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Tull ist ein Spielfilm des Fernsehens der DDR von Lothar Bellag aus dem Jahr 1979 FilmTitel TullProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1979Lange 108 MinutenStabRegie Lothar BellagDrehbuch Lothar Bellag Adam PopperlProduktion Fernsehen der DDRMusik BayonKamera Adam PopperlSchnitt Silvia HebelBesetzungUlrich Thein Tull Barbara Schnitzler Hanna Ingeborg Westphal Ilona Wolfgang Winkler Birke Gunter Grabbert Hansi Roman Kaminski Grille Klaus Piontek Pogge Werner Godemann Gropius Lotte Loebinger Mutter Tull Hermann Beyer Fichte Linde Sommer Sekretarin Peter Holzel Stahlwerker Wilfried Weschke Stahlwerker Gunter Matthes Wirt Roman Silberstein Schellenknecht Hans Gerd Sonnenburg Polizist Gerhard Reich Automeier Jurgen Ludwig Streisand Marina Erdmann Krankenschwester Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenHanna ist eine schwangere junge Frau die an einer Haltestelle von einem Auto angefahren wird Der zufallig anwesende Tull erklart sich bereit sie mit seinem Wartburg zur Untersuchung in ein Krankenhaus zu fahren um eventuelle gesundheitliche Folgen ausschliessen zu konnen Deshalb erscheint er verspatet zu einer Verabredung mit seiner Freundin Ilona mit der er dann in ihre Wohnung fahrt Sie ist Kranfuhrerin im gleichen Edelstahlwerk wie Tull und darum drehen sich die Gesprache auch um die Arbeit So erklart sie Tull dass die Ofen nun mit einer neuen Brenner Technologie beheizt werden und dass sie jetzt in einem modernen franzosischen Kran sitzen muss der voll klimatisiert ist sie aber deshalb nicht die Fenster offnen darf und ihr dadurch der direkte Kontakt zu den Arbeitern fehlt Ilonas Erlauterungen zu den schrag gestellten Brennern tragen dazu bei dass Tull das bereits seit langeren praktizierte Verfahren am nachsten Tag endlich versteht Die Stahlkocher beschliessen kurz vor Feierabend den kommenden Abstich der nachsten Schicht zu uberlassen doch der Kollege Birke fangt einfach an den Ofen zu beschicken was Tulls Zorn erregt Als Birke ihn auch noch einen Pampel nennt schlagt er ihn mit der Faust ins Gesicht genau in dem Moment in dem der Betriebsleiter Pogge und der Ingenieur Fichte vorbeikommen Nach der Arbeit geht Tull mit Fichte in die Wohnung dessen Schwester in der er vorubergehend wohnt und zeigt ihm das Schreiben eines Professors vom Zentralinstitut in dem steht dass das Fertigungsverfahren mit den schrag gestellten Brennern nicht funktionieren kann Doch es scheint zu funktionieren nur die Menschen werden vergessen die der anfallenden Mehrbelastung nicht gewachsen sind wirft Tull ein Die restliche Technik im Werk ist vollig veraltet denn das einzige moderne Gerat was in den letzten 20 Jahren angeschafft wurde ist eine luftbereifte Schubkarre Aber der Faustschlag Tulls hat inzwischen seine Kreise gezogen und wird als Ablehnung des neuen Verfahrens gedeutet Deshalb soll Tull auf der nachsten Sitzung des Sekretariats der Kreisleitung der SED daruber Rede und Antwort stehen Das schwangere Madchen geht Tull nicht aus dem Kopf und er lasst sich im Krankenhaus in dem sie ursprunglich dachten dass er der Vater des Kindes ist Namen und Adresse geben Er fahrt mit ihr ins Grune sie gehen spazieren und anschliessend bringt er sie nach Hause wo er noch sehr viel uber seine Arbeit erzahlt Die beschaftigt ihn zurzeit sehr stark da so ein Verruckter gemeint ist Fichte unbedingt ein neues Verfahren am Ofen einfuhren will An diesem Punkt bittet ihn Hanna zu gehen Nach einer Faschingsfeier wollen Ilona und Tull in seine Wohnung gehen doch vor seiner Tur wartet bereits Hanna mit einem Koffer Ilona sieht nur die hochschwangere Hanna macht sich ihre Gedanken und verlasst wutend das Haus dabei will sich Hanna nur von Tull zur Entbindung ins Krankenhaus fahren lassen Mitten in ein Gesprach am Stahlofen in dem Birke resignierend feststellt dass die neue Technologie von allen abgelehnt wird und deshalb auch scheitern muss kommt die Nachricht aus dem Krankenhaus Es ist ein Junge Tull freut sich sehr daruber gibt nach Feierabend in einer Gaststatte mehrere Lagen aus und lasst seine Kollegen in dem Glauben dass er der Vater ist Wieder ausgenuchtert besucht er Hanna im Krankenhaus um ihr zu gratulieren als plotzlich die Zimmertur aufgeht und Fichte eintritt der echte Vater des Kindes In einem Gesprach zu Dritt erzahlt Hanna wie sie mit Fichte zusammenkam und weshalb sie sich wieder trennten und dass sie erst durch Tull gelernt hat ohne dass er den Namen erwahnte Fichte zu verstehen Noch wahrend Tull seine Vorwurfe an Fichte loswerden will wie schlecht sich dieser Hanna gegenuber verhalten hat beginnt der seine neuesten Ideen zu Verbesserungen am Ofen vorzutragen Im Betrieb wird eine Versuchsschicht am Ofen vorbereitet Der Grund hierfur ist dass alle erwarten Tull wird sich auf der morgigen Sekretariats Sitzung dagegen aussprechen aber der will sich nicht gegen Fichte aussern Diese Haltung kann er aber nur vertreten wenn Fichtes Plane funktionieren Nur Karl der Kranfuhrer fehlt noch doch dafur kommt Ilona die als Springer eingeteilt ist obwohl sie diese Tatigkeit bisher noch nicht im Detail ausgefuhrt hat Mitten in der nun laufenden Schicht kommt nun auch Fichte in den Betrieb da er von Grille angerufen wurde und fordert sofort den Versuch abzubrechen da er von allen seinen Verbesserungen zurucktritt Er gibt auf Er hat aber auch festgestellt dass er bei Hanna bleiben will denn er liebt sie Tull will Fichte aber in der Sitzung nicht in die Pfanne hauen wie er sich ausdruckt und macht mit seiner Mannschaft weiter Doch plotzlich gibt es ein technisches Problem was aber durch die Hilfe Ilonas mit ihrem Kran gelost werden kann Sich personlich bei ihr zu bedanken bringt Tull aber nicht fertig Am nachsten Tag steht Tull auf dem Bahnsteig um zur Sitzung zu fahren und um dort seinen Bericht abzugeben Hier versohnt er sich ohne Worte wieder mit Ilona die ebenfalls mit dem Zug fahren will Produktion und Veroffentlichung BearbeitenDer Arbeitstitel des Films war Vogelflug das Szenarium stammte von Benito Wogatzki und die Dramaturgie lag in den Handen von Eva Nahke sowie Heinz Nahke Die Filmarbeiten fanden bei laufender Produktion in der Giesserei des VEB Edelstahlwerk Freital statt Die Erstausstrahlung des auf ORWO Color geschaffenen Films erfolgte am 29 April 1979 im 1 Programm des Fernsehens der DDR Am 7 September 1982 strahlte das 1 Programm des Fernsehens eine Neufassung dieses Films aus bei der viele Hinweise der Zuschauer dieser ersten Fassung von den Filmschaffenden berucksichtigt wurden 1 Kritik BearbeitenIn der Berliner Zeitung 2 schrieb Volker Weidhaas Man muss den Filmemachern zugutehalten dass sie den kantigen Stoff nicht durch eine konventionelle Erzahlweise zu glatten versuchten sie misstrauten vorschnellen Losungen der Geschichte ebenso wie sozialen Klischees deren vorgefasste Wertungen Denken und Fuhlen der Figuren dekretieren Neben dem unbestreitbaren Gewinn an Glaubwurdigkeit durch Wirklichkeitsnahe birgt diese offene Methode der Handlungsfuhrung aber auch die Gefahr in sich dass die sich letztendlich einstellende erkenntnisreiche Freude an einem vielgestaltigen Mosaikbild uber ein geduldforderndes szenisches Puzzle fuhrt In der Neuen Zeit 3 meinte Mimosa Kunzel Tull das ist eine Liebesgeschichte aus gegenwartigen Tagen in der das Wort relativ sparsame Verwendung findet Wesentliche Akzente werden vielmehr durch den spielerischen bzw darstellerischen Ausdruck gesetzt damit konform gehen die aufmerksam beschreibende Kamera sowie die einpragsame Szenerie von Gerhard Kulosa Angewendet wird eine ungewohnliche ungewohnte Erzahlstruktur an die sich der Betrachter erst gewohnen muss sie stellt auch Barrieren die das Mitkommen bisweilen erschwert Im Neuen Deutschland ausserte Henryk Goldberg 4 Alles in allem ein Fernsehfilm bedeutsam im Anliegen bemerkenswert in der Ernsthaftigkeit des geistigen Ansatzes und in einer Reihe kunstlerischer Losungen Weblinks BearbeitenTull in der Internet Movie Database englisch Tull bei filmportal de Tull im Onlinelexikon des Fernsehens der DDREinzelnachweise Bearbeiten Tull Neufassung 1982 im Onlinelexikon des Fernsehens der DDR Berliner Zeitung vom 2 Mai 1979 S 6 Neue Zeit vom 3 Mai 1979 S 4 Neues Deutschland vom 4 Mai 1979 S 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tull 1979 amp oldid 235869423