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Die Tubantia war ein Passagierdampfer des Koniglich Hollandischen Lloyd und auf der Strecke Amsterdam Buenos Aires eingesetzt Sie wurde am 16 Marz 1916 von einem deutschen U Boot torpediert und liegt bei 51 49 0 N 2 49 0 O 51 816666666667 2 8166666666667 Koordinaten 51 49 0 N 2 49 0 O rund 50 km westlich der niederlandischen Halbinsel Walcheren und 65 km nordlich Ostende im Armelkanal in maximal 34 m Wassertiefe 1 Tubantia p1 SchiffsdatenFlagge Niederlande NiederlandeSchiffstyp PassagierschiffHeimathafen AmsterdamReederei Koninklijke Hollandsche LloydBauwerft Alexander Stephen and Sons GlasgowBaunummer 455Stapellauf 15 November 1913Indienststellung 1914Verbleib 16 Marz 1916 gesunken durch Torpedo von UB 13Schiffsmasse und BesatzungLange 170 m Lua Breite 20 1 mVermessung 13 911 BRT Besatzung 294MaschinenanlageMaschine zwei Vierzylindrige DampfmaschinenHochst geschwindigkeit 17 5 kn 32 km h TransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl I Klasse 250II Klasse 230III Klasse 1 040 davon 140 in einer gehobenen 3 Klasse Die 13 911 BRT grosse Tubantia war das grosste neutrale Schiff das im Ersten Weltkrieg versenkt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Beschlagnahme im August 1914 1 2 Der Untergang 2 Bergungsversuche und Geruchte um Gold 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenDie Tubantia war das grosste Schiff der funf Passagierdampfer des Koninklijke Hollandsche Lloyd KHL Sie galt fur ihre Zeit als sehr modernes Passagierschiff mit durchgangiger Elektrisierung Der Name kommt von den Tubanten einem germanischen Stamm der gegen Ende der Volkerwanderung im Osten der heutigen Niederlande lebte Gebaut wurde sie bei Alexander Stephen and Sons in Linthouse bei Glasgow am Fluss Clyde war 1913 vom Stapel gelaufen und im Marz 1914 in den Dienst des KHL gekommen Sie hatte ein Schwesterschiff die Gelria 2 3 bei derselben Reederei die daruber hinaus noch uber die Hollandia Frisia und Zeelandia sowie uber vier Frachtschiffe verfugte deren Namen auf land endeten und die anfangs auch zum Transport von Auswanderern genutzt worden waren Beschlagnahme im August 1914 Bearbeiten Im August 1914 wurde die Tubantia auf der Ruckfahrt von Sudamerika vom Beginn des Ersten Weltkriegs uberrascht An Bord befanden sich 500 000 Pfund in Gold bestimmt fur Londoner Banken darunter auch Gold aus deutschem Besitz und 150 deutsche Reservisten die sich als Kriegsfreiwillige melden wollten Nach einem Zwischenstopp in Portugal wurde das Schiff von der HMS Highflyer der Royal Navy nach Plymouth eskortiert die deutschen Reservisten gefangen genommen und das Gold sowie andere Teile der Ladung Kautschuk Wolle Post beschlagnahmt Das Schiff setzte danach aber seine Reise fort Der Untergang Bearbeiten Die Tubantia wurde obwohl neutral im Armelkanal auf der Fahrt von Amsterdam Abfahrt in der Nacht vom 14 auf den 15 Marz nach Buenos Aires nachts um 2 Uhr 30 am 16 Marz 1916 vom deutschen U Boot UB 13 torpediert wahrend sie seit 2 Uhr voll erleuchtet vier Seemeilen vom Leuchtschiff Nord Hinder entfernt ankerte Man wollte so der Gefahr eines versehentlichen U Boot Angriffs begegnen Alle 80 Passagiere und die Besatzungsmitglieder 294 konnten sich retten und wurden durch per Funk herbeigerufene Schiffe aufgenommen Dass ein Torpedo die Ursache fur die Versenkung war war durch Zeugenaussagen der Schiffsbesatzung eindeutig bestatigt und auch die Herkunft des Torpedos wurde bald bekannt da sich Reste von ihm in einem der Rettungsboote fanden Die Versenkung die die deutsche Regierung zunachst zu bestreiten versuchte fuhrte zu einem diplomatischen Konflikt zwischen den Niederlanden und dem Deutschen Reich Deutsche und britische Presse beschuldigten sich zunachst gegenseitig und selbst als die Beweise gegen Deutschland erdruckend waren versuchte die deutsche Regierung mit einem gefalschten Logbuch des verdachtigten U Boots glaubhaft zu machen der Torpedo ware zehn Tage zuvor abgefeuert worden und ware in der Zwischenzeit umhergeirrt Die niederlandische Offentlichkeit war emport und um Verwirrung zu stiften lancierte die deutsche Botschaft Geruchte uber eine bevorstehende britische Invasion der Niederlande die auch zeitweise zu Panik und der Ausrufung des Notstandes in den Niederlanden fuhrten Da eindeutige Beweise vorlagen bot die deutsche Regierung zunachst an die Herstellungskosten von 300 000 Pfund zu ersetzen was die Niederlander zuruckwiesen Man einigte sich auf ein Verfahren der zwischenstaatlichen Schiedsgerichtsbarkeit gemass der Haager Konvention vom 18 Oktober 1907 zur friedlichen Erledigung internationaler Streitfalle Nach dem Krieg wurde eine internationale Untersuchungskommission bestehend aus funf Herren aus der Schweiz Danemark Schweden den Niederlanden und Deutschland gebildet die im Friedenspalast des Standigen Schiedshofes in Den Haag tagte und in ihrem Bericht vom 27 Februar 1922 zu dem Schluss kam dass die Tubantia aufgrund eines von einem deutschen U Boot abgefeuerten Torpedos gesunken war 4 woraufhin sich Deutschland zur Zahlung von 7 3 Millionen Gulden verpflichtete UB 13 unter Kapitanleutnant Metz sank am 24 April 1916 in einem Minennetz verfangen vor der belgischen Kuste nicht weit 5 von der Tubantia entfernt siehe Liste deutscher U Boote 1906 1919 Es gab keine Uberlebenden Bergungsversuche und Geruchte um Gold BearbeitenIm Schiffsrumpf wurde Gold vermutet das die deutsche Regierung heimlich zur Bezahlung von Importen nach Sudamerika schaffen wollte Es kam auch 1921 bis 1923 und danach zu Bergungsversuchen von franzosischer und englischer Seite wobei sich zwei Bergungsfirmen in die Quere kamen was 1923 zu einem Prozess in London fuhrte Die franzosische Firma hatte schon seit drei Jahren mit hohem Aufwand am Wrack nach Gold gesucht bevor eine englische Firma am Ort der Bergung auftauchte und weitere Arbeiten zu verhindern suchte Der Prozess hatte Mustercharakter und endete mit einem Sieg der franzosischen Seite in London vertreten durch den ehemaligen Royal Flying Corps Piloten des Ersten Weltkriegs und Kriegshelden 6 Sydney Vincent Sippe 1889 1968 Der Richter Maurice Hill sah sich zwar ausserstande eine Verfugung zu erlassen die der englischen Firma die im Prozess angeboten hatte alles gefundene Gold der britischen Regierung zu uberlassen das Arbeiten am Wrack untersagte sehe ihr weiteres Arbeiten vor Ort aber mit Missfallen Es gab Bedenken bezuglich der Zustandigkeit des Gerichts da das Wrack in internationalen Gewassern lag und kein Prazedenzfall bekannt war Ob Gold aus dem Schiff geborgen wurde und wie viel ist nicht genau bekannt Beim Gerichtsverfahren wurde angegeben dass sich Goldmunzen fur nach damaligem Wert 2 Millionen Pfund Sterling 7 im Wrack befanden Leonce Peillard schrieb ein Buch uber die Tubantia das teilweise romanhafte Zuge tragt aber auf von Peillard recherchierten Fakten beruht In dem Buch werden auch einige Dokumente abgedruckt unter anderem aus einem Bordtagebuch von UB 13 Peillard lasst seine Vermutung durchblicken das Schiff ware von den Deutschen versenkt worden um ein Beschlagnahmen des in Kaselaiben versteckten Goldes durch die Briten zu verhindern die das Anlaufen eines englischen Hafens Falmouth angeordnet hatten 8 Es gab auch Geruchte Vermogen Gold und Juwelen des deutschen Kaisers wurden auf dem Schiff in Sicherheit gebracht Zu dieser Zeit luden allerdings nach Peillard auch die Briten Gold und Passagiere in Falmouth auf neutrale niederlandische Schiffe wie die Tubantia um Lieferungen in Sudamerika zu bezahlen und hatten wahrscheinlich auch vor dem Untergang Gold in Amsterdam auf die Tubantia geladen Die Tubantia war andererseits schon mehrfach von den Briten wegen des Transports von Konterbanden verdachtigt worden und zum Beispiel im Dezember 1915 in einen franzosischen Hafen eskortiert und erfolglos durchsucht worden 9 Laut Peillard war an dem Bergungsversuch die in Paris ansassige Reederei Societe Maritime Nationale beteiligt die mit zwei Schleppern und Tauchern von Dunkirchen Ostende aus ab 1921 operierte unter Leitung des Kapitans Paul Truck Ihre Informationen hatte sie von einem in Hamburg lebenden expatriierten Iren der nach eigener Aussage damals auf der Tubantia die Goldladung begleitete Auf britischer Seite beteiligte sich eine Bergungsfirma unter dem ehemaligen Offizier der italienischen Kriegsmarine und naturalisierten Briten Graf Zenardi Landi der seit 1917 fur die britische Kriegsmarine an Wracks arbeitete 10 Die Societe Maritime gab kurz nach dem Prozess offiziell weitere Bergungsversuche auf Weitere Bergungsversuche durch andere Firmen dauerten bis Mitte der 1930er Jahre danach wurde es ruhig um das Wrack und es wurde erst 1991 durch belgische Sporttaucher nach langer Suche wiedergefunden Literatur BearbeitenLeonce Peillard Affare Tubantia Die Jagd nach dem deutschen Gold im hollandischen Wrack Paul Neff Verlag 1978 Original Le Tresor du Tubantia R Laffont Paris 1978 Edward P de Groot Op weg naar Zuid Amerika de torpedering van de Tubantia en de helden van de Alhena de Alk Alkmaar 1987 Weblinks BearbeitenWrack Datenbank Tubantia niederlandisch Tubantia auf der niederlandischen Webseite The Great War Die Tubantia in der Clydebuilt Ships Database mit Foto Fussnoten Bearbeiten Angabe nach der niederlandischen Webseite wrakkendatenbank siehe Weblinks Nach Peillard S 110 bei 51 Grad 48 Nord 2 Grad 50 Ost Geschichte der Werft Alexander Stephen and Sons Gelria ist die lateinische Bezeichnung der niederlandischen Provinz Gelderland Report Concerning the Loss of the Dutch Steamer Tubantia by the International Commission of Inquiry at the Hague englischsprachiger Untersuchungsbericht der Internationalen Untersuchungskommission vom 27 Februar 1922 Rund 16 km entfernt Er griff die Zeppelinwerke in Friedrichshafen an Nach heutigem 2011 Wert das achtzigfache Peillard Affare Tubantia S 206 und 114 Peillard Affare Tubantia S 208 w Peillard S 235 Finanziert wurde die Bergungsfirma von dem maltesischen Millionar Vincent Grech Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tubantia amp oldid 220640018