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Der um einen See herum angeordnete Tempelbezirk von Puthia im Distrikt Rajshahi Division Rajshahi nahe dem nur wenige Tausend Einwohner zahlenden Dorf Puthia zahlt zu den bedeutendsten erhaltenen Monumenten aus der Zeit der regionalen Dominanz des Hinduismus Wahrend viele Hindu Tempel im uberwiegend muslimischen Bangladesch fruher Ostbengalen im Laufe der Zeit zerstort wurden sind die Bengalischen Tempeln von Puthia noch bemerkenswert gut erhalten Heute werden sie als bedeutendes nicht islamisches kulturelles Erbe Bangladeschs angesehen 1 Langere Zeit waren sie allerdings vom Verfall bedroht 2 3 Bhubaneswar Shiva Temple in PuthiaInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Tempel 4 Rajbari Palast 5 Bilder 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Tempel liegen etwa 27 km Fahrtstrecke ostlich von Rajshahi und damit nur etwa 35 km von der Grenze zum indischen Bundesstaat West Bengalen entfernt Der Ort liegt nur etwa 25 m u d M Geschichte BearbeitenDie hinduistische Dynastie der Herrscher von Puthia wurde im fruhen 17 Jahrhundert von dem in religiosen Dingen manchmal toleranten Mogul Herrscher Jahangir reg 1605 1627 installiert Die neuen Machthaber machten Puthia zu ihrer Hauptstadt und begannen neben dem Bau eines im 19 Jahrhundert erneuerten Palastes unverzuglich mit dem Bau von Tempeln Bei der Teilung Indiens 1947 wurde die mehrheitlich von Hindus bewohnte Gegend um Puthia dennoch dem islamischen Ost Pakistan zugeschlagen Im Verlauf des Bangladesch Kriegs 1971 kam es zu etlichen Ubergriffen auf die Tempelbauten seitens der pakistanischen Armee doch blieben grossere Zerstorungen aus Tempel Bearbeiten nbsp Shiva Lingam mit Yoni nbsp Jagannatha TempelDas bekannteste Bauwerk ist der im Jahr 1823 auf einer annahernd funf Meter hohen quadratischen Plattform am Ufer des Shiv Sagar Lake erbaute funfturmige pancharatna Bhubaneshwar Shiva Tempel Der ganze Tempel ist zwar aus Ziegelsteinen errichtet jedoch als billige Alternative zum teuren und in Bengalen nicht vorkommenden Marmor verputzt und weiss gestrichen Auf allen vier Seiten wird das mittlere nach dem Vorbild vieler alterer bengalischer Tempel gestaltete dreigeteilte Portal seitlich noch von zwei zweiteren Portalen begleitet Triumphbogenschema Dahinter befindet sich ein Umgangsbereich fur die rituelle Umschreitung pradakshina des Kultbilds in der zentralen und ebenfalls quadratischen Cella garbhagriha deren Betreten nur den Brahmanen Priestern gestattet war Hier befindet sich auf einem etwa einen Meter hohen gedrechselten und polierten Steinsockel der anikonische Lingam des Gottes der von einer Yoni dem ebenfalls anikonischen Sinnbild von Parvati Shivas Gemahlin eingefasst ist Der nur wenige Jahrzehnte jungere aber ebenfalls funfturmige Govinda Tempel ist dem Gott Krishna geweiht und anders als der Shiva Tempel nicht verputzt Seine architektonische Gestaltung entspricht viel deutlicher dem traditionellen bengalischen Typ mit dreigeteilten Mittelportalen und einer dekorativen Verkleidung mit Terrakotta Platten die neben ornamentalen Schmuckmotiven auch figurliche Darstellungen enthalt was die Hindu Tempel in der bilderfeindlichen Welt des Islam als heidnische Fremdkorper dastehen lasst Die Dacher des Tempels und seiner Aufbauten mit ihren herabhangenden Ecken entsprechen dem bengalischen Typus Altester Tempel von Puthia ist der kleine nur aus einer umgangslosen Cella bestehende und dem Gott Vishnu bzw Krishna in seinem Aspekt als Herr der Welt geweihte Jagannatha Tempel aus dem 16 Jahrhundert Sein in den Ecken herabhangendes Dach entspricht dem nur noch selten erhaltenen einfachen Vier Dach Typus char shala der fruhen bengalischen Tempel und war in den Ecken und vielleicht auch an der Spitze mit kalasha Krugen uberhoht Die Spitze wird derzeit nur noch von einem ringformigen amalaka Stein gebildet Drei der vier Aussenwande sind undekoriert und wurden deshalb nachtraglich verputzt Der aus drei Bauteilen bestehende Annika Tempel oder Bara Ahnik Mandir steht gegenuber dem Rajbari Palast und ist eines der wenigen Beispiele dieser Art in der bengalischen Tempelbaukunst des 18 oder 19 Jahrhunderts das exakte Entstehungsdatum ist unbekannt Der mittlere Teil mit seinem dreigeteilten Portal Triumphbogenschema entspricht dem Zweidach Typ do shala die beiden Annexbauten folgen dem alten Vierdachtypus char shala Die Front des Tempels ist mit teilweise figurlichen Terracotta Reliefplatten dekoriert Der auf quadratischem Grundriss mit einer Seitenlange von ca 21 m angelegte vierfach zuruckgestufte Dol Mandir stammt aus dem 19 Jahrhundert und unterscheidet sich obwohl auch er aus Ziegelsteinen gemauert ist in seiner Architektur und in seiner Optik von allen anderen Tempeln Bengalens So fehlen beispielsweise mit Ausnahme des Obergeschosses die ansonsten typischen Bengalischen Dacher oder dekorative Terracotta Arbeiten vielmehr finden sich Anklange an die indo islamische Architektur die besonders in den Bogen und der mehrfach unterteilten jamur Spitze deutlich werden Rajbari Palast BearbeitenDer nur etwa 50 200 m von den meisten Tempeln entfernt stehende Rajbari Palast wurde im Jahr 1895 fertiggestellt es ist ein reprasentatives zweistockiges Gebaude mit deutlichen Anklangen an den europaischen Klassizismus Der mehrere Innenhofe umschliessende Bau wird heute als College genutzt er befindet sich jedoch in einem schlechten Erhaltungszustand Bilder Bearbeiten nbsp Govinda Tempel nbsp Steinsockel und Terracotta Reliefs am Govinda Tempel nbsp Annika Tempel nbsp Shiva Tempel nbsp Dol Mandir nbsp Rajbari Palast nbsp Terracotta Reliefs am Chota Anik Tempel nbsp Terracotta Reliefs am Govinda Tempel nbsp Terracotta Reliefs am Govinda Tempel nbsp Terracotta Reliefs am Govinda Tempel nbsp Terracotta Reliefs am Govinda Tempel nbsp Terracotta Reliefs am Govinda Tempel nbsp Terracotta Reliefs am Govinda TempelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tempelbezirk von Puthia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tempel von Puthia Fotos und Informationen englisch Puthia Fotos ReiseberichtEinzelnachweise Bearbeiten Heritage The Temples of Puthia The Daily Star 15 Januar 2016 abgerufen am 29 Februar 2016 englisch Hasibur Rahman Bilu Ancient temples in Puthia falling apart for lack of care The Daily Star 5 April 2008 abgerufen am 29 Februar 2016 englisch John Sanday BANGLADESH Assistance to Member States in the preservation of the cultural and natural heritage and in the development of museums Building Conservation and Repair PDF UNESCO 1980 abgerufen am 29 Februar 2016 englisch 24 368055555556 88 866666666667 Koordinaten 24 22 5 N 88 52 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempelbezirk von Puthia amp oldid 223471506