O N M L K J I H G F E D C B A Z Y X W V U T S S R Q P O N M L K J I H G F E D C B A Z Y X W V U T T S R Q P O N M L K J I H G F E D C B A Z Y X W V U U T S R Q P O N M L K J I H G F E D C B A Z Y X W V V U T S R Q P O N M L K J I H G F E D C B A Z Y X W W V U T S R Q P O N M L K J I H G F E D C B A Z Y X X W V U T S R Q P O N M L K J I H G F E D C B A Z Y Y X W V U T S R Q P O N M L K J I H G F E D C B A Z Z Y X W V U T S R Q P O N M L K J I H G F E D C B A GeheimtextIm Gegensatz zur originalen Vigenere Chiffre ist die Beaufort Chiffre involutorisch aber nicht echt involutorisch 5 Dies ergibt den fur die praktische Anwendung angenehmen Vorteil dass wie bei allen involutorischen Chiffren nicht zwischen Verschlusseln und Entschlusseln unterschieden werden muss sondern in beiden Fallen das identische Verfahren verwendet werden kann Gronsfeld Chiffre BearbeitenIm spaten 17 Jahrhundert schlug der kaiserliche Feldmarschall Johann Franz Graf von Gronsfeld Bronkhorst 1640 1719 eine Variante der Vigenere Chiffre vor Er reduzierte die Anzahl der zur Verfugung stehenden verschobenen Alphabete von 26 auf 10 und benutzte als Schlussel kein Kennwort also eine Folge von Buchstaben sondern stattdessen eine Zahl also eine Ziffernfolge 6 Sein so reduziertes Quadrat das genaugenommen nun ein Rechteck ist sieht wie folgt aus Vigenere Quadrat nach Reduktion durch Gronsfeld KlartextA B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y ZSchlussel 0123456789 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A B C D E F G H I GeheimtextEin moglicher Vorteil der Gronsfeld Chiffre ist dass eine Ziffernfolge haufig zufalliger gewahlt wird und dann schwieriger zu erraten ist als ein Kennsatz wie VIRTVTI OMNIA PARENT jedoch stellt die Reduzierung der zur Verfugung stehenden Alphabete von 26 auf 10 grundsatzlich eine erhebliche Einschrankung der kombinatorischen Komplexitat dar und ist damit eine kryptographische Schwachung der Methode Kryptanalyse Bearbeiten Hauptartikel Kasiski Test Vorteile einer polyalphabetischen Methode wie der Vigenere Chiffre gegenuber den in den damaligen Jahrhunderten ublichen einfachen monoalphabetischen Methoden dazu gehoren auch die damals sehr beliebten Nomenklatoren ist das durch die Verwendung von vielen unterschiedlichen Alphabeten bewirkte Abschleifen des bei den monoalphabetischen Verfahren so verraterischen Haufigkeitsgebirges Der systematische Wechsel der Alphabete starkt das Verfahren gegenuber statistischen Angriffsmethoden Auch der erst im 20 Jahrhundert entwickelte Koinzidenzindex ein universell einsetzbares kryptanalytisches Hilfsmittel wird bei polyalphabetischen Verfahren wesentlich abgeschwacht Lange wurde abgesehen von Ausnahmen in denen der Codeknacker das Schlusselwort oder Teile des Klartextes erraten konnte keine systematische Angriffsmethode gegen die Vigenere Verschlusselung gefunden die sich uber die Jahrhunderte den Ruf einer unknackbaren Chiffre erwarb Dennoch wurde sie nur selten verwendet und stattdessen lieber auf die althergebrachten Verfahren wie Nomenklatoren zuruckgegriffen wohl auch weil viele Anwender die Chiffre als zu kompliziert in der Anwendung empfanden Im Jahr 1854 fand der englische Wissenschaftler Charles Babbage 1791 1871 eine Losung der Chiffre die er jedoch nie publizierte 7 8 Der Erste der eine allgemeingultige Angriffsmethode auf die Vigenere Chiffre beschrieb war der preussische Infanteriemajor und Kryptologe Friedrich Wilhelm Kasiski 1805 1881 Er veroffentlichte 1863 in Berlin sein Buch Die Geheimschriften und die Dechiffrir Kunst und erlauterte darin seine Idee zur Entzifferung von Vigenere verschlusselten Texten Seine Entzifferungsmethode ist noch heute unter seinem Namen als Kasiski Test bekannt Als Erstes ist die Lange des verwendeten Schlusselworts zu ermitteln Dazu durchsuchte Kasiski den Geheimtext nach Buchstabenfolgen der Lange zwei Bigramme oder langer Trigramme Tetragramme etc die mehrmals vorkommen genannt Doppler Anschliessend bestimmte er den Abstand zwischen den Dopplern Er erzeugte so eine moglichst vollstandige Liste mit im Geheimtext auftretenden Dopplern und deren Abstanden In dieser suchte er mithilfe der Faktorisierung Primfaktorzerlegung nach gemeinsamen Langen um so auf die vermutliche Schlusselwortlange zu schliessen Im Cryptologia Artikel Breaking Short Vigenere Ciphers siehe Literatur ist die wichtige Seite 41 aus Kasiskis Buch abgebildet 9 Nach der Untersuchung seines Vigenere verschlusselten Beispieltextes mit 180 Buchstaben zieht er das Fazit Hier kommt der Faktor 5 am haufigsten vor der Schlussel muss demnach 5 Buchstaben enthalten Hat man die Schlussellange gefunden so kann man im zweiten Schritt der Entzifferung den Geheimtext in seine Bestandteile zerlegen die mit jeweils demselben Alphabet verschlusselt wurden In Kasiskis Beispielfall wurde man den ersten sechsten elften Buchstaben und so fort als erste Gruppe betrachten Die zweite Gruppe besteht aus dem zweiten siebten zwolften Buchstaben und so fort Die dritte aus dem dritten achten dreizehnten und so weiter Innerhalb jeder Gruppe liegt eine einfache Caesar Verschlusselung vor die mithilfe der Haufigkeitsanalyse leicht zu knacken ist In vielen Fallen entspricht schlicht der am haufigsten auftretende Geheimtextbuchstabe jeder Gruppe dem Klartext e also dem in den meisten europaischen Sprachen haufigsten Buchstaben Hat man das e identifiziert dann ergeben sich unmittelbar alle anderen Buchstaben denn die Vigenere Chiffre benutzt ja nur verschobene Alphabete und keine verwurfelten wie es der Namensgeber eigentlich vorgeschlagen hatte Nach Rohrbachs Forderung sollte der Codeknacker zum Schluss seiner Arbeit noch versuchen das Schlusselwort zu erschliessen Erst dann gilt seine Arbeit als erfolgreich beendet Im Idealfall gelingt ihm dies einfach mit Kenntnis des Klartextes durch anschliessendes direktes Ablesen im Quadrat In der Praxis wurden jedoch nicht immer plump einfache Worter als Schlussel benutzt Dann gilt es auch noch den Algorithmus zu erschliessen nach dem der Verschlussler das Schlusselwort beispielsweise aus einem Merksatz bildet und moglichst auch wie und in welchem Rhythmus er es wechselt Programmierung BearbeitenDie Vigenere Chiffre inklusive der Varianten ist ein manuelles Verschlusselungsverfahren das aus Zeiten stammt in denen es noch keine Computer gab Es benotigt keine Programmierung Falls man jedoch Computer zur Verfugung hat dann sollte man andere Verfahren einsetzen als das vollig veraltete Vigenere Verfahren denn es bietet keinerlei Schutz gegen moderne Entzifferungsmethoden Dennoch kann man Computer heute auch nutzen um damit zu spielen oder aus Spass an der Freude damit den Vigenere Algorithmus zu implementieren Das folgende Programm zeigt dies Bei der Verschlusselung wird jeder Geheimtextbuchstabe zunachst mit einer Modulo Operation in einen Wert von 0 bis 25 umgewandelt und anschliessend der ASCII Wert des Buchstabens A hinzuaddiert Daraus ergibt sich der Geheimtextbuchstabe im Bereich A bis Z im Vigenere Quadrat Die Entschlusselung verlauft entsprechend 10 11 string verschlusseln string klartext string schlussel string ausgabe for int i 0 i lt klartextlange i Schleife die die Zeichen des Textes durchlauft Verschlusselt ein Zeichen des Textes und fugt es dem Ausgabestring an ausgabe klartext i schlussel i schlussellange 26 A return ausgabe string entschlusseln string geheimtext string schlussel string ausgabe for int i 0 i lt geheimtextlange i ausgabe geheimtext i schlussel i schlussellange 26 26 A 26 wird addiert fur den Fall dass die Division negativ ist return ausgabe Literatur BearbeitenFriedrich L Bauer Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie Springer Berlin 2000 3 Aufl ISBN 3 540 67931 6 Albrecht Beutelspacher Kryptologie Eine Einfuhrung in die Wissenschaft vom Verschlusseln Verbergen und Verheimlichen 2 Auflage Vieweg Braunschweig 1991 ISBN 3 528 18990 8 Chris Christensen Gronsfeld Cipher and Beaufort Cipher MAT CSC 483 2006 PDF 50 kB englisch Abgerufen 23 Mai 2016 Helen Fouche Gaines Cryptanalysis A Study of Ciphers and Their Solution Courier Corporation 1956 ISBN 0 486 20097 3 Friedrich Wilhelm Kasiski Die Geheimschriften und die Dechiffrir Kunst E S Mittler und Sohn Berlin 1863 Abgerufen 23 Mai 2016 Klaus Pommerening Kasiski s Test Couldn t the Repetitions be by Accident Cryptologia 30 4 2006 S 346 352 doi 10 1080 01611190600803819 englisch Abgerufen 23 Mai 2016 Tobias Schrodel Breaking Short Vigenere Ciphers Cryptologia 32 4 2008 S 334 347 doi 10 1080 01611190802336097 englisch Abgerufen 23 Mai 2016 Simon Singh Geheime Botschaften Die Kunst der Verschlusselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet Aus dem Englischen von Klaus Fritz Mit zahlreichen Schwarzweissabbildungen Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2012 11 Aufl ISBN 978 3 423 33071 8 Weblinks BearbeitenVerschlusselungen nach Bellaso Abgerufen 23 Mai 2016 Verschlusselung nach Gronsfeld Abgerufen 20 Mai 2016 Online Tool zur En und Dekodierung von Vigenere und Beaufort Abgerufen 27 September 2022 Video Vigenere Verschlusselung Christian Spannagel 2012 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 5446 19818 Vigenere eine in C geschriebene Implementierung der Vigenere ChiffreEinzelnachweise Bearbeiten Tobias Schrodel Breaking Short Vigenere Ciphers Cryptologia 32 4 2008 S 334 347 doi 10 1080 01611190802336097 englisch Abgerufen 23 Mai 2016 Friedrich L Bauer Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2000 S 134 Friedrich L Bauer Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2000 S 121 Steven M Bellovin Frank Miller Inventor of the One Time Pad Cryptologia Rose Hulman Institute of Technology Taylor amp Francis Philadelphia PA 35 2011 3 January S 203 22 ISSN 0161 1194 a b Friedrich L Bauer Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2000 S 123 Friedrich L Bauer Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2000 S 124 Klaus Pommerening Kasiski s Test Couldn t the Repetitions be by Accident Cryptologia 30 4 S 346 doi 10 1080 01611190600803819 Simon Singh Geheime Botschaften Carl Hanser Verlag Munchen 2000 S 90 ISBN 3 446 19873 3 Tobias Schrodel Breaking Short Vigenere Ciphers Cryptologia 32 4 2008 S 336 doi 10 1080 01611190802336097 englisch Abgerufen 23 Mai 2016 GeeksforGeeks Vigenere Cipher ProgrammerSought Vigenere encryption Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vigenere Chiffre amp oldid 234556550