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Die heutige Synagoge der Judischen Kultusgemeinde Karlsruhe stammt aus dem Jahr 1971 Ihr gingen mehrere Vorgangerbauten voraus Bereits im ersten Jahrzehnt nach der Grundung der Stadt 1715 hatten die Karlsruher Juden in der Kronenstrasse ein Bethaus mit Mikwe Karlsruher Synagoge 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Synagogenbau von Weinbrenner 1798 1871 2 Liberale Synagoge 1872 1938 3 Friedhof 4 Orthodoxe Synagoge 1881 1938 5 Herrenstrasse 14 6 Neue Synagoge 1971 7 Quellen und Literaturverzeichnis 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseSynagogenbau von Weinbrenner 1798 1871 BearbeitenAls das schlichte Gemeindsgebaude 1 des 18 Jahrhunderts zu klein wurde entstanden Plane fur einen Synagogen Neubau in Karlsruhe Die Plane fur diesen Bau arbeitete der gerade aus Rom zuruckgekehrte junge Karlsruher Architekt Friedrich Weinbrenner aus Es war sein erstes Grossprojekt in der Stadt deren Bild er spater pragte Mit der Grundsteinlegung am 10 Juni 1798 am Ort des fruheren Gotteshauses wurde der Bau zugig begonnen Ab 1800 wurde das Gebaude genutzt die offizielle Einweihung der Judenschule wie israelitische Bet Lehr und Versammlungshauser damals landlaufig genannt wurden fand allerdings erst 1806 statt in Anwesenheit von Markgraf Karl Friedrich Der Komplex zwischen Kronenstrasse und Lange Strasse heute Kaiserstrasse bestand aus einem Vordergebaude mit Wohnungen und Verwaltungsraumen einem saulengesaumten Hof fur Trauungen und das Laubhuttenfest und dem dahinter gelegenen Sakralbau darin die Mikwe das rituelle Bad und der eigentliche Kultraum mit dem Aron haKodesch dem Toraschrein Der Bau war ein fruhes Beispiel eines klassizistischen Monumentalbaus mit Spitzbogen als Stilelement des Orientalismus Agyptisierende Pylonen beiderseits des Portals Spitzbogen Arkaden und dorische Saulen im Innern um den Hof herum kennzeichneten den wuchtigen Bau der mit seiner morgenlandischen Ausstrahlung auch ein Vorbild fur weitere Bauten dieses Stils im 19 Jahrhundert war In grossen Teilen in Holz ausgefuhrt brannte diese Synagoge in der Nacht vom 29 zum 30 Mai 1871 nieder verursacht durch den Brand eines Nachbarhauses Weinbrenner Synagoge nbsp Entwurf von Friedrich Weinbrenner um 1798 nbsp Fassade um 1810 nbsp Innenhof um 1810 nbsp Aussenansicht um 1870 nbsp Erhaltene Flugelbauten 2008Liberale Synagoge 1872 1938 Bearbeiten1872 75 entstand an gleicher Stelle ein Neubau Mit dem spateren Oberbaudirektor Josef Durm wurde ein Architekt beauftragt der in der Folgezeit die Reprasentationsgebaude der Stadt Karlsruhe gestaltete Die Hauptfront bildete zusammen mit flankierenden Seitengebauden einen kleinen Vorplatz dessen Lage das heutige Denkmal markiert Zur Ausstattung gehorte u a auch eine Orgel Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurde die Einrichtung demoliert und die Gemeinde gezwungen das Gebaude auf ihre Kosten abtragen zu lassen Liberale Synagoge nbsp Synagogenbau von Durm um 1900 nbsp Synagogenbau von Durm um 1900 nbsp Synagogenbau von Durm um 1900Friedhof BearbeitenAuf dem Hauptfriedhof Karlsruhe wurde im liberal judischen Teil 1895 ein Gebaude fur Trauerfeiern errichtet Friedhofsgebaude nbsp Friedhofsgebaude 2008Orthodoxe Synagoge 1881 1938 Bearbeiten1881 entstand nach Planen von Gustav Ziegler im Hof der Karl Friedrich Strasse 16 eine weitere Synagoge Dieses Gemeindezentrum mit Bethaus und Schule gehorte der aus der alten judischen Gemeinde ausgetretenen orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft Durch die Lage des Grundstucks vorgegeben musste die Hauptfassade an der Ostseite angebracht werden Hinter dem scheinbaren Eingang befindet sich der Toraschrein Auch diese Synagoge wurde 1938 zerstort Nur eine Gedenktafel am heutigen G Braun Medienhaus erinnert an den ehemaligen Standort Orthodoxe Synagoge nbsp Orthodoxe Synagoge um 1900 nbsp Innenraum um 1900Herrenstrasse 14 Bearbeiten1889 hatten Curjel amp Moser spater auch fur evangelische Kirchenbauten bekannt fur die judische Gemeinde ein Gebaude in der Herrenstrasse 14 errichtet Dieses Gemeindehaus war zusammen mit dem Hotel Nassauer Hof in der Kriegsstrasse die letzte Zuflucht fur viele judische Karlsruher vor ihrer Flucht oder Verschleppung Das Gebaude wurde im Krieg nicht zerstort und diente danach den Zuruckkehrenden und Displaced Persons als Bethaus und Gemeindezentrum nbsp Herrenstrasse 14 2007Neue Synagoge 1971 Bearbeiten1971 errichtete die Judische Kultusgemeinde einen Neubau an der Knielinger Allee im Bereich der heutigen Nordstadt Das Architekturburo Backhaus und Brosinsky hatte zuvor Gebaude fur bekannte Karlsruher Firmen sowie Wohnsiedlungen fur die Volkswohnung und die Besatzungsmachte geplant Die Synagoge hat einen sechseckigen Grundriss die Dachkonstruktion bildet einen Davidstern die Wandflachen geneigte Dreiecke Im Inneren entsteht ein zeltartiger Eindruck Unter dem Synagogensaal befindet sich ein Festsaal Eine Mikwe ist nicht vorhanden Im Buroanbau hat auch der Oberrat der IRG Baden seinen Sitz Die Synagoge und das Gemeindezentrum sind denkmalgeschutzt 2 Quellen und Literaturverzeichnis BearbeitenGerhard Everke Synagogen in Karlsruhe Von Friedrich Weinbrenner zu Josef Durm und Gustav Ziegler In Heinz Schmitt Hrsg Juden in Karlsruhe Beitrage zu ihrer Geschichte bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung 2 Auflage Uberarbeitete Sonderausgabe Badenia Karlsruhe 1990 ISBN 3 7617 0268 X Veroffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs 8 S 221 246 Arthur Valdenaire Friedrich Weinbrenner Sein Leben und seine Bauten 4 Auflage C F Muller Karlsruhe 1985 ISBN 3 7880 9715 9 S 64 66 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagogen in Karlsruhe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alemannia Judaica uber die Karlsruher Synagogen Chabad Synagoge in Karlsruhe Die Standorte der ehemaligen Synagogen Stadt Karlsruhe Judentum in KarlsruheEinzelnachweise Bearbeiten Valdenaire S 65 nach Aktennotiz von Baurat Muller 1798 Karlsruhe Synagoge Vor 50 Jahren eingeweiht Abgerufen am 13 Juli 2021 49 009661 8 408493 Koordinaten 49 0 34 8 N 8 24 30 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagogen in Karlsruhe amp oldid 224818510