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Die Synagoge Steglitz auch Haus Wolfenstein genannt war die Synagoge in Steglitz das seit 1920 zu Berlin gehort Wahrend der Reichspogromnacht wurde sie von Nationalsozialisten verwustet jedoch nicht angezundet Das auf einem Hinterhof gelegene Gebaude blieb erhalten und steht unter Denkmalschutz ist jedoch nicht offentlich zuganglich Das Mahnmal Spiegelwand auf dem Hermann Ehlers Platz vor der fruheren Synagoge erinnert an sie und an die Vertreibung und Vernichtung der Berliner Juden wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Gebaude der fruheren Synagoge Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Spiegelwand 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp EingangsbereichBereits Mitte des 19 Jahrhunderts wurde der Familie Wolfenstein die Genehmigung erteilt sich in Steglitz niederzulassen 1 Im Jahr 1871 erwarb der Kaufmann Moses Wolfenstein 1838 1907 das Grundstuck Bergstrasse 22 heute Duppelstrasse 41 2 wo er vom ortlichen Maurermeister Karl Kuhligk ein Wohnhaus mit einem Bekleidungsgeschaft bauen liess 1878 grundeten 14 judische Familien aus Steglitz den Religiosen Verein judischer Glaubensgenossen zu Steglitz unter Wolfensteins Vorsitz In den ersten Jahren nutzte der Verein fur seine Treffen und Gottesdienste verschiedene Raumlichkeiten im Ort bevor Wolfenstein im Jahr 1897 ein ehemaliges Stallgebaude auf seinem Grundstuck vom Baumeister Johann Sinnig zu einer kleinen Synagoge ausbauen liess Die Gemeinde hielt ihre Gottesdienste nach dem konservativen Ritus ab 2 Nach dem Tod Wolfensteins am 8 April 1907 ubernahm der Psychiater James Fraenkel den Vorsitz der Gemeinde Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die Gemeinde weiter an Anfang der 1930er Jahre gehorten ihr 4000 Mitglieder an 1 In der Reichspogromnacht vom 9 auf den 10 November 1938 wurde die Synagoge von den Nationalsozialisten verwustet und geplundert Sie wurde allerdings nicht angezundet da sie in einem dichtbebauten Areal lag und sich unter anderem eine Tischlerei in der Nachbarschaft befand Der letzte Vorsteher der Gemeinde Kurt Wolfenstein konnte sich mit seiner Familie in die USA retten und dabei die Thorarollen aus der Synagoge sichern 1939 wurde die Gemeinde gezwungen das Grundstuck zu verkaufen Das Geschaftshaus im vorderen Teil des Grundstucks wurde bei einem Bombenangriff im Jahr 1943 zerstort das Synagogengebaude dabei jedoch nur leicht beschadigt 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude zunachst als Lagerraum genutzt 1 An die Nutzung als Synagoge erinnern bis heute ein Fries mit zwei Lowen auf beiden Seiten und eine Tafel in hebraischer Sprache mit den zehn Geboten 2 An Moses Wolfenstein erinnert seit 1966 der rund 500 Meter entfernte Wolfensteindamm Planungen von Ende der 1980er Jahre sahen den Abriss der Synagoge fur den Bau einer Ladenpassage vor Der Verein Haus Wolfenstein protestierte gegen diese Plane Ihm gelang es dass das Gebaude im Jahr 1989 unter Denkmalschutz gestellt wurde Anfang der 1990er Jahre wurde es saniert 1 Plane in diesem Haus ein Zentrum fur judische Kultur und eine internationale Begegnungsstatte einzurichten scheiterten jedoch 2 Nach dem Neubau des Vorderhauses liegt das Synagogengebaude in einem nicht offentlich zuganglichen Hinterhof Spiegelwand Bearbeiten nbsp SpiegelwandIm Jahr 1995 wurde nach langeren politischen Auseinandersetzungen auf dem Hermann Ehlers Platz vor dem Grundstuck in dem sich die Synagoge befand ein als Spiegelwand bekanntes Mahnmal eingeweiht Zuvor hatten sich die Abgeordneten von CDU FDP und Republikanern die zusammen eine Mehrheit im Steglitzer Bezirksparlament bildeten gegen das Denkmal ausgesprochen Es konnte erst errichtet werden nachdem der damalige Berliner Bausenator Wolfgang Nagel SPD das Verfahren an sich gezogen hatte 3 4 Die Spiegelwand wurde von Joachim von Rosenberg und Wolfgang Goschel unter Mitwirkung des Historikers Hans Norbert Burkert entworfen 5 Die Wand ist neun Meter lang und 3 50 Meter hoch ihre Lange entspricht der des Synagogenbaus Inschriften an der Wand erinnern an die Geschichte der Synagoge und enthalten die Namen von 1758 deportierten judischen Burgern aus Berlin Das Foto von Abraham Pisarek aus dem Jahr 1935 zeigt seine Kinder Ruth und Georg mit dem Chanukka Leuchter 5 Auf der Wand ist ein Text von Robert Kempner zu lesen Kempner war ein judischer Burger aus Steglitz und spater Anklager im Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher Man hat ihnen die Berufe genommen das Besitztum gestohlen sie durften keinen Kanarienvogel halten keine Konzerte oder Kinos besuchen ihre Menschenrechte und ihre Menschenwurde wurde in den Staub getreten bis sie in Konzentrationslager deportiert wurden und in die Gaskammern kamen 2 Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenUlrich Eckhardt Andreas Nachama Heinz Knobloch Judische Orte in Berlin Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 2005 ISBN 978 3 89479 165 0 S 179 180 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Steglitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Spiegelwand Steglitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Synagoge Steglitz auf anderes berlin de Eintrag 09065505 in der Berliner Landesdenkmalliste Eintrag auf frz CercelShoahEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Synagoge Steglitz auf anderes berlin de abgerufen am 20 November 2014 a b c d e f Ulrich Eckhardt Andreas Nachama Heinz Knobloch Judische Orte in Berlin Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 2005 ISBN 978 3 89479 165 0 S 179 180 Horst Seferens Spiegelwand Berlin Steglitz Fotos Florian Bolk Stadtwandel Verl Berlin 2005 Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Band 2 Schriftenreihe der Bundeszentrale fur Politische Bildung Bonn 2000 S 168 f a b Ruth Gross Einweihung der Spiegelwand auf dem Hermann Ehlers Platz Berlin Steglitz am 7 Juni 1995 in Abraham Pisarek Judisches Leben in Berlin 1933 1941 Jewish life in Berlin Fotografien von Abraham Pisarek Hrsg und mit einem Essay von Joachim Schlor Ubers ins Engl Jane Michael Ed Braus Berlin 2012 S 189 f52 457286 13 32239 Koordinaten 52 27 26 2 N 13 19 20 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Steglitz amp oldid 237393146