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Tom Petranoff 8 April 1958 in Aurora ist ein US amerikanischer Leichtathlet der in den 1980er und 1990er Jahren mit Unterbrechungen und sehr wechselndem Erfolg als Speerwerfer aktiv war Er warf Weltrekord und wurde Vizeweltmeister 1991 erwarb er die sudafrikanische Staatsburgerschaft Petranoff ist ein vehementer Kritiker der Politisierung des Sports in Form von Boykotts und Nichtzulassung bestimmter Staaten zu internationalen Wettkampfen Seine Forderung nach Trennung von Sport und Politik dass die politische Linie eines Staates nichts uber die personlichen politischen Ansichten der betreffenden Sportler besagt trug ihm eine mehrjahrige Sperre ein Er ist 1 83 Meter gross und hatte ein Wettkampfgewicht von 98 kg Karriere BearbeitenPetranoff begann seine sportliche Laufbahn als Baseball und Footballspieler am Palomar Jr College in San Marcos Kalifornien Sein erster Versuch mit dem Speer im Jahr 1977 gelang ihm so gut dass er aufgefordert wurde der Schulmannschaft beizutreten Innerhalb weniger Wochen steigerte er sich von 66 90 m auf den Juniorenrekord von 77 50 m den er beim Junioren Landerkampf USA UdSSR auf 79 74 m schraubte Im Fruhjahr 1979 wechselte er an die California State University Northridge Am 12 April ubertraf er unter seinem neuen Trainer Bill Webb erstmals die 80 m Marke Im olympischen Jahr 1980 schliesslich kam er bei den Ausscheidungswettkampfen in Eugene mit 82 74 m nur auf Platz vier wobei er dem drittplatzierte Werfer Duncan Atwood nur aufgrund des schlechteren zweitbesten Versuchs unterlag Uber dieses Pech musste Petranoff sich jedoch nicht lange argern da die USA wenig spater den Boykott der Olympischen Spiele in Moskau erklarten Ausserdem wurde er in das vom US amerikanischen Olympischen Komitee betriebene Elite Athletics Programm aufgenommen wo er ausgezeichnete Trainingsmoglichkeiten vorfand Im Jahr 1982 konnte er sich mit einem Wurf von 88 40 m erstmals auf der Weltrangliste platzieren Das folgende Jahr 1983 sollte zum Jahr seiner grossten Triumphe werden Gleich im Januar warf er bei einem Wettkampf in Australien 294 ft ca 90 m die nach den 315 ft von Robert Roggy zweitgrosste von einem US Amerikaner je erzielte Weite Am 15 Mai 1983 gelang Petranoff dann im wahrsten Sinne des Wortes der grosse Wurf Bei einem Pepsi Invitational der Universitat Los Angeles schleuderte er den Speer auf sagenhafte 99 72 m und verbesserte den drei Jahre alten Weltrekord des Ungarn Ferenc Paragi um exakt drei Meter Zwei Monate spater kam er bei einem Landerkampf USA DDR auf 94 69 m und besiegte damit Detlef Michel der mit 92 05 m die bis dahin grosste Verliererweite erzielte Nach mehreren weiteren 90 m Wurfen endeten die ersten Leichtathletik Weltmeisterschaften 1983 in Helsinki indessen nicht mit dem erwarteten Sieg Im stromenden Regen konnte Petranoff zwar mit 85 60 m seine Qualifikationsleistung wiederholen unterlag jedoch deutlich gegen den mit 89 48 m siegreichen Detlef Michel DDR dessen vier gultige Finalwurfe allesamt weiter waren als der beste Wurf von Petranoff Trotz des Gewinns der Silbermedaille sass die Enttauschung bei dem Amerikaner tief Sie sollte seinen sportlichen Niedergang einleiten Im Jahr 1984 verlor er seinen Weltrekord an Uwe Hohn aus der DDR der ihn um mehr als 5 Meter verbesserte und als erster Werfer der Welt uber 100 Meter kam 104 80 m Da die DDR jedoch ebenso wie die meisten anderen Ostblockstaaten die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles boykottierte galt Petranoff als Favorit Zunachst lief alles gut fur ihn In der Qualifikation erzielte er mit 85 96 m die beste Weite aller Teilnehmer Dann aber brach er im Finale formlich ein Sein einziger gultiger Versuch landete bei klaglichen 78 40 m die Platz 10 bedeuteten Mit seiner Qualifikationsweite hatte er erneut Silber gewonnen Mit dem 1986 eingefuhrten neuen Speer schien Petranoff gut zurechtzukommen Er warf ihn auf 85 38 m was nach eigener Aussage Weltrekord bedeutete Die offizielle Liste fuhrt den Deutschen Klaus Tafelmeier mit 85 74 m an erster Stelle Zwei Jahre spater bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul setzte sich jedoch seine olympische Pechstrahne fort als er mit 77 48 m nicht einmal die Qualifikation uberstand Im Jahr 1989 wanderte Petranoff aufgrund von Differenzen mit der US amerikanischen Leichtathletikfuhrung mit seiner Familie nach Sudafrika aus Da Sudafrika jedoch wegen seiner Apartheidspolitik von der Teilnahme an internationalen Sportwettkampfen ausgeschlossen war loste Petranoff mit seiner Erklarung seine Karriere in diesem Land fortsetzen zu wollen einen Eklat aus und wurde vom Athletics Congress fur sechs Jahre gesperrt Mehrere Rekordwurfe die Petranoff in den Jahren 1990 und 1991 gelangen fanden aus diesem Grund keine offizielle Anerkennung 1992 schliesslich als Sudafrika auf den internationalen Sportschauplatz zuruckkehren durfte gelang Petranoff der inzwischen die sudafrikanische Staatsburgerschaft besass ein Wurf uber 87 26 m im Jahr zuvor war er bereits auf 89 16 m gekommen der als sudafrikanischer Rekord notiert wurde Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona blieb Petranoff jedoch verwehrt da sich die neue sudafrikanische Leichtathletikfuhrung noch nicht etabliert hatte Daraufhin erklarte er seinen Ruckzug vom aktiven Sport An den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta nahm Petranoff als Betreuer des paralympischen Werfer Teams von Sudafrika teil Alle zwolf Athleten gewannen eine Medaille 6 Gold 4 Silber und 2 Bronze wobei der Goldmedaillengewinner im Speerwerfen Stephanus Lombaard einen neuen Weltrekord aufstellte Bei so vielen Erfolgen seiner Schutzlinge wollte Petranoff selbst offenbar nicht zuruckstehen Er startete eine zweite Karriere als Seniorensportler und gewann bei den World Masters Games 1998 in Eugene sowie bei den World Masters Athletics Championships 1999 in Gateshead zwei Goldmedaillen in der Altersklasse M40 Mit 76 91 m geworfen am 12 Juni 1999 in Kitchener Ontario halt er den US amerikanischen Seniorenrekord Im Dezember 1997 kehrte Petranoff zuruck in die USA Seine wirtschaftliche Existenz hatte er sich bereits in Sudafrika aufgebaut als Sportartikelhandler Sein Plan einen Speer zu entwickeln mit dem die Jugendlichen unter den schlechten raumlichen Bedingungen der Townships trainieren konnten brachte den so genannten Turbo Jav hervor der die gleichen aerodynamischen Eigenschaften wie ein gewohnlicher Speer aufweist jedoch aus Kunststoff besteht und geringe Abmessungen hat Ein Teil des Umsatzes kommt dem Behindertensport zugute Tom Petranoff lebt heute in Rhode Island Er hat vier Tochter Shannon Whitney Leigh und Kelly Erfolge und Platzierungen BearbeitenUS Meisterschaften 1982 3 273 10 1983 2 280 3 1985 Meister 286 1 1986 Meister 250 5 76 32 m 1998 Meister Veterans Championship 76 20 m 1999 2 Open Nationals 75 21 m Sudafrikanische Meisterschaften 1989 93 5 in Folge 84 40 83 90 83 82 08 82 38 Internationale Platzierungen Weltmeisterschaften 1983 in Helsinki SILBER mit 85 60 m hinter Detlef Michel Gold mit 89 48 m und vor Dainis Kula Bronze mit 85 58 m Im Gegensatz zu Kula hatte Petranoff mit 85 30 m einen weiteren 85 m Wurf Olympische Spiele 1984 in Los Angeles Zehnter mit 78 40 m Qualifikationsweite 85 96 m hatte fur Silber gereicht Grand Prix Finale 1985 in Rom Sieger mit 90 80 m vor Duncan Atwood mit 90 30 m Goodwill Games 1986 in Moskau Sieger mit 83 46 m Weltmeisterschaften 1987 in Rom Vierter mit 81 28 m einen knappen Meter hinter dem Dritten Jan Zelezny Grand Prix Finale 1987 in Brussel Zweiter mit 83 24 m hinter Wiktor Jewsjukow mit 84 02 m Olympische Spiele 1988 in Seoul 18 mit 77 48 m Qualifikationsweite von 79 m nicht erreicht Weltcup 1992 in Havanna fur Afrika startend Zweiter mit 79 90 m hinter Jan Zelezny mit 88 26 m Weltmeisterschaften 1993 in Stuttgart 22 mit 75 26 m Panamerikanische Spiele 1999 in Winnipeg Dritter mit 75 95 m Seniorenweltmeisterschaft 1999 in Gateshead mit grossen Vorsprung Gold mit 73 72 mWeblinks BearbeitenTom Petranoff in der Datenbank von World Athletics englisch Interview auf longandstrong com Artikel von 1998 aus der Bangor Daily News Artikel von 2000 auf masterstrack com Beschreibung des Turbo JayAfrikameister im Speerwurf 1979 Jacques Aye Abehi 1982 Zakayo Malekwa 1984 Tarek Chaabani 1985 Mourad Mahour Bacha 1988 Justin Arop 1989 Pius Bazighe 1990 Fidele Rakotonirina 1992 Tom Petranoff 1993 Tom Petranoff 1996 Pius Bazighe 1998 Marius Corbett 2000 Maher Ridane 2002 Gerhardus Pienaar 2004 Gerhardus Pienaar 2006 Gerhardus Pienaar 2008 Mohamed Ali Kebabou 2010 Ihab Abdelrahman 2012 Julius Yego 2014 Julius Yego 2016 Phil Mar van Rensburg 2018 Julius Yego 2022 Julius Yego PersonendatenNAME Petranoff TomKURZBESCHREIBUNG US amerikanisch sudafrikanischer SpeerwerferGEBURTSDATUM 8 April 1958GEBURTSORT Aurora Illinois Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tom Petranoff amp oldid 227252535