Triphenylsilan ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der siliciumorganischen Verbindungen.
Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Name | Triphenylsilan | |||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C18H16Si | |||||||||
Kurzbeschreibung | farbloser Feststoff | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 260,41 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||
Schmelzpunkt | 43–45 °C | |||||||||
Siedepunkt | 152 °C (bei 3 hPa) | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Gewinnung und Darstellung Bearbeiten
Triphenylsilan kann durch Hydrierung von Chlortriphenylsilan mit einem Reduktionsmittel, wie Lithiumaluminiumhydrid oder Lithiumhydrid gewonnen werden:
Auch die Darstellung aus Trichlorsilan durch Umsetzung mit Phenylmagnesiumbromid in einer Grignard-Reaktion ist möglich:
Eigenschaften Bearbeiten
Silane, wie Triphenylsilan, sind im Wesentlichen stabil gegenüber Hydrolyse. In Gegenwart von sauren und basischen Katalysatoren, wie Triethylamin oder Kalilauge wird es jedoch unter Wasserstoffentwicklung zum Silanol umgewandelt:
Mit Aminen reagiert es wiederum unter Wasserstoffabspaltung und bildet Triphenlysilylamine, wobei eine Dreifachsubstitution am Stickstoffatom nicht beobachtet wird:
Durch Umsetzung mit Chlor, Brom und Iod entstehen die entsprechenden Halogenide:
In Gegenwart von Lewis-Säuren, wie Aluminiumchlorid lassen sich die Chloride und Bromide auch durch Umsetzung mit Chlorwasserstoff oder Bromwasserstoff gewinnen:
Triphenylsilan reagiert mit Natrium-Kalium-Legierung unter Bildung von Kaliumtriphenylsilicid, welches dann mit einem weiteren Triphenylsilan-Molekül zum Hexaphenyldisilan dimerisiert:
Verwendung Bearbeiten
Triphenylsilan dient in der präparativen Chemie als Reduktionsmittel insbesondere für Halogenkohlenwasserstoffe, Alkohole und Ketone. Für letztere wird es auch als Schutzgruppe verwendet.
Sicherheitshinweise Bearbeiten
Triphenylsilan hat einen Flammpunkt von 76 °C.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Datenblatt Triphenylsilane bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. September 2018 (PDF).
- ↑ Barry Arkles: Silanes. In: Gelest (Hrsg.): Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology. Forth Edition Auflage. Band 22, S. 38–69 (englisch, gelest.com [PDF; abgerufen am 10. Dezember 2016]).
- E. Fischer, G. Schott, A. D. Petrow: Additions- und Substitutionsreaktionen mit Triorganosilanen. In: Journal für Praktische Chemie. Band 21, Nr. 3-4, September 1963, S. 157, doi:10.1002/prac.19630210305.
- Gerald L. Larson: Silicon-Based Reducing Agents. (PDF) Gelest, abgerufen am 5. Juli 2015 (englisch).