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Umlagen im Kommunalrecht sind im Rahmen des Finanzausgleichs Zahlungen von Kommunen an andere Kommunen interkommunaler Finanzausgleich an das jeweilige Bundesland oder an den Bund Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Umlagearten 2 1 Abundanzumlagen 2 2 Kreisumlagen 2 3 Horizontale Umlagen 3 Abgrenzung 4 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenIm Rahmen des vertikalen Finanzausgleichs gibt es nicht nur Zahlungsstrome von oben nach unten also vom Bund bei der Verteilung der Bundessteuern sondern auch von unten nach oben Im Rahmen der redistributiven Funktion sind dabei nur die abundanten Gemeinden abhangig von der Regelung im jeweiligen Bundesland verpflichtet ihnen nicht zustehende Einnahmen aus Gemeindesteuern Gewerbesteuer und Grundsteuer abzufuhren Zudem gibt es fur kreisangehorige Gemeinden eine so genannte Kreisumlage Der primare Finanzausgleich ist zu grobmaschig so dass erst im Rahmen des interkommunalen oder redistributiven Umlageverfahrens die Finanzkraft von einzelnen Kommunen starker berucksichtigt werden kann Umlagearten BearbeitenMan unterscheidet folgende Umlagen zwischen den Gebietskorperschaften Umlagen zwischen Gemeinden Zweckverbandsumlagen Umlagen fur zentrale Einrichtungen Umlagen zwischen Gemeinden und Gemeindeverbanden Kreisumlagen Verbandsumlagen Umlagen zwischen Gemeinden bzw Gemeindeverbanden und Landern unterschiedlich in den einzelnen Landern z B Finanzierungsausgleichsumlagen Umlagen an den Bund Neben der Gewerbesteuerumlage sind hier Zahlungen im Rahmen des Fonds Deutsche Einheit zu erwahnen Abundanzumlagen Bearbeiten Hauptartikel Abundanz Kommunalrecht Einerseits erhalten abundante Gemeinden keine Einnahmen aus Schlusselzuweisungen andererseits mussen sie in manchen Bundeslandern wie beim horizontalen Finanzausgleich interkommunale Transfers an finanzschwache Kommunen vornehmen redistributive Funktion nur weil sie abundant sind Die Steuerkraft einer Kommune wird somit durch diese interkommunale Umlagen abgebaut Abundanzabschopfung 1 Verfassungsrechtlich gibt es keine Bedenken fur eine Umlagepflicht abundanter Kommunen In Art 106 Abs 5 Satz 6 Grundgesetz sind Umlagen auf der Grundlage der Realsteuern erlaubt Den Gemeinden steht das Aufkommen der Grundsteuer und Gewerbesteuer mit der Einschrankung zu dass nach Massgabe der Landesgesetzgebung insbesondere die Grundsteuer und Gewerbesteuer als Bemessungsgrundlagen fur Umlagen zu Grunde gelegt werden konnen Art 106 Abs 6 Satz 6 GG Vor diesem Hintergrund haben eine Reihe von Bundeslandern Finanzausgleichsumlagen in Form der Abundanzumlage eingefuhrt so etwa Baden Wurttemberg Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Niedersachsen Rheinland Pfalz Sachsen und Schleswig Holstein Abundanzumlagen durfen die zahlungsverpflichteten Kommunen allerdings nicht in eine finanzielle Notlage bringen oder eine bestehende verscharfen Kreisumlagen Bearbeiten Hauptartikel Kreisumlage Die kreisangehorigen also einem Landkreis zugeordneten Gemeinden unterwerfen sich als Mitglieder der ubergeordneten Gebietskorperschaft dem von dieser ausgeubten Hebungsrecht Die Kreisumlage wird insbesondere erhoben weil Landkreise in der Regel keine nennenswerten eigenen Steuereinnahmen erzielen Auch Kreisumlagen schwachen die Steuerkraft einer Kommune So wird nach 8 Finanzausgleichsgesetz Mecklenburg Vorpommern von Gemeinden deren Steuerkraft ihren beim kommunalen Finanzausgleich gemessenen Finanzbedarf um mehr als 15 ubersteigt eine Finanzausgleichsumlage erhoben die interkommunal verteilt wird Das Recht auf kommunale Selbstverwaltung wird hierdurch nach Auffassung des Landesverfassungsgerichts Mecklenburg Vorpommern nicht eingeschrankt 2 Horizontale Umlagen Bearbeiten Nach dem Solidarbeitragsgesetz NRW mussen finanzstarke Gemeinden die ohnehin keine Schlusselzuweisungen nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz erhalten einen Beitrag leisten der vom Land NRW an die finanzschwacheren Gemeinden weitergeleitet wird Einige finanzstarke Gemeinden hatten hiergegen Klage erhoben Das Bundesverwaltungsgericht sieht die Erhebung des kommunalen Solidarbeitrags als eine vom Grundgesetz in Art 106 vorgesehene so genannte horizontale Umlage an Derartige interkommunale Umlagen seien zulassig wenn sie einen ubergemeindlichen Finanzausgleich anstreben und ihr Aufkommen im kommunalen Bereich verbleibt Sie stehen nach Auffassung des Bundesverwaltungsgerichts weder im Widerspruch zu der Gewahrleistung der kommunalen Finanzausstattung durch Art 106 GG noch zur Garantie der kommunalen Finanzhoheit in Art 28 GG Die Umlage fuhre im vorliegenden Fall auch nicht zu einer rechtswidrigen Nivellierung der Gemeinden 3 Abgrenzung BearbeitenDiese Umlagen stellen eine pauschale Ersatzleistung dar die den finanzstarken Gemeinden eine Belastung zumutet und finanzschwache Kommunen entsprechend entlastet Beim konkreten Ersatz bestimmter Ausgabenposten ist hingegen von Kostenerstattung die Rede etwa kommunale Personalkosten fur die Hartz 4 Bearbeitung werden im Rahmen der Kostenerstattung ausgeglichen Oft wird argumentiert dass eine der Ursachen der dramatischen kommunalen Verschuldung darin zu sehen sei dass Aufgaben auf die Kommunen ohne Kostenerstattung ubertragen wurden 4 Einzelnachweise Bearbeiten Gunter Puttner Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis 1985 S 320 f LVerfG Mecklenburg Vorpommern Urteile vom 26 Oktober 2012 Az 18 10 und 33 10 Memento des Originals vom 14 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stgt mv de PDF 223 kB BVerwG Urteil vom 25 Marz 1998 Az 8 C 11 97 Rene Geissler Kommunale Haushaltskonsolidierung 2010 S 67Normdaten Sachbegriff GND 4128404 5 lobid OGND AKS Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Umlage Kommunalrecht amp oldid 213824766