www.wikidata.de-de.nina.az
Der Gemeine Zwergprachtkafer auch Laubholz Kleinprachtkafer Trachys minutus ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer und der Unterfamilie der Agrilinae 2 Er wird 3 bis 3 5 Millimeter lang Er glanzt dunkel erzfarbig und ist sparlich weiss behaart Gemeiner ZwergprachtkaferGemeiner Zwergprachtkafer Trachys minutus SystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie AgrilinaeGattung TrachysArt Gemeiner ZwergprachtkaferWissenschaftlicher NameTrachys minutusLinnaeus 1758Bilder von Trachys minutusBild 4 7 nach Reitter 1 Bild 1 Seitenansicht Bild 2 von unten Bild 3 VorderansichtBild 4 Kinn Zu nge Lippentaster Bild 5 Maxille mit Kiefertaster Bild 6 Unterseite LarvenkopfBild 7 LarveDie Art ist wie fast alle Prachtkafer gemass der Bundesartenschutzverordnung gesetzlich besonders geschutzt Bundesweit und in Baden Wurttemberg ist sie als gefahrdet eingestuft In Rheinland Pfalz gilt sie als stark gefahrdet in Brandenburg und Schleswig Holstein steht er als potentiell gefahrdet auf der Vorwarnliste In Sachsen Anhalt ist sie vom Aussterben bedroht 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen und Systematik 2 Beschreibung 3 Vorkommen 4 Lebensweise 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBemerkungen zum Namen und Systematik BearbeitenDie Art wird von Linnaeus 1758 unter dem Namen Buprestis minuta erstmals beschrieben 2 Die geringe Grosse wird in der Beschreibung die aus nur neun Worten besteht 5 nicht erwahnt aber der Artname minuta lat winzig 6 spricht die fur Prachtkafer ungewohnlich kleine Korpergrosse an Die Gattung Trachys wird 1801 von Fabricius aufgestellt In der ausfuhrlichen lateinischen Charakterisierung der Gattung beginnt die Beschreibung der Flugeldecken mit den Worten elytris rigidis 7 lat mit rauen Flugeldecken Dies erklart den Gattungsnamen Trachys altgr traxys trachys rau 8 Die Gattung Trachys ist in Europa mit zwanzig Arten vertreten 9 Weltweit werden uber sechshundert Arten unterschieden 10 Beschreibung BearbeitenDie Zwergprachtkafer zeichnen sich nicht nur durch die Kleinheit sondern auch durch die fur Prachtkafer ungewohnlich breite Gestalt aus die an eine Blattwanze erinnert Der Kopf Bild 3 ist breit Stirn und Scheitel deutlich winklig bis gerundet eingedruckt Der Vorderrand der grossen Augen verlauft entlang der Kante dieses Eindrucks Die Oberlippe ist vorn ausgeschnitten und bewimpert Die Oberkiefer sind kurz dick gebogen am Innenrand mit einem stumpfen Zahn Die Kiefertaster Bild 5 sind keulig verdickt das zweite Glied lang das vierte kugelig eiformig Das Lippentasterendglied ist klein und kugelig abgestutzt Bild 4 Die elfgliedrigen Fuhler sind kurz die ersten beiden Glieder verdickt die letzten funf nach innen erweitert gesagt Der Halsschild ist an der Basis am breitesten und verjungt sich nach vorn schnell Seine Rundung wird durch die des leicht eingesenkten Kopfes fortgesetzt Am Vorderwinkel hat der Halsschild kein Grubchen und keinen Eindruck An der Basis ist der Halsschild vor jeder Flugeldecke doppelt nach vorn ausgebuchtet auf das dreieckige Schildchen zu nach hinten bogig erweitert Bild 3 Das Scutellum ist sehr klein und rund Die Flugeldecken zeigen an der Basis eine deutlich vortretende Schulterbeule Die Schultern sind wenig breiter als die Basis des Halsschildes Die sparliche weisse Grundbehaarung ist unauffallig Die welligen Binden aus langeren weissen Haaren konnen abgerieben werden die hinteren sind am deutlichsten ausgebildet In seltenen Fallen treten metallisch farbige Tiere auf Die Vorderhufthohlen sind hinten offen die Vorderhuften kugelig durch einen breiten Fortsatz der Vorderbrust Prosternalfortsatz getrennt Er setzt sich uber die schmale Mittelbrust bis an die Hinterbrust fort Bild 2 Die Hinterhuften liegen breit an die Hinterbrust an und sind zur teilweisen Aufnahme der Hinterschenkel aufgehohlt Die Tarsen haben jeweils funf Glieder die kurz dreieckig und unterseits filzig behaart sind Die Krallen sind gezahntDie beiden ersten der 5 Sternite sind miteinander verwachsen Vorkommen BearbeitenMan findet die Art in Laubwaldern Europas Kleinasiens Sibiriens und im Kaukasus und bis nach Japan Sie wird als sibirisches Faunenelement betrachtet das westlich bis nach Spanien einstrahlt Die Tiere stellen keine besonderen Anspruche an den Lebensraum man findet sie sowohl in feuchten Auwaldern und Mooren als auch an Trockenhangen Lebensweise BearbeitenDie Tiere uberwintern als Imagines Sie suchen dazu geschutzte Stellen auf beispielsweise im Moos Sie erscheinen im fruhen Fruhjahr man kann sie beispielsweise im Hochwassergenist finden Die Kafer sitzen auf den Blattern der Wirtspflanzen die sie am Rand benagen Unter den vielen sehr verschiedenen Wirtspflanzen findet man haufig Weide und Hasel Letztere wird schon bei Fabricius 1801 als die Wirtspflanze der Art lat habitat in Corylo erwahnt 7 Das Weibchen legt die Eier auf behaarte Blatter von Laubbaumen ab Sie wahlen dazu Baume in besonnter Lage Die Eiablage erfolgt bevorzugt an der Blattoberseite an den etwas nach unten gekrummten Blattspitzen und wird in Mitteleuropa vom fruhen Fruhjahr bis in den Herbst fortgesetzt Jedes Ei wird einzeln mit einem schwarzen Kitt bedeckt Die Larven Bild 6 und 7 fressen das grune Parenchymgewebe zwischen der oberen und unteren Deckschicht der Blatter Die dabei entstehenden Hohlraume Minen erscheinen wegen des fehlenden Blattgruns glasig oder heller grun Da die leer gefressenen Stellen keine Gange sondern rundliche Bereiche sind nennt man sie Platzminen Die Entwicklung bis zum fertigen Kafer dauert ein bis knapp zwei Monate Moglicherweise existieren jahrlich mehrere Generationen Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Eugen Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3526 4 Jiri Zahradnik Irmgard Jung Dieter Jung Jarmila Hoberlandtova Ivan Zpevak Kafer Mittel und Nordwesteuropas Parey Berlin 1985 ISBN 3 490 27118 1 Heinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X G Jager Herausgeber C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage Adolf Horion Kaferkunde fur Naturfreunde Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 1949 Einzelnachweise Bearbeiten Edmund Reitter Fauna Germanica die Kafer des Deutschen Reiches III Band K G Lutz Verlag Stuttgart 1911 Tafel 120 a b Trachys minutus bei Fauna Europaea Abgerufen am 27 Marz 2013 Rote Listen bei BioNetworkX 1 2 Vorlage Toter Link s4ads com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3526 4 C Linnaeus Systema naturae per regna tria naturae secundum classes ordines genera species cum characteribus differentiis synonymis locis Tomus I Editio decima reformata Stockholm 1758 Erstbeschreibung Seite 410 Nr 17 Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art in Kurzform a b Joh Chr Fabricius Systema Eleutheratorum 2 Bd Kiel 1801 Charakterisierung der Gattung S 218 Sigmund Schenkling Nomenclator coleopterologus 2 Auflage Jena 1922 Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung in Kurzform Trachys bei Fauna Europaea Abgerufen am 27 Marz 2013 Arten der Gattung Trachys bei BioLibWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Trachys minutus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeiner Zwergprachtkafer amp oldid 237201424