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Theodor Rothschild 4 Januar 1879 oder 1876 in Buttenhausen 10 oder 11 Juli 1944 im KZ Theresienstadt war ein Publizist und Reformpadagoge und von 1901 bis 1939 der Leiter des israelitischen Waisenhauses Wilhelmspflege in Esslingen am Neckar Das Theodor Rothschild Haus 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Das Waisenhaus 3 Ehrungen 4 Werke 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenRothschild Sohn eines Schochets absolvierte 1892 in Esslingen das Lehrerseminar trat 1894 zunachst eine Lehrerstelle bei der Judischen Gemeinde Talheim Landkreis Heilbronn an 1 und wurde 1896 Hilfslehrer in der Wilhelmspflege 1900 wurde er Hauptlehrer und bald darauf Vorsteher der Einrichtung nachdem der langjahrige Leiter Leopold Stern 1899 uberraschend verstorben und dessen Nachfolger Max Eichberg eines Vergehens gegen die Sittlichkeit verdachtigt worden war Neben seiner Arbeit in der Wilhelmspflege verfasste er padagogische Schriften und Lesebucher fur den judischen Religionsunterricht Sein ehemaliger Schuler Albert Dreifuss ausserte uber Rothschild Einem Menschen seiner Aufrichtigkeit und lauteren Gesinnung bin ich selten begegnet Theodor Rothschild war dreimal verheiratet Seine erste Ehefrau war Anna Stern 1874 1925 eine Tochter des Padagogen Leopold Stern der bis zu seinem Tod das israelitische Waisenhaus geleitet hatte Nachdem Anna Rothschild 1925 gestorben war heiratete Theodor Rothschild im Marz 1927 seine Schwagerin die verwitwete Jette Kahn geb Stern Diese starb im Januar 1931 Sie wurde in Ulm beigesetzt 2 Die dritte Eheschliessung erfolgte im Januar 1938 mit Ina Rothschild geb Wilhelmine Herzfeld 1902 1991 3 die 1929 eine Stelle als Hauswirtschafterin in der Wilhelmspflege angetreten hatte Aus der ersten Ehe stammten die Tochter Fanny und Berta Fanny heiratete spater den Rabbiner Emil Schorsch und wurde die Mutter von Ismar Schorsch 4 Das Waisenhaus Bearbeiten nbsp Der Grabstein der ersten Ehefrau RothschildsDas Waisenhaus ging auf eine Initiative des Vereins zur Versorgung armer israelitischer Waisen und verwahrloster Kinder der in allen judischen Gemeinden Wurttembergs aktiv war zuruck Das erste Gebaude das 1841 angekauft wurde steht in der Entengrabenstrasse 10 in Esslingen 1880 81 wurde das Waisenhaus umgebaut doch 1913 zog man damals schon unter der Leitung Rothschilds der von seinen Zoglingen Herr Vater genannt wurde in das neue Gebaude an der Mulbergerstrasse 146 oberhalb der Esslinger Burg ein das von der Architektengemeinschaft Oskar Bloch und Ernst Guggenheimer Bloch amp Guggenheimer entworfen wurde 1938 wurde das Waisenhaus im Zuge des Novemberpogroms verwustet Kultgegenstande wurden verbrannt die Kinder und Lehrer bedroht und verprugelt Kreisleiter Eugen Hund verhinderte weitere Zerstorungen und wurde deshalb beim Synagogenprozess 1951 vom Landgericht Stuttgart freigesprochen Rothschild selbst kummerte sich weiter um die judischen Kinder die zunachst bei judischen Familien unterkamen Von Februar bis August 1939 wurde das judische Waisenhaus noch einmal belegt dann wurde es endgultig geschlossen Rothschild zog im Marz 1940 nach Stuttgart Dort leitete er die Judische Schule Er half zahlreichen Menschen bei der Emigration und rettete so auch ehemaligen Zoglingen das Leben wurde aber selbst ebenso wie seine Frau und 1200 weitere Juden ins KZ Theresienstadt deportiert wo er 1944 an Unterernahrung und Lungenentzundung starb wohingegen seine Frau im Februar 1945 mit einem Transport kranker Kinder in die Schweiz ausreisen konnte Sie wanderte spater in die USA aus Uber den Zeitpunkt der Deportation gibt es einander widersprechende Angaben Die meisten Quellen nennen das Jahr 1942 eine 5 erst einen Termin im Sommer 1944 der nach dem offenbar allgemein bekannten Todesdatum liegt Wie viele judische Kinder aus dem Waisenhaus Rothschilds Schicksal teilten ist nicht genau bekannt da nach 1938 zahlreiche Umbelegungen stattgefunden hatten Das Waisenhaus wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges als Reservelazarett verwendet von 1947 bis 1950 wurde es nochmals als judisches Kinderheim genutzt in dem Erholungsaufenthalte angeboten wurden Da mit der Grundung des Staates Israel die Zahl der in Deutschland lebenden judischen Kinder stark abnahm wurde das Haus ab 1953 als staatliches Waisenheim und spater als Institution der Stiftung Jugendhilfe aktiv verwendet Ehrungen BearbeitenDas ehemalige judische Waisenhaus in Esslingen tragt heute den Namen Theodor Rothschild Haus Auch eine Strasse im Scharnhauser Park wurde nach Theodor Rothschild benannt In der Ausstellung Verloren und Un Vergessen Judische Heilpadagogik und Wohlfahrtspflege in Deutschland die in mehreren europaischen Stadten gezeigt wurde wird auch Rothschilds Wirken im Esslinger Waisenhaus dokumentiert Tafel 50 und 51 An der Stelle seines Geburtshauses in Buttenhausen befindet sich seit 1961 ein Mahnmal fur die judischen Opfer des Nationalsozialismus aus Buttenhausen In der ehemaligen Bernheimerschen Realschule in Buttenhausen wird seit 1994 die standige Ausstellung Juden in Buttenhausen gezeigt die ebenfalls an Theodor Rothschild erinnert Werke BearbeitenBausteine Zur Unterhaltung und Belehrung aus judischer Geschichte und judischem Leben 1913Einzelnachweise Bearbeiten Bauern Burger Gotterdammerung Memento vom 18 Dezember 2013 im Internet Archive Mahnung gegen Rechts abgerufen am 25 Dezember 2010 Jette Rothschilds Grabstein laut Andrea Gumpert Zumpf Wilhelmine Ina Rothschild Hausmutter im israelitischen Waisenheim in Stadt Esslingen am Neckar Hg WeiblichES S 161 170 hier S 169 starb sie 1991 Theodor Rothschild und das israelitische Waisenhaus Wilhelmspflege in Esslingen Auf freunde juedischer kultur esslingen de Zeichen der Erinnerung Memento des Originals vom 19 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot zeichen der erinnerung orgLiteratur BearbeitenReinhold Riedel Theodor Rothschild Der schwabische Korczak In Marvin Chlada Hrsg Kritische Theorie in der Provinz Heinz Maus 1911 1978 zum 90 Geburtstag Verlag Trikont Duisburg Duisburg 2001 ISBN 3 88974 105 3 Theodor Rothschild Ein judischer Padagoge zwischen Achtung und Achtung Herba Druck und Verlag Plochingen 1998 ISBN 3 87330 109 1Weblinks BearbeitenGeschichte des Waisenhauses Bilder und Biographisches Literatur von und uber Theodor Rothschild im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 120706113 lobid OGND AKS LCCN nr92003140 VIAF 50349989 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rothschild TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher judischer PadagogeGEBURTSDATUM 4 Januar 1876 oder 1879GEBURTSORT ButtenhausenSTERBEDATUM 11 Juli 1944STERBEORT KZ Theresienstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Rothschild amp oldid 218333734