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Die Turkenkaserne auch Neue Infanteriekaserne am Turkengraben und Prinz Arnulf Kaserne war eine Kasernenanlage der bayerischen Armee in der Munchner Maxvorstadt Der Hof der Turkenkaserne wahrend einer Parade des 2 Infanterie Regiments Kronprinz 1882 Inhaltsverzeichnis 1 Verworfene Plane 2 Planung 3 Bau 4 Nutzung und Erweiterung bis 1918 5 Nutzung nach 1918 und Abriss 6 Siehe auch 7 WeblinksVerworfene Plane BearbeitenDie Planung der Anlage begann am 23 August 1809 in einer Sitzung in der die Gestaltung des Konigsplatzes besprochen worden war Konig Maximilian I wunschte die Umbauung des Platzes mit Militargebauden so dass ein regelrechtes Militarviertel entstehen sollte Es sollten eine Garnisonskirche ein Kadettenkorpsgebaude und ein Veteranenhaus errichtet werden Noch wahrend dieser Besprechung kamen Zweifel an der Umsetzbarkeit auf Fruhzeitig wurde das Veteranenhaus verworfen da man einen demoralisierenden Einfluss auf den Nachwuchs des Offizierkorps befurchtete wenn dessen Kadetten standig dem Anblick von Invaliden und Verwundeten ausgesetzt gewesen waren Die Kommission einigte sich schliesslich auf den Bau eines grossen Kasernengebaudes einer Garnisonskirche und des Kadettenkorps welches als Flugelbau beidseitig an der Kirche anliegen sollte Der Platz war jedoch in Teilen in Privat und stadtischem Besitz so dass erhebliche Kosten fur den Ankauf von Grundflachen befurchtet wurden Zudem war ein benotigter Kanal nicht vorhanden Ein solcher Kanal sollte ursprunglich von der Wurm in die Maxvorstadt gezogen werden jedoch scheiterte auch dieses Vorhaben an der Eigentumsfrage des Grundbesitzes Das Vorhaben wurde schliesslich 1813 vom Minister Staatssekretar fur Kriegswesen von Triva aufgegeben In den Jahren 1815 und 1816 wurde die Maxvorstadt wieder als Kasernen Standort in Erwagung gezogen als nach einem Ersatz fur die baufallige Kreuzkaserne gesucht wurde Kriegsokonomierat Frey hielt die Maxvorstadt jedoch aufgrund der noch immer unklaren Wasserversorgung und wegen hoher Immobilienpreise fur ungeeignet Der mittlerweile zum Kriegsminister avancierte von Triva ordnete im Fruhjahr 1816 die Einstellung aller weiteren Neubau Planungen an Planung BearbeitenAm 15 Marz stellte Kriegsminister von Maillot den Antrag zum Neubau einer Infanteriekaserne in Munchen der am 24 Marz von Konig Max I Joseph genehmigt wurde Der Entwurf Munchner Ingenieur Offiziere kalkulierte eine Belegung von 2 244 Mann in Friedenszeiten und 2 758 Mann im Kriegszustand bzw in Ausnahmefallen Diese Entwurfe wurden von den Genie Direktionen in Augsburg Landau Wurzburg und Nurnberg gepruft und insgesamt positiv bewertet Bau BearbeitenIm gleichen Jahr wurde fur 34 000 Gulden eine 44 417 m grosse Wiese gekauft die auf dem Areal lag welches heute von Barer Strasse Theresienstrasse Turkenstrasse und Gabelsbergerstrasse begrenzt wird Es handelte sich dabei um dasselbe Gelande das 1815 noch wegen zu hoher Kosten verworfen worden war Die Gesamtkosten des Projektes wurden auf 315 000 Gulden veranschlagt Der Entwurf der dem Konig am 2 Juli 1823 prasentiert worden war wurde vermutlich noch am gleichen Tag genehmigt Der Grundstein wurde am 14 Juli links des heute noch erhaltenen Turkentores gelegt Er enthalt eine Zeitkapsel mit allen Kursmunzen von 1823 sowie je einer goldenen und silbernen Militar Verdienstmedaille Der erste Bauabschnitt wurde am 13 August begonnen und bereits am 18 Dezember 1823 war der Rohbau des ersten Gebaudes abgeschlossen Im November 1824 zogen die ersten Soldaten der 2 Schutzenkompanie des 1 Linien Infanterie Regiments Konig in die Turkenkaserne ein Im August 1825 zogen sechs Kompanien des 1 Linien Infanterie Regiments aus der neuen Isarkaserne in die Turkenkaserne um im August folgen die restlichen in Munchen stationierten Einheiten des Regiments die aus der Kreuzkaserne und der Barackenkaserne der Maxvorstadt verlegt wurden nbsp Aussenansicht der Turkenkaserne um 1840Konig Ludwig I stoppte den Ausbau der Kaserne bis zur Wilhelminenstrasse heute Barer Strasse um Abstand zur Pinakothek zu halten Er beauftragte ebenfalls Leo von Klenze mit der weiteren Gestaltung der Kaserne Bis 1826 waren 529 761 Gulden ausgegeben worden der Kasernenbau bot Platz fur knapp 3000 Soldaten Nutzung und Erweiterung bis 1918 BearbeitenNeben dem Infanterie Leib Regiment waren das 1 Infanterie Regiment Konig und das 2 Linien Infanterie Regiment Kronprinz in dem Komplex kaserniert Das Leibregiment blieb bis 1918 die beiden anderen Regimenter zogen in den 1890er Jahren in neue Kasernen um Ein weiterer Seitenflugel wurde 1872 73 gebaut 1886 folgte noch ein Exerzierhaus Wahrend der Revolution von 1918 schlossen sich die Soldaten der Turkenkaserne dem Zug von Kurt Eisner an Nutzung nach 1918 und Abriss Bearbeiten nbsp Turkentor 2010Die Landespolizei ubernahm die Kaserne im Jahre 1920 in der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Gelande wieder militarisch genutzt Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebaude teilweise zerstort danach als Wohn und Gewerberaum genutzt Spater in den 1970er Jahren riss man die Anlage fast vollstandig ab der einzig verbleibende Gebauderest ist das Turkentor das unter Denkmalschutz steht Heute stehen auf dem Areal die Pinakothek der Moderne das Museum Brandhorst das Museum Mineralogia Munchen und Gebaude der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Siehe auch BearbeitenListe der Militarkasernen in MunchenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Turkenkaserne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rekonstruktion48 146944444444 11 573333333333 Koordinaten 48 8 49 N 11 34 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turkenkaserne amp oldid 232938620