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Der Taborfriedhof in Steyr ist ein Grossfriedhof mit vier Hektar Ausdehnung und 8500 Grabern im Stadtteil Tabor Zu den altesten 1584 fertiggestellten Teilen gehoren der Renaissance Torbogen am Eingang und ein Arkadengang mit 84 Gruften Der Erdfriedhof gehort der Stadtpfarre Steyr und der Vorstadtpfarre St Michael Der benachbarte Urnenfriedhof mit dem Krematorium eroffnete 1927 und untersteht dem Magistrat Steyr Luftaufnahme des Taborfriedhofs und des Urnenfriedhofs ganz rechts Blick aus einem der Arkadengange zum Hauptportal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 1 1 Graber 1 2 Bilder der Grabstatten 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenHistorische Ansichten nbsp Ausschnitt aus einer Stadtansicht von Merian 17 Jahrhundert nbsp Ausschnitt aus einer Stadtansicht von Mitte des 19 Jahrhunderts nbsp Erster Abschnitt vor der Renovierung ca 1995 Der ursprungliche Begrabnisplatz der Stadt Steyr lag bei der Stadtpfarrkirche allerdings war dieser wahrend der Pest 1541 42 rasch uberfullt Ein neuer im Weichselgarten beim Bruderhaus in der Sierningerstrasse erwies sich jedoch bald als ungeeignet denn 1569 begann das Gelande gegen den Wehrgraben hin abzurutschen Bis 1572 konnte das heutige Grundstuck erworben werden durch ein zerstorerisches Hochwasser an Enns und Steyr wurde das bereitgestellte Geld jedoch vorerst anders gebraucht Erst 1583 konnte mit dem Bau von Torbogen und Arkadengang begonnen werden Letzterer ist reich mit Malereien und Plastiken geschmuckt Bei diesem altesten Teil des Friedhofs handelt es sich um einen Campo Santo 1 heiliges Feld mit quadratischem Grundriss Eine Spruchinschrift uber dem Torbogen nennt 1584 als Jahr der Fertigstellung 2 Wahrend der Reformationszeit wurde der Friedhof nicht geweiht dies geschah erst am 31 August 1628 durch Abt Anton II Spindler von Garsten Aus demselben Jahrhundert stammt auch eine Kapelle Erstmals erweitert wurde die Anlage 1841 bis 42 dabei wurde der hintere Turm abgerissen um ein grosseres Tor zu schaffen Ab April 1874 richtete die judische Gemeinde einen eigenen separaten Friedhof ein der laut Friedhofsregister 141 Graber umfasst Ausserdem befindet sich dort ein Massengrab von uber 100 ungarischen Juden den Opfern eines Todesmarsches in den letzten Kriegstagen An einen eingeebneten Kinderfriedhof erinnert ein Gedenkstern 3 Nach Friedrich Uprimny einem 1939 geflohenen Steyrer Juden ist die Uprimnystiege benannt die vom Wieserfeldplatz zu einem Nebeneingang Friedhofsverwaltung fuhrt Uprimny kehrte als einziger Burger judischer Abstammung nach dem Krieg zuruck widmete sich zuletzt der Instandsetzung des judischen Friedhofes und verstarb 1992 4 Aus dem Jahr 1892 stammt ein durch eine Mauer vom katholischen Friedhof abgegrenzter evangelischer Teil Eine neuerliche Erweiterung stammt aus dem Jahr 1909 Der Verein Heimatpflege richtete gegen Ende des Ersten Weltkrieges einen Soldatenfriedhof ein dieser wird seit 1938 von der Stadt verwaltet 5 Da die katholische Kirche Brandbestattungen ablehnte wies der Gemeinderat dem Verein Die Flamme 1926 ein benachbartes Grundstuck fur einen Urnenhain zu Urnenfriedhof am Tabor 1927 eroffnete dort das von dem Architekten Franz Koppelhuber geplante Steyrer Krematorium 6 1945 wurde der katholische Friedhof vergrossert und 1950 ein Kriegerfriedhof neben dem alten Soldatenfriedhof geweiht Am 5 November 1953 beschloss der Stadtrat die Ubernahme von Ehrengrabern 5 Seit dem Jahr 2000 wurde der Friedhof umfassend renoviert 7 Der Erdfriedhof untersteht der Stadtpfarre Steyr und der Vorstadtpfarre St Michael der benachbarte Urnenfriedhof dagegen dem Magistrat 8 nbsp Hauptportal und Torturm nbsp Lateinische und deutsche Widmungsinschrift uber dem Hauptportal nbsp Soldatengraber nbsp Der alte evangelische Friedhof nbsp Graber im judischen Friedhof nbsp UprimnystiegeGraber Bearbeiten Jakob Kompass Burgermeister 1864 gewahlt Verdienste um die Errichtung der Kronprinz Rudolf Bahn von Kleinreifling nach St Valentin 5 9 Josef Werndl 1831 1889 Waffenproduzent Ludwig Werndl 1847 1890 Messerfabrikant Familiengruft mit Gedenktafel fur Leopold Werndl 1866 1914 seinen im 1 Weltkrieg gefallenen Sohn 10 Karl Holub 1830 1903 Waffentechniker Erfinder des Tabernakelverschlusses Anton Spitalsky 1831 1909 Technischer Direktor der Osterreichischen Waffenfabriksgesellschaft Ignaz Freiherr Trollmann von Lovcenberg 1860 1919 k u k General Johann Buchmayer 1914 1934 Sozialdemokrat bei den Februarkampfen 1934 in Steyr getotet 11 Michael Blumelhuber 1865 1936 Grafiker Stahlschnitt Marlen Haushofer 1920 1970 Schriftstellerin 12 Franz Josef Hartlauer 1944 2000 Grunder der Fotohandelskette HartlauerBilder der Grabstatten Bearbeiten nbsp Familiengruft Josef Werndl nbsp Grab Marlen Haushofers nbsp Grab Michael Blumelhubers nbsp Hartlauergruft nbsp Holub Gruft nbsp Spitalsky Gruft nbsp Arkadengruft Ludwig Werndl nbsp Hack GruftLiteratur BearbeitenJosef Stubauer Ernst Schimanko Veronika Berti Der Steyrer Taborfriedhof Der alteste Renaissance Friedhof Osterreichs 1584 2016 Eigenverlag Friedhofsverwaltung Steyr 2016 Raimund Locicnik Schatztruhe Oberosterreich 1 Auflage Verlag Sutton Erfurt 2011 ISBN 978 3 86680 878 2 S 74 75 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Taborfriedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedhofsplan auf der Website der Stadtpfarre Steyr Bauten TaborfriedhofEinzelnachweise Bearbeiten Stadtpfarre Steyr Der Friedhof auf dem Tabor Memento des Originals vom 17 Mai 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtpfarre steyr kath at Bezeichnung Campo Santo aufgerufen am 17 Mai 2019 Josef Ofner Der Taborfriedhof aus dem Amtsblatt der Stadt Steyr Nr 11 1970 online auf der Website der Stadt Steyr aufgerufen am 17 Mai 2019 Mauthausen Komitee Steyr Memento vom 20 Oktober 2007 im Internet Archive abgerufen am 8 Oktober 2012 Reinhard Kaufmann Kleiner Fuhrer durch Steyr Ennsthaler Steyr 2004 ISBN 3 85068 297 8 S 66 a b c Manfred Brandl Neue Geschichte von Steyr Verlag Wilhelm Ennsthaler Steyr 1980 ISBN 3 85068 093 2 S 71 Neue Geschichte von Steyr S 71 u 230 Hans Stogmuller Restaurator entdeckte im Steyrer Taborfriedhof erstes abstraktes Bild OON Artikel vom 7 November 2008 abgerufen am 22 November 2016 Steyr Online Friedhof aufgerufen am 26 Marz 2011 Steyr online Strassennamen K aufgerufen am 22 November 2016 Website der Stadt Steyr Werndl Gruft mustergultig restauriert Beitrag vom 19 November 2020 aufgerufen am 12 Oktober 2021 Sterbebuch Eintrage der Stadtpfarre Steyr fur die im Zuge der Februarkampfe 1934 getoteten Sozialdemokraten August Gustav Hilber Johann Buchmayer Heinrich Maurer und Josef Sepp Ahrer Daniela Strigl Wahrscheinlich bin ich verruckt List Taschenbuch 2 Auflage Berlin 2008 ISBN 978 3 548 60784 9 S 328 48 045410619722 14 419770240833 Koordinaten 48 2 43 5 N 14 25 11 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taborfriedhof amp oldid 236332040