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Der Verein bildender Kunstler Dresden auch Sezession genannt ging 1894 aus der ein Jahr zuvor gegrundeten Freien Vereinigung Dresdner Kunstler hervor und war eine Dresdner Kunstlervereinigung um Carl Bantzer und Gotthardt Kuehl Ihre Mitglieder wandten sich von der traditionellen Historienmalerei der damaligen Zeit ab und widmeten sich einer impressionistisch gepragten Freilichtmalerei Die Gruppe war eine der fruhesten Sezessionen Fruhere Grundungen fanden nur 1891 in Dusseldorf mit der Freien Vereinigung Dusseldorfer Kunstler und 1892 in Munchen mit dem Verein bildender Kunstler Munchens statt Kiessling und Kuehl auf dem Dresdener Ausstellungsplatz beim Vorbereitungstreffen einer Ausstellung des Vereins bildender Kunstler Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Freie Vereinigung Dresdner Kunstler 1 2 Verein bildender Kunstler Dresden 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFreie Vereinigung Dresdner Kunstler Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts dominierte in Dresden ein stark konservativ gepragter akademischer Malstil an der Koniglichen Kunstakademie Gotthardt Kuehl und Carl Bantzer hatten beide langere Zeit in Paris gelebt und brachten neue Impulse des franzosischen Impressionismus nach Dresden Bald praktizierten zahlreiche Kunstler die Freilichtmalerei Sie zogen zum Arbeiten in die freie Natur vornehmlich nach Goppeln sudlich von Dresden Dieser Kunstlerkreis wurde als Goppelner Schule zu einem Begriff in der Kunstgeschichte Aus diesem Kreis bildete sich 1893 zunachst eine Vereinigung als Strehlner Ortsgruppe der Dresdner Kunstgenossenschaft zur besseren Interessenvertretung und fur die Durchsetzung der Freilichtmalerei als offiziell anerkannte kunstlerische Richtung Bereits im August 1893 folgte mit uber sechzig Mitgliedern die selbstandig organisierte Freie Vereinigung Dresdner Kunstler Carl Bantzer war erster und der Architekt Alfred Moritz Hauschild zweiter Vorsitzender Zu den Mitgliedern gehorten u a auch Robert Diez Paul Kiessling 1836 1919 Julius Graebner und Paul Baum 1 44 Kunstler der Dresdner Kunstgenossenschaft traten zu dieser neuen Kunstlervereinigung uber Damit war auch Dresden von der sich damals in Deutschland ausbreitenden Sezessionsbewegung erfasst In der Dresdner Kunstgenossenschaft versammelten sich damals neben Architekten und Kunstgewerbetreibenden all jene die sich selbst als Kunstler ansahen Die bildenden Kunstler waren in der Kunstgenossenschaft in der Minderheit In der Freien Vereinigung wurden nur praktizierende Kunstler aufgenommen die sich zur regelmassigen Teilnahme an Ausstellungen verpflichteten Die erste gemeinsame Ausstellung fand allerdings erst vom 4 November bis 1 Dezember 1894 im Kunstsalon Lichtenberg im Viktoriahaus statt 2 3 Verein bildender Kunstler Dresden Bearbeiten Am 28 Februar 1894 ging aus der Freien Vereinigung der Verein bildender Kunstler Dresden hervor Sowohl Carl Bantzer als auch Gotthardt Kuehl waren 1892 Grundungsmitglieder 4 der Munchener Secession gewesen und 1894 treibende Kraft bei der Grundung des Vereins bildender Kunstler Dresden die auch Sezession genannt wurde Im Verein bildender Kunstler Dresden schlossen sich verschiedene Gruppierungen mit recht unterschiedlichen Voraussetzungen und unterschiedlichen Zielsetzungen zu einer eher lockeren Gruppe zusammen Darunter befanden sich Kunstler aus dem ehemaligen Goppelner Kreis wie Carl Bantzer Paul Baum Wilhelm Claudius Max Pietschmann Walter Besig 5 und Georg Muller Breslau die sich uber die Auspragung einer zwischen Naturalismus und Impressionismus stehenden Landschaftsmalerei kunstlerisch nahe standen Andererseits beteiligten sich Kunstler wie Hans Unger Oskar Zwintscher Sascha Schneider Georg Luhrig Richard Muller und Otto Gussmann welche bald eigenstandige kunstlerische Ziele verfolgten die sich vorwiegend am Symbolismus Neoklassizismus und Jugendstil orientierten 6 Mitglied waren unter anderem auch Leopold Armbruster Emanuel Hegenbarth Georg Jahn Gotthardt Kuehl und Robert Sterl Als Vereinsorgan erschienen von 1895 bis 1896 die von Carl Bantzer herausgegebenen Vierteljahrs Hefte des Vereins Bildender Kunstler Dresdens 7 Sie enthielten je 20 bis 22 Tafeln mit Abbildungen von Werken der Mitglieder Auf Textbeitrage wurde mit Ausnahme des Vorwortes in der ersten Ausgabe von Carl Bantzer vollstandig verzichtet Hauptziel des Vereins war die Veranstaltung eigener Ausstellungen sowie die cooperative Beschickung in und auslandischer Kunstausstellungen 6 Bereits an der akademischen Kunstausstellung 1894 in Dresden waren Vereinsmitglieder beteiligt Vom 4 November bis 1 Dezember 1894 folgte die erste gemeinsame Ausstellung im Lichtenberg s Kunstsalon bei Ferdinand Morawe im Viktoriahaus Dresden Gezeigt wurden 119 Werke von 35 Vereinsmitgliedern An der ersten grossen Internationalen Kunstausstellung 1897 8 in Dresden waren die Mitglieder des Vereins bildender Kunstler in der Uberzahl und man bemuhte sich um ein Mitspracherecht bei kunftigen Dresdner Kunstausstellungen Durch die Berufung von Gotthardt Kuehl am 1 April 1895 von Carl Bantzer am 1 November 1896 und von Otto Gussmann 1897 an die Konigliche Kunstakademie Dresden war diese Sezessionsbewegung schon bald wieder fest im akademischen Kunstbetrieb verankert Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten loste sich der Verein Bildender Kunstler Ende des Jahres 1900 auf Die ehemaligen Sezessionisten traten 1902 fast geschlossen wieder der Dresdner Kunstgenossenschaft bei 1902 bildeten einige Schuler um Kuehl die Gruppe der Elbier Siehe auch BearbeitenDresdner Sezession Liste von Kunstlergruppen der bildenden Kunst in DresdenLiteratur BearbeitenKarin Muller Kelwing Die Dresdner Sezession 1932 Georg Olms Verlag Hildesheim 2010 ISBN 978 3 487 14397 2 S 41 43 Christel Wunsch Carl Bantzer und der Goppelner Kreis In Stadtmuseum Dresden Hrsg Dresdner Geschichtsbuch Band 8 Druckerei zu Altenburg 2002 S 143 162 Annegret Laabs Malerei in Dresden Eine Kunst im Aufbruch In Staatliche Kunstsammlungen Dresden Kunstgewerbemuseum Hrsg Jugendstil in Dresden Aufbruch in die Moderne Edition Minerva 1999 S 147 154 Weblinks BearbeitenMitglieder Verzeichnis des Vereins Bildender Kunstler Dresdens 1898 abgerufen am 7 Januar 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Vermischtes Dresden In Kunstchronik 4 Jahrgang Nr 32 Seemann Leipzig 1893 S 538 539 Digitalisat Annegret Laabs Malerei in Dresden Eine Kunst im Aufbruch In Staatliche Kunstsammlungen Dresden Kunstgewerbemuseum Hrsg Jugendstil in Dresden Aufbruch in die Moderne Edition Minerva 1999 S 148 Verein Bildender Kunstler Dresdens Hrsg 1 Ausstellung in Lichtenberg s Kunstsalon F Morawe Victoriahaus Dresden 1894 4 November bis 1 December Henkler Dresden 1894 Bettina Best Secession und Secessionen Idee und Organisation einer Kunstbewegung um die Jahrhundertwende Eine vergleichende Darstellung der Interaktion Aktivitaten und Programme der deutschsprachigen Kunstlervereinigungen der Secession Dissertation Universitat Munchen Matthes amp Seitz Munchen 2000 ISBN 3 88221 106 7 S 72 86 Luise Grundmann Hrsg Der Schraden eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda Lauchhammer Hirschfeld und Ortrand Bohlau Koln 2001 ISBN 3 412 10900 2 S 44 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Christel Wunsch Carl Bantzer und der Goppelner Kreis In Stadtmuseum Dresden Hrsg Dresdner Geschichtsbuch Band 8 Druckerei zu Altenburg 2002 S 143 162 Carl Bantzer Hrsg Vierteljahrs Hefte des Vereins Bildender Kunstler Dresdens Hefte 1895 1896 Dresden Digitalisat Internationale Kunstausstellung Dresden 1897 im stadtischen Ausstellungspalast am koniglichen Grossen Garten Digitalisat der SLUB 1897 abgerufen am 31 Dezember 2016 Normdaten Korperschaft GND 5183122 3 lobid OGND AKS VIAF 156780079 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verein bildender Kunstler Dresden amp oldid 237328661