www.wikidata.de-de.nina.az
Die Hochwasser der Thaya und March im Jahr 2006 betrafen die Einzugsgebiete der deutschen und der mahrischen Thaya und auch die March im Laufe des Jahres zweimal an verschiedenen Orten und unterschiedlichen Auswirkungen Geografisch lagen die Schadensgebiete im osterreichischen Niederosterreich im tschechischen Jihomoravsky kraj sowie im slowakischen Bratislavsky kraj Inhaltsverzeichnis 1 Fruhjahrshochwasser der Thaya und March 1 1 Schadenslage an der Thaya 1 2 Schadenslage an der March 2 Junihochwasser der Thaya 3 Einzelnachweise 4 WeblinksFruhjahrshochwasser der Thaya und March BearbeitenDas Hochwasser der Thaya und der March ruhrte von starken Schmelzwasser und Niederschlagen her Das starke Tauwetter setzte mit einem Tiefdruckgebiet am 25 Marz 2006 mit Temperaturen uber 20 Grad Celsius ein Da speziell die Wintersaison 2005 2006 selbst einerseits sehr viel Neuschneemengen beginnend mit November 2005 hatte und andererseits kaum Tauwetterperioden aufwies waren die Schmelzwassermengen im Fruhjahr osterreichweit uberdurchschnittlich Dazu kamen starke Niederschlage ab 26 Marz vor allem am Alpennordrand und im Norden Osterreichs Der Hohepunkt im Waldviertel lag am 28 Marz Die Schwerpunkte des Hochwassergeschehens lagen im Einzugsgebiet der Lainsitz die nach Norden entwassert sowie die Thaya und in der Folge die March Im Bereich des Pegels in Schwarzenau im Bezirk Zwettl erreichte die Hochwasserhaufigkeit am 29 Marz eine Wahrscheinlichkeit von 1 bis 5 Jahre Katastrophaler wurde die Lage in Raabs wo auch die mahrische Thaya in die deutsche Thaya mundet In diesem Bereich erreichte die Hochwassermarke eine 100 jahrliche Haufigkeit Die Durchflussmenge erreichte eine Spitze von 340 m s die nach 2002 der nachst hochste jemals gemessene Wert ist Auch in Tschechien waren grosse Zuflusse zu verzeichnen sodass die Durchflussmenge bei der Talsperre Vranov bereits 400 m s aufwies und ab dem Morgen des 30 Marz nur mehr uber die Dammkrone entwassert werden konnte Auch der Speicher oberhalb in Nove Mlyny der linke Zuflusse aus dem Mahrischen Hochland aufnimmt war bald gefullt An der March treten speziell nach der Schneeschmelze Hochwasser mit einer jahrlichen Haufigkeit auf da sie aus dem tschechischen Gebiet des Oberlaufes kommen Die grosseren Wassermengen fuhrt die March aber bei selteneren Hochwasserereignissen im Sommer In diesem Fall glich auch die Wettersituation in Mahren jener in Osterreich Auch hier war uberdurchschnittlich viel Schmelzwasser abzufuhren Gemeinsam mit den Wassermengen der Thaya fuhrte das beim Pegel Angern zu Durchflussmengen von bis zu 1400 m s uber einen Zeitraum von mehr als zwei Tagen Diese Menge ubertraf alle Jahresmaxima um die Halfte seit 1951 Am 31 Marz und 1 April erreichte das Hochwasser ein HQ30 Obwohl die Niederschlage nachliessen stieg die March weiter sodass sie ab 2 April bereits ein HQ100 erreichte Oberhalb von Angern kam es in der Folge am 3 und 4 April zu Dammbruchen bei Jedenspeigen Stillfried und Mannersdorf Diese Damme sollten bereits renoviert werden befanden sich aber noch im Stadium der UV sodass noch keine Massnahmen greifen konnten Die komplette Reparatur der Damme soll laut Via donau in dessen Kompetenz die Damme fallen bis 2012 fertiggestellt sein 1 Schadenslage an der Thaya Bearbeiten In Drosendorf erreichte die Thaya einen Pegel sechs Meter mit einem Durchfluss von 300 m s und bedrohte hier vor allem den Campingplatz wo nicht nur das Wasser sondern auch bis zu 65 cm starke Eisschollen die Wohnwagen bedrohten 2 Die Stromversorgung war unterbrochen da die EVN die Stromzufuhr abschalten musste Auch die Wasserversorgung war beeintrachtigt da sie mittels Tankwagen von Geras aus erfolgen musste 2 Schadenslage an der March Bearbeiten Am Montag den 3 April 2006 brach der Damm der hochwasserfuhrenden March bei Jedenspeigen gegen 3 30 Uhr Innerhalb von Stunden stand die Halfte des benachbarten Ortes Durnkrut unter Wasser wahrend in Jedenspeigen keine nennenswerten Schaden entstanden 350 Hauser wurden in Durnkrut evakuiert 700 Menschen in Notquartiere in den Gebauden der Volks und Hauptschule einquartiert Auch die ortsansassige Firma Instantina und der Bahnhof mussten evakuiert werden Am Vormittag brach der Damm an einer zweiten Stelle bei Stillfried Wegen der topografischen Lage Durnkruts in einem kleinen Tal floss das Wasser von Jedenspeigen nach Durnkrut und fullte es nach und nach mit Wasser Erst bei den Aufraumarbeiten wurde das wahre Ausmass der Schaden sichtbar In den uberfluteten Hausern sammelte sich so viel ausgelaufenes Heizol das die Feuerwehr abpumpen musste Die Schaden betrugen ungefahr 100 Mio Insgesamt waren 600 Hilfskrafte der ortlichen Freiwilligen Feuerwehren des Katastrophenhilfsdienstes des osterreichischen Bundesheeres der Polizei sowie unzahlige freiwillige Helfer sowohl von den angrenzenden Ortschaften als auch ortsfremde im Einsatz Da der Damm vom Boden aus nicht mehr zu reparieren war wurden mit Hubschraubern der Type Blackhawk Panzerigel und Sacke mit Steinen und Sand abgeworfen um den Damm wieder abzudichten Der Erfolg blieb jedoch bis Freitag jener Woche aus In Durnkrut selbst war ab Vormittag nur noch ein Vorankommen mit Traktoren moglich Licht ins Dunkel sowie andere Hilfsorganisationen starteten Spendenaktionen fur die Opfer des Hochwassers Anfangs deutete Burgermeister Rudolf Reckendorfer als Konsequenz eine Sammelklage gegen die Republik Osterreich an dies wurde aber im Gemeinderat abgelehnt da das Land Niederosterreich in diesem Fall Auszahlungen gestoppt hatte wahrend an Geschadigte anderer Gemeinden die Auszahlungen bereits begonnen hatten Der Grund fur die Klage ware gewesen dass schon seit 1997 bekannt war dass der Damm sanierungsbedurftig sei aber bis zum Zeitpunkt des Hochwassers keine Erneuerung vorgenommen wurde Berichten zufolge sollen bereits aus dem Jahr 1995 Projekte der Universitat fur Bodenkultur vorliegen die eine Versetzung des Dammes weiter vom Flusslauf entfernt vorsahen um den Durchflussquerschnitt zu erhohen Die Anderungen waren in Richtung Jedenspeigen vorgesehen sodass der Damm um ca 50 m ins Landesinnere geruckt und die Retentionsraume erheblich vergrossert worden waren was aber von den Bauern nicht akzeptiert wurde da dabei auch Grundabtretungen notwendig gewesen waren 3 Junihochwasser der Thaya BearbeitenDas Junihochwasser betraf nicht so grosse Gebiete wie das vorhergehende Das besondere an diesem Hochwasser war das extrem schnelle Ansteigen der Thaya Vorausgehend waren hohe Niederschlagsmengen wahrend des ganzen Juni Enorme Regenmengen im nordlichen Waldviertel liessen die Pegel der Thaya und ihrer Zubringer extrem rasch ansteigen Vor allem die Bezirke Waidhofen Thaya Gmund und Horn waren davon betroffen 4 Das Besondere an diesem Hochwasser war die Geschwindigkeit des Pegelanstieges nach den Niederschlagen am 29 Juni vor allem im Einzugsgebiet der Mahrischen Thaya So fielen bei der Messstelle Hardegg innerhalb von 24 Stunden 190 mm Niederschlag Durch diese hohen Niederschlage stieg der Pegel der Thaya im Waldviertel bis zu 5 Meter innerhalb kurzer Zeit am 30 Juni 2006 In Raabs war der Hauptplatz innerhalb von zwei Stunden einen Meter unter Wasser Die Wassermengen waren grosser als jene beim legendaren Hochwasser 2002 Die Fugnitz fuhrte ebenfalls zu schweren Schaden in Hardegg wo sie in die Thaya mundet 5 Betroffen waren in Osterreich an die 70 Ortschaften mit etwa 1500 Hausern Zur Hilfeleistung waren 22 Feuerwehren mit 3000 Mann eingesetzt Auch die Stadt Gmund die an der Mundung des Braunaubaches in die Lainsitz liegt war betroffen Am 30 Juni wurde bereits in den Morgenstunden Katastrophenalarm ausgelost 6 Die ersten Aufraumarbeiten konnten erst am 2 Juli beendet werden Dabei waren allein in Raabs an die 1000 Helfer im Einsatz 7 Grosse Schaden verursachte das Hochwasser an der Lokalbahn Retz Drosendorf dem sogenannten Reblausexpress sowie an einer Brucke der Thayatal Strasse B30 Ebenfalls schwer litt die Thayatalbahn zwischen Waidhofen und Waldkirchen die dazu fuhrten dass auf Grund der Kosten die OBB die Bahn ab Waidhofen komplett einstellte anstatt wie vorerst geplant den Luckenschluss zur tschechischen Grenze zu schliessen 8 9 Wie bereits im Fruhjahr waren ab dem zweiten Tag des Hochwassers 1 Juli ausser den ortlichen Feuerwehren im Rahmen des Katastrophenhilfsdienstes zusatzliche Feuerwehren aus Niederosterreich sowie Einheiten des Bundesheeres eingesetzt 10 Einzelnachweise Bearbeiten Hochwasser 2006 Memento des Originals vom 19 Oktober 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hochwasserschutz march at auf Via donau abgerufen am 5 Mai 2010 a b Hochwasser in Drosendorf 1 2 Vorlage Toter Link www bfkdo horn at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Seite des Bezirksfeuerwehrkommandos Horn abgerufen am 4 Mai 2010 Fernsehsendung Thema auf ORF vom Montag 10 April 2006 21 14 ORF2 Das Hochwasser an der Thaya am 29 30 Juni 2006 BMLFUW Abgerufen am 24 August 2017 Hochwasser auf der Seite des Nationalparks Thayatal abgerufen am 3 Mai 2010 Information zur aktuellen Hochwasserlage in Gmund 1 2 Vorlage Toter Link old n roteskreuz at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf der Seite Niederosterreichischen Roten Kreuzes abgerufen am 5 Mai 2010 No Aufraumarbeiten nach dem Juni Hochwasser 2006 abgeschlossen auf fireworld at vom 2 Juli 2006 abgerufen am 3 Mai 2010 Hofbauer Wiederinbetriebnahme und Weiterfuhrung der Thayatalbahn Initiative im nierosterreichischen Landtag bei der APA vom 17 Juni 2007 abgerufen am 5 Mai 2010 Diskussion um Thayatalbahn auf ORF vom 18 November 2007 abgerufen am 25 Oktober 2013 Hochwasser im Bezirk Waidhofen Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www waldviertelnews at in Waldviertelnews at vom 2 Juli 2006 abgerufen am 5 Mai 2010Weblinks BearbeitenDas Hochwasser an der March im Fruhjahr 2006 PDF 1 5 MB Hochwasserbericht des Lebensministeriums Hochwasserbericht des Lebensministeriums No Hochwasser 2006 in Niederosterreich Lage schlimmer als 2002 auf fireworld at Bericht der Gemeinde Karlstein Fotoserie aus dem Bezirk Ganserndorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thaya March Hochwasser 2006 amp oldid 232466349