www.wikidata.de-de.nina.az
Die Synagoge wurde im Jahr 1828 in der Silberherzstrasse Postgasschen in Saarlouis erbaut und wurde von der judischen Gemeinde bis 1938 genutzt Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurde die Inneneinrichtung vollstandig zerstort Im Zuge von Sanierungsmassnahmen wurde das Gebaude 1983 abgerissen Im Jahr 1986 87 wurde an dieser Stelle ein Neubau der sich architektonisch an die alte Synagoge anlehnt errichtet 1987 errichteter Neubau an der Stelle der ehemaligen Synagoge Postgasschen 6 Ansicht Innenhof zwischen Postgasschen und Silberherzstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Synagoge 2 Judische Gemeinde Saarlouis 2 1 Entwicklung der judischen Einwohnerzahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseSynagoge Bearbeiten nbsp Toraschrein und Harmonium in der ehemaligen Synagoge Saarlouis nbsp Gedenktafel an die ehemalige Synagoge in Saarlouis und die judischen Opfer des NationalsozialismusBereits um 1770 war in Saarlouis ein in einem Privathaus untergebrachter Betsaal vorhanden Ein zweiter Betsaal kam 1802 1803 hinzu Nachdem beide fur die stark gewachsenen Gemeinde zu klein geworden waren gab es bereits ab 1820 Bemuhungen eine neue Synagoge zu errichten Die Planungen wurden allerdings durch Spannungen innerhalb der judischen Gemeinde immer wieder verzogert Schlussendlich wurde der Bau der Synagoge durch sechs wohlhabende Gemeindemitglieder privat finanziert Die Einweihung der Synagoge fand im Jahr 1828 statt Bei der Synagoge handelte es sich um einen zweigeschossigen Bau mit Rundbogenfenster Kruppelwalmdach und Mikwe In den Jahren 1878 und 1915 wurde die Synagoge renoviert und modernisiert Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstort Teile des Inventars wurden auf den stadtischen Bauhof verbracht und dort entweder verbrannt oder verrotten gelassen Auf eine Inbrandsetzung der Synagoge wurde verzichtet Ab 1938 bis ca 1963 wurde das Gebaude als Lager und Schreinerei genutzt Bis 1983 diente die ehemalige Synagoge einer Freikirche als Raum fur Gottesdienste Im Zuge des Sanierungsprojektes Silberherzstrasse wurde das Gebaude 1983 abgerissen 1986 87 wurde dann ein neues Gebaude Postgasschen 6 errichtet das architektonisch an die alte Synagoge angelehnt ist Der Eingang befindet sich im Verbindungshof auf der Ruckseite zwischen Postgasschen und Silberherzstrasse Das Gebaude beherbergt im Erdgeschoss einen Gedenkraum fur die Synagoge und die Geschichte der Juden in Saarlouis Die ursprunglich 1979 an der ehemaligen Synagoge angebrachte Erinnerungstafel wurde 1987 an der Giebelseite des Neubaus angebracht 1 2 Judische Gemeinde Saarlouis Bearbeiten nbsp Gedenktafel an die judische Pfadfinder Saarlouis die zwischen 1935 und 1945 vertrieben oder ermordet wurdenErstmals erwahnt werden in Saarlouis ansassige Juden im Jahr 1685 nur funf Jahre nachdem die Stadt durch Ludwig XIV gegrundet worden war Bis in das Jahr 1790 kam es allerdings immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Mitgliedern der judischen Gemeinschaft und der christlichen Burgerschaft die 1710 und 1770 zur vorubergehenden Ausweisung der judischen Burger aus der Stadt fuhrten Hintergrund dieser Auseinandersetzungen waren wirtschaftliche Interessen der christlichen Burgerschaft 3 4 Zur Synagogengemeinde Saarlouis gehorten die judischen Einwohner von Fraulautern Lisdorf Wadgassen Schwalbach Bous Differten und Felsberg ab 1904 Die Gemeinde gehorte zum Rabbinatsbezirk Trier Bemuhungen der Gemeinde um ein eigenes Rabbinat fuhrten bis zum Ende ihres Bestehens nicht zum Erfolg Bis in das Jahr 1905 wurden die Verstorbenen auf dem judischen Friedhof Diefflen beigesetzt Ab diesem Zeitpunkt verfugte die Gemeinde dann uber einen eigenen Friedhof Zwischen 1828 und 1875 existierte eine judische Konfessionsschule in Saarlouis Meinungsverschiedenheiten uber den Inhalt des Unterrichtes und die Fuhrung der Schule zwischen orthodoxen und liberalen Mitgliedern der Gemeinde fuhrten im Jahr 1875 dazu dass diese geschlossen wurde Ab diesem Zeitpunkt unterhielt die Gemeinde nur noch eine Religionsschule Der eingestellte Lehrer hatte zeitgleich die Stelle des Vorbeters inne Ab dem Jahr 1885 war ebenfalls ein Hilfsvorbeter der auch die Funktion eines Schochet ubernahm eingestellt Nach dem Volksentscheid 1935 und dem damit verbundenen Anschluss des Saargebietes an das Deutsche Reich emigrierten die meisten judischen Einwohner Viele von Ihnen in das benachbarte Frankreich Die nach den Novemberpogromen 1938 noch in Saarlouis verbliebenen Mitglieder der judischen Gemeinde wurden im Oktober 1940 in das Internierungslager Gurs deportiert Im August 2019 wurde an der Mauer gegenuber der ehemaligen Synagoge durch die Freunde und Forderer der DPSG im Saarland e V eine Gedenktafel fur die zwischen 1935 und 1945 vertriebenen oder ermordeten judischen Pfadfinder aus Saarlouis angebracht 1 2 Entwicklung der judischen Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Juden Judische Familien1685 31788 151810 2231824 2401833 2541853 2601895 2391910 3071920 3281927 3351933 364Dezember 1935 95Mai 1939 41Quelle alemannia judaica de 1 judische gemeinden de 2 Im Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 1945 und in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer von Yad Vashem werden 111 Mitglieder der judischen Gemeinde Saarlouis die dort geboren wurden oder zeitweise lebten aufgefuhrt die wahrend der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden 5 6 Literatur BearbeitenHans Peter Klauck Judisches Leben in der Stadt und im Landkreis Saarlouis 1680 1940 In Veroffentlichungen der Vereinigung fur die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis Veroffentlichungen der Vereinigung fur die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis Band 20 2016 ISBN 978 3 933926 65 4 Werner Muller Die judische Minderheit im Kreis Saarlouis Politische sozialokonomische und kulturelle Aspekte ihrer Lebenssituation vom Ancien Regime bis zum Nationalsozialismus In Schriften des Landkreises Saarlouis Schriften des Landkreises Saarlouis Band 1 Rohrig St Ingbert 1993 ISBN 978 3 861100 25 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Saarlouis Kreisstadt Saarland Fremersdorf Itzbach und Siersdorf alemannia judaica de abgerufen am 4 Januar 2020 a b c Saarlouis Saarland judische gemeinden de abgerufen am 4 Januar 2020 Sophia Schulke Uber die wechselvolle Geschichte der judischen Saarlouiser saarbruecker zeitung de 11 April 2012 abgerufen am 5 Januar 2020 Cilli Kasper Holtkatte Juden im Aufbruch Zur Sozialgeschichte einer Minderheit im Saar Mosel Raum um 1800 In Helmut Castritius Hrsg Alfred Haverkamp Hrsg Franz Irsigler Hrsg Stefi Jersch Wenzel Hrsg Forschungen zur Geschichte der Juden Forschungen zur Geschichte der Juden Band 3 Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 978 3775256124 S 180 188 online Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Bundesarchiv abgerufen am 4 Januar 2020 Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer Yad Vashem Internationale Holocaust Gedenkstatte abgerufen am 4 Januar 2020 Synagogen im Saarland Beaumarais Blieskastel Bosen Brotdorf Dillingen Gersheim Hemmersdorf Hilbringen Homburg Huttersdorf Illingen Merzig Nalbach Neunkirchen Ottweiler Rehlingen Saarbrucken Saarlouis Saarwellingen Sotern Spiesen St Ingbert St Wendel Tholey Wallerfangen 49 314312 6 74942 Koordinaten 49 18 51 5 N 6 44 57 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Saarlouis amp oldid 233263700