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Thermotunnelung engl thermo tunneling ist ein postuliertes physikalisches Prinzip fur Warmekraftmaschinen und Warmepumpen das auf dem Tunneleffekt basiert und Gemeinsamkeiten mit einem Thermoelement aufweist Es ist mit dem Seebeck bzw dem Peltier Effekt vergleichbar Der geschatzte mogliche Wirkungsgrad zum Kuhlen lag zunachst bei rund 55 des Carnot Wirkungsgrades Damit ware das Verfahren etwas effizienter als eine Warmepumpe beziehungsweise eine Kompressor Kaltemaschine im Kuhlschrank Prototypen erreichten allerdings nur 5 Wirkungsgrad und bereits 2001 wurde ein Artikel veroffentlicht nach dem der Effekt bei allen bekannten Materialien sogar ineffizienter als der Peltier Effekt ist 1 Inhaltsverzeichnis 1 Prinzip 2 Effizienz 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePrinzip BearbeitenAnstatt zwei verschiedene Metalle oder Halbleiter wie bei einem Thermoelement in Kontakt zu bringen benutzt das Thermotunneling Verfahren ein Vakuum zwischen den Materialien Durch das Vakuum sind sie bezuglich der Warmeleitung gut isoliert obwohl sie nur rund 7 nm 70 A voneinander entfernt sind Die Elektronen konnen uber das Vakuum hinweg tunneln Um dies zu erleichtern konnen an den Grenzflachen Mikrostrukturen oder spezielle Dotierungen aufgebracht werden Die Mikrostrukturen verbieten verschiedene niederenergetische Quantenzustande Dadurch befinden sich die Elektronen automatisch auf hoheren Energieniveaus und tunneln so mit einer grosseren Wahrscheinlichkeit uber den Spalt Effizienz BearbeitenZwar wird die Warmeleitung uber Gitterschwingungen durch den Vakuumspalt vollstandig unterbunden Dieser darf jedoch nur so breit sein dass einzelne Elektronen uber diesen Spalt quantenmechanisch tunneln konnen Auf den ersten Blick scheint diese Unterbrechung der phononischen Warmeleitung also der Warmeleitung uber Gitterschwingungen ausserst effizient zu sein Bei einer Spaltgrosse welche ein quantenmechanisches Tunneln ermoglicht sind die elektromagnetischen Krafte jedoch derart gross dass eine nahezu ungehinderte Weiterleitung der Gitterschwingungen aufgrund von elektromagnetischer Kopplung stattfindet Eine effiziente Entkopplung der Gitterschwingungen findet erst dann statt wenn die Spaltgrosse grosser als die Wellenlange der Warmestrahlung der Oberflachen ist Bei Raumtemperatur liegt der Grossteil der Schwarzkorperstrahlung im Bereich von einigen hundert Nanometern bis hin zu wenigen Mikrometern Ein Spalt der diese Grosse ubersteigt unterbindet jedoch weitgehend quantenmechanisches Tunneln Ein Abstand der ausreichend klein ist um bei einer Temperaturdifferenz nennenswert elektrischen Strom fliessen zu lassen ist so klein dass uber ihn hinweg ausserdem ein nennenswerter Warmestrom fliesst Die dieser Warme entsprechende Enthalpie geht verloren ohne dass sie in elektrische Energie umgesetzt wird Das macht den gesamten Prozess ineffizient Geschichte BearbeitenDas Verfahren war schon in den 1970er Jahren bekannt Es wurde damals aber nicht weiter verfolgt da man die sehr kleinen Abstande zwischen den Metallplatten nicht herstellen konnte Momentan wird das Verfahren von den Unternehmen Borealis Exploration Limited und General Electric weiterentwickelt Borealis entwickelt verschiedene Herstellungsverfahren Bei einem werden porose Materialien benutzt um die Tunnelstrecke zu realisieren Die Elektronen mussen in diesen Materialien eine mittlere freie Weglange besitzen die grosser als die Schichtdicke ist damit die Tunnelwahrscheinlichkeit hoch genug ist Ein anderes Verfahren nutzt eine verlorene dunne Schicht zwischen den Kontakten die nachtraglich entfernt wird und einen dunnen Spalt zurucklasst Bei General Electric arbeitet man an der aktiven Regelung des Abstandes mit Piezoaktoren wie sie auch im Tunnelmikroskop verwendet wird Das Ziel ist die Entwicklung eines Kuhl oder Gefriergerates die 2005 aus dem US amerikanischen Forschungs und Entwicklungsprogramm Energy Efficient Building Technologies bezuschusst wurde Literatur BearbeitenHui Tong Chua Xiaolin Wang Jeffrey M Gordon Thermionic and tunneling cooling thermodynamics Applied Physics Letters 17 Mai 2004 Band 84 Nr 20 S 3999 4001 Abstract Langley Research Center Thermo Electron Ballistic Coolers or Heaters Avto Tavkhelidze et al Observation of New Quantum Interference Effect in Solids PDF Y Hishinuma T H Geballe B Y Moyzhes T W Kenny Refrigeration by combined tunneling and thermionic emission in vacuum use of nanometer scale design Applied Physics Letters 2001 78 17 S 2572 2574 DEVELOPMENT OF A HIGH EFFICIENCY SOLID STATE COOLING CHIP Rede von R T Cox Fa Cool Chips auf der IMAPS in Palo Alto Californien 25 Oktober 2004 PDF Datei 86 kB Patent US6876123B2 Thermotunnel converter with spacers between the electrodes Angemeldet am 28 August 2002 veroffentlicht am 5 April 2005 Anmelder Borealis Tech Ltd Erfinder Artemy Martinovsky Avto Tavkhelidze Isaiah Watas Cox lt Patent EP1612492B1 Warmeubertragungseinrichtung und Verfahren zu Herstellung und Betrieb derselben Angemeldet am 16 Juni 2005 veroffentlicht am 23 Dezember 2009 Anmelder General Electric Erfinder Stanton Earl Weaver Jr Weblinks BearbeitenCool Chips und Power Chips sind die vorsorglich zur Vermarktung geschaffenen Marken Homepage der Borealis Exploration LimitedEinzelnachweise Bearbeiten Marc D Ulrich Peter A Barnes Cronin B Vining Comparison of solid state thermionic refrigeration with thermoelectric refrigeration In Journal of Applied Physics August 2001 Band 90 Nr 3 S 1625 1631 doi 10 1063 1 1380996 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thermotunneling amp oldid 228800290