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Ursula von Rammung auch Ursula von Schulmitz 7 August 1502 war eine Dame des Kraichgauer Adels Bei ihr handelt es sich wahrscheinlich um die mehrfach als Alte Orschel erwahnte Stifterin auf die das Abendlauten in Hoffenheim zuruckgeht und die den Ursenbacherhof samt nahem Orleswald dem Stift Sinsheim vermachte Hof und Wald konnten nach ihr benannt sein Fragmente ihres Grabsteins befinden sich bei der Kirche in Daisbach Grabstein der Ursula von Rammung in Daisbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stiftungen der Alten Orschel 3 Grabstein 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLeben BearbeitenSie war die Tochter des Hans von Schulmitz und der Barbara von Gumppenberg beides bayerische Adelsgeschlechter Um das Jahr 1480 heiratete sie Matthias von Rammung Neffe des gleichnamigen Speyerer Bischofs Ihr Gatte wurde um 1458 wohl in Daisbach geboren und gehorte der Kraichgauer Ritterschaft an 1478 erhielt er in Landau das Daisbacher Burglehen seines Vaters das der romisch deutsche Konig Maximilian I 1494 erneuerte Er war 1501 Grunder der selbststandigen Pfarrei in Daisbach Der Ehe mit Matthias von Rammung entstammten vier Kinder drei Tochter und der Sohn Siegfried der am 1 Juni 1560 als Komtur und Statthalter des Johanniterordens in Heitersheim als letzter Vertreter der Herren von Rammung verstarb Ursula verstarb 1502 und wurde in der Kirche in Daisbach vor dem Altar begraben Ihr 1506 verstorbener Gatte fand neben ihr seine letzte Ruhestatte 1 Stiftungen der Alten Orschel BearbeitenGemass einer uberlieferten Sage geht das Abendlauten in Hoffenheim auf eine Stiftung der adeligen Frau Ursula aus Daisbach genannt die alte Orschel zuruck Diese habe sich im Wald verirrt und erst durch das Lauten der Hoffenheimer Kirchenglocken die Orientierung zuruckerlangt 2 Die Stiftung bestand bis 1973 Die evangelische Kirchengemeinde in Hoffenheim erhielt fur das Abendgelaut regelmassige Zuwendungen der evangelischen Pflege Schonau bevor man sich auf eine Ablosesumme von 561 75 DM dem 25 fachen mittleren Jahresbetrag der zuvor getatigten Naturalzuwendungen geeinigt hat 3 Ebenfalls die alte Orschel soll es gewesen sein die den Ursenbacherhof und den nahen Orleswald dem Stift Sinsheim gespendet haben soll Hof und Wald sind moglicherweise auch nach ihr benannt 4 Die Identifizierung der als alte Orschel genannten Stifterin mit Ursula von Rammung ist wahrscheinlich aber nicht zweifelsfrei Alte Daisbacher Akten aus dem fruhen 19 Jahrhundert bezeichnen die alte Orschel als eine Angehorige der Familie Goler von Ravensburg jedoch ist keine Ursula aus dem Geschlecht der Goler in Daisbach nachzuweisen In den Daisbacher Kirchenbauakten des 18 Jahrhunderts wird die Stifterin zwar als eine von Rammung genannt jedoch gleichzeitig als eine Abtissin des Klosters Lobenfeld bezeichnet wo keine solche Dame nachweisbar ist So bleibt die in Daisbach bestattete Ursula von Rammung 1502 Gattin des Ortsherren Matthias von Rammung als glaubwurdigste Identifizierung der alten Orschel 5 Grabstein BearbeitenDer Grabstein der Ursula von Rammung befand sich wie der ihres vier Jahre nach ihrem Tod an ihrer Seite bestatteten Gatten einst uber den Grabgewolben vor dem Altar der alten Daisbacher Kirche 6 Das Allianzwappen Rammung Schulmitz zierte einst auch den Taufstein sowie einen goldenen Abendmahlskelch 7 Aufgrund seiner Verargerung uber die Stiftung des Ursenbacherhofs an das Stift Sinsheim soll ein Herr Goler der plastischen Darstellung der Verstorbenen auf dem Grabstein einst die Nase abgetreten haben 8 Der Grabstein ging beim Kirchenneubau in Daisbach in den 1780er Jahren vorerst verloren drei grossere Fragmente wurden dann aber bei der Renovierung der neuen Kirche 1967 68 wiederaufgefunden 9 Die Fragmente erlauben eine Rekonstruktion der Grosse des Grabsteins er war hochfrechteckig und hatte eine Hohe von ungefahr 180 bis 190 cm und eine Breite von ca 91 cm Der Stein wird von einer umlaufenden gotischen Minuskel gerahmt die in der Standardformel jener Zeit die Tote vrsvla schillmitzin und ihr Sterbedatum Anno domini MCCCCCII uff sant affra dag benennt und sie mit Gnadenwunschen versieht Die Inschrift ist auch urkundlich aus Zeiten uberliefert in denen sich der Grabstein noch in der Kirche befand weswegen heute fehlende Teile rekonstruiert werden konnen In der Mitte des Steins halt im oberen Drittel ein Engel das Allianzwappen Rammung Schulmitz Das Wappen der Rammung zeigt einen gespaltenen Schild mit aufsteigender Spitze das der Schulmitz einen schreitenden Storch Darunter ist die Verstorbene dargestellt 10 Der Grabstein ist heute am Turm der Kirche in Daisbach aufgestellt Einzelnachweise Bearbeiten Riehl 1989 S 275 278 Steidel 1910 S 40f Riehl 1989 S 275 Steidel 1910 S 39 41 Riehl 1989 S 275 Riehl 1989 S 275 Riehl 1989 S 276 Steidel 1901 S 41 Riehl 1989 S 276 Riehl 1989 S 276 77 Literatur BearbeitenHartmut Riehl Ein ratselhafter Grabstein aus Daisbach in Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatforschung Folge 11 1989 S 275 279 Heinrich Steidel Ortsgeschichte von Daisbach mit Ursenbacherhof Heidelberg 1910 PersonendatenNAME Rammung Ursula vonALTERNATIVNAMEN Schulmitz Ursula von Alte OrschelKURZBESCHREIBUNG Dame des Kraichgauer AdelsGEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 7 August 1502 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ursula von Rammung amp oldid 184685735