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Theodor Frey 14 Februar 1814 in Neustadt an der Haardt 21 April 1897 in Eberbach war der Eberbacher Vertreter in der Verfassunggebenden Versammlung fur Baden 1848 Der wahrend der Badischen Revolution 1848 49 nationalliberal gesinnte Frey war 1860 Initiator des Deutschen Handelstags ausserdem Gemeinderat Kreisversammlungsmitglied und Kammerabgeordneter und wurde fur sein vielfaltiges Engagement 1894 zum Ehrenburger von Eberbach ernannt Theodor FreyLeben BearbeitenFrey wuchs in Neustadt an der Haardt als Sohn eines Weinhandlers und Gutsbesitzers auf Nachdem er als Tambour Major des Neustadter Musik Vereins am Hambacher Fest teilgenommen hatte ging er im Folgejahr 1833 ins Exil nach Frankreich weil er sich aufgrund einer Verwechslung im Zusammenhang mit Unruhen zum Jahrestag des Hambacher Festes von den bayerischen Truppen verfolgt sah Zuruck in der zu Bayern gehorenden Rheinpfalz wurde er 1835 vom Vorwurf des Widerstandes gegen das Militar freigesprochen Frey wurde Weinkaufmann heiratete in die bedeutende Eberbacher Weinhandlerfamilie Knecht Leutz ein zog 1842 nach Eberbach und erwarb dort 1844 das Burgerrecht Als es im Marz 1848 zu Unruhen in Eberbach gegen die leiningische Grundherrschaft und gegen den markgraflich badischen Rentbeamten auf Burg Zwingenberg kam gehorte Frey zu einer Gruppe Burger die Bezirksamtmann Husch zum Rucktritt bewegten anschliessend aber auch die badische Regierung in Karlsruhe aufsuchten um revolutionares Ansinnen von sich zu weisen und sich zur liberal konstitutionellen Richtung der Regierung zu bekennen Danach zahlte er zu den acht Eberbacher Wahlmannern die in der Adelsheimer Kirche den Abgeordneten des die Bezirke Eberbach Mosbach Adelsheim und Tauberbischofsheim umfassenden Wahlkreises fur die Frankfurter Nationalversammlung bestimmten Im Juli 1848 zahlte Frey zu den Mitbegrundern des Demokratischen Vereins in Eberbach dessen Vorsitzender er wurde und auch nach einem zeitweiligen Verbot des Vereins nach dessen Wiedergrundung im Februar 1849 blieb Am 12 13 Mai 1849 war Frey Delegierter der Stadt Eberbach bei der Offenburger Versammlung wo er zu den Anhangern Lorenz Brentanos zahlte der am Folgetag den Vorsitz der provisorischen Landesregierung ubernahm und Frey am 17 Mai zum Zivilkommissar fur Eberbach bestimmte der die Volksbewaffnung zu organisieren und die Beamten zu vereidigen hatte Frey nahm den Beamten sowohl den Eid auf die neue Reichsverfassung als auch die alte badische Verfassung ab Am 3 Juni 1849 wurde Frey von den Eberbacher Burgern als Vertreter der Stadt bei der Verfassunggebenden Versammlung fur Baden gewahlt Frey wohnte der Versammlung nur widerwillig bei und stimmte zumeist gegen radikale Antrage Bei der Niederschlagung der Badischen Revolution im Juni 1849 fluchtete er uber Karlsruhe nach Frankreich Im April 1850 wurde er vom Verdacht des Hochverrats freigesprochen und kehrte nach Eberbach zuruck 1858 war er massgeblich beim ersten aber noch erfolglosen Versuch der Grundung einer Freiwilligen Feuerwehr in Eberbach beteiligt 1860 initiierte er auf dem Badischen Handelstag in Heidelberg den vom 13 18 Mai 1861 erstmals abgehaltenen Allgemeinen Deutschen Handelstag 1 den Vorlaufer des heutigen Deutscher Industrie und Handelskammertags 1861 wurde er ausserdem in den Eberbacher Gemeinderat gewahlt Er setzte sich fruh fur den Bau der Neckartalbahn ein und grundete 1865 wenige Jahre nach der Schaffung der Gewerbefreiheit den Eberbacher Gewerbeverein 1865 forderte er die Grundung einer Hoheren Tochterschule in Eberbach die nach einer kurzen defizitaren Zeit als Privatschule von der Stadt weitergefuhrt wurde Nachdem Eberbach dem Kreis Mosbach zugeordnet worden war erreichte Frey bei den Wahlen 1865 einen Sitz in der Kreisversammlung der er bis 1895 angehorte und deren Vorsitz er von 1880 bis 1882 und von 1894 bis 1895 hatte Von 1867 bis 1880 war er ausserdem fur die Nationalliberalen Abgeordneter in der zweiten Kammer des badischen Landtags und gehorte dort der Budgetkommission an 1871 regte er die Grundung des Eberbacher Verschonerungsvereins zur Forderung des Fremdenverkehrs an 1888 grundete er in Eberbach eine Sektion des Odenwaldklubs Frey wurde fur sein vielfaltiges Engagement 1894 zum Ehrenburger von Eberbach ernannt Ausserdem ist dort seit 1989 die kaufmannische Berufsschule mit Berufsfachschule Berufskolleg sowie Wirtschaftsoberschule Theodor Frey Schule nach ihm benannt Literatur BearbeitenA Cser R Vetter H Joho Geschichte der Stadt Eberbach Band 2 Vom 16 Jahrhundert bis in die Gegenwart ISBN 3 7995 4085 7Roland Vetter Theodor Frey Sein Leben und seine Zeit Eine biographische Skizze des Initiators des Deutschen Handelstages unter Verwendung seiner Lebenserinnerungen Bearbeitet und kommentiert von Roland Vetter Eberbach Heidelberg 1986 Zum 125jahrigen Jubilaum des Deutschen Industrie und Handelstages Herausgeber Deutscher Industrie und Handelstag DIHT Bonn Industrie und Handelskammer Rhein Neckar Mannheim Volksbank Eberbach eG Gesamtherstellung Laub GmbH amp Co 6957 Elztal Dallau Dr John Gustav Weiss Geschichte der Stadt Eberbach am Neckar 2 Auflage 1927 Selbstverlag der Stadt Eberbach Seiten 200 211 Einzelnachweise Bearbeiten Theodor Frey Schule Eberbach uber Theodor Frey abgefragt am 1 Mai 2014Normdaten Person GND 120497360 lobid OGND AKS VIAF 47593721 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frey TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikerGEBURTSDATUM 14 Februar 1814GEBURTSORT Neustadt an der HaardtSTERBEDATUM 21 April 1897STERBEORT Eberbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Frey Politiker 1814 amp oldid 209735238