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Valerio oder Valeriano Castello auch Bassanino oder Bassanini 1 15 Dezember 1624 in Genua 17 Februar 1659 ebenda 2 war ein italienischer Maler und Freskant und ein Hauptvertreter des Genueser Barock Die Flucht nach Agypten Ol auf Leinwand Privatsammlung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Bildergalerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war ein Sohn des Malers Bernardo Castello und dessen zweiter Frau Cristofina oder Cristoforina Campanella 2 Nachdem sein Vater bereits im Oktober 1629 gestorben war als Valerio noch keine funf Jahre alt war kummerte sich sein Bruder Torquato Angelo um ihn und sorgte zunachst fur eine humanistische Ausbildung 2 Daneben soll der junge Valerio seine kunstlerische Ausbildung zunachst nach den hinterlassenen Zeichnungen und anderen Werken seines Vaters begonnen haben 2 nbsp Die heilige Familie mit dem Johannesknaben ca 1646 Accademia Ligustica GenuaSpater trat er in die Werkstatten von Domenico Fiasella il Sarzana und von Giovanni Andrea De Ferrari ein 2 In Castellos eigene Malerei flossen unterschiedlichste Einflusse zusammen die er in den Kirchen und Palasten von Genua kennenlernen konnte darunter Fresken von manieristischen Kunstlern wie Perin del Vaga im Palazzo Doria sowie Werke von Rubens van Dyck und Giulio Cesare Procaccini von denen sich in Genua zahlreiche Werke befanden 2 Wahrscheinlich zwischen 1640 und 1646 unternahm er zusammen mit seinem Freund Agostino Merano dem Bruder des Malers Giovanni Battista Merano eine Reise nach Mailand wo er seine Kenntnisse der Kunst Procaccinis und anderer Lombarden wie Cerano Morazzone und Cairo ausbaute und auch bereits mit der neuen Eleganz des Carlo Francesco Nuvolone in Beruhrung kam 2 Auf einer weiteren Reise nach Parma studierte er die Werke von Correggio und Parmigianino 2 Von seinen fruhen Biografen Soprani und Ratti wurde Valerio Castello als fruhreifes hochbegabtes und ganz eigenstandiges Genie beschrieben das trotz seines kurzen Lebens in unermudlicher Arbeit ein relativ umfangreiches Werk von Fresken und Olgemalden hinterliess Eine chronologische Einordnung seiner Werke ist jedoch relativ schwierig da nur wenige Bilder datiert sind und kaum Dokumente erhalten sind 2 nbsp Legende der Hl Genoveva von Brabant ca 1652 Wadsworth Atheneum Hartford Connecticut Eins seiner fruhesten Werke war ein heute verlorenes Fresko an einer Hauserfassade der Piazza San Donato in Genua mit einer Darstellung des Hl Bernhard mit der Madonna und dem Kind Dieses Bild wurde von seinen Zeitgenossen sehr bewundert und brachte ihm schnell weitere Auftrage ein 3 2 Zu den wenigen datierten Werken Valerio Castellos zahlt ein 1648 geschaffenes Altarbild mit den Heiligen Sebastian Laurentius und Rochus in der Kirche San Siro in Santa Margherita Ligure 1655 schuf er ein Altarbild in der Gemeindekirche von Recco mit den Hl Markus Evangelist Johannes d Taufer Caecilia Georg und Lorenz 2 Aus demselben Jahr 1655 stammt eine Madonna mit Kind und den Hl Johannes d Taufer und Georg im Palazzo Bianco Genua 2 Castellos Werkstatt befand sich mitten in Genua im Sestiere della Maddalena wo er wahrscheinlich auch wohnte 2 Er arbeitete vor allem fur Sammler und kirchliche Auftraggeber in Genua und Umgebung soll jedoch laut Soprani auch viele Werke an auslandische Kunden verkauft haben besonders nach England und Frankreich 4 Zu seinen bedeutendsten Werken gehoren mehrere Fresken in der Kirche San Martino Genua von denen ein Marienzyklus und eine Rosenkranzmadonna in zwei Seitenkapellen als Fruhwerke gelten wahrend das Fresko mit der Himmelfahrt Maria am Triumphbogen ein Werk seiner Reifezeit ist 2 Besonders erwahnenswert sind ausserdem ein Fresko mit der Verkundigung in Santa Marta Genua sowie vier Fresken zur Passion Christi die er ursprunglich fur die Kirche Santa Maria in Passione Genua zusammen mit Domenico Piola malte und die sich heute im Museo di Sant Agostino befinden 2 nbsp Allegorie der Zeit Deckenfresko von Valerio Castello im Palazzo Balbi Senarega Genua 1654 59 Als Hohepunkte der barocken Freskenkunst nicht nur in Genua sondern auch auf internationaler Ebene gelten Valerio Castellos mythologische Dekorationen in der Galerie und in einigen Salons des Palazzo Balbi Senarega die er gemeinsam mit dem Quadraturmaler Andrea Seghizzi schuf 2 Ebenfalls bedeutend sind seine allegorischen Fresken im Palazzo Durazzo die in Zusammenarbeit mit Giovanni Maria Mariani Ascolano entstanden 2 Wahrend der Pest Epidemie im Jahr 1657 machte Castello am 26 Juni sein Testament und bedachte darin seine Mutter Cristofina sowie seine Halbgeschwister Tecla Maddalena und Torquato Angelo beide aus erster Ehe seines Vaters 2 Am 12 Oktober desselben Jahres heiratete er Paola Maria De Ferrari in der Kirche San Martino 2 Valerio Castello starb am 17 Februar 1659 plotzlich und unerwartet mit nur 34 Jahren und wurde in der Gruft seines Vaters in einer Kapelle der Kirche San Martino in Genua beigesetzt 2 Laut Soprani zahlten zu seinen Schulern Giovanni Battista Merano Bartolomeo Biscaino Giovanni Paolo Cervetto und Stefano Magnasco 5 Stil BearbeitenValerio Castellos Kunst ist erstaunlich vielfaltig besonders wenn man seine kurze Lebensspanne berucksichtigt Seine Malerei zeichnet sich durch Eleganz Anmut und einen weichen aber bewegten Lyrismus aus Seine dynamischen Kompositionen malte er mit einer freien lockeren Pinselfuhrung sein Kolorit ist zuweilen noch etwas vom Tenebrismus beeinflusst manchmal auch hell und klassizistisch freundlich aber immer farbenfroh und ausgewogen Stilistisch gehort er zu den modernsten und progressivsten Malern seiner Zeit viele seiner Bilderfindungen weisen bereits auf den Hoch und Spatbarock voraus Bildergalerie Bearbeiten nbsp Anbetung der Konige Ol auf Leinwand 122 148 cm Musee des Beaux Arts Strassburg nbsp Heilige Familie mit Engel Ol auf Leinwand 74 5 62 5 cm Privatsammlung nbsp Madonna mit Kind und Johannes d Taufer um 1650 Ol auf Leinwand 99 0 73 9 cm National Gallery London nbsp Das Opfer des Noah Bozzetto Ol auf Leinwand 80 55 cm Privatsammlung nbsp Bethlehemitischer Kindermord Bozzetto Ol auf Leinwand 61 91 cm Kunsthistorisches Museum Wien nbsp Rebecca am Brunnen 1644 46 Ol auf Leinwand 80 56 cm Eremitage Sankt PetersburgLiteratur BearbeitenGiuliana Biavati Castello Valerio In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 21 Caruso Castelnuovo Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1978 Castello Valerio 1624 59 In Hugh Brigstocke Hrg The Oxford Companion to Western Art Oxford University Press 2001 Digitalisat vollstandiger Abruf nur mit Abonnement Castello Valerio in Lexikon der Kunst Bd 3 Karl Muller Verlag Erlangen 1994 S 132 Marzia Cataldi Gallo et al Hrsg Valerio Castello 1624 1659 genio moderno Ausstellungskatalog Skira Mailand 2008 ISBN 978 88 6130 664 6 Camillo Manzitti Valerio Castello in der Reihe Archivi di arte antica U Allemandi Turin 2008 ISBN 978 88 422 1621 6 Anna Orlando Stefano Magnasco e la cerchia di Valerio Castello Silvana Editrice Cinisello Balsamo 2001 ISBN 88 8215 342 8 Raffaello Soprani Carlo Giuseppe Ratti Hrsg Vite de Pittori Scultori ed Architetti Genovesi In questa seconda Edizione rivedute accresciute ed arricchite di note da Carlo Giuseppe Ratti Tomo Primo Stamperia Casamara dalle Cinque Lampadi Genua 1768 S 339 350 Castello Valerio In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 6 Carlini Cioci E A Seemann Leipzig 1912 S 158 Textarchiv Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Valerio Castello Sammlung von Bildern Castello Valerio In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Abgerufen am 7 Mai 2021 Castello Valerio in der Web Gallery of Art Abruf am 9 April 2021 Castello Valerio 1624 1659 in WorldCat Identities Abruf am 9 April 2021 Valerio Castello Kurzbio auf der Website der National Gallery London englisch Abruf am 9 April 2021 Auf Youtube Rolli Days Digital Week Palazzo Giacomo e Pantaleo Balbi Senarega mit den Fresken von Valerio Castello italienisch Abruf am 9 April 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Castello Valerio 1624 1659 in WorldCat Identities Abruf am 9 April 2021 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Giuliana Biavati Valerio Castello In Dizionario Biografico degli Italiani DBI Raffaello Soprani Carlo Giuseppe Ratti Hrg Vite de Pittori Scultori ed Architetti Genovesi In questa seconda Edizione rivedute accresciute ed arricchite di note da Carlo Giuseppe Ratti Tomo Primo Stamperia Casamara dalle Cinque Lampadi Genua 1768 S 339 350 hier S 341 Raffaello Soprani Carlo Giuseppe Ratti Hrg Vite de Pittori Scultori ed Architetti Genovesi In questa seconda Edizione rivedute accresciute ed arricchite di note da Carlo Giuseppe Ratti Tomo Primo Stamperia Casamara dalle Cinque Lampadi Genua 1768 S 339 350 hier S 339 und 348 Raffaello Soprani Carlo Giuseppe Ratti Hrg Vite de Pittori Scultori ed Architetti Genovesi In questa seconda Edizione rivedute accresciute ed arricchite di note da Carlo Giuseppe Ratti Tomo Primo Stamperia Casamara dalle Cinque Lampadi Genua 1768 S 339 350 hier S 348fNormdaten Person GND 121125815 lobid OGND AKS LCCN nr99024149 VIAF 861595 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Castello ValerioALTERNATIVNAMEN Bassanino Valerio Bassanini ValerioKURZBESCHREIBUNG italienischer MalerGEBURTSDATUM 15 Dezember 1624GEBURTSORT GenuaSTERBEDATUM 17 Februar 1659STERBEORT Genua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Valerio Castello amp oldid 233448351