www.wikidata.de-de.nina.az
Uwe Lausen 15 Januar 1941 in Stuttgart 14 September 1970 in Beilstein war ein deutscher Maler der in Teilen seiner bildnerischen Ausdruckskraft u a an Francis Bacon und Lucian Freud erinnert Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Werk 2 1 Gruppe SPUR und die Situationistische Internationale 2 2 Erste Ausstellung Galerie Springer in Berlin 2 3 Ausstellungen bei Friedrich amp Dahlem 2 4 Thematisierung von Gewalt Trennung und Vereinsamung 3 Ausstellungen Auswahl 4 Literatur und Quellen Auswahl 5 Zitat 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenUwe Lausen war der Sohn des Bundestagsabgeordneten Willi Lausen SPD und dessen Ehefrau Er heiratete 1962 die Kunstlerin und Fotografin Heide Stolz eine Tochter des Apothekers Karl Stolz und seiner Ehefrau Martha geb Bauer aus Kupferzell und Enkelin des Brauerei Gasthof und Grossgrundbesitzers Richard Bauer und seiner Ehefrau Marie Aus der Ehe von Uwe Lausen mit Heide Uta Stolz stammen die Tochter Lea geboren 1963 und Jana geboren 1966 Heide Uta Stolz ist die fruh verstorbene Schwester von Kunigunde Dinnendahl verwitwete Brecht geb Stolz 1937 in Kupferzell die bis in ihr hohes Alter als ehrenamtliche Betreuerin von Obdachlosen in Heidelberg arbeitete 1 Kunigunde Dinnendahl verstarb im August 2019 Leben und Werk BearbeitenGruppe SPUR und die Situationistische Internationale Bearbeiten Nach einem an der Eberhard Karls Universitat in Tubingen begonnen und an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen fortgesetzten jedoch bald wieder abgebrochenen Philosophie und Jurastudium begann Uwe Lausen 1961 im Umfeld der Kunstlergruppe SPUR zu malen nachdem er zunachst zusammen mit seinem Schulfreund Frank Bockelmann die Literaturzeitschrift ludus ins Leben gerufen hatte Uber die Kunstlergruppe SPUR fand der Autodidakt Uwe Lausen Kontakt zur Situationistischen Internationale einer kulturrevolutionaren Bewegung um Guy Debord und Asger Jorn der er bis 1965 angehorte Guy Debord verhalf Lausen zu einer Anstellung im Zentralrat der Gruppe Erste Ausstellung Galerie Springer in Berlin Bearbeiten Die fruhen Werke von 1961 62 die im Sommer 1962 in der Galerie Springer in Berlin erstmals prasentiert wurden zeugen von diesem kulturellen Umfeld Sie zeigen einen stark an CoBrA und SPUR orientierten gestisch figurativen Ansatz Kurz zuvor war Lausen wegen gotteslasterlicher und pornographischer Ausserungen in dem von ihm fur die Zeitschrift SPUR 6 verfassten Artikel Brief eines Zuruckgebliebenen zu drei Monaten Jugendarrest verurteilt worden 2 1963 inzwischen mit der Fotografin Heide Uta Stolz verheiratet und Vater einer Tochter loste sich Lausen von seinen Vorbildern nachdem bereits im Jahr zuvor mit dem Ausschluss der Kunstlergruppe SPUR aus der Situationistischen Internationale der personliche Kontakt zu den Munchner Kunstlerfreunden nachgelassen hatte In einer stark experimentellen Phase fand Lausen nun auch unter Zuhilfenahme der Collage und Assemblage uber eine an Hundertwasser orientierte ornamentale Linie hin zu Korpernahsichten ein Thema das ihn auch in seinen weiteren Werken immer wieder beschaftigte Seit 1964 lebte Lausen mit seiner Familie auf einem Bauernhof in Aschhofen ca 50 km sudostlich von Munchen Ausstellungen bei Friedrich amp Dahlem Bearbeiten Lausen lernte die Galeristen Franz Dahlem und Heiner Friedrich Anfang der 1960er Jahre kennen In deren Munchner Galerie stellte er 1964 und 1966 seine jeweils aktuellen Werke aus In der Ausstellung Britische Malerei der Gegenwart im August 1964 lernte Lausen Arbeiten von Kunstlern wie Francis Bacon Cy Twombly Allen Jones Peter Blake David Hockney Richard Hamilton kennen und konnte sie in der Galerie ausfuhrlich im Original studieren In seinen eigenen Arbeiten bis 1965 werden diese Einflusse sichtbar Von der Galerie Friedrich amp Dahlem ubernahm 1964 1965 die Mannheimer Galerie Margarete Lauter eine Ausstellung Lausens die in Mannheim viel Aufmerksamkeit erregte Zur Eroffnung gab es Himbeereis ausserdem erschien das Heft Das Lamm No 6 mit einem Verzeichnis der ausgestellten Arbeiten 3 Thematisierung von Gewalt Trennung und Vereinsamung Bearbeiten Im Geburtsjahr seiner zweiten Tochter 1966 entwickelte Lausen vor dem Hintergrund der nun auch in Deutschland stark prasenten Pop Art eine Phase realistischer Ausdrucksweise verbunden mit einer beinahe brutalen Thematisierung von Gewalt Viele Werke von Uwe Lausen aus diesen Jahren transformieren das damalige politische Klima in der Bundesrepublik mittels seiner kunstlerischen Ausdrucksstarke zu bildnerischen Zeitdokumenten und Manifesten in Gemalden Diese Epoche seines Schaffens wird auch in weiten Kreisen als seine bedeutendste erachtet Zusammen mit ihren Tochtern Lea und Jana zogen Uwe und Heide Lausen 1968 wieder nach Munchen Lausens stetig gesteigerter Drogenkonsum sowie die spatestens fur 1969 dokumentierte Trennung von seiner Frau fuhrten ihn immer tiefer in die Vereinsamung In seinen Werken zeigte sich dies in einer deutlich reduzierte Darstellungsweise In seinen Gemalden wiederholen sich nun verloren wirkende Einzelmotive wie Waschbecken Stuhle Tuben innerhalb grosser Farbflachen plakativ auf die Leinwand gesetzt auf meist menschenleerer Bildflache 1969 schliesslich fand Uwe Lausens kunstlerisches Schaffen sein Ende nachdem er den Auftrag zu einem Buhnenbild fur Peter Steins Inszenierung von Edward Bonds Early Morning am Schauspielhaus Zurich nicht fertig gestellt hatte Am 14 September 1970 nach einem rastlosen Jahr ohne festen Wohnsitz beendete Uwe Lausen sein Leben im Hause seiner Eltern in Beilstein bei Stuttgart Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1962 Galerie Rudolf Springer Berlin 1963 Galerie Marcklin Stuttgart Galerie Casa Munchen Katalog 1964 Galerie Friedrich amp Dahlem Munchen 1965 Galerie Margarete Lauter Mannheim 1966 Galerie Friedrich amp Dahlem Munchen Katalog Reprint 2006 in Uwe Lausen Daniel Richter Contemporary Fine Arts Berlin Verlag der Buchhandlung Walther Konig Koln Galerie Strecker Berlin 1968 Galerie Gmurzynska Koln Katalog Galerie Stangl Munchen Katalog 1971 Galerie Ruth Berner Stuttgart 1972 Galerie Franzius Munchen 1973 Galerie Gunzenhauser Munchen Katalog 1984 Kunstraum Munchen Katalog Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen Katalog 1986 Galerie Lore Saussele Bietigheim Bissingen Katalog 1986 Galerie Daniel Buchholz Koln 1992 Galerie Gunzenhauser Munchen Katalog 1994 Galerie Klewan Munchen 1996 Kunstverein Augsburg 2000 Galerie Markt Bruckmuhl Oberbayern 2005 Galerie Schlichtenmaier Stuttgart Schloss Datzingen 2006 Contemporary Fine Arts Berlin Katalog Galerie Marie Jose van de Loo Munchen 2007 Akademie der bildenden Kunste Wien 2008 Uwe Lausen Raum im Rahmen der standigen Sammlung Pinakothek der Moderne Munchen Galerie Gunzenhauser Munchen 2010 Ende schon alles schon Ausstellung Schirn Kunsthalle Frankfurt Museum Villa Stuck Munchen Sammlung Falckenberg Hamburg 2010 Retrospektive in den Phoenix Hallen Hamburg Harburg 22 Oktober 2010 bis 23 Januar 2011 seit 2011 DASMAXIMUM KunstGegenwart Traunreut 2020 Du lebst nur keinmal Uwe Lausen und Heide Stolz Ein Kunstlerpaar der 1960er Jahre 4 Staatsgalerie StuttgartLiteratur und Quellen Auswahl BearbeitenSelima Niggl Uwe Lausen Werkverzeichnis der Gemalde 1961 1969 Bremen 2010 Selima Niggl Pia Dornacher Max Hollein Hrsg Uwe Lausen Ende schon alles schon Ausst Kat Frankfurt am Main 2010 Schirn Kunsthalle Bremen 2010 Contemporary Fine Arts Uwe Lausen Daniel Richter Ausst Kat Berlin 2006 CFA Berlin 2006 Galerie Gunzenhauser Uwe Lausen Olbilder und Zeichnungen 1962 1969 Ausst Kat Munchen 1992 Galerie Gunzenhauser Munchen 1992 Stadtische Galerie im Lenbachhaus Hrsg Uwe Lausen Bilder Zeichnungen Texte Ausst Kat Munchen 1984 Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 1984 Uwe Lausen The comic strip Rosamund geht spazieren Erschienen anlasslich der Ausstellung Uwe Lausen im Kunstraum Munchen Munchen 1984 Axel Hinrich Murken Zwischen Himmel und Holle am Rande der Wahrnehmung Das ungewohnliche Leben und Werk des Kunstlers Uwe Lausen 1941 1970 In Kunst Nachrichten Band 16 Heft 5 Zurich 1980 S 113 123 wieder abgedruckt in Uwe Lausen 1941 70 Ausst Kat Munchen 1984 Kunstraum Munchen 1984 Zitat Bearbeiten Das alltagliche Leben ist die einzige Moglichkeit fur die zukunftige Kunst Wir mussen nach radikalen Freunden suchen solche gibt es ja Die Alten sagen In unserer Jugend waren wir radikal Das stimmt In ihrer Jugend lebten sie noch Man hat dann vergessen was man wollte Man schlaft Man ist tot Wir mussen diejenigen aufrufen die wach sind die Schlafrigen aus dem Schlaf rutteln und die Toten begraben Das heisst wir mussen anfangen Uwe Lausen 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Uwe Lausen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie Uwe Lausen Art Directory Uwe Lausen bei DASMAXIMUM Dauerausstellung in TraunreutEinzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht 2007 PDF Mitgliederversammlung am Mittwoch 4 Juni 2008 Obdach e V Mai 2008 S 14 abgerufen am 29 September 2021 Kunigunde Dinnendahl zum 70 Schon vor der Grundung des Vereins war sie als Betreuerin fur obdachlose und sozial benachteiligte Menschen tatig stellte nach dessen Grundung ihre Erfahrung und Tatkraft in den Dienst von OBDACH e V Spex 325 Marz April 2010 Selima Niggl Hrsg Uwe Lausen Werkverzeichnis der Gemalde 1961 1969 Hachmann Edition Bremen 2010 ISBN 978 3 939429 77 7 S 12 92 Du lebst nur keinmal Uwe Lausen und Heide Stolz Ein Kunstlerpaar der 1960er Jahre In Ausstellungen Staatsgalerie Stuttgart Juni 2020 archiviert vom Original am 12 August 2020 abgerufen am 29 September 2021 Ingeborg Wiensowski Jenseits des Hypes Die wichtigsten Kunstschauen 2010 Spiegel Online 29 Dezember 2009 abgerufen am 29 September 2021 Normdaten Person GND 118726749 lobid OGND AKS LCCN n85288016 VIAF 47557035 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lausen UweKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 15 Januar 1941GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 14 September 1970STERBEORT Beilstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uwe Lausen amp oldid 226364922