www.wikidata.de-de.nina.az
Theodor Schreier 9 Dezember 1873 in Wien 22 Janner 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt war ein osterreichischer Architekt Er und seine Frau Anna wurden Opfer des Holocaust Gedenktafel fur Theodor und Anna Schreier Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Bauten Auswahl 3 Gedenken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Werk BearbeitenTheodor Schreier war der Sohn des Kaufmanns Moritz Schreier 1844 1922 und dessen Frau Regina geb Oehler 1837 1905 Sein Vater stammte aus Gewitsch in Mahren seine Mutter aus Pressburg Die Schreiers waren eine judische Familie Theodor hatte vier Bruder Berthold Rudolf Alois Max und eine Schwester Marie Er besuchte die Oberrealschule und studierte danach von 1891 bis 1896 Architektur an der Technischen Universitat in Wien In den letzten beiden Studienjahren erhielt er das Burgermeister Stipendium 1897 schloss er mit Auszeichnung ab Er leistete seinen Wehrdienst in verschiedenen Militar Bauabteilungen in Wien Krakau und Sarajewo ab Er heiratete Anna geb Turnau geboren am 17 September 1878 in Kolin Das Paar hatte einen Sohn Otto Schreier geboren 1901 in Wien Von 1899 bis 1906 war Theodor Schreier Gesellschafter des Architekturburos Ernst Lindner und Theodor Schreier und beteiligte sich mit seinem Partner an Ausschreibungen Danach baute er sein eigenes Buro auf und ubernahm Auftrage der offentlichen Hand 1 nbsp Aufriss der Synagoge von St Polten Nordfassade 1912 Als sein Hauptwerk gilt die Synagoge von St Polten erbaut 1912 und 1913 geplant gemeinsam mit Viktor Postelberg Die beiden Architekten waren 1911 zum Wettbewerb eingeladen worden hatten diesen gewonnen und erhielten den Zuschlag Der Entwurf beruht im Wesentlichen auf dem Wettbewerbsbeitrag fur die Synagoge von Triest in der Schreier gemeinsam mit Lindner den zweiten Platz gewonnen hatte Das Osterreichische Biographische Lexikon schreibt Der Bau verbindet vom Klassizismus gepragte Fassadengestaltung mit einer neobarocken Zentralkuppel und gehort wohl zu den bedeutendsten Synagogenbauten Osterr Auf dem Hohepunkt seines Erfolges brach der Erste Weltkrieg aus Schreier ubernahm eine Funktion beim Militarbaukommando In den Zwischenkriegsjahren fungierte er als Vorstand des technischen Buros der Osterreichischen Creditanstalt fur Handel und Gewerbe Sein Sohn absolvierte das Doblinger Gymnasium Er maturierte im Juli 1919 und studierte danach Mathematik an der Universitat Wien Er erhielt unmittelbar nach dem Doktorat einen Ruf an das Mathematische Seminar der Universitat Hamburg wo er als Assistenzprofessor unterrichtete und seine Habilitation vorbereitete 1926 habilitiert erhielt er 1928 eine Professur in Rostock Zu seinen Freunden und Kollegen zahlten die osterreichischen Mathematiker Emil Artin und Karl Menger 1928 heiratete er Edith geb Jakoby erkrankte im selben Jahr schwer und starb am 2 Juni 1929 an den Folgen einer Sepsis in Hamburg Seine Witwe war zu diesem Zeitpunkt schwanger die gemeinsame Tochter Irene wurde am 1 Juli 1929 geboren Mutter und Kind konnten im Janner 1939 in die USA auswandern Dort heiratete Edith Schreier den ebenfalls aus Osterreich stammenden Emigranten Oswald Jonas 1897 1978 einen Musikwissenschaftler Theodor Schreiers Enkeltochter wurde Pianistin und heiratete im Oktober 1959 den amerikanischen Mathematiker Dana Scott geboren 1932 den sie in Princeton kennen gelernt hatte 1 2 Theodor Schreier war bereits in Pension als von den Nationalsozialisten Berufsverbote fur Juden und andere politisch Missliebige verhangt wurden Das Ehepaar wurde aus der eigenen Wohnung delogiert und in eine Sammelwohnung in der Lichtenauergasse 7 8 in der Leopoldstadt gebracht Von dort wurden beide am 10 Oktober 1942 mit dem Transport IV 13 von Wien nach Theresienstadt deportiert Sie hatten die Transportnummern 207 und 208 Seine Frau starb zwei Wochen nach der Ankunft Theodor Schreier konnte drei Monate im Konzentrationslager uberleben geplagt von Hunger Kalte und mangelnder Hygiene Er starb dort am 22 Janner 1943 Die dortigen Arzte gaben fur seine Frau Darmkatarrh und in seinem Fall Gehirnhautentzundung als Todesursache an 3 4 Drei seiner Bruder Alois Maximilian und Berthold wurden ebenfalls vom NS Regime ermordet Bauten Auswahl Bearbeiten nbsp Synagoge von Ustron1901 02 nbsp Synagoge von St Polten1912 131899 Cholera Notspital in Krakau 1903 Villa in Wien Dobling 1904 Wohnhaus des Korpskommandanten in Sibiu 1905 Amts und Wohngebaude der israelitischen Kultusgemeinde in Bielsko Biala 1906 Talmud Tora Schule Malzgasse 16 Wien II gemeinsam mit Isidor Giesskann 1907 Landhaus in Hadersdorf Weidlingau Wien XIV 1907 Volks und Burgerschule in SkoczowGedenken BearbeitenDie Synagoge von St Polten wurde in den 1980er Jahren unter Denkmalschutz gestellt und in der Folge umfassend restauriert Dabei konnten die Jugendstil Verglasungen nicht rekonstruiert werden 5 Am 27 Janner 2014 wurde am Haus Stinglgasse 11 in Wien Penzing eine Gedenktafel enthullt Die Feier wurde vom KZ Verband veranstaltet es sprachen Bezirksvorsteherin Andrea Kalchbrenner Evelina Merhaut vom Nationalfond und Jan Braun Es sang der Chor Via Lentia der Schulchor des BRG 14 Linzer Strasse 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b MacTutor History of Mathematics archive Otto Schreier abgerufen am 7 Oktober 2018 Irene Schreier Scott uber ihren Stiefvater Oswald Jonas 1897 1978 in Schenker Heinrich 1868 1935 snac abgerufen am 7 Oktober 2018 holocaust cz SCHREIER ANNA TODESFALLANZEIGE GHETTO THERESIENSTADT abgerufen am 8 Oktober 2018 holocaust cz SCHREIER THEODOR OZNAMENI O UMRTI GHETTO TEREZIN abgerufen am 8 Oktober 2018 Institut fur judische Geschichte Osterreichs Ehemalige Synagoge abgerufen am 7 Oktober 2018 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Gedenken an Theodor Schreier 1873 1943 abgerufen am 7 Oktober 2018Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor Schreier Sammlung von Bildern Osterreichisches Biographisches Lexikon Eintrag zum Architekten verfasst von Ch Gruber Architektenlexikon Wien 1770 1945 Zur Geschichte der Synagoge von St Polten und ihrer Architekten Viktor Postelberg und Theodor Schreier Artikel von Ursula Prokop in der Judischen Kulturzeitschrift DAVIDNormdaten Person GND 1014143632 lobid OGND AKS VIAF 184850951 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schreier TheodorKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Architekt ermordet im HolocaustGEBURTSDATUM 9 Dezember 1873GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 22 Januar 1943STERBEORT KZ Theresienstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Schreier amp oldid 214998328