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Das Ultraschall war ein Techno Club in Munchen der vom 17 Juni 1994 bis zum 31 Januar 2003 existierte Das Ultraschall II in der Kartoffeltrocknungsanlage der ehemaligen Pfanni Werke Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunge 1 2 Ultraschall I 1 3 Ultraschall II 2 DJs Szene und Einfluss 3 Nachfolger 4 Galerie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Mainfloor des Ultraschall IIDer im Sprachgebrauch oft nur kurz als U Schall oder Schall bezeichnete Club zahlte neben den Berliner Clubs Tresor und E Werk den Frankfurter Etablissements Dorian Gray und Omen und den ebenfalls in Munchen damals ansassigen Clubs KW Das Heizkraftwerk Natraj Temple und Millennium in den 1990er Jahren zu den bekanntesten Clubs der Technokultur in Deutschland 1 Laut FazeMag war das Ultraschall fur viele Techno Fans neben dem Tresor der authentischste Techno Club 2 Ursprunge Bearbeiten Der Ursprung des Ultraschalls lag in den monatlichen Ultraworld Partys auf dem Gelande eines alternativen Kulturzentrums in dem sonst uberwiegend Punk Konzerte stattfanden Kulturstation in Oberfohring das heutige Kafe Kult Diese Clubnachte zeigten sich sehr von der aufkeimenden Berliner Techno Szene und hierbei insbesondere von den Clubs Tresor und Planet inspiriert Sie gehoren zu den ersten Veranstaltungen in Munchen uberhaupt auf denen elektronische Musik gespielt wurde Aufgrund der grossen Beliebtheit der Partys und der mangelnden Beluftungsmoglichkeiten war es notwendig die Musik alle zwei Stunden fur ca 10 Minuten zu unterbrechen um die Fenster zu offnen und neuen Sauerstoff zuzufuhren 3 Ultraschall I Bearbeiten Am 17 Juni 1994 wurde dann in der ehemaligen Grosskuche der Kantine des seinerzeit zum Kulturzentrum umgestalteten ehemaligen Flughafens Munchen Riem das Ultraschall von Dorothea Zenker Peter Wacha und David Suss eroffnet heute als Ultraschall I oder auch altes Ultraschall bezeichnet 4 Der Club gilt als erster reiner Technoclub in Munchen nachdem fruhere Clubs in der bayerischen Landeshauptstadt neben Techno und House auch noch andere Musikgenres im Programm hatten wie unter anderem das Parkcafe das Nachtwerk das Tanzlokal Grossenwahn oder der Babalu Club Eine Besonderheit des Clubs war dass er fast vollstandig mit weissen Keramikfliesen ausgekleidet war 4 5 Weite Teile des Clubs waren zudem mit Raumschiffkulissen aus dem Science Fiction Film High Crusade dekoriert 6 Mit solchen avantgardistischen Dekorationen 7 und dem Gesamtkonzept des Clubs als Erlebniswelt in der neben der Musik auch Lichtinstallationen und Videokunst breiten Raum einnahmen erwarb sich das Ultraschall I internationale Reputation Zu den Mitgliedern der Ultraworld Crew und Resident DJs des Clubs gehorten unter anderem DJ Hell Monika Kruse Richard Bartz und Acid Maria 8 Im Ultraschall gab es keinen Nightleader niemand schrieb den DJs vor wann wer und wie lange aufzulegen hat dies mussten sie unter sich ausmachen 5 Die Parties im Ultraschall galten als oft experimentell und wild Monika Kruse beschreibt eine Veranstaltung wie folgt Der gesamte Dancefloor wurde als riesiges Bett hergerichtet Die Leute kamen vorbei und nahmen Pilze oder brachten einfach ihre Bong mit Alle lagen auf dem Boden und unterhielten sich Der Club war gerammelt voll ohne dass getanzt wurde 9 4 Da das Gelande des alten Munchener Flughafens fur die Messestadt Riem benotigt wurde wurde das Kulturzentrum im Sommer 1996 geschlossen Somit musste auch das Ultraschall I schliessen Ultraschall II Bearbeiten Das komplette Kulturzentrum Riem zog in die Nahe des Munchener Ostbahnhofs in den Kunstpark Ost im Munchner Stadtteil Berg am Laim um Das Ultraschall wurde dort in der Kartoffeltrocknungsanlage der ehemaligen Pfanni Werke unter dem Namen Ultraschall II am 13 September 1996 von Michi Kern und Kollegen wiedereroffnet 10 Die neuen Raumlichkeiten waren erheblich grosser und boten damit die Moglichkeit der Einrichtung von zwei Floors Der Mainfloor befand sich im ehemaligen Schwimmbecken zum Waschen der Kartoffeln und war wie bereits beim ersten Ultraschall komplett mit weissen Keramikfliesen ausgekleidet und durch Saulen unterteilt Die Bodenfliesen bedeckte spater ein Echtholz Boden 11 Die durch einfache geometrische Formen gepragte Raumlichkeit hatte das Ambiente einer Industrieproduktionsstatte durch ihre starke Verwinkelung aber nicht die Atmosphare eines Warehouse Clubs 12 Der Mainfloor war bekannt fur den durch die reflektierenden Fliesen an den Wanden verursachten klirrenden kalten Sound 13 sowie fur den durch die Basse stark vibrierenden Holzfussboden 8 Der zweite Floor wurde aufgrund der Dekoration mit grunem Flokati Stoff bald als Gruner Raum bekannt Ab 1998 diente dieser Raum als Homebase fur den unter anderem von Tobi Neumann initiierten Flokati House Club der 2004 in die Diskothek Harry Klein wechselte Samstags diente der Raum vorwiegend als Chill Out fur den etwa 1 500 Personen fassenden Mainfloor den regelmassig auch internationale DJ Grossen wie Jeff Mills Carl Craig Jay Denham oder Green Velvet beschallten Wie das Ultraschall I legte auch der Nachfolger viel Wert auf Lichtinstallationen und live gemixte Visuals die von der Highflyer Crew realisiert wurden 3 14 Ebenfalls erwarb sich auch das zweite Ultraschall den Ruf zu den am besten dekorierten Veranstaltungsorten der Technokultur zu gehoren 7 Mit dem Ende des Kunstparks Ost schloss auch das Ultraschall II am 31 Januar 2003 seine Pforten nachdem Verhandlungen mit der Stadt Munchen und den Betreibern der Kultfabrik uber einen weiteren Betrieb ergebnislos verlaufen waren DJs Szene und Einfluss BearbeitenIm Ultraschall traten regelmassig internationale DJs und Liveacts der Technoszene auf unter anderem Jeff Mills Underground Resistance Carl Craig Miss Kittin The Hacker Blake Baxter Robert Hood Anthony Rother Joey Beltram Umek Chris Korda Chicks on Speed I F Adam Beyer Cari Lekebusch Marco Carola Ian Pooley Cristian Vogel John Tejada The Advent Jay Denham Green Velvet Anthony Shakir DJ Tanith Robert Gorl Johannes Heil Ellen Allien Paul Kalkbrenner und Electric Indigo 15 Im Club starteten auch die Karrieren vieler seiner Residents von denen einige selbst zu wichtigen Vertretern der deutschen Techno Szene wurden Bekannte Resident DJs des Ultraschall waren unter anderem DJ Hell Monika Kruse Richard Bartz Acid Maria und Tobi Neumann Der Club und Munchner Techno Labels wie International DeeJay Gigolo Records Disko B und Kurbel Records formten ein enges Netzwerk und er diente als Testplattform fur die neuen Releases dieser Labels Weiter wurde der Club von diesen Labels genutzt um neue DJs kennen zu lernen und zu verpflichten wie beispielsweise Blake Baxter I F Patrick Pulsinger oder Abe Duque 8 Nachfolger BearbeitenIn den umgebauten Hallen des Ultraschall II Mainfloors eroffnete am 12 Marz 2005 offiziell der Octagon Club nachdem im Jahr 2004 bereits das Phosphor einen Neuanfang versucht hatte Ein Teil der Mitarbeiter und Gesellschafter der Ultraschall GmbH Tragergesellschaft des Ultraschall II betreibt heute das Harry Klein welches den Grunen Raum im Ultraschall verkorperte Der andere Teil betreibt heute den Club Rote Sonne welche an die Ultraworld von damals erinnert Zuletzt residierte noch der NOX Club in den Raumlichkeiten der ehemaligen Bar des Ultraschall 11 bevor das tiefliegende Fabrikgebaude im Januar 2016 abgerissen wurde um Platz fur das neue Werksviertel zu schaffen Galerie BearbeitenUltraschall II im Jahr 2001 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1997 nbsp Bar nbsp DJ Booth nbsp Mainfloor nbsp Gruner RaumWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ultraschall club Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite des Ultraschall Memento vom 9 Februar 2003 im Internet Archive Der Klang des Ultraschall Ultraschall I virtuell Ultraschall II 1997 virtuell erfordert Java Plug in Ultraschall II 2001 virtuell erfordert QuickTime Plug in Latex live im Ultraschall II YouTube Einzelnachweise Bearbeiten Vergl Ronald Hitzler Michaela Pfadenhauer Eine posttraditionale Gemeinschaft Integration und Distinktion in der Techno Szene In Frank Hillebrandt Georg Kneer Klaus Kraemer Hrsg Verlust der Sicherheit Lebensstile zwischen Multioptionalitat und Knappheit VS Verlag fur Sozialwissenschaften 1998 Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 531 13228 0 S 85 4 Fn doi 10 1007 978 3 322 83316 7 20 legendare Clubs die es leider nicht mehr gibt In Faze Magazin 11 November 2016 abgerufen am 27 Juni 2017 a b Christian Ertl Macht s den Krach leiser Popkultur in Munchen von 1945 bis heute Allitera Munchen 2010 ISBN 978 3 86906 100 9 a b c James Anderson A trio of legendary Munich Techno clubs from past and present In fredperry com November 2021 abgerufen am 22 April 2022 englisch a b Armin Medosch Ultraschall In Telepolis 17 Februar 1996 abgerufen am 2 November 2022 Patrick Gruban Ultraschall In X Letter 21 Mai 1995 abgerufen am 13 Oktober 2017 a b Take a virtual trip through Munich s most famous 90 s techno club In Electronic Beats 13 Oktober 2017 abgerufen am 13 Oktober 2017 englisch a b c Sven von Thulen Der Klang des Ultraschall Die Geburt der Munchener Techno Szene In Das Filter 10 Dezember 2014 abgerufen am 27 Juni 2017 Alex Woolaver Monika Kruse Clubs wollen heutzutage nicht in politische Diskussionen involviert werden 25 Oktober 2018 abgerufen am 26 April 2020 Karin Gabler Der Yogamann AGHZ Nr 2010 3 16 Januar 2010 a b Das Nox Ex Ultraschall Pfannis Kartoffelkeller In Flashtimer Oktober 2014 archiviert vom Original am 26 Marz 2023 abgerufen am 22 April 2022 Clubdesign In De Bug 26 Januar 2000 abgerufen am 26 April 2020 Tanith Die Oral History des Munchner Ultraschall In Tanithblog 16 Oktober 2014 abgerufen am 27 Juni 2017 Highflyer Munchen In De Bug 21 Marz 2001 abgerufen am 26 April 2020 Offizielles Ultraschall Programm In Ultraschall Januar 2003 archiviert vom Original am 2 Juni 2003 abgerufen am 24 Dezember 2020 48 125694444444 11 606666666667 Koordinaten 48 7 32 5 N 11 36 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ultraschall Club amp oldid 239187053