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Theodor von Hornbostel 9 Janner 1889 in Wien 8 Juni 1973 in Gmunden war ein osterreichischer Politiker und Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Diplomatischer Dienst und Aussenamt 2 1938 1945 3 Die Nachkriegszeit und der Mitteleuropagedanke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseDiplomatischer Dienst und Aussenamt BearbeitenHornbostel war eines von drei Kindern seiner Eltern Max Georg von Hornbostel und Helene von Hornbostel geb Filtsch Sein Grossvater war der Industrielle Theodor von Hornbostel Nach dem Theresianum besuchte er die Konsularakademie und erhielt beim Abschluss 1912 1 den nur alle funf Jahre vergebenen Kaiserpreis fur den besten Zogling des Jahrgangs Im Dezember 1912 wurde er im Konsulat in Konstantinopel der Straf und Erbschaftsrechtsabteilung zugeteilt Im Juni 1913 erfolgte die Entsendung als Konsul 2 in den albanischen Hafen Durres wo er auch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges erlebte Nach Aufgaben in Ioannina und Athen kehrte er im Februar 1917 nach Wien zuruck wo er fur seine Verdienste von Kaiser Karl personlich das Militarverdienstkreuz erhielt Aufgaben im Rahmen der osterreichisch ungarischen Kriegsgefangenenmission fuhrten ihn 1917 18 nach St Petersburg und Moskau 1919 trat er seinen Dienst in der deutsch osterreichischen Vertretung in Budapest an 3 und wurde Konsul extra statum 4 Ab 1926 wirkte er als Vizekonsul in Konstantinopel 1930 kehrte er in das Aussenamt unter der Regierung von Bundeskanzler Schober zuruck Er verhandelte das Konkordat mit dem Vatikan musste die Verwicklungen um das Zollunionsabkommen mit Deutschland kalmieren und nahm an zahlreichen Volkerbundssitzungen teil Er wurde im April 1933 Vorstand der Politischen Abteilung 13 des Aussenamtes unter Bundeskanzler Engelbert Dollfuss und ist auch einer der wenigen die detailliert Bericht uber die Vorgange im Bundeskanzleramt beim Putschversuch und der Ermordung von Bundeskanzler Dollfuss am 25 Juli 1934 geben konnten 5 Im Oktober 1933 avancierte er zum ausserordentlichen Gesandten und bevollmachtigten Minister 6 Nach dem Rucktritt des Vizekanzlers Ernst Rudiger Starhemberg im Juli 1936 wurde uberraschend nicht Hornbostel sondern Guido Schmidt Staatssekretar des Ausseren unter Bundeskanzler Schuschnigg Hornbostel war jener Diplomat der sich am Vorabend des Einmarsches deutscher Truppen in Osterreich aufgrund seiner ausgezeichneten Beziehungen um Intervention in London Paris und Rom per Telefon kummerte 7 1938 1945 BearbeitenIn der Nacht vom 11 auf den 12 Marz 1938 wurde Hornbostel als Widersacher gegen die Nationalsozialisten von der SS zunachst unter Hausarrest gestellt am 13 Marz verhaftet und mit dem sogenannten Prominententransport am 1 April 1938 in das Konzentrationslager Dachau gebracht Er wurde im September 1939 ins KZ Buchenwald verlegt und im Mai 1943 entlassen Nachdem ihm die Tatigkeit in den damaligen Donau und Alpengauen verboten war nahm er eine Anstellung in Berlin an Aufgrund seiner Kontaktaufnahme zum dortigen osterreichischen Widerstand wurde er nach Gross Behnitz ca 80 km nordwestlich von Berlin zur Volkswirtschaftlichen Abteilung der IG Farben versetzt Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen wurde er dort aufgrund seiner Sprachkenntnisse Burgermeister nutzte aber die Gelegenheit der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 um mit einem Transport nach Gmunden Oberosterreich zu gelangen 8 Die Nachkriegszeit und der Mitteleuropagedanke Bearbeiten nbsp Theodor Hornbostel als Zeuge im Wilhelmstrassen ProzessNach dem Krieg zog sich Hornbostel offiziell aus Diplomatie und Politik zuruck blieb aber hinter den Kulissen sowohl in Gmunden als auch in Wien aktiv 1947 und 1948 sagte er zweimal bei den Nurnberger Prozessen im IG Farben Prozess und im Wilhelmstrassen Prozess aus und trug 1947 wesentlich zum Freispruch von Guido Schmidt in dessen Hochverratsprozess bei 1949 vermittelte Hornbostel die Zusammenkunft fuhrender Vertreter der OVP mit ehemaligen Nationalsozialisten die als Oberweiser Konferenz bekannt wurde Er engagierte sich politisch auch in den Verhandlungen um den osterreichischen Staatsvertrag und in Restitutionsfragen Schon 1946 belebte er den Mitteleuropagedanken durch seinen Artikel Organisation des Donauraumes 9 in Die Furche wieder 1953 war er Mitbegrunder und erster Vorsitzender des Forschungsinstitut fur Fragen des Donauraumes heute Institut fur den Donauraum und Mitteleuropa Von dieser Funktion trat er erst 1970 zuruck Hornbostel verstarb am 8 Juni 1973 und ist in Gmunden beigesetzt Literatur BearbeitenChristian Dorner Barbara Dorner Fazeny Theodor von Hornbostel 1889 1973 Bohlau Verlag Wien 2006 ISBN 3 205 77499 X Erich Bielka Kurzbiographie Theodor Hornbostel In Neue Osterreichische Biographie Band XXI Amalthea Verlag Wien 1982 S 37 46Einzelnachweise Bearbeiten Osterreichisches Staatsarchiv Ministerium des Ausseren Z 47884 10 16 Juli 1912 Osterreichisches Staatsarchiv Ministerium des Ausseren 31545 10 13 Mai 1913 Osterreichisches Staatsarchiv Staatsamt fur Ausseres Z 4 817 6 4 Janner 1919 Osterreichisches Staatsarchiv Staatsamt fur Ausseres Z II 4321 6 7 Mai 1919 Christian Dorner Barbara Dorner Fazeny Theodor von Hornbostel 1889 1973 Bohlau Verlag Wien 2006 ISBN 3 205 77499 X Osterreichisches Staatsarchiv Bundeskanzleramt Z 226 668 13 pers 33 20 Oktober 1933 Christian Dorner Barbara Dorner Fazeny Theodor von Hornbostel 1889 1973 Bohlau Verlag Wien 2006 ISBN 3 205 77499 X Christian Dorner Barbara Dorner Fazeny Theodor von Hornbostel 1889 1973 Bohlau Verlag Wien 2006 ISBN 3 205 77499 X Theodor Hornbostel Organisation des Donauraumes In Die Furche Wien 16 November 1946 LeitartikelNormdaten Person GND 11699360X lobid OGND AKS LCCN no2007004543 VIAF 54914443 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hornbostel TheodorALTERNATIVNAMEN Hornbostel Theodor vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Politiker und DiplomatGEBURTSDATUM 9 Januar 1889GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 8 Juni 1973STERBEORT Gmunden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Hornbostel amp oldid 238222199