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Vandellia cirrhosa ist der grosste Vertreter der Unterfamilie Vandelliinae aus der Ordnung der Welsartigen der in seinem Verbreitungsgebiet Candiru oder Canero genannt wird In den Medien werden die Fische auch als Harnrohrenwelse oder Penisfische bezeichnet 1 Vandellia cirrhosa ist wie alle seine naheren Verwandten ein reiner Susswasserfisch der im Amazonas und Orinokobecken vorkommt Vandellia cirrhosaVandellia cirrhosa nach einer BlutmahlzeitSystematikOrdnung Welsartige Siluriformes Unterordnung LoricarioideiFamilie Schmerlenwelse Trichomycteridae Unterfamilie VandelliinaeGattung VandelliaArt Vandellia cirrhosaWissenschaftlicher NameVandellia cirrhosaValenciennes 1846 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Fisch kann bis zu 15 Zentimeter gross werden Typisch fur diese Art ist ein langgestreckter fast wurmartiger Korper mit kleinen weit hinten liegenden Rucken und Afterflossen Auch die Bauchflossen sind dem Schwanz naher als dem Maul Die Zahne sind sehr klein und nadelformig in einer Serie in der Mitte des Oberkiefers Krallen ahnliche Zahne am Ende der Maxillare Sehr kleine Kiemenoffnung keine Nasal oder Oberkieferbarteln die Barteln am Mundwinkel sind sehr klein 2 3 Lebensweise BearbeitenDie Fische leben uber Sandbanken leicht mit Sand bedeckt und warten auf vorbeischwimmende Grossfische Vandellia cirrhosa ist ein Parasit Oft wird behauptet er konne die Harnstoffe aus den uber die Kiemenatmung ausgetauschten Stoffwechselprodukten grosser Fische wahrnehmen aktuellen Experimenten zufolge aber nutzt er zur Jagd primar seinen Sehsinn und ignoriert Harnstoffe vollig 4 Der Fisch schwimmt in die Kiemenoffnungen grosserer Fische und nutzt seine eigenen Kiemenstacheln um bis zur Kiemenaorta hochzuklettern und sich festzuhalten Mit nadelformigen Zahnen perforiert er die Arterie und nimmt das Blut des Wirtsfisches auf was ihm den Beinamen Brasilianischer Vampirfisch einbrachte V cirrhosa ist jedoch kein Blutsauger denn die Spezies verfugt nicht uber Saugorgane Der Druck des aus der Arterie ausstromenden Blutes reicht aus um den Fisch innerhalb von 30 bis 145 Sekunden mit Blut zu fullen Danach lasst der Candiru vom Wirtstier ab Es existiert ein einzelner Fallbericht wonach ein Candiru die betreffende Art ist meist nicht dokumentiert in die Harnrohre eines Mannes geschwommen und operativ entfernt worden sein soll jedoch sind viele Details in diesem Bericht zumindest widerspruchlich 5 Obwohl es nur wenige solcher Berichte aus dem 19 Jahrhundert gibt tragen einige Indios an den betreffenden Flussen spezielle Kleidungsstucke wie die Penisschnur die sie beim Baden davor schutzen sollen befallen zu werden aber auch der Bequemlichkeit beim Laufen dienen 5 Ebenso sollen die Naturvolker in den Verbreitungsgebieten Kenntnis davon gehabt haben wie sie sich durch pflanzliche Safte die das Skelett der festsitzenden Fische auflosen ohne eine Operation von den Parasiten befreien konnten 6 Da es praktisch keine belegten Falle gibt sind Zweifel an seinem Jagdverhalten gegenuber Menschen angebracht 7 Im deutschen Sprachgebrauch wird auch der Tridensimilis falschlich als Harnrohrenwels bezeichnet und ihm aus Verwechslungsgrunden ahnliches Verhalten nachgesagt 8 Daruber hinaus wird eine weitere Welsart in Amazonien als Candiru bezeichnet Cetopsis candiru der aber eine ganzlich andere Lebensweise hat Diese zu den Walwelsen Cetopsidae gehorenden Tiere ernahren sich von toten oder sterbenden grosseren Fischen auch von den Kadavern im Wasser treibender Saugetiere 9 indem sie in die Bauchdecke ein Loch fressen und die Tiere von innen auffressen Sie folgen dabei dem Aas und Blutgeruch und stehen im Verdacht fur die Uberfalle auf badende Frauen vor allem wahrend der Menstruation verantwortlich zu sein 10 Auch diese Candirus konnen sich zu Fressschwarmen zusammenfinden Literatur BearbeitenJohn B Herman Candiru Urinophilic catfish Its gift to urology Urology 1 3 265 267 1973 E W Gudger Bookshelf browsing on the Alleged Penetration of the Human Urethra by an Amazonian Catfish Called Candiru Americal Journal of Surgery 8 1 170 188 443 457 1930 J L Breault Candiru Amazonian parasitic catfish Journal of Wilderness Medicine 2 1991 S 304 312 Ubersichtsartikel als PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Candiru Vandellia cirrhosa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vandellia cirrhosa auf Fishbase org englisch Straight Dope Artikel uber den CandiruEinzelnachweise Bearbeiten Artikel auf welt de Eigenmann C H 1918 The Pygidiidae a family of South American catfishes Memoires of the Carnegie Museum 7 5 259 398 Vari R P Ferraris C J Jr amp de Pinna M C C 2005 The Neotropical whale catfishes Siluriformes Cetopsidae Cetopsinae a revisionary study Neotropical Ichthyology 3 2 127 238 Stephen Spotte Paulo Petry Jansen A S Zuanon Experiments on the feeding behavior of the hematophagous candiru In Environmental Biology of Fishes 60 Jahrgang Nr 4 2001 S 459 464 doi 10 1023 A 1011081027565 a b Stephen Spotte Candiru Life and Legend of the Bloodsucking Catfishes Creative Arts Berkeley 2002 ISBN 978 0887394690 Eugenio Estellita Lins The Solution of Incrustations in Urinary Bladder by a New Method The Journal of Urology 53 1945 doi 10 1016 S0022 5347 17 70199 1 Irmgard L Bauer Candiru A Little Fish With Bad Habits Need Travel Health Professionals Worry A Review Journal of Travel Medicine 20 2013 doi 10 1111 jtm 12005 Vandellia cirrhosa auf Fishbase org englisch Goulding M 1989 Amazon The flooded forest London BBC books Schraml E 2006 Pareiodon microps ein parasitischer Wels AqualogNews No 72 20 21 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vandellia cirrhosa amp oldid 238128202