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Die Synagoge zum Weissen Storch polnisch Synagoga pod Bialym Bocianem ist die grossere der beiden wiedereroffneten Breslauer Synagogen Polen Die Synagoge in der ul Pawla Wlodkowica 7Erbaut in den Jahren 1827 bis 1829 durch Carl Ferdinand Langhans gehorte sie bis 1872 zum liberalen danach bis zu den Novemberpogromen 1938 und noch bis 1941 1 zum konservativen Judentum Bis Ende des Zweiten Weltkriegs diente sie als Garage und Lager fur geraubtes Eigentum von Juden Nach umfassender Renovierung wurde das ehemalige Gotteshaus im Mai 2010 als Veranstaltungszentrum neu eroffnet Die Synagoge zum Weissen Storch bildet zusammen mit der orthodoxen sowie der katholischen und evangelischen Kirche den Kulturpfad der Vier Tempel Das Viertel wird auch als Toleranzviertel Vier Tempel Viertel oder Viertel der gegenseitigen Achtung bezeichnet In diesem Rahmen gibt es ein gemeinsames Programm von Kultur und Bildungsveranstaltungen das von der Stadtverwaltung unterstutzt wird Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Synagoge zum Weissen Storch 1 1 Erste Plane zum Bau der Synagoge 1 2 Beginn des Bauvorhabens 1 3 Von liberal zu orthodox 1 4 In der NS Zeit 1 5 Eine polnische Synagoge 1 6 Antisemitische Kampagne von 1968 1 7 Demokratie 2 Restaurierungsprozess 2 1 Wiederherstellung durch die judische Gemeinde Wroclaws 2 2 Die Bente Kahan Stiftung 2 3 Restaurierung der Mikwe 2 4 Restaurierung der Schul 3 Architektur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte der Synagoge zum Weissen Storch BearbeitenBreslau und seine judische Bevolkerung blicken auf eine uber 800 jahrige Stadtgeschichte zuruck Breslau wurde in seiner Geschichte durch unterschiedliche staatliche Zugehorigkeiten gepragt und ist immer schon ein Ort gewesen an dem Menschen verschiedener Nationen Kulturen und Konfessionen lebten Nachdem Schlesien durch Preussen in drei schlesischen Kriegen erobert worden war begann das goldene Zeitalter der deutschen Juden in Breslau Die judische Bevolkerung Breslaus zahlte von 1925 an bis zum Jahr 1945 ca 23 000 Personen darunter bekannte Kunstler Wissenschaftler Politiker und Kaufleute Das machte Breslau zur drittgrossten judischen Gemeinde in Deutschland Seit 1854 war Breslau Sitz des beruhmten Judisch Theologischen Seminars dem ersten Rabbinerseminar Preussens in dem orthodoxe und reformierte Lehrer und Rabbiner ausgebildet wurden Die Anwesenheit von Juden unterbrochen durch Verfolgung und Vertreibung hatte eine wesentliche Bedeutung fur die Stadt und ihre wirtschaftliche Entwicklung Diskriminierung und Isolierung konnten uber Jahrzehnte hinweg den volligen Ausschluss der Juden aus dem politischen und kulturellen Leben der Stadt nicht verhindern Die Synagoge zum Weissen Storch ist ein Zeugnis dieser Geschichte Fruher hatte sich auf dem Gelande der Antonienstrasse 35 auf dem die Synagoge gebaut wurde die Schenke Zum Weissen Storch befunden von dem die Synagoge vermutlich ihren Namen hat Es gibt jedoch auch andere Quellen die sagen der Name wurde von einer naheliegenden Gerberei abgeleitet die einer Familie Storch gehort hatte Erste Plane zum Bau der Synagoge Bearbeiten Die Idee fur den Bau einer zentralen Synagoge entstand 1790 als der dirigierende Minister fur Schlesien Graf Karl Georg von Hoym den Bau einer offentlichen Synagoge fur Breslau vorschlug Sie sollte der gesamten judischen Gemeinde dienen bei gleichzeitiger Schliessung aller privaten Synagogen und Gebetshauser in der Stadt Die Zentralisierung sollte wohl die Kontrolle der judischen Gemeinde erleichtern Der Plan wurde jedoch wegen des Widerstands der orthodoxen Juden nicht umgesetzt 1796 fand aber die Eroffnung einer Reformsynagoge namlich der Synagoge zum Tempel in der Antonienstrasse 30 heute ul sw Antoniego errichtet durch die Gesellschaft der Bruder statt 1817 veranlasste eine erhebliche Mietsteigerung dass der Gottesdienst vorubergehend privat abgehalten und langfristig ein grosseres Gotteshaus geplant werden musste Beginn des Bauvorhabens Bearbeiten Im August 1819 schickte das in Berlin ansassige Innenministerium im Namen Konig Friedrich Wilhelms III einen Brief in dem es ausdrucklich den Bau einer grossen offentlichen Synagoge und die Schliessung kleiner Gebetshauser ohne gultige Konzessionen forderte Nach langen Konsultationen und Debatten weigerte sich der Gemeinderat der koniglichen Forderung nachzukommen Am 2 April 1820 schickte die judische Gemeinde einen Brief an den Polizeiprasidenten von Breslau in dem sie die Grunde fur die Weigerung der koniglichen Aufforderung nachzukommen erklarte Das Problem waren der Mangel an Mitteln fur den Bau sowie ungeregelte Fragen zum Judentum in der Verfassung die in der Verordnung von 1812 angekundigt wurden Als Antwort auf das Schreiben der Gemeinde wurde diesmal nachdrucklich gefordert innerhalb von zwei Jahren eine neue Synagoge zu errichten Bald darauf begann eine Spendenaktion 9812 Taler wurden gesammelt von denen 6777 von der liberalen Gesellschaft der Bruder und der Rest von den Mitgliedern von acht kleinen orthodoxen Betgemeinschaften gespendet wurden unterstutzt von Rabbiner Salomo Tiktin Die meisten orthodoxen Glaubigen waren jedoch gegen den Bau der Synagoge und unterstutzten ihn nicht Die Mittel waren daher nicht ausreichend um den Baubeginn zu ermoglichen 1819 wurde der architektonische Plan erstellt und von der Bauverwaltung akzeptiert Im Dezember 1820 wurden Ratenverkaufe von Sitzplatzen in der zukunftigen Synagoge eingefuhrt was den Geldbetrag fur den Bau des Gebaudes erhohte Bald darauf begannen die Verhandlungen mit Jakob Philipp Silberstein einem Kaufmann der ein Baugrundstuck in der Antonienstrasse unter der Hausnummer 35 besass Silberstein war Mitglied der Gemeinde und moglicherweise auch der Gesellschaft der Bruder Der Bau konnte begonnen werden Aufgrund des Widerstands der Mehrheit ihrer Mitglieder setzte im Juni 1821 der Vorstand der judischen Gemeinde den Bau der Synagoge erneut aus Der Grund dafur war wahrscheinlich eine zu grosse Vielfalt an religiosen Ansichten und ein Mangel an Einheit in der judischen Gemeinde 1826 wurde die Absicht eine grosse und reprasentative Synagoge zu bauen wiederbelebt diesmal durch die Mitglieder der Gesellschaft der Bruder Wahrscheinlich war das Auslaufen des Mietvertrages ihrer Tempel Synagoge im Jahr 1817 Grund dafur Die Bauarbeiten begannen 1827 auf dem Ende 1820 erworbenen Grundstuck an der Antonienstrasse Von Baubeginn bis Mai 1828 wurden die Bauarbeiten vom Maurermeister Schindler und nach seinem Tod vom Maurermeister Tschoke geleitet Die gesamte Arbeit wurde vom Bauleiter Thiele betreut Am 23 April 1829 wurde die Synagoge offiziell eroffnet der erste Gottesdienst fand 13 Tage zuvor am 10 April statt Seitdem fungierte sie als private Synagoge fur Mitglieder der Gesellschaft der Bruder Von liberal zu orthodox Bearbeiten Trotz der Kritik von Vertretern der judischen Orthodoxie an der liberalen Kultusordnung wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder mit der Zeit immer starker Im Jahr der Wahl Abraham Geigers zum Oberrabbiner 1843 ging die Privatsynagoge an den neugegrundeten Synagogenverein in Breslau uber wobei sich die Gesellschaft der Bruder vorbehielt Trauerfeiern fur verstorbene Mitglieder weiterhin unentgeltlich halten zu durfen Als die liberale Gemeinde in Breslau schliesslich so viel Zulauf erhielt dass sie ein neues Gotteshaus benotigte und 1872 ihre Neue Synagoge am Anger bezogen hatte wurde die einstige liberale Synagoge zum Weissen Storch nun die Hauptsynagoge der orthodoxen judischen Tiktin Gemeinde Die Synagoge zum Weissen Storch musste an die veranderten religiosen Bedingungen des orthodoxen Ritus angepasst werden Zum Beispiel musste die Trennung der Geschlechter wahrend des Gebets gewahrleistet werden So wurden drei Treppenhauser angelegt die es moglich machten zu den Frauen Emporen zu gelangen 1907 wurden Umbauarbeiten von Paul und Richard Ehrlich durchgefuhrt Weitere Anderungen am Gebaude fanden anlasslich des 100 Jahrestags 1929 statt Die Synagoge wurde radikal modernisiert die Fassade aufgefrischt eine Zentralheizung installiert und die elektrische Beleuchtung erneuert In der NS Zeit Bearbeiten Wahrend der Novemberpogrome am 9 November 1938 blieb die Synagoge zum Weissen Storch als einzige Synagoge fast vollkommen unbeschadigt Die Nahe zu den umliegenden Gebauden schutzte das Gebaude Ein Feuer so befurchteten die Nationalsozialisten wurde sich schnell auf die umliegenden Gebaude ausweiten Die Neue Synagoge am Anger hingegen wurde vollkommen zerstort Dass eine der grossten Synagogen in Europa in Flammen aufging war ein einschneidendes und zutiefst schmerzliches Erlebnis fur die Breslauer judische Gemeinschaft ebenso wie fur viele Juden in aller Welt Wahrend des Krieges wurde der Innenhof der Synagoge zum Weissen Storch als Umschlagplatz genutzt Mit dem zynischen Begriff Umschlagplatz wurde ein Sammelplatz fur Juden bezeichnet die von hier aus in die Todeslager deportiert wurden Etwa die Halfte der Breslauer Juden konnte vor ihrer Verhaftung aus Deutschland fliehen Die meisten der Zuruckgebliebenen aber auch viele die sich in die spater von Deutschen besetzten Nachbarlander gerettet hatten wurden in Konzentrationslagern ermordet Die Synagoge wurde von den Nationalsozialisten als Garage und als Lager fur das gestohlene judische Eigentum genutzt Eine polnische Synagoge Bearbeiten Am 13 August 1945 bat das Judische Komitee Breslaus als Vertreterin der uberlebenden polnischen Juden die sich nach dem Krieg dort niederliessen den Burgermeister der Stadt Aleksander Wachniewski um die Ruckgabe der Synagoge die damals von der Miliz besetzt war Nach der Wiedererlangung renovierte das Komitee das Gebaude und baute es wieder als Gotteshaus um Nachfolgende Wellen judischer Auswanderung aus Polen Diskriminierung durch die kommunistischen Behorden und Vandalismus durch nicht identifizierte Personen trugen zur allmahlichen Verschlechterung des Gebaudes bei In den sechziger Jahren diente die Synagoge als Gebetshaus und Treffpunkt fur die wenigen noch in Breslau lebenden Juden Die kommunistischen Behorden schlossen die Synagoge 1966 und behaupteten dass sie eine offentliche Gefahr sei Die Israelitische Gemeinde in Breslau intervenierte ein Jahr spater und erhielt die Erlaubnis den unteren Teil der Synagoge fur bestimmte Feiertage nutzen zu durfen Antisemitische Kampagne von 1968 Bearbeiten Das Jahr 1968 markierte einen weiteren dramatischen Moment in der Geschichte der judischen Gemeinde und ihrer Synagoge Die letzte Welle der Auswanderung die durch die antisemitische Kampagne der kommunistischen Behorden ausgelost wurde beendete die Gottesdienste in der Synagoge 1974 wurde die Synagoge von der Regierung beschlagnahmt Sie wurde an die Universitat Breslau ubergeben und sollte in eine Bibliothek und Horsale umgewandelt werden Der Umbau begann 1976 wurde aber bald aufgegeben Das Gebaude wurde dem Verfall preisgegeben Nach 1984 wurde es dem Zentrum fur Kultur und Kunst der Stadt ubergeben mit Planen fur die Nutzung als Veranstaltungsort fur kunstlerische Auffuhrungen Die anhaltende Verwustung vor allem durch zwei Brande fuhrt zu einem weiteren Besitzerwechsel 1989 plante die Musikakademie Breslaus den Umbau des Gebaudes in einen Konzertsaal Der Wiederaufbau wurde kurz nach dem Entfernen des Daches gestoppt und das verlassene Gebaude verfiel zu Ruine Es wurde 1992 von einem privaten Eigentumer ubernommen Demokratie Bearbeiten Trotz der politischen Veranderungen 1989 und der positiven Einstellung der neuen demokratischen lokalen und nationalen Behorden mussten noch einige Jahre vergehen bis die Synagoge zum Weissen Storch an ihren rechtmassigen Besitzer die judische Gemeinde Breslaus zuruckgegeben wurde Kardinal Henryk Gulbinowicz ehemaliger Erzbischof von Breslau und im November 2020 wenige Tage vor seinem Tod vom Vatikan mit Disziplinarstrafen wegen Kindesmissbrauchs belegt 2 uberzeugte das Ministerium fur Kultur und nationales Erbe davon das Gebaude von dem privaten Eigentumer zu kaufen und es am 10 April 1996 an die wiedergeborene judische Religionsgemeinschaft in Breslau zuruckzugeben Einer der ersten der den historischen Wert der Erhaltung der Synagoge zum Weissen Storch erkannte war Eric F Bowes ein Jude aus Breslau der leider verstarb bevor der Wiederaufbau abgeschlossen war Der erste Neujahrsgottesdienst Rosch ha Schana fand im September 1995 in der noch zerstorten Synagoge statt Restaurierungsprozess BearbeitenWiederherstellung durch die judische Gemeinde Wroclaws Bearbeiten Im Mai 1996 begann der Restaurierungsprozess unter der Leitung von Anna Kosciuk der leitenden Architektin wahrend der gesamten Zeit Im Mittelpunkt der Arbeiten stand der Austausch des Daches der von der Stiftung fur deutsch polnische Zusammenarbeit finanziert wurde Die Plane fur eine weitere Renovierung basierten auf bestehenden Bogenillustrationen Im Jahr 1998 wurde die dritte Phase der Renovierung durch die KGHM Polska Miedz S A die Ronald S Lauder Foundation und die Stadt Breslau finanziert Im November 1998 60 Jahre nach der Kristallnacht fand in der Synagoge eine besondere Gedenkfeier statt Der Chor der Synagoge zum Weissen Storch unter der Leitung von Stanislaw Rybarczyk sang bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal Unter den Anwesenden waren Jerzy Buzek der ehemalige polnische Ministerprasident und Bogdan Zdrojewski Breslaus ehemaliger Burgermeister Es war der Hohepunkt des Kampfes um die Ruckforderung und Rettung der Synagoge angefuhrt von Michael Schudrich Oberrabbiner von Polen Jerzy Kichler ehemaliger Vorsitzenden der judischen Gemeinde Breslaus und des Verbandes der judischen Glaubensgemeinden in Polen Jerzy Kichlers Beitrag und Engagement fur die grundlegende Sanierung des Gebaudes waren entscheidend Seine Arbeit wurde zusammen mit David Ringel und Anatol Kaszen von den nachfolgenden Leitern der judischen Gemeinschaft Ignacy Einhorn und seinem Stellvertreter Klara Kolodziejska sowie Karol Lewkowicz und Jozef Kozuch fortgesetzt Die Bente Kahan Stiftung Bearbeiten Am 7 Mai 2005 wurde auf Initiative von Bente Kahan einer norwegisch judischen Kunstlerin in der Synagoge zum Weissen Storch das Zentrum fur judische Bildung und Kultur in Breslau eroffnet Ein Jahr spater grundete Bente Kahan zusammen mit Maciej Sygit einem sozial engagierten lokalen Unternehmer die Bente Kahan Stiftung Die Stiftung hat sich mit der judischen Gemeinde und der Stadt Breslau sowie dem Verband der Judischen Glaubensgemeinden in Polen zusammengetan um die Synagoge zum Weissen Storch zu restaurieren Der weitere Wiederaufbau wurde mit finanzieller Unterstutzung der Stadt Wroclaw durchgefuhrt Von 2006 an leitet die Bente Kahan Stiftung die Restaurierungsarbeiten die 2010 mit der feierlichen Wiedereroffnung der Synagoge abgeschlossen wurden Im Jahr 2008 erhielt die Bente Kahan Stiftung einen Zuschuss des Europaischen Wirtschaftsraums Island Liechtenstein und Norwegen um die Restaurierung des historischen Gebaudes und des umliegenden Innenhofs abzuschliessen Das 2018 durch die Bente Kahan Stiftung restaurierte rituelle Bad Mikwe ist einzigartig und wird durch die Mitglieder der judischen Gemeinde wieder genutzt Die Mikwe ist auch fur Touristen zuganglich Sie bietet neben Wechselausstellungen die Dauerausstellung Judischer Lebenszyklus die uber Rituale Feiertage und den judischen Kalender informiert und dient als besonderer Veranstaltungsort fur Performances und Konzerte Das neue Kellergeschoss bietet Platz fur Ausstellungen und Workshops die von der Bente Kahan Stiftung angeboten und kuratiert werden Im Oktober 2019 wurde Bente Kahan mit dem Internationalen Bruckepreis fur ihre Arbeit ausgezeichnet Wenn wir unsere Geschichte im Jahr 2019 erzahlen also 80 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs ist es an der Zeit nicht mehr zu sagen wir und die sondern uns unser gemeinsames Erbe Auszug aus der Dankesrede Bente Kahans Bruckepreis 2019 Die Verleiher begrundeten ihre Entscheidung wie folgt Durch ihr kunstlerisches Schaffen ihr Engagement und ihren Lebensweg sowie ihre personliche Ausstrahlung stellt Bente Kahan eine Klammer dar die viele Facetten europaischer Kultur Religionen Ethnien und Stromungen darunter zentripetale Elemente die aktuell an Prasenz und Wahrnehmung zunehmen miteinander zu vereinen und zu versohnen vermag In diesem Sinne ist sie eine der exponierten Bruckenbauerinnen in Europa Prof Dr Willi Xylander Prasident der Gesellschaft zur Verleihung des Internationalen Bruckepreises fur das Jahr 2019 3 Seit 2005 finden rund um den 9 November die von der Stiftung ins Leben gerufenen Tage des gegenseitigen Respekts statt Zahlreiche Veranstaltungen Vortrage Workshops und Konzerte reihen sich hier um den Marsch des gegenseitigen Respekts Der Marsch gedenkt der Zerstorung des judischen Erbes in der Nacht des 9 Novembers 1938 Er fuhrt vom Vorplatz der Synagoge zum Weissen Storch zur Gedenktafel am Ort der Neuen Synagoge am Anger die in der Pogromnacht vollstandig ausbrannte Lange glaubte man die Neue Synagoge sei restlos zerstort worden doch stiess man vor einigen Jahren auf Uberreste der Grundmauern 2019 entstanden ambitionierte und visionare Projekte um die Neue Synagoge als 3 D Modell wieder auferstehen zu lassen Die Architektur wird mittels Augmented Reality auf dem Smartphone zuganglich 4 Restaurierung der Mikwe Bearbeiten Vor dem Krieg gab es in ganz Breslau zahlreiche Mikwen Ritualbader einige sogar in Privathausern 1901 wurde die Mikwe neben der Synagoge in der Wallstrasse heute ul Pawla Wlodkowica 9 gebaut Sie uberlebte den Ersten Weltkrieg in einem recht gutem Zustand Zusammen mit anderen Gebauden der judischen Gemeinde und der Synagoge zum Weissen Storch wurde sie ab 1945 wieder von Juden genutzt Sie diente der Gemeinde bis etwa 1968 und wurde dann von den kommunistischen Behorden beschlagnahmt ebenso wie die Synagoge selbst Mit der Zeit verwahrloste die Mikwe und diente irgendwann sogar als Abwasserkanal fur die daruberliegenden Wohnungen des Gebaudes nbsp Restaurierte Mikwe mit Buhne und PianoDie Mikwe wurde 1997 an die judische Gemeinde von Breslau zuruckgegeben 2011 finanzierte die Stadt Breslau den Wiederaufbau des Daches und des Wasserbeckens Im Jahr 2017 startete die Bente Kahan Stiftung mit Mitteln des Europaischen Fonds fur regionale Entwicklung der Stadt Breslau und der Deutsch Polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz die Restaurierungsarbeiten am Kulturerbe Die vollstandig restaurierte historische Mikwe wurde am 13 Oktober 2018 wiedereroffnet und dient sowohl als rituelles Bad fur die judische Gemeinde Breslaus als auch als offentlicher Raum der die Multimedia Ausstellung Judischer Lebenszyklus prasentiert Die Ausstellung bietet auf einem Touch Screen Einblicke in den Aufbau der Mikwe judische Feiertage und den judischen Kalender 5 Restaurierung der Schul Bearbeiten nbsp Restaurierte Schul kleine Synagoge Die Synagoge zum Weissen Storch wird nur an den judischen Hohen Feiertagen Rosch ha Schana bis Jom Kippur von den Glaubigen als Gebetshaus genutzt Sie dient einerseits als religioser Ort fur die judische Gemeinde andererseits als Ort fur Ausstellungen und kulturellen Austausch Sie offnet sich somit in besonderer Weise allen interessierten Menschen unabhangig von Glaube und Herkunft Im Alltag dient ein kleinerer Synagogenraum die Schul die an die Synagoge zum Weissen Storch angebaut ist der judischen Gemeinde als Gebetsraum Im Jahr 2018 wurde die Schul sorgsam restauriert und ist jetzt das Herzstuck der judischen Gemeinde Architektur Bearbeiten nbsp Synagoge zum Weissen Storch im Dezember 2019Die Synagoge wurde vom deutschen Architekten und preussischen Baurat Carl Ferdinand Langhans entworfen der sich vom schlesisch preussischen Sakralbaustil des 18 Jahrhunderts Klassizismus inspirieren liess Er war der Sohn des schlesisch preussischen Architekten Carl Gotthard Langhans dem Baumeister des Brandenburger Tores in Berlin Die erste dekorative Ausmalung des Gebaudes stammt von Raphael Biow und seinem Sohn Hermann Eine Zeitlang wurde ihm auch die Autorenschaft fur den Entwurf der Synagoge zugeschrieben Das massive geostete einraumige Synagogengebaude wurde als langliches Rechteck im klassizistischen Stil mit Elementen romischer Architektur errichtet Nur die ostlichen und sudlichen Fassaden erhielten einen reichen architektonischen Schmuck dessen Kompositionselemente aus zwei flachen Risaliten mit korinthischen Pilasterportalen und hohen Bogenfenstern bestehen die mit Dreiecksgiebeln bekront sind Das Ganze wird von einem abgeflachten gebrochenen Dach abgeschlossen das mit einem blinden Dachboden versehen ist uber dem sich eine achteckige Ampel mit einer Haube erhebt Der Hauptgebetsraum der zur Strasse abgesenkt ist wird von einem Troggewolbe uberspannt Auf drei Seiten wird der Innenraum von zweigeschossigen neoromanische Eisenbeton Emporen fur Frauen aus dem Jahr 1905 umgeben Sie ersetzten die fruheren Holzemporen die von 12 Saulen und Wandpfeilern getragen wurden Zu den Emporen fuhren Aussentreppen aus dem Jahr 1872 die sich an der West und Sudseite befinden An der Ostwand unter einem monumentalen Bogen befindet sich ein reich verzierter Torahschrein Aron ha Kodesch uber dem sich ein Rundfenster Oculus befindet Er wird von vier Saulen an den Seiten eingerahmt Viele Jahre lang wurden die Uberreste des zerstorten Schreins im Historischen Museum in Wroclaw aufbewahrt Der Aron ha Kodesch wurde ursprunglich uber eine Treppe erreicht in deren Mitte ein Lesepult Bima stand nbsp Synagoge zum Weissen StorchBis 1872 wurde der Eingang an der Sudwand nur wahrend der judischen Hohen Feiertage Rosch ha Schana bis Jom Kippur genutzt Ihm gingen Stufen voraus die von zwei Laternen flankiert wurden und daruber befand sich eine Tafel mit einer unbekannten hebraischen Inschrift Ursprunglich befanden sich die Haupteingange an der Westwand zentral fur die Manner und zwei Nebeneingange fur die Frauen Die Synagoge ist ein Gebaude von historischem Wert Sie wurde am 30 Dezember 1970 als Immobilie in das nationale polnische Denkmalschutzregister unter der Nummer 203 eingetragen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge zum Weissen Storch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Virtuelles Schtetl The White Stork Synagogue englisch Website der Synagoga pod Bialym Bocianem Judische Gemeinde Wroclaw http www synagogapodbialymbocianem pl Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 4 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www breslau wroclaw de rwm Missbrauchsvorwurfe Vatikan bestraft Kardinal Gulbinowicz In Neues Ruhr Wort 6 November 2020 abgerufen am 9 November 2021 2019 Bente Kahan Abgerufen am 18 Dezember 2019 Tage des gegenseitigen Respekts In Fundacja Bente Kahan Abgerufen am 18 Dezember 2019 Kleine Synagoge Schul Mikwe und Keller In Fundacja Bente Kahan Abgerufen am 18 Dezember 2019 51 1081853 17 0248566 Koordinaten 51 6 29 5 N 17 1 29 5 O Synagogen in der Woiwodschaft Niederschlesien Bierutow Boleslawiec Breslau Landschule Breslau Zulzer Synagoge Breslau Synagoge zum Weissen Storch Dzierzoniow Glogau Kamienna Gora Klodzko Kowary Olesnica Zabkowice Slaskie Ziebice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge zum Weissen Storch amp oldid 239630754