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Ernst Guggenheimer 27 Juli 1880 in Stuttgart 12 September 1973 ebenda war ein deutsch judischer Architekt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten und Entwurfe 3 Besitzgeschichte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGuggenheimer legte das Abitur an der Friedrich Eugens Realanstalt in Stuttgart ab Von 1898 bis 1902 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart 1909 wurde er nach dem bestandenen 2 Staatsexamen zum Regierungsbaumeister Assessor im offentlichen Bauwesen ernannt Ab 1909 arbeitete Ernst Guggenheimer als selbststandiger Architekt in Burogemeinschaft mit dem Schweizer Oskar Bloch in Stuttgart Im Ersten Weltkrieg diente er von 1915 bis 1918 freiwillig als Grenadier und Luftbildauswerter 1919 heiratete er die Protestantin Frieda Wilhelmine Schaper aus Neubreisach beide hatten zwei Sohne Walter 22 11 1925 in Stuttgart 25 11 2014 in Oakland USA und Werner 31 Dezember 1927 Im November 1934 wurde Guggenheimers Antrag auf Aufnahme in die neu gebildete Reichskulturkammer abgelehnt wodurch er nicht mehr als selbststandiger Architekt arbeiten konnte Er verkaufte sein Haus und siedelte sich 1934 1935 vorubergehend in Buoch Remshalden an Seit 1937 wurde er nicht mehr mit der Berufsbezeichnung Architekt im Stuttgarter Adressbuch gefuhrt sondern als Inhaber des vaterlichen Geschafts in der Calwer Strasse 33 Nach dem Novemberpogrom 1938 musste Guggenheimer am Zwangsabriss der ausgebrannten Alten Synagoge mitarbeiten 1939 erfolgte die offizielle Aufhebung der legalisierten Mischehe mit seiner Frau Frieda Wilhelmine Ab 1942 war er als Hilfsarbeiter und Friedhofsgartner tatig Die Shoa uberlebte Guggenheimer im Untergrund in Deutschland Nach 1945 wagte er die Neugrundung des Architekturburos in der Calwer Strasse 33 Ab 1946 war er in zweiter Ehe mit der Protestantin Susanne Peter verheiratet Guggenheimer war 1946 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung fur Wurttemberg Baden und arbeitete zeitgleich wieder als Architekt 1 In der Nachkriegszeit entwarf er den Neubau fur Synagoge und Gemeindezentrum Hospitalstrasse in Stuttgart Mitte 2 Von 1954 bis 1956 arbeitete er in Partnerschaft mit dem Architekten Voigt 1957 gab er das Buro auf 1959 wurde er Titularprofessor der Technischen Hochschule Stuttgart Er wurde auf dem Stuttgarter Waldfriedhof begraben Seine Grabstelle wird von der Stadt Stuttgart erhalten in Abteilung 18 Bauten und Entwurfe Bearbeiten nbsp Synagoge und Gemeindezentrum Hospitalstrasse Foto 2008 1910 Haus Krieg Kittler in Stuttgart Nord 1912 1913 Judisches Waisenhaus Wilhelmspflege in Esslingen 1913 1914 Judisches Schwesternheim in Stuttgart 1915 1917 Villa A Levi in Stuttgart Nord 1925 Denkmal fur die judischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Pragfriedhof in Stuttgart Nord 1925 1926 Umbau einer Fabrik zur Synagoge in Schwabisch Gmund 1927 1928 Villa Oppenheimer in Stuttgart Ost 1928 Umbau der Synagoge am Weinhof in Ulm 1928 1929 Haus Frankenstein in Stuttgart Ost 1928 1929 Erweiterung der Siedlung Eiernest in Stuttgart Karl Kloss Strasse 3 1930 1933 Ensemble von sieben Wohnhausern Klein Palastina unter der Doggenburg in Stuttgart Nord 1936 Umbau des Hauses Paul Goldschmidt erbaut 1911 von Albert Eitel zum judischen Altenheim Heidehofstrasse in Stuttgart Ost 1936 1937 Erweiterung des Altenheims Wilhelmsruhe erbaut 1907 von Heim amp Fruh in Heilbronn Sontheim 1951 1952 Synagoge und Gemeindezentrum Hospitalstrasse in Stuttgart 1955 Wohnhaus M Weber in Stuttgart Nord 1955 Schulbau und Wohnheim des Staatlichen Waisenheims in EsslingenBesitzgeschichte BearbeitenDas Gebaude Hauptmannsreute 88 wurde 1930 als erstes der Hausgruppe der Kolonie Klein Palastina fur den judischen Fabrikanten Simon Krautkopf Mechanische Strick und Wirkwarenfabrik gebaut Er musste sein Haus nach der Machtergreifung verkaufen und in die USA emigrieren Er erhielt das Haus nach dem Krieg zuruck Seine Fabrik stand unmittelbar neben dem Verlag Herold Bucher der Bruder Erich und Richard Levy in der Rosenbergstrasse Stuttgart Die Bruder Levy seit 1929 amtlich Lenk waren in der Kolonie Klein Palastina unmittelbare Nachbarn Krautkopfs Auch sie mussten emigrieren und ihre Hauser verkaufen Die Tochter Olga Levy Drucker hat ihre Erinnerungen an die Zeit in der Casar Fleischlen Strasse und die Umstande des Verlusts literarisch in Kindertransport Allein auf der Flucht 1995 festgehalten 4 Literatur BearbeitenKarl Apel Ernst Rose Ernst Guggenheimer 27 7 1880 12 9 1973 In Buocher Hefte Band 32 2012 S 56 63 Christine Breig Der Villen und Landhausbau in Stuttgart 1830 1930 Hohenheim Stuttgart 2004 Dietrich W Schmidt The Bloch Tank House in Stuttgart by Bloch amp Guggenheimer In Docomomo Conference Proceedings 1996 Bratislava 1996 Seite 245 248 Dietrich W Schmidt Guggenheimer Ernst In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 63 Saur Munchen u a 2009 ISBN 978 3 598 23030 1 Dietrich Schmidt Ulrike Plate Im Sog der Weissenhofsiedlung Wohnhaus Ensemble in Stuttgarter Halbhohenlage Klein Palastina der judischen Architekten Bloch amp Guggenheimer In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 46 Jg 2017 Nr 3 S 203 207 online als PDF Im Sog der Weissenhofsiedlung Olga Levy Drucker aus dem amerikan Engl von Klaus Sticker Kindertransport allein auf der Flucht Gottingen 1995 ISBN 3 88977 420 2 Dietrich W Schmidt Bloch amp Guggenheimer Ein judisches Architekturburo in Stuttgart Stuttgart verlag regionalkultur 2020 Veroffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart 114 ISBN 978 3 95505 249 2 Fotobei Maria Zelzer Weg und Schicksal der Stuttgarter Juden ein Gedenkbuch Stuttgart Klett 1964 S 444Einzelnachweise Bearbeiten Alemannia Judaica Stuttgart Landeshauptstadt von Baden Wurttemberg Judische Betraume und neue Synagoge 1945 bis 1952 Synagoge und Gemeindezentrum Hospitalstrasse Landeshauptstadt Stuttgart Die Stuttgarter Architekten und Regierungsbaumeister Oskar Bloch und Ernst Guggenheimer vierseitiges Faltblatt Stuttgart 2013 Dietrich W Schmidt Ulrike Plate Im Sog der Weissenhofsiedlung Wohnhaus Ensemble in Stuttgarter Halbhohenlage Klein Palastina der judischen Architekten Bloch amp Guggenheimer von 1930 In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 46 Jg Nr 3 2017 S 203 207 Normdaten Person GND 143644130 lobid OGND AKS VIAF 169474589 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guggenheimer ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt judischer HerkunftGEBURTSDATUM 27 Juli 1880GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 12 September 1973STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Guggenheimer amp oldid 231409428