www.wikidata.de-de.nina.az
Thomas Edmund Dewey 24 Marz 1902 in Owosso Michigan 16 Marz 1971 in Bal Harbour Florida war ein US amerikanischer Jurist und Politiker der Republikanischen Partei Er war vom 1 Januar 1943 bis zum 31 Dezember 1954 Gouverneur des Bundesstaates New York Ausserdem war er erfolgloser Kandidat seiner Partei bei den Prasidentschaftswahlen 1944 und 1948 wobei er der erste Prasidentschaftskandidat war der im 20 Jahrhundert geboren wurde Wahrend seines politischen Wirkens war Dewey Anfuhrer des liberal moderaten Parteiflugels der Republikaner des Ostkusten Establishments das fur einen gemassigten Kurs eintrat und damit im Konflikt mit den konservativen Elementen der Partei stand Thomas E Dewey Thomas Deweys Unterschrift Inhaltsverzeichnis 1 Fruhere Jahre 2 Nationaler Einfluss und Prasidentschaftskandidaturen 2 1 Prasidentschaftswahl 1940 2 2 Kandidatur 1944 2 3 Kandidatur 1948 2 4 Rolle im Wahlkampf 1952 3 Gouverneur von New York 4 Spateres Leben 5 Verarbeitung in der Literatur 6 WeblinksFruhere Jahre BearbeitenDewey stammte aus Michigan und war in seiner Jugend als Journalist tatig Spater war er zunachst Staatsanwalt in New York und ging mit seinem Team zu dem u a Burton Turkus und William P Rogers gehorten gegen das organisierte Verbrechen in der Stadt vor 1936 gelang die Verurteilung von Lucky Luciano der 1946 abgeschoben wurde Louis Buchalter wurde 1940 verhaftet und 1944 in Sing Sing hingerichtet Die Ermittlungen gegen den Mafiaboss Albert Anastasia scheiterten jedoch da der einzige Zeuge Abe Reles 1941 durch einen ungeklarten Fenstersturz wahrend des Polizeigewahrsams ums Leben kam Sein Vorgehen als Staatsanwalt brachte Dewey der auch als gangbusting attorney bezeichnet wurde grossen Zuspruch Seine Erfolge als Staatsanwalt fanden schon bald Anklang bei fuhrenden Republikanern in New York Im Jahr 1938 unternahm Dewey den ersten Versuch zum Gouverneur von New York gewahlt zu werden Obwohl er diese Wahl verlor fuhr der politisch unerfahrene Dewey einen Achtungserfolg ein als der populare Amtsinhaber der Demokraten Herbert H Lehman nur mit einem guten Prozentpunkt Vorsprung bestatigt wurde Nationaler Einfluss und Prasidentschaftskandidaturen BearbeitenPrasidentschaftswahl 1940 Bearbeiten Hauptartikel Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1940 Trotz seiner politischen Unerfahrenheit wurde Dewey 1940 im Alter von 38 Jahren wegen seiner Popularitat als Staatsanwalt als potentieller Prasidentschaftskandidat seiner Partei gehandelt Im Fruhjahr 1940 entschied er in einer Reihe von Bundesstaaten parteiinterne Vorwahlen fur sich Da die Mehrheit der Delegierten die den Prasidentschaftskandidaten wahlen 1940 jedoch noch nicht durch Vorwahlen sondern die lokalen Parteivorstande bestimmt wurden waren diese Erfolge eher von symbolischem Charakter Trotzdem wurden Dewey fur die Spitzenkandidatur ernsthafte Chancen eingeraumt Scharfste Konkurrenten wurden die Senatoren Robert A Taft und Arthur H Vandenberg Alle drei Favoriten standen aussenpolitisch fur einen isolationistischen Kurs verschiedener Auspragung Innenpolitisch galt Dewey als gemassigt wahrend vor allem Taft fur eine deutlicher konservative Politik eintrat Die Zustimmung zu einer isolationistischen Politik begann jedoch vor dem Parteitag zu schwinden nach der Niederlage Frankreichs gegen Nazideutschland im Juni 1940 Diese Ereignisse fuhrten in der bis dato eher isolationistisch eingestellten US Offentlichkeit zu einem Sturm der Entrustung Auch in der Republikanischen Partei wurden die Stimmen lauter einen Kandidaten aufzustellen der mehr dem Internationalismus zugeneigt war Fur Taft und Vandenberg schwanden damit die Chancen nominiert zu werden Dewey wurde unterdessen in diesen kritischen Zeiten als zu unerfahren fur das Weisse Haus angesehen Auf dem republikanischen Parteitag konnte sich dann uberraschend der Anwalt und Geschaftsmann Wendell Willkie durchsetzen Willkie stand fur eine aktive Aussenpolitik und trat innenpolitisch fur einen moderaten Kurs ein Wie auch Dewey lehnte er die von Prasident Roosevelt eingeleiteten Sozialreformen des New Deal nicht als Ganzes ab sondern wollte die Programme effizienter gestalten Am Ende musste sich Willkie Roosevelt geschlagen geben der als einziger US Prasident fur eine dritte Amtszeit gewahlt wurde Kandidatur 1944 Bearbeiten nbsp Thomas E Dewey Hauptartikel Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1944 1944 unternahm Dewey seinen zweiten Anlauf fur das Weisse Haus Wie schon 1940 konnte er eine Reihe von Vorwahlen fur sich entscheiden Da er als Gouverneur des damals bevolkerungsreichsten Bundesstaates substanziellen Einfluss in der Partei hatte waren seine Chancen aufgestellt zu werden dieses Mal deutlich besser zumal er als Gouverneur schon Regierungspraxis vorzuweisen hatte Im Sommer 1944 setzte er sich dann tatsachlich gegen mehrere Mitbewerber durch und wurde mit 42 Jahren einer der jungsten Prasidentschaftsbewerber einer grossen Partei Zur Befriedung des konservativen Parteiflugels war Dewey damit einverstanden den Gouverneur von Ohio John W Bricker als Running Mate und Vizeprasidentschaftskandidaten zu akzeptieren Der Wahlkampf fand wahrend der kritischen Endphase des Zweiten Weltkrieges statt Aussenpolitisch gab es nur wenig Unterschiede zwischen Dewey und Amtsinhaber Franklin D Roosevelt Auch Dewey lehnte Verhandlungen mit dem NS Regime kategorisch ab und trat fur eine Fortsetzung des Krieges bis zur Kapitulation der Achsenmachte ein Dewey stand jedoch der vom Prasidenten forcierten Grundung der UNO zunachst skeptisch gegenuber Innenpolitisch setzte er wie schon Willkie vier Jahre vorher auf moderate Kritik am New Deal Anders als die Konservativen in der Partei war Dewey kein Gegner des Sozialstaates er wollte diesen nur effizienter und wirtschaftsfreundlicher ausrichten Die Demokraten unter Roosevelt bezichtigten die Opposition dennoch die Reformen revidieren zu wollen Daruber hinaus portratierte Amtsinhaber Roosevelt seinen Kontrahenten als zu unerfahren die USA in diesem kritischen Kriegszeiten zu fuhren Dewey vermied zwar direkte Angriffe auf den nach wie vor popularen Prasidenten bezeichnete diesen aber als muden alten Mann tired old man der von einem Kabinett voller muder alter Manner umgeben sei Ernsthafte Siegchancen wurden Dewey jedoch wahrend des Wahlkampfes im Herbst 1944 nicht eingeraumt Vor allem militarische Erfolge der Alliierten verschafften Roosevelt einen grossen Vorteil Am Wahltag dem 7 November 1944 siegte Roosevelt wie erwartet mit 53 4 der Stimmen uber Dewey der 45 9 erhielt Der Amtsinhaber gewann in 36 Bundesstaaten darunter auch in New York wahrend Dewey in zwolf Staaten siegreich war Damit fiel das Ergebnis im Electoral College mit 432 zu 99 deutlich zu Roosevelts Gunsten aus der damit fur eine vierte Amtsperiode bestatigt wurde Dewey konnte jedoch einen Sieg im New Yorker Dutchess County fur sich verbuchen in dem beide Kandidaten ihren Wohnsitz hatten es war das einzige Mal in der amerikanischen Geschichte dass beide Bewerber der grossen Parteien im selben County wohnhaft waren Seine Niederlage nahm Dewey gelassen auf und forderte seine Anhanger in diesen Kriegszeiten zu Loyalitat mit dem Prasidenten auf Dewey erhielt das beste Ergebnis aller vier Republikaner die gegen Roosevelt angetreten waren Kandidatur 1948 Bearbeiten nbsp Dewey rechts im Wahlkampf 1948 nbsp Thomas E Dewey rechts bei einem Gesprach mit Prasident Harry S Truman im Oval Office 1951 Hauptartikel Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1948 Vier Jahre nach seiner Niederlage gegen Roosevelt kandidierte Dewey ein weiteres Mal fur die Prasidentschaft Da die Republikaner bereits auf 16 Jahre der Machtabstinenz im Weissen Haus zuruckblickten und bei der Wahl 1946 zum ersten Mal seit 1933 wieder die Mehrheit in beiden Hausern des Kongresses errungen hatten war die Nominierung besonders umkampft da man sich dieses Mal gute Siegchancen ausrechnete Am Ende setzte sich Dewey erneut durch Vizeprasidentschaftskandidat wurde der innenpolitisch ebenfalls liberale Gouverneur von Kalifornien Earl Warren Meinungsumfragen und politische Beobachter gingen im Vorfeld von einem sicheren Sieg Deweys aus Der demokratische Amtsinhaber Harry S Truman der nach Roosevelts Tod 1945 die Fuhrung des Landes angetreten hatte galt als unpopular und war auch parteiintern nicht unumstritten Sowohl der linke als auch der konservative Flugel der Demokraten schickte eigene Bewerber ins Rennen womit man weitere Verluste fur Truman erwartete Dewey glaubte daher er konne die Wahl gewinnen indem er kritische Themen nicht ansprach und grossere Fehler vermied So enthielten seine Aussagen wenig Substanz und wurde teils als banal empfunden etwa Aussagen wie Die Zukunft liegt vor uns Prasident Truman fuhrte einen energischen Wahlkampf und griff den republikanischen Kongress ungewohnlich scharf an Es gelang ihm den unpopularen Kongress mit Dewey in Verbindung zu bringen obwohl Deweys Positionen meist liberaler als jene der Senatoren und Abgeordneten seiner Partei waren Obgleich der Amtsinhaber in den finalen Wochen und Monaten in Umfragen bestandig aufholte rechneten die Medien fest mit einem Sieg Deweys Die Prasidentschaftswahl am 2 November 1948 gewann Truman dann jedoch vollig uberraschend Er schlug Dewey mit 49 6 zu 45 1 der Stimmen sowie 303 gegen 189 Wahlmannern Rolle im Wahlkampf 1952 Bearbeiten Dewey machte bereits fruhzeitig klar 1952 nicht noch einmal fur die Prasidentschaft kandidieren zu wollen Dennoch war er innerparteilich nach wie vor eine einflussreiche Grosse und unterstutzte daher General Dwight D Eisenhower der sich innerparteilich zunachst gegen den konservativeren Robert A Taft durchsetzen musste Der politisch wenig erfahrene Eisenhower stand innenpolitisch wie auch Dewey fur einen gemassigten Kurs Auch die Nominierung Richard Nixons zum Vizeprasidenten fand Deweys Zustimmung Eisenhower konnte sich schlussendlich durchsetzen und wurde im November des Jahres zum Prasidenten gewahlt Einen Regierungsposten lehnte Dewey nach Eisenhowers Amtsantritt ab Gouverneur von New York BearbeitenNach seiner knappen Wahlniederlage von 1938 kandidierte Dewey 1942 erneut fur das Gouverneursamt und wurde dieses Mal auch gewahlt Sein neues Amt als Regierungschef des damals bevolkerungsreichsten Bundesstaates trat Dewey am 1 Januar 1943 an Er wurde im Anschluss 1946 und 1950 wiedergewahlt Als Gouverneur verfolgte Dewey eine gemassigte Politik Im Gegensatz zum konservativen Parteiflugel war er ein Befurworter des Sozialstaates der unter seiner Regierung in New York sogar ausgeweitet wurde Daruber hinaus gelang es ihm die von seinen demokratischen Vorgangern initiierten Sozialreformen zu optimieren So gestaltete ein umfassender Burokratieabbau die Programme effizienter was zusammen mit moderaten Steuersenkungen speziell fur den Mittelstand zu einem robusten Wirtschaftswachstum fuhrte Auch den Ausbau der Infrastruktur trieb seine Regierung voran In der Verwaltung des Bundesstaates verkleinerte Dewey den Staatsapparat und sorgte fur substanzielle Gehaltserhohungen der Staatsdiener besonders bei den unteren Einkommen Auch die Ausgaben fur das Bildungswesen wurden substanziell erhoht Trotzdem gelang es dem Gouverneur der Deficit spending ablehnte stets einen schuldenfreien Haushalt vorzulegen und Altschulden zu tilgen Dewey verfolgte in gesellschaftspolitischen Fragen uberwiegend liberale und progressive Konzepte Lediglich in der Frage der Todesstrafe trat er fur einen konservativen Kurs ein so vollzog der Staat New York 90 Hinrichtungen wahrend seiner Zeit als Gouverneur Wegweisend war jedoch sein Eintreten fur die Gleichberechtigung von Afroamerikanern Dewey war entschiedener Gegner von Rassendiskriminierung Kurz nach seinem Amtsantritt wurden mehrere Anti Diskriminierungsgesetze verabschiedet New York war unter seiner Fuhrung der erste US Bundesstaat der Rassendiskriminierung am Arbeitsplatz mit einem 1943 von Dewey unterzeichneten Gesetz unter Strafe stellte Zur Gouverneurswahl 1954 verzichtete Dewey auf eine vierte Amtszeit sein Mandat lief turnusgemass mit Ende des 31 Dezember 1954 aus Sein Nachfolger wurde der Demokrat W Averell Harriman der sich in einer ausserst knappen Entscheidung gegen den von Dewey favorisierten US Senator Irving Ives durchsetzen konnte Spateres Leben Bearbeiten nbsp Dewey rechts mit dem israelischen Premierminister David Ben Gurion im Oktober 1955Nach seinem Ausscheiden aus der Politik arbeitete er ab 1955 als Rechtsanwalt bei der Anwaltskanzlei Dewey Ballantine 1958 unterstutzte er die Gouverneurskandidatur seines Parteifreundes Nelson Rockefeller Auch als Rockefeller dann Gouverneur wurde erhielt er Deweys Unterstutzung Wie Dewey verfolgte Rockefeller eine uberwiegend liberale Politik Lediglich in finanzpolitischen Fragen waren sich beide Politiker uneinig Dewey sah die unter Rockefeller ansteigende Staatsverschuldung kritisch Thomas Dewey starb im Jahr 1971 an einem Herzinfarkt in Florida Der New York State Thruway Governor Thomas E Dewey Thruway ist nach ihm benannt Verarbeitung in der Literatur BearbeitenIn dem mit dem National Book Critics Circle Award und der William Dean Howells Medaille ausgezeichneten Roman Billy Bathgate der im Jahr 1935 spielt schildert E L Doctorow die Massnahmen die Dewey gegen den Mobster Dutch Schultz ergreift Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thomas E Dewey Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitungsartikel uber Thomas E Dewey in den Historischen Pressearchiven der ZBW Thomas E Dewey in der Internet Movie Database englisch Thomas E Dewey in der Datenbank Find a Grave englisch Thomas E Dewey bei The Political Graveyard englisch Thomas E Dewey in der National Governors Association englisch Thomas E Dewey Presidential Contender Dokumentarfilm uber Dewey bei C SPANGouverneure von New York G Clinton Jay G Clinton Lewis Tompkins Tayler D Clinton Yates D Clinton Pitcher Van Buren Throop Marcy Seward Bouck Wright Young Fish Hunt Seymour Clark King Morgan Seymour Fenton Hoffman Dix I Tilden Robinson Cornell Cleveland Hill Flower Morton Black T Roosevelt Odell Higgins Hughes White Dix II Sulzer Glynn Whitman Smith Miller Smith F Roosevelt Lehman Poletti Dewey Harriman Rockefeller Wilson Carey M Cuomo Pataki Spitzer Paterson A Cuomo HochulStaatsanwalte des New York County Riker Colden Riker Gardenier Rodman Maxwell Van Wyck Maxwell Hoffman Phoenix Whiting Paterson McKeon N B Blunt Shepard Hall Sweeny J Blunt Waterbury Hall Garvin Phelps Rollins McKeon Peckham Olney Martine Fellows Nicoll Fellows Olcott Gardiner Philbin Jerome Whitman Perkins Swann Banton Crain Dodge Dewey Hogan Kuh Morgenthau Vance Bragg Normdaten Person GND 118671766 lobid OGND AKS LCCN n79021469 NDL 00620578 VIAF 13101113 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dewey Thomas E ALTERNATIVNAMEN Dewey Thomas Edmund vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 24 Marz 1902GEBURTSORT Owosso Michigan Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 16 Marz 1971STERBEORT Bal Harbour Florida Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas E Dewey amp oldid 230526087