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Der Schmalzhoftempel auch bekannt als Synagoge Schmalzhofgasse war eine Vereinssynagoge im 6 Wiener Gemeindebezirk Mariahilf Schmalzhofgasse 3 Die Synagoge wurde 1883 84 nach Planen von Max Fleischer im neogotischen Stil errichtet und wurde wahrend der Novemberpogrome 1938 vernichtet Synagoge Schmalzhofgasse nach Planen des Architekten FleischersInneres der Synagoge VI SchmalzhofgasseDie von 1984 bis 2010 in der Schmalzhofgasse 3 angebrachte GedenktafelSeit 2010 befindet sich diese Gedenktafel am Loquaiplatz 5 6 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Synagoge Schmalzhofgasse war eine Vereinssynagoge des Tempelverein fur die Bezirke Mariahilf und Neubau Sie wurde in den Jahren 1883 bis 1884 erbaut Die Synagoge war die erste von drei Synagogen die in Wien nach Planen von Max Fleischer errichtet wurde Fleischer sah seinen Synagogenbau in der Tradition der christlichen Kirchen die eine Monumentalitat im Innen und Aussenleben auszeichnen sollte Die Gotik und den Ziegelrohbau wahlte Fleischer da ihm nur bescheidene Mittel zur Verfugung standen und er so Bildhauerarbeiten vermeiden konnte Im ideologischen Sinne strebte Fleischer eine Umgestaltung des Ritus in protestantische Richtung an So wurde der Toraschrein und das Vorbeterpult Bima zusammengelegt und eine Orgelbuhne sowie eine Kanzel eingebaut 1938 wurde die Synagoge wahrend der Novemberpogrome in Brand gesteckt und vollig zerstort Gebaude BearbeitenDie Synagoge im neogotischen Stil wurde im grossen Hof des ehemaligen Schmalzhofes errichtet und war auf drei Seiten freistehend Nur die Nordseite grenzte an ein Nachbargebaude Die Synagoge war im Rohziegelbau ausgefuhrt worden und wirkte durch mehrere Turmchen Dacher in unterschiedlicher Hohe Fensterreihen sowie eine schon proportionierte Apsis an der Ostseite stark aufgegliedert Die Fenster waren in einer bunten Bleiverglasung gehalten Das Innere der Synagogen war durch drei Schiffe unterteilt wobei in den Seitenschiffen je eine Empore fur die 236 Sitzplatze der Frauen angebracht waren Vom breiten Mittelschiff mit den 322 Mannersitzen waren die Seitenschiffe durch Saulen in verschiedener Hohe verbunden die man mit spitz zulaufenden Gurten verband Die Dekoration des Innenraums war durch Bemalungen mit Olfarben ausgefuhrt worden 1981 1984 wurde auf dem Grundstuck der ehemaligen Synagoge nach Planen der Architekten Erwin Christoph Harry Gluck amp Partner ein Pensionistenwohnheim der Stadt Wien errichtet 1 und an der Ruckseite dieses Neubaus in der Schmalzhofgasse 3 eine Gedenktafel angebracht mit einer Inschrift in deutscher und hebraischer Sprache Diese Tafel befand sich dort bis 2010 wurde in der Folge abgenommen und durch eine neue Tafel an der Vorderseite des Baus ersetzt Die Inschrift lautete Hier stand der nach Planen von Architekt Max Fleischer 1884 errichtete Tempel Er wurde am 10 November 1938 von den Nationalsozialisten ימש 1 in der Reichskristallnacht zerstort Israelitische Kultusgemeinde Wien Kulturforum Mariahilf 1 Ihr Name werde ausgeloscht פה הי ביכ נ אשר נבנה בשנת 1884 ע י האדריכל מקס פליישר ביהכ נ הזה נחרב בליל הבדולח ב 10 לנובמבר 1938 ע י הברברים הנציונלסוציאליסטים ימ ש הקהילה היהודית בווינה חוג לתרבות מריאהילףDa die Tafel in der Schmalzhofgasse 3 die auf Strassenniveau in einer Nische unterhalb eines Erkervorsprungs des Neubaus angebracht war ofter Ziel von Verunstaltungen und Beschmierungen gewesen war 2 wurde 2010 als Ersatz dafur an der Vorderseite des Neubaus am Loquaiplatz 5 6 eine zweite Gedenktafel mit neuem Text enthullt 3 4 Die Inschrift der neuen Gedenktafel lautet Hier stand bis zum 10 November 1938 eine Synagoge Der nach Planen des Architekten Max Fleischer 1884 fur den Tempelverein der Bezirke Mariahilf und Neubau errichtete Bau wurde in der Pogromnacht 1938 zerstort und der Grund in der Folge enteignet Erst 1952 erfolgte die endgultige Ruckstellung an die Israelitische Kultusgemeinde 1976 wurde das Grundstuck von der Gemeinde Wien erworben Die judische Bevolkerung des Bezirkes wurde in der Nazizeit in die Emigration getrieben oder kam in den Vernichtungslagern um Viele Nachbarn sahen zu wenige zeigten Mitgefuhl Einzelne halfen und versteckten Verfolgte als U Boote sie werden judischerseits als Gerechte geehrt Israelitische Kultusgemeinde Wien Bezirksvertretung MariahilfSiehe auch BearbeitenListe judischer Andachtstatten in WienLiteratur BearbeitenPierre Genee Wiener Synagogen 1825 1938 Locker Wien 1987 ISBN 3 85409 113 3 Bob Martens Herbert Peter Die zerstorten Synagogen Wiens Virtuelle Stadtspaziergange Mandelbaum Verlag Wien 2009 ISBN 978 3 85476 313 0 Georg Niessner Peter Schilling Virtuelle Rekonstruktion dreier Synagogen in Wien von Max Fleischer Diplomarbeit TU Wien Wien 2004 Einzelnachweise Bearbeiten Stadtische Pensionistenheime im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Julia Schilly Das Gedenken aus dem dunklen Eck holen In Der Standard vom 15 April 2010 abgerufen am 19 Marz 2017 Julia Schilly Neue Gedenktafel fur zerstorte Synagoge In Der Standard vom 5 Oktober 2010 abgerufen am 13 Marz 2017 Bezirksvorstehung Mariahilf Neue Gedenktafel fur zerstorte Synagoge Memento vom 24 Oktober 2010 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmalzhoftempel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vereinssynagoge des Israelitischen Tempelvereins fur die beiden Gemeindebezirke Mariahilf und Neubau im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Virtuelle Tour durch die Synagoge Rekonstruktion der Synagoge Judische Andachtsstatten in Wien vor dem Jahre 193848 195555555556 16 3475 Koordinaten 48 11 44 N 16 20 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmalzhoftempel amp oldid 235283797