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Ursula Sillge geboren am 7 Januar 1946 in Untermassfeld ist eine deutsche Kulturwissenschaftlerin und lesbische Frauenrechtlerin Sie ist Initiatorin des ersten DDR weiten Lesben Treffens und Grunderin des Ostberliner Sonntags Clubs den sie viele Jahre leitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Homosexuellenbewegung 1 2 Sonntags Club 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenUrsula Sillge wuchs in Thuringen auf und schloss ein Studium der Agrarwissenschaften ab Anfang der 90er Jahre promovierte sie an der HU Berlin im Bereich Kulturgeschichte uber die Situation von Lesben in der DDR Sillge war von 1986 Initiatorin und bis 1991 Leiterin des Ostberliner Sonntags Clubs 1991 grundete sie das Lila Archiv und hat seitdem die Geschaftsfuhrung inne 1 Homosexuellenbewegung Bearbeiten Ursula Sillge beteiligte sich an den Aktivitaten der Homosexuellen Interessengemeinschaft Berlin HIB die eine Gruppierung innerhalb der Lesben und Schwulenbewegung der DDR in den 1970er Jahren war 1976 verweigerte das Innenministerium der HIB die Zulassung als Verein moglicherweise aufgrund des erfolgreichen aber nicht staatlich gelenkten Engagements Das DDR Regime begrundete mit der Entkriminalisierung der Homosexualitat im Jahre 1968 sei der Staats bereits ausreichend auf die Probleme der Homosexuellen eingegangen 2 In der Folge zogen sich die Lesben aus der HIB zuruck und grundeten eine eigene Frauengruppe um Ursula Sillge Uber den sogenannten Buschfunk organisierten sie das erste DDR weite Lesben Treffen im Gutshaus von Charlotte von Mahlsdorf 3 1978 organisierte Ursula Sillge ein erstes Lesbentreffen in der DDR das trotz des Polizeiaufgebots in einer Privatwohnung und zwei Gaststatten stattfand Das Treffen war ein bedeutender Akt des Widerstands gegen die restriktiven sozialen Normen des DDR Regimes Ursula Sillges Engagement und Organisationstalent waren entscheidend fur den Erfolg dieses historischen Ereignisses das die Anliegen lesbischer Frauen offentlich thematisierte 4 Sonntags Club Bearbeiten Die Gruppe um Sillge grundete im Jahr 1987 den Sonntags Club dessen Leitung sie innehatte 3 Unter ihrer Fuhrung setzte der Club auf paritatische Geschlechterverteilung was zu dieser Zeit unublich war 5 In den Jahren nach seiner Grundung musste der Sonntags Club mehrmals den Treffpunkt wechseln Trotzdem wurde er zu einem wichtigen Anziehungspunkt fur Schwule und Lesben die sich nicht den kirchlichen Gruppen anschliessen wollten Das Ministerium fur Staatssicherheit MfS verbreitete Geruchte uber eine angebliche Spitzeltatigkeit und Mitgliedschaft Sillges in der SED Dies geschah um sie zu diskreditieren und ihre Arbeit zu unterminieren Mehr als ein Dutzend Stasi Spitzel berichteten uber sie was zu einer Verzerrung ihrer offentlichen Wahrnehmung fuhren sollte 6 In ihrer Leitungsfunktion setzte Sillge sich bei verschiedenen staatlichen Stellen fur die Genehmigung von Veranstaltungen bessere Versorgung mit Kondomen und Gleitmitteln sowie eine legale Moglichkeit fur Schwule und Lesben ein sich zu organisieren Erst nach dem Mauerfall konnte der Verein am 9 Juli 1990 gegrundet werden und eigene Raume in der Greifenhagener Strasse 28 im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg anmieten Seit 1993 befindet sich der Sonntags Club an diesem Standort 7 Veroffentlichungen BearbeitenUn Sichtbare Frauen Lesben und ihre Emanzipation in der DDR Ch Links 1991 ISBN 978 3 86153 012 1 BeitrageErfahrungen im Engagement fur die AIDS Pravention in der DDR In HIV AIDS Pravention fur Frauen in den neuen Bundeslandern Dokumentation der Fachtagung vom 23 24 11 1990 in Berlin Sozialpadagogisches Institut Berlin 1990 Wenn du kein Kind hattest wurde ich denken du bist eine Lesbe Zur Situation lesbischer Frauen in der DDR vor und nach der Wende In Uli Streib Von nun an nannten sie sich Mutter Lesben und Kinder Orlanda Verlag GmbH 1991 ISBN 978 3 922166 73 3 Frauen im Wissenschaftlich humanitaren Komitee In Rudiger Lautmann Homosexualitat Handbuch der Theorie und Forschungsgeschichte Campus Verlag 1993 ISBN 3 593 34747 4 Damals war s Ein Ruckblick auf Bedingungen und Strukturen der lesbisch schwulen Bewegung in der DDR In Gabriele Dennert Christiane Leidinger Franziska Rauchut Hg In Bewegung bleiben Querverlag 2007 ISBN 978 3 89656 148 0 Literatur BearbeitenChristoph Links Sillge Ursula In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Links Sillge Ursula In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Teresa Tammer Schwul bis uber die Mauer Berlin 2013 archive org abgerufen am 26 Marz 2023 a b Christian Konne Schwule und Lesben in der DDR In www bpb de 28 Februar 2018 abgerufen am 26 Marz 2023 Maria Buhner Stirn zeigen Lesbischer Aktivismus in der DDR in den 1970er und 1980er Jahren In www digitales deutsches frauenarchiv de 22 Januar 2019 abgerufen am 27 Marz 2023 Teresa Tammer Schwul bis uber die Mauer Die Westkontakte der Ost Berliner Schwulenbewegung in den 1970er und 1980er Jahren 2013 S 7 academia edu Lesben im Visier der Staatssicherheit In www stasi unterlagen archiv de Abgerufen am 27 Marz 2023 Teresa Tammer Schwul bis uber die Mauer Die Westkontakte der Ost Berliner Schwulenbewegung in den 1970er und 1980er Jahren S 48 academia edu Normdaten Person GND 1061729486 lobid OGND AKS LCCN n91112996 VIAF 84103992 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sillge UrsulaALTERNATIVNAMEN Uschi SillgeKURZBESCHREIBUNG ostdeutsche Kulturwissenschaftlerin und lesbische AktivistinGEBURTSDATUM 7 Januar 1946GEBURTSORT Untermassfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ursula Sillge amp oldid 234984075