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Der Ubari Meteorit Synonym Oubari Meteorit oder Fezzan Meteorit ist ein ursprunglich 8 Kilogramm schwerer Meteorit der am 27 September 1944 im Erg Ubari Fessan in der Libyschen Wuste gefunden wurde Inhaltsverzeichnis 1 Fundort und Fundkontext 2 Wissenschaftliche Untersuchungen 3 Literatur 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseFundort und Fundkontext BearbeitenWahrend des Zweiten Weltkriegs besetzten franzosische Streitkrafte im Januar 1943 den Fessan Darunter befanden sich Spezialeinheiten der Compagnie Mehariste du Hoggar die in der Sahara unter anderem fur die Befriedung der Tuareg Gebiete die Uberwachung von Karawanen und Wegen aber auch fur geologische und topologische Analysen zustandig waren Einer dieser Kamelreiter war der in der Oasensiedlung Ubari stationierte Geologe Maurice Lelubre 1916 2005 1 2 Im Erg Ubari fand er am 27 September 1944 etwa 2 km von der kleinen Oase Gaberoun entfernt 26 48 N 13 35 O zerbrochene Stucke Fragmente eines Meteoriten die durch ihre pechschwarze Farbe im hellen Sand auffielen 3 Die Fragmente lagen in den westlichen Auslaufern der grossen Dune von Gaberoun etwa auf halber Hohe der steilen Nordflanke Lelubre fand ein Streufeld in elliptischer Form vor die Hauptachse war in Ost West Richtung ausgerichtet und 5 m lang die Nebenachse betrug 3 m Ausserhalb der Ellipse befanden sich keine Fragmente Die grossten Stucke lagen in unmittelbarer Nahe zur Mitte und die kleinen Trummer sowie Meteorstaub verstreut an den Enden der Ellipse Alle Teile lagen auf dem Sand keines war im Sand versunken was darauf hinweist dass der Kleinkorper beim Impakt nicht stark versank 3 Wissenschaftliche Untersuchungen BearbeitenNach der Entdeckung gelangten die Bruchstucke umgehend nach Paris wo sie unter anderem der beruhmte Mineraloge und Geologe Alfred Lacroix untersuchte Fur den Ubari Meteorit wurde ein Gewicht von insgesamt 8 kg ermittelt 3 Sehr wahrscheinlich zerbrach er nicht beim Aufprall sondern zerplatzte beim Eintritt in die Erdatmosphare was heute als spezifisch bei Streuellipsen und nicht vorhandenen Einschlagkratern angesehen wird 4 Obwohl es sich teilweise um einen stark zerkleinerten Fund handelt weisen die Fragmente eine einheitliche und primare poikilitische Struktur des Steins auf grobe Kristalle von Hypersthen die unregelmassig Olivin Diopsid und Klinopyroxene zusammenballen Lacroix beschrieb den Meteorit von Ubari zusammenfassend als einen Chondrit mit einer brekziosen pyroxeno peridotischen und siderischen Kristallstruktur jedoch arm an Feldspat stark von mechanischen Einwirkungen betroffen und reich an kantigen oder stumpfen Fragmenten 3 5 Klassifiziert wurde der Ubari Meteorit in die Chondrit Gruppe LL6 6 Dabei handelt es sich um die am wenigsten vorkommende Klasse der gewohnlichen Chondrite mit niedrigem Eisen und Metallanteil LL die sich durch ihren geringen Gehalt an siderophilen Elementen ziemlich grossen Chondren und Sauerstoff Isotopen auszeichnet und deutlich uber der terrestrischen Fraktionierungslinie liegt als andere gewohnliche Chondrite LL Chondrite vom petrologischen Typ 6 kamen bisher nur in 10 11 der beobachteten gewohnlichen Chondritenfalle und 8 9 aller Meteoritenfalle vor Es wird angenommen dass die gewohnlichen Chondrite von drei Mutter Asteroiden stammen Wie der Ubari sind viele LL Chondrite Brekzien 7 Wann der Meteorit auf der Erde einschlug ist unbekannt Seine Fragmente befinden sich heute in der Mineraliensammlung des Museum national d histoire naturelle in Paris 8 Literatur BearbeitenElisabeth Jeremine Maurice Lelubre Sur la meteorite d Oubari in Geochimica et Cosmochimica Acta Band 2 Heft 4 1952 S 217 228 Siehe auch BearbeitenListe von MeteoritenEinzelnachweise Bearbeiten Maurice Lelubre Geologie du Fezzan oriental Bulletin de la Societe Geologique de France S5 XIX 1 3 1949 S 251 262 Maurice Lelubre 1916 2005 Les Annales des Mines vom 1 Juni 2005 abgerufen am 12 Mai 2023 a b c d Jean Dubief L Ajjer Sahara central Karthala Editions 1999 S 317 318 Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte Hrsg Naturwissenschaftliche Rundschau Band 29 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 1976 S 125 Sur la meteorite d Oubari ScienceDirect abgerufen am 13 Mai 2023 Oubari LL6 chondrite meteorite Mindat org by Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 13 Mai 2023 Asteroid Initiative Workshop Cosmic Explorations Speakers Session David Kring YouTube Videostream NASA abgerufen am 13 Mai 2023 Meteorites ChroLithix abgerufen am 13 Mai 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ubari Meteorit amp oldid 233761554