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Dieser Artikel behandelt den Film der Coen Bruder Zum Film von Bruce Malmuth siehe Hochzeit mit Hindernissen 1983 The Man Who Wasn t There auch Der unauffallige Mr Crane ist ein Spielfilm der Coen Bruder Das US amerikanische Drama aus dem Jahr 2001 ist eine Hommage an den Film noir FilmTitel The Man Who Wasn t Thereauch Der unauffallige Mr CraneOriginaltitel The Man Who Wasn t ThereProduktionsland Vereinigte StaatenOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 2001Lange 116 1 MinutenAltersfreigabe FSK JMK 12StabRegie Joel CoenDrehbuch Ethan und Joel CoenProduktion Ethan CoenMusik Carter BurwellKamera Roger DeakinsSchnitt Tricia CookeRoderick JaynesBesetzungBilly Bob Thornton Ed Crane Frances McDormand Doris Crane Michael Badalucco Frank James Gandolfini Dave Big Dave Brewster Katherine Borowitz Ann Nirdlinger Brewster Jon Polito Creighton Tolliver Scarlett Johansson Rachel Birdy Abundas Tony Shalhoub Freddy Riedenschneider Christopher Kriesa Officer Persky Alan Fudge Dr Diedrickson Abraham Benrubi Party Man Jennifer Jason Leigh Inhaftierte Richard Jenkins Walter Abundas Jack McGee P I Burns Lilyan Chauvin Medium Brooke Smith Schluchzende Inhaftierte Christopher McDonald Macadam Verkaufer Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 2 1 Film noir 2 2 Musik 2 3 Schwarz Weiss und Farbfassung 3 Kritik 4 Auszeichnungen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHandlung BearbeitenEnde der 1940er Jahre Ed Crane arbeitet als Friseur im Salon seines Schwagers in der kalifornischen Kleinstadt Santa Rosa Einer seiner Kunden ist Creighton Tolliver der vergeblich versucht hat den Kaufhausbesitzer Big Dave als Partner fur die neue Geschaftsidee der chemischen Reinigung zu gewinnen Big Dave ist Arbeitgeber von Cranes Ehefrau Doris und Ed vermutet zu Recht dass Doris und Dave eine heimliche Affare haben Ed sieht nun die Chance gekommen endlich aus seinem eintonigen Alltag auszubrechen Er trifft die folgenschwere Entscheidung das erforderliche Startkapital fur Tolliver von 10 000 US Dollar von Big Dave zu erpressen indem er ihm einen anonymen Brief schreibt und damit droht sein Verhaltnis mit Cranes Ehefrau in der Offentlichkeit bekannt zu machen Dave wendet sich in seiner Verzweiflung an Ed behauptet jedoch mit einer anderen Frau eine Affare zu haben Allerdings wurde eine Scheidung ihn finanziell ruinieren da seine Frau das Geld in die Ehe gebracht habe Big Dave geht jedoch auf die Erpressung ein und deponiert das Geld in einem als toter Briefkasten verwendeten Mulleimer Ed nimmt das Geld an sich und ubergibt es Tolliver trotz seiner Befurchtungen einem Betruger aufzusitzen Doch dann erkennt Big Dave in Ed seinen Erpresser Es kommt zu einem Streit um das Geld bei dem Big Dave von Ed in Notwehr niedergestochen und todlich verletzt wird Tags darauf wird Eds Frau verhaftet und des Mordes an Big Dave angeklagt Die Strafverfolgungsbehorden haben entdeckt dass Doris die Bucher der Firma frisiert hat und vermuten dass Doris von Dave bedroht worden sei Doris Crane droht die Todesstrafe Fur die Verteidigung seiner Frau heuert Ed auf Anraten des ortlichen Anwalts Walter Abundas den Spitzenanwalt Freddy Riedenschneider aus Sacramento an Dessen Honorar kann Ed nur aufbringen indem Doris Bruder seinen Friseursalon an eine Bank verpfandet Riedenschneider ist von Heisenbergs Theorie der Unscharferelation beeindruckt und er beschliesst die Aufmerksamkeit der Jury von der Person Doris Crane abzulenken Er ist zuversichtlich den Prozess gewinnen zu konnen allerdings erhangt sich Doris kurz vor Ende des Gerichtsverfahrens in ihrer Zelle Ed erfahrt wenig spater vom zustandigen Gerichtsmediziner dass sie schwanger war und das obwohl er seit Jahren keinen Sex mehr mit ihr hatte Zuvor hatte ihm Big Daves Frau anvertraut dass sie mit ihrem Mann ebenfalls nicht mehr intim gewesen sei seitdem dieser wahrend eines Campingausflugs fur kurze Zeit von einem UFO entfuhrt worden sei Inzwischen hat sich Tolliver mit den 10 000 US Dollar offenbar aus dem Staub gemacht Allerdings liest Crane dann in der Zeitung vom Erfolg des Systems der chemischen Reinigung Seiner Frau beraubt und mit seinem noch tristeren Dasein konfrontiert hat sich Ed in den Kopf gesetzt das Klavierspiel der jungen Birdy Tochter von Walter Abundas zu fordern Doch auch dieses Vorhaben scheitert da Birdy einem renommierten franzosischen Klavierlehrer aus dem nahen San Francisco zufolge technisch gut aber seelenlos spiele Auf dem Ruckweg von dem Bewerbungsgesprach erleiden die beiden einen Autounfall nachdem Birdy versucht hat sich Ed sexuell zu nahern Ed wird noch im Krankenbett liegend festgenommen Man hat Tollivers Leiche in dessen Wagen auf dem Grund eines Sees entdeckt und bei der Leiche den von Ed unterschriebenen Vertrag gefunden so dass Ed nun als Morder verdachtigt wird Ed wird bewusst dass Big Dave Tolliver totgeprugelt hat Wieder heuert Ed Riedenschneider an muss dafur nun allerdings sein Haus verpfanden Riedenschneider versucht wieder mit seiner Unscharferelation Verteidigung zu punkten Das Gerichtsverfahren schleppt sich hin und Ed kann Riedenschneider nicht weiter bezahlen Er muss sich einen gunstigeren und schlechteren Anwalt suchen der auf schuldig pladiert Das Ergebnis des Prozesses ist die Todesstrafe fur Ed Im Todestrakt schreibt er fur ein Boulevardmagazin noch seine Lebensgeschichte nieder In der Nacht vor seiner Hinrichtung erscheint ihm im Traum ein UFO das uber dem Gefangnishof kurz verharrt Als er tags darauf zum elektrischen Stuhl gefuhrt wird gehen ihm noch einmal Erinnerungen an sein Leben und seine Frau durch den Kopf Hintergrund BearbeitenDer Film wurde in Los Angeles und weiteren Orten in Kalifornien gedreht 2 Die Dreharbeiten begannen am 26 Juli 2000 und endeten am 1 September 2000 3 Das Budget des Films wird auf rund 20 Millionen US Dollar geschatzt 3 Der Film feierte seine Weltpremiere am 13 Mai 2001 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 4 Es folgten weitere Vorfuhrungen bei Filmfestivals darunter am 29 Oktober 2001 bei der Viennale 4 Ab dem 26 Oktober 2001 war der Film im Vereinigten Konigreich und ab dem 2 November 2001 in den USA zu sehen 4 In Deutschland lief er am 8 November 2001 an 4 In den Kinos in Osterreich wurde der Film ab dem 30 November 2001 gezeigt 4 Die Kinovorfuhrung in der Schweiz begann am 24 Januar 2002 4 Am Eroffnungswochenende spielte der Film in den USA gut 660 000 US Dollar ein 3 Insgesamt kam er in den USA auf Einnahmen in Hohe von knapp 7 5 Millionen US Dollar 3 An den deutschen Kinokassen wurden uber 180 000 Zuschauer gezahlt 3 Billy Bob Thornton gab seine Zusage zu dem Film ohne zuvor das Drehbuch gesehen zu haben 5 Der Filmtitel ist von William Hughes Mearns Gedicht Antigonish beeinflusst 5 Im Film sind nach Aussage der Coen Bruder diverse Filmzitate als Hommage an James M Cain zu finden 6 Film noir Bearbeiten The Man Who Wasn t There erfullt viele Charakteristika dieses unscharf abgegrenzten Filmgenres Der Hauptfigur gelingt es nicht ihr Schicksal in die Hand zu nehmen Hinzu kommen die zeitliche Ansiedlung der Handlung sowie stilistische Mittel insbesondere die Gestaltung als Schwarz Weiss Film Musik Bearbeiten Im Film kommen direkt von Birdy gespielt bzw im Hintergrund zu horen langsame Satze von Klaviersonaten Ludwig van Beethovens vor namlich der Mittelsatz der Sonate Nr 8 op 13 Pathetique sowie Ausschnitte der Sonate Nr 15 op 28 Pastorale und der Sonate Nr 23 op 57 Appassionata Der franzosische Klavierlehrer spielt das 1 Klavierkonzert von Franz Liszt an 5 Am 12 November 2001 wurde der Soundtrack von Decca Records veroffentlicht Er enthalt 14 Musiktitel Schwarz Weiss und Farbfassung Bearbeiten Obwohl dieser Film in Farbe gedreht wurde kam er in Schwarz Weiss in die Kinos Es existieren jedoch franzosische belgische niederlandische und schwedische DVD Versionen die als Bonusmaterial die Farbversion enthalten Kurioserweise war der Film in den niederlandischen Videotheken vorwiegend in Farbe erhaltlich Kritik BearbeitenDas Lexikon des internationalen Films kritisierte den zum Selbstzweck neigenden Stil der Inszenierung als kunstlich Er mache die beabsichtigte Ironie zunichte Die Handlung platschere dahin und lasse wie auch die marionettenhaft gefuhrten Schauspieler keine emotionale Identifikation zu 1 Der Spiegel schreibt The Man Who Wasn t There ist eine geniale Improvisation uber die Form des Vierziger Jahre Thrillers aus Hollywood 7 Jan Distelmeyer vom Evangelischen Pressedienst urteilt der Film sei in weitgehend expressionistischen Lichtverhaltnissen gehalten und enthalte eine Reihe kluger filmtheoretischer und kritischer Uberlegungen Uber allem ruht der trockene unbeteiligte Tonfall des Erzahlers ein wortarmer Bericht der ungefahr genauso karg daher kommt wie die beengende Schwarzweiss Asthetik und der ruhige Schnitt Rhythmus Dabei streift der Film verwandte Genres darunter den Gangsterfilm aber auch Zeitgeschichtliches der vierziger Jahre und Ubergange zum US Science Fiction Film der funfziger Jahre Bei der Besetzung hebt Distelmeyer die weibliche Hauptrolle Frances McDormand als Femme fatale neben Billy Bob Thornton als der perfekte Noir Held hervor Makaber sei nicht allein die Geschichte und vor allem ihr uberraschendes Finale sondern das ganze Projekt Wie man es auch nennen mag ob Zitat Ironie oder postmodernes Pastiche 6 Michael Denks von Zelluloid de ist der Meinung dass die Filmkunstexperten Joel und Ethan Coen wohl ihren bis dato schwierigsten Film mit The Man Who Wasn t There schufen Die Kritik war insgesamt sehr gespalten zum einen zu kunstlich und muhsam zum anderen sehr anspruchsvoll Kommerziellen Dank hinterliess das Publikum nicht die Einspielergebnisse lagen weit abgeschlagen hinter ihren Vorgangern zuruck Die Besetzung des Films sei gelungen und beinhalte eine beeindruckende Riege gewohnter und neuer Coen Schauspieler Wie immer holt die Regie das Beste aus jeder noch so kleinen Rolle heraus keine Szene wirkt banal oder langweilig sie gleichen einer Folge von schwarz weiss Gemalden deren Kunst sie daruber hinaus einer visuell kreativen Kamera zu verdanken haben Dennoch will der Funke der Begeisterung nicht uberspringen die Monotonie des Ich Erzahlers Ed Crane versetzt den Film in einen seidigen Halbschlaf dessen einziger quirliger Hohepunkt Staranwalt Freddy Riedenschneider Tony Shalhoub den Nebel etwas lichtet Denks Fazit lautet Der insgesamt uberdurchschnittliche Film gehort sicher in jedes Regal eines Coen Liebhabers als Kunstfilm funktioniert er einwandfrei doch massentauglich ist er auf keinen Fall 8 Auszeichnungen BearbeitenDer Film lief 2001 im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes Joel Coen wurde mit dem Regiepreis ausgezeichnet 9 Zudem erhielt er 2002 den David di Donatello fur den Besten auslandischen Film und eine Auszeichnung beim Las Palmas Film Festival 9 Kameramann Roger Deakins erhielt fur seine Arbeit eine Oscarnominierung und gewann den British Academy Film Award den Australian Film Institute Award den Award der American Society of Cinematographers den Golden Satellite bei den Satellite Awards den Boston Society of Film Critics Award eine Auszeichnung der Los Angeles Film Critics Association den San Diego Film Critics Society Award einen Preis bei den Online Film Critics Society Awards sowie den Florida Film Critics Circle Award 9 Bei den letzten beiden Awards erhielt Billy Bob Thornton 2002 zugleich den Preis als Bester Darsteller Er wurde im selben Jahr bei den Chlotrudis Awards in derselben Kategorie ausgezeichnet in der er bereits 2001 vom National Board of Review sowie der Southeastern Film Critics Association geehrt wurde 9 Von der Russian Guild of Film Critics erhielt er den Preis als bester auslandischer Darsteller 9 Bei den London Critics Circle Film Awards erhielt Billy Bob Thornton 2002 die Auszeichnung zum Schauspieler des Jahres wahrend die Coen Bruder fur das Drehbuch des Films ausgezeichnet wurden 9 Daruber hinaus erhielten Film und Filmcrew diverse Nominierungen bei weiteren Filmfestivals 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b The Man Who Wasn t There In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 15 Juli 2011 Internet Movie Database Drehorte a b c d e Internet Movie Database Budget und Einspielergebnisse a b c d e f Internet Movie Database Starttermine a b c Internet Movie Database Hintergrundinformationen a b Filmkritik Evangelischer Pressedienst Jan Distelmeyer November 2001 Daniel Haas Die geniale Farce des farblosen Friseurs In Spiegel Online Kultur 8 November 2001 abgerufen am 16 September 2011 Michael Denks The Man Who Wasn t There In Zelluloid de 26 August 2008 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 28 September 2018 a b c d e f g Internet Movie Database Nominierungen und AuszeichnungenWeblinks BearbeitenThe Man Who Wasn t There in der Internet Movie Database englisch The Man Who Wasn t There bei Rotten Tomatoes englisch The Man Who Wasn t There in der Deutschen SynchronkarteiFilme von Ethan und Joel Coen Blood Simple Arizona Junior Miller s Crossing Barton Fink Hudsucker Der grosse Sprung Fargo The Big Lebowski O Brother Where Art Thou The Man Who Wasn t There Ein un moglicher Hartefall Ladykillers Paris je t aime No Country for Old Men Burn After Reading A Serious Man True Grit Inside Llewyn Davis Hail Caesar The Ballad of Buster Scruggs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title The Man Who Wasn t There amp oldid 237714059